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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ein interessanter Roman für den anspruchsvollen Leser

Teatime mit Lilibet
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Der schön gestaltete Einband passt wunderbar zu der Thematik. Der Titel ist sehr aussagekräftig und man fühlt sofort die Verbindung zu England.

Die Protagonistin ist eine starke Frau in einem England ...

Der schön gestaltete Einband passt wunderbar zu der Thematik. Der Titel ist sehr aussagekräftig und man fühlt sofort die Verbindung zu England.

Die Protagonistin ist eine starke Frau in einem England des Umbruchs. Die Kluft zwischen Arm und Reich, Fortschritt und Tradition sowie Vorurteile auf allen Seiten kennzeichneten diese Zeit und wird in dem Roman sehr gut reflektiert. Auch unsere Protagonistin ist nicht frei von Vorurteile. Sie weiß genau was sie will – den Arme mit Bildung helfen. Dabei verachtet sie die reiche Bevölkerungsschicht, sieht sogar teilweise auf Sie herab und fühlt sich dieser überlegen – ohne jemals wirklich Kontakt mit ihnen zu haben. Das ändert sich als sie als Lehrerin in das königliche Haus einzieht.

Hier merkt sie doch schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt und auch die Privilegierten nicht sorgenfrei leben. Sie leben in einem Kokon der Weltfremdheit und können die Sorgen der einfachen Leute nicht nachvollziehen. Dies will die Lehrerin nun ändern und zeigt ihrer kleinen, berühmten Schülerin die Welt.

Ich fand diesen Roman wirklich sehr gelungen. Der Schreibstil ist sehr lebhaft und die Situationen und Gegebenheit sind authentisch und eindrucksvoll geschildert. Viele Szenen gehen einem unter die Haut. Einmal ist es das arme Kind das barfuß für ein paar Groschen den ganzen Tag singt und ein anderes Mal ist es die Prinzessin, die bereits mit 6 Jahren so unter Druck steht, dass sich eine Störung entwickelt. Aber es gibt auch einige amüsante Stellen.

Sicher ist dies kein Buch, was man nebenbei liest. Allein seine über 500 Seiten und das noch bei einem recht kleinen Schriftbild fordern einen. Auch ist es sicher nicht verkehrt, wenn man ein bisschen Ahnung von der englischen Geschichte dieser Zeit hat.

Ich fühlte mich von dem Roman gut unterhalten. Jedoch fordert er volle Aufmerksamkeit und einen bewussten Leser. Bei einer Tasse Tee am Sonntagnachmittag ist dieser Roman ein Genuss.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Spannendes Lesevergnügen im Stil der klassischen Detektivgeschichten (Spoilerfrei)

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 1 - Die vergessenen Akten (Bände 1-3)
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Meine Rezension bezieht sich auf den KOMPLETTEN Marietta King-Fall (also alle Bände).

Als Jugendliche habe ich gerne die spannenden Detektivromane gelesen und gehört und ging daher mit großer Vorfreude ...

Meine Rezension bezieht sich auf den KOMPLETTEN Marietta King-Fall (also alle Bände).

Als Jugendliche habe ich gerne die spannenden Detektivromane gelesen und gehört und ging daher mit großer Vorfreude an „Ein MORDs-Team“. Generell ist die Gesamtausgabe mit fast 1000 Seiten schon eine große Aufgabe für den Leser, jedoch wird diese durch die einzelnen Fälle gut strukturiert. Man findet hier einen klassische Spannungsbogen: Ein großer Fall um den es in allen Bänden geht, begleitet von mehreren kleineren Fällen in denen das Team ermittelt.

Ein Roman nur für Jugendliche? Ein klares Nein. Meiner Meinung nach werden hier alle Altersgruppen angesprochen, auch wenn der Schwerpunkt der Geschichte natürlich bei den jugendlichen Protagonisten liegt. Jedoch liegt der Mord Jahrzehnte zurück und die eigenen Eltern sind darin verwickelt. Dies finde ich besonders reizvoll, da auch die Eltern bereits versucht haben den Mord zu lösen. Nun bauen die Kinder auf deren Ergebnisse auf und forschen weiter.

Natürlich haben die Kids dabei oft sehr viel Glück und der Zufall spielt keine geringe Rolle in der Geschichte, aber es bleibt im akzeptablen Rahmen.

