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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Skurril, lustig, spannend

Den letzten Gang serviert der Tod
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Mittlerweile sind wir beim 13. Band der Jennerwein-Rehe angekommen und sein neuster Fall dreht sich um Pilze! In einem Edelrestaurant in der Nähe des Kurorts gibt es Tote. Kommissar Jennerwein und seine ...

Mittlerweile sind wir beim 13. Band der Jennerwein-Rehe angekommen und sein neuster Fall dreht sich um Pilze! In einem Edelrestaurant in der Nähe des Kurorts gibt es Tote. Kommissar Jennerwein und seine Kollegen finden sich in einer Fülle von Verdächtigen wieder. Statt die Schlinge enger ziehen zu können, kommen von überall neue Verdächtigte hinzu. Dann passiert ihnen auch noch ein Fehler nach dem anderen. Werden sie den Fall überhaupt lösen?

Mir hat dieser 13. Fall wieder gut gefallen. Von der ersten bis zur letzten Seite wurde ich wunderbar unterhalten. Es folgt ein Lacher auf den nächsten und dennoch ist es durchgehend spannend. Nach Dreiviertel des Buchs wusste ich immer noch nicht, wer der Täter sein könnte und was das Mordmotiv ist. Verdächtige gab es in großer Menge. Jeder schien irgendwie Dreck am Stecken zu haben und etwas zu verbergen. Zudem unterlief den Ermittlern auch noch ein Fehler nach dem anderen. Irgendwie waren sie nicht bei der Sache!

Die Krimis von Jörg Maurer kann man mögen oder nicht. Sein Schreibstil ist sehr speziell. Wer einen klassischen Krimi sucht, bei dem die Tat und die Lösung im Vordergrund stehen ist hier falsch. Bei Jörg Maurer steht der Humor im Vordergrund. Neben der eigentlichen Handlung taucht der Leser noch in weitere Welten ein, bei denen er dann rätseln kann, ob es sich um einen netten Zusatz handelt, oder ob der Inhalt für den Fall relevant ist. Mir persönlich gefällt das in Jörg Maurer Falls sehr gut, wobei ich ansonsten liegen die Standradkrimis bevorzuge. Aber Jörg Maurers Humor entspricht meinem Humor.

Ich wurde gut unterhalten, es war spannend und lustig, teilweise skurril. An manchen Stellen war es etwas übertrieben, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Sehr verwirrend

Der Heimweg
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Eine tolle Erfindung ist das Begleittelefon – diese Nummer kann man wählen, wenn man allein auf dem Heimweg ist und gern mit jemanden sprechen möchte, der im Notfall auch einen Notruf mit genauem Standort ...

Eine tolle Erfindung ist das Begleittelefon – diese Nummer kann man wählen, wenn man allein auf dem Heimweg ist und gern mit jemanden sprechen möchte, der im Notfall auch einen Notruf mit genauem Standort absetzen kann. Für Klara wird dieser heutige Anruf, aber alles andere als eine Beruhigung. Und für den Leser auch nicht.

Fitzek versteh es den Leser zu verwirrend. Die Ausgangssituation ändert sich recht schnell. Kaum glaubt man, man hätte die Lage durchschaut, ändert sich schon wieder alles und nichts scheint mehr so zu sein, wie es war. Am Ende war ich total verwirrt. Auch nach der Auflösung war ich mir noch nicht mit allem im Klaren. Für mich war es etwas zu viel Verwirrung. Und so fehