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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2020

Mehr LIebes- als Enstehungsgeschichte

Die Douglas-Schwestern
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So oder so ähnlich ist vor etwa 110 Jahren die Parfümerie Douglas entstanden. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Anna und Maria, genannt Marie, Carstens, die durch eine schicksalhafte Begegnung mit ...

So oder so ähnlich ist vor etwa 110 Jahren die Parfümerie Douglas entstanden. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Anna und Maria, genannt Marie, Carstens, die durch eine schicksalhafte Begegnung mit Berta Kolbe den wagemutigen Schritt einer eigenen Firmengründung wagten. Durch Glück, Herzblut und den richtigen Kontakten konnten sie sich in dieser für Frauen eher schwierigen Zeit behaupten und ihr Unternehmen erfolgreich durch Höhen und Tiefen manövrieren. Dabei kommen die Liebesgeschichten der beiden jungen Damen nicht zu kurz.
Und genau da fangen dann auch meine Kritikpunkte an. Weder dem Klappentext noch dem Rücken des Hörbuchs kann man entnehmen, dass es sich bei diesem Buch um eine größtenteils frei erfundene Geschichte handelt. Denn über die beiden Carstens-Mädchen weiß man bis heute so gut wie nichts. Somit sind auch die Liebesgeschichten, die einen Großteil des Buches einnehmen, wohl erfunden und das merkt man zum Teil in der Dramaturgie und Logik. Besonders am Ende des Buches, wo noch schnell alles aufgeklärt werden muß.
Davon abgesehen transportiert das Buch die Welt der Flakons und Düfte gut an die Hörer. Ich habe mich quasi selbst vor Ort stehen sehen und diverse Parfüms an mir ausprobiert. Auch die Geschichte an sich ist nett anzuhören, wenn man denn von vornherein von einer erfundenen Geschichte ausgeht und nicht von der tatsächlichen Gründung des Hauses Douglas.
Das ungekürzte Hörbuch wird von Uta Simone in rund 12 Stunden (2 CDs) gelesen. Man kann ihr gut folgen, die Betonung stimmt, die Pausen sind passend, die Stimme ist auch nicht zu hoch.
Fazit:
Wer eine nette Liebesgeschichte mit ein bisschen Douglas-Flair hören möchte kann beruhigt zugreifen. Wer dagegen erwartet, die Entstehungsgeschichte von Douglas in eine nette Geschichte verpackt zu bekommen, der ist hier falsch und geht besser mal an ein paar Flakons schnüffeln. Da ich mit der Entstehungsgeschichte von Douglas gerechnet habe wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Deshalb drei Sterne von mir und je nach Erwartung an das Hörbuch entweder zuzugreifen oder die Finger davon zu lassen.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Füreineallein oder wie Salz dein Leben würzen kann

Bergsalz
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„Wennst einsam bist […] hast immer noch dich selbst, aber von allen verlassen darfst nicht sein. Dann bist verraten und verkauft.“ (S. 159)
Wie viel Mitmensch braucht der Mensch? Und wie viel Erde? Diese ...

„Wennst einsam bist […] hast immer noch dich selbst, aber von allen verlassen darfst nicht sein. Dann bist verraten und verkauft.“ (S. 159)
Wie viel Mitmensch braucht der Mensch? Und wie viel Erde? Diese und andere Fragen werden in „Bergsalz“ mehr oder weniger beantwortet. Das Buch handelt von drei unterschiedlichen Frauen in einem kleinen Dorf am Rande der (deutschen) Alpen. Jede von ihnen ist auf ihre Art und Weise einsam bis sich eine von ihnen ein Herz fasst und unter einem Vorwand bei ihrer Nachbarin klingelt. Das Klingeln ergibt eine Einladung zum Essen, die Einladung zum Essen eine Gegeneinladung, die Gegeneinladung erschafft neue Ideen, die neuen Ideen werden überdacht, angezweifelt und schließlich doch umgesetzt. Der Beginn einer Graswurzelbewegung (=politische oder gesellschaftliche Initiative, die aus der Basis der Bevölkerung entsteht).
Mich hat der Klappentext sofort überzeugt und ich war neugierig, wie sich die Frauen zusammenraufen und welche Ideen sie vielleicht noch haben. Der Anfang ist sehr poetisch und verwirrend. Das legt sich aber schnell. Es gibt zwei Erzählstränge: die Gegenwart und das Mittelalter ca. 1550. Mit dem Mittelalter hatte ich im Buch jetzt nicht gerechnet, aber was es damit auf sich hat wird am Ende des Buches klar. Nach dem vielversprechenden Anfang nimmt die Graswurzelbewegung und die Planungen des „Rössle“ Fahrt auf. Man lernt die Protagonistinnen etwas besser kennen. Das letzte Drittel des Buches konnte mich dagegen nicht überzeugen. Es hat eine Szene, die viel zu lang dargestellt wird und ein Gespräch, das konstruiert wirkte und irgendwie auch nicht so in der Form an diese Stelle des Buches passte.
Der Grundgedanke des Buches ist toll und die Protagonistinnen fand ich sympathisch. Mir fehlten nur einige Seiten, die die Personen noch besser vorgestellt hätten. Sie blieben eher oberflächlich. Zudem macht die Story kleine Sprünge. Man kann sich den fehlenden Teil denken, aber ich bin deshalb ein bisschen aus dem Lesefluß gekommen. Auch wurden sehr viele Themen angerissen, aber nicht zu Ende gedacht und geschrieben. Die hängen nach wie vor offen rum. So hat die Autorin mit der Zeit auch das eigentliche Projekt „Rössle“ aus den Augen verloren. Es gibt nicht wirklich einen Themenschwerpunkt im Buch. Der Plot von Bergsalz ist für mich deswegen nicht ganz rund.
Beim Schreibstil kann ich nicht meckern. Ich komme gut mit dem bayrischen Satzbau und Ausdrücken klar. Für Personen, die weniger mit Bayern und der bayrischen Sprache zu tun haben könnte es sich vielleicht ungewohnt lesen. Kann man mögen, muß man aber nicht.
Am Ende des Buches ist noch ein Glossar mit ein paar wichtigen Begrifflichkeiten z.B. was Wörter im Mittelalter angeht. Das war für mich sehr hilfreich.
Fazit:
Gute Idee – in der Umsetzung aber verbesserungswürdig. Würde mich eine Freundin nach einem Buchtipp fragen, wäre „Bergsalz“ nicht meine erste Wahl. Dennoch war es ganz unterhaltsam geschrieben und für gemütliche Stunden auf dem Sofa geeignet. Ich bin gespannt, wie ihr auf die Frage wieviel Erde ein Mensch braucht antworten würdet….

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Interessantes Konzept

Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen
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Das Buch ist informativ, mir aber leider ein bisschen zu oberflächlich. Ich hätte gerne an der ein oder anderen Stelle noch weitere Infos gehabt. Im Grunde wissen wir ja alle wie wir uns ernähren sollten, ...

Das Buch ist informativ, mir aber leider ein bisschen zu oberflächlich. Ich hätte gerne an der ein oder anderen Stelle noch weitere Infos gehabt. Im Grunde wissen wir ja alle wie wir uns ernähren sollten, aber meist sind der Schweinehund und die Faulheit größer als die Motivation. Pixie hat sehr gut verdeutlicht, wie sich essen auf unser Wohlbefinden auswirkt und gleich noch ein paar leckere Rezepte beigesteuert. Diese sind auch für Menschen mit zwei linken Händen machbar und schnell zubereitet (auch wenn die Angabe der Zubereitungszeit nicht notiert wurde).
Da das „Kochbuch“ doch relativ viel Text enthält – und ich meine keine Kochanleitung- ist es für mich eine Mischung aus Kochbuch und Ernährungsratgeber. Als alleiniges Kochbuch hat es für mich auch zu wenig Rezepte.
Fazit:
Kein klassisches Kochbuch, kein Ernährungsratgeber, sondern eine Kombi aus beidem. Leckere, aber leider zu wenige Rezepte. Viele, gut aufbereitete Infos, die mir persönlich nicht tief genug gingen. Insgesamt damit ein gutes Buch, das den Startpunkt für eine bewusstere Ernährung bilden kann.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Das kann der Autor besser

Enigmas Schweigen
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Von dem Autor kenne ich bereits den „Nebelmann“ und habe deswegen sofort bei seinem neuesten Werk zugeschlagen, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Aber leider reicht „Enigmas Schweigen“ bei weitem nicht ...

Von dem Autor kenne ich bereits den „Nebelmann“ und habe deswegen sofort bei seinem neuesten Werk zugeschlagen, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Aber leider reicht „Enigmas Schweigen“ bei weitem nicht an den „Nebelmann“ ran.
Der Plot hört sich gut an und ist auch durchaus interessant. Mit viel Action, aber wenig Atmosphäre. Donato Carrisi versteht es eigentlich den Leser zu fesseln und öfters mal einen Twist einzubauen. In diesem Fall ist jedoch die ein oder andere Unstimmigkeit enthalten. So leidet beispielsweise die Protagonistin Mila an Alexithymie. Sie kann keine Gefühle empfinden, auch ihrem Kind gegenüber nicht. Aber im weiteren Verlauf werden immer wieder Gefühle beschrieben, die sie ja eigentlich nicht hat. Um nur ein Beispiel zu nennen. Zudem wirkt der Plot an manchen Stellen doch etwas konstruiert, was ich so von dem Autoren gar nicht kenne.
Was mich persönlich auch ein bisschen gestört hat ist, das man den die drei Vorgänger dazu gelesen haben sollte. Denn Mila hat eine Vorgeschichte, die im Buch nicht erklärt wird und bei der ich die ganze Zeit gegrübelt habe, was denn damals geschehen sein könnte. Mich veranlasst allerdings Enigma Schweigen nicht dazu die bisherigen Bände lesen zu wollen. Das Buch ist nicht schlecht, aber ich habe schon bessere Thriller gelesen.
Am Schreibstil an sich liegt es nicht. Ich konnte mir die beschriebenen Szenen gut vorstellen, das Buch flüssig lesen. Man muß nicht viel nachdenken, was auch mal gut sein kann.
Die Charaktere sind unterschiedlich gut geraten. Für mich persönlich hätten sie noch mehr Charakter haben können. Das hat mir etwas gefehlt.
Fazit:
„Der Nebelmann“ ist um Längen besser. Wer also einen atmophärischen Krimi mit richtigen Charakteren, die dieses Wort verdienen, lesen möchte, sollte zum Nebelmann greifen. Wer dagegen sich eher „berieseln“ lassen möchte ist bei Enigmas schweigen besser aufgehoben. Es läßt sich gut lesen, ihr bekommt ein zwei Twist geboten müsst dafür aber mit logischen Schwächen in der Geschichte leben. Für mich ein unentschieden. Bildet euch am besten selbst eure Meinung.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Nette Idee, aber oberflächlich umgesetzt

Das Buch eines Sommers
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Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. ...

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. In eher einfachen Worten werden diverse Szenen angerissen und man weiß sofort, was das Problem ist. Aber wirkliche Lösungen gibt es nicht. Es wirkt irgendwie platt und oberflächlich, wie bereits 100 mal in anderen Büchern durchgekaut und wieder zu Papier gebracht. Es fehlt ein Alleinstellungsmerkmal, eine Identität, eine Seele. Der überarbeitete Ehemann und Vater der nach einer Schlüsselszene geläutert ist und sich ändert – das gab es einfach schon zu oft.
Auch die Charaktere sind eher oberflächlich. Sie handeln grundsätzlich logisch. Ihnen fehlen aber wirkliche Ecken und Kanten und damit Tiefe. Was mich zudem gestört hat: ich weiß nicht, wo sich die Handlung denn genau abspielt. In welchem Land? Welcher Region? Vielleicht wollte deshalb auch kein Kopfkino bei mir starten, das mich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Dabei hat es durchaus philosophische Ansätze, die einen zum Nachdenken gebracht haben.
„Wir haben dieses Gefühl, das alles immer so weitergeht. Dass es gar kein Ende gibt. Bis es plötzlich ganz anders kommt und die Realität uns jäh wachrüttelt. Ein geliebter Mensch stirbt, und man erkennt, wie dünn jene Schicht namens Leben ist, auf der wir uns alle bewegen.“
Fazit:
Für die pilosophischen Passagen und Gedanken fünf Sterne, für den Rest ein bis zwei. Macht zusammen 3 Sterne und die Empfehlung, selbst in das Buch reinzulesen. Als leichte Lektüre ohne besondere Erwartungen ist es gut.

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