Der Mordfall selber ist gut aufgebaut und die Auflösung überzeugend. Die vielen Seiten fliegen nur so dahin und es gibt keinen langwierigen Handlungssträngen. Tatsächlich muss man sich besonders auf das Ende hin, schon sehr konzentrieren, dass man nicht wichtige Details im Eifer überliest.

Fasziniert hat mich zudem, dass es sich um ein Gesamtprojekt mehrerer Autoren handelt, dies aber auf keine Weise erkennbar war. Es gibt keine Veränderungen im Stil und alle Teile bilden ein harmonisches Ganzes.

Mein einziger Kritikpunkt ist ein völlig unnötiger Cliffhanger am Ende. Es gibt im Roman zwei große Themen die sich in der Handlung seit 1984 bis zum Ende durchziehen. Leider wird man für die Lösung des einen auf einen weiteren Band warten müssen. Da ich in meinen Rezessionen nicht spoile, benenne ich diesen nicht weiter. Nach fast 1000 Seiten sollte der Leser nicht auf einen nächsten Band vertröstet werden. Wer solange gelesen hat, wird auch den nächsten Band kaufen ohne das ein Cliffhanger ihn dazu zwingt.

Wer an Detektivgeschichten im Stil von „Die drei ???“ oder „Scotland Yard“ gefallen findet, wird am „MORDs-Team“ sicher Freude haben.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Kurzweiliges Lesevergnügen

Single, weil die Auswahl scheiße ist
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Das Cover ist wirklich gelungen! Nahezu automatisch greift man nach diesem Buch. Der Titel ist etwas provokant, die Grafik und der Schriftstil aufwendig designt.

Den Klappentext fand ich etwas befremdlich, ...

Das Cover ist wirklich gelungen! Nahezu automatisch greift man nach diesem Buch. Der Titel ist etwas provokant, die Grafik und der Schriftstil aufwendig designt.

Den Klappentext fand ich etwas befremdlich, weil es den Anschein erweckt, dass die Autorin sich selbst als „gutaussehend, beruflich erfolgreich und sportlich“ bezeichnet. Bei einem selbstdarstellenden Werk, wirkt etwas leicht arrogant. Jedoch fällt das im Buch nicht weiter ins Gewicht.

Bei diesem Buch ist die Zielgruppe klar definiert: Weibliche Singles, ab 30 Jahre. Und ich denke, man hat nur Spaß daran, wenn man dieser Gruppe angehört bzw. angehört hat. Dann, ist das Buch aber wirklich witzig und unterhaltsam.

Im Lauf des Buches erlebt man die unterschiedlichsten Typen, schrägen Situationen und schiefgegangen Dates die einer Single Frau so geschehen können. Es ist für mich zwar zweifelhaft, dass die Autorin wirklich alles selbst erlebt hat, aber das spielt ja keine Rolle. Die vorkommenden Personen und Szenen sind super gut geschildert und man kann sich gut hineinversetzen. Man fühlt sich wie bei einer guten Sitcom und kann sich beim Lesen herrlich entspannen.

Mein Lesetipp: Lest das Buch nicht am Stück, wie einen klassischen Roman. Da es im Tagebuchstil geschrieben ist, sollte man es auch so lesen. Immer mal wieder ein, zwei Kapitel zwischendurch oder am Abend auf der Couch – so macht das Buch richtig Spaß.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine unterhaltsame Zeitreise zu einem bekannten Helden (Spoilerfrei)

Laura
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Vorweg sei schon mal so viel gesagt: Ich liebe Robin Hood und Millionen Menschen geht es offensichtlich ebenso, da diese Legende sich ungebrochener Nachfrage erfreut. Eine Zeitreise zu Robin Hood? Nun, ...

Vorweg sei schon mal so viel gesagt: Ich liebe Robin Hood und Millionen Menschen geht es offensichtlich ebenso, da diese Legende sich ungebrochener Nachfrage erfreut. Eine Zeitreise zu Robin Hood? Nun, dass war mal etwas Neues und ich war höchst gespannt auf das Projekt. Ich finde es sehr mutig, sich an eine neue Version einer so beliebten Geschichte zu wagen.

Als erstes fiel mir das Cover ins Auge. Es ist wunderschön, romantisch gestaltet und lädt einen ein mit auf Reisen zu gehen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ganz außerordentlich! Die Szenen sind schön geschildert und man kann sich das mittelalterliche England gut vorstellen. Die ganze Geschichte liest sich unheimlich leicht und ich war nach wenigen Lesestunden damit fertig.

Sehr gut gefällt mir der Einblick in Personen, die in den klassischen Geschichten etwas zu kurz kommen. Wenn liebt Little John? Warum ist Gisbourne so böse? Auch die Dienerschaft bekommt „ein Leben“ und das macht die Handlungen auf Locksley Manor sehr lebendig und unterhaltsam.

Es kommen einige Elemente vor, die man als Fantasyleser bereits aus anderen Zeitreisen-Romanen kennt und manchmal geht es mit der Liebe fast ein bisschen sehr schnell. Allerdings ist dies auch der Auftakt zu einer Triologie und man wird sehen, wie das Tempo am Ende zur Geschichte passt.

Man sollte natürlich generell das Genre mögen und auch bereit sein, mal einen etwas anderen Blick auf die bekannte Geschichte zu werfen. Der Leser, der das von sich behauptet, wird hier nicht enttäuscht. Ich wurde bestens unterhalten und freue mich auf die Fortsetzung (Der Cliffhanger ist echt gut platziert ).

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Spannend und bewegend

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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In dem ehrwürdigen Hotel wird hart gekämpft – nicht nur um den Erhalt des Betriebs. Hier kämpfen auch drei unterschiedliche Frauen für ihre Träume.

Die optische Gestaltung ist Standard. Das ...

In dem ehrwürdigen Hotel wird hart gekämpft – nicht nur um den Erhalt des Betriebs. Hier kämpfen auch drei unterschiedliche Frauen für ihre Träume.

Die optische Gestaltung ist Standard. Das Cover hat nicht viel Aussagekraft und könnte eine Vielzahl von Bücher darstellen. Aber nun mehr zum Inhalt, der ja wesentlich wichtiger ist.

Der Schreibstiel von Hellberg ist sehr lebendig, die Szenen und Personen realistisch beschrieben, so dass man sich die jeweilige Situation gut vorstellen kann. Linda, die Hauptfigur wird ohne Vorwarnung in eine schwierige Lage gebracht und muss in einer Zeit, in der das für Frauen noch undenkbar war, eine Führungsposition übernehmen. Druck erhält sie von allen Seiten. Dadurch ist die Geschichte sehr abwechslungsreich und lebendig.
Auch der Erzählerwechsel zwischen den drei Protogonisten und die Zeitsprünge halten das Erzähltempo hoch und es kommt keine Langweile auf.

Ich persönlich fand auch die Zwickmühle zwischen Liebe und Ehrgeiz spannend umgesetzt, in der sich das Küchenmädchen befindet. In Armut aufgewachsen will sie mehr im Leben erreichen. Aber mit einem geheimen Liebhaber ist es gar nicht so einfach die richtigen Prioritäten zu setzen.

Das Zimmermädchen will vor allem Spaß. Mir ihr konnte ich nicht so recht warm werden. Ihrer Figur fehlt mir etwas die Tiefe, aber voraussichtlich wird sich das im zweiten Band ändern.

Der einzige Kritikpunkt sind für mich die letzten Kapitel. Es wirkt für mich so, als ob die Autorin gemerkt hat, dass sie nun zum Ende kommen muss. Daher wirken diese Kapitel für mich regelrecht gehetzt. In der Handlung überschlagen sich nicht etwa die Ereignisse, denn es vergehen mehrere Tage, sogar Wochen. Jedoch müssen sehr viele offene Handlungsstränge zu Ende gebracht werden. Diese geschieht für meinen Geschmack etwas schnell und zu einfach. Verglichen, mit dem was die Frauen bis jetzt erlebt haben, geht am Schluss alles sehr glatt von der Hand.

Es gibt nur einen kleinen Cliffhanger. Daher darf man gespannt sein, um was es in der Fortsetzung.

Ein spannender und bewegender Frauenroman aus den aufstrebenden 60er, der einen vergnügliche Lesestunden beschert.

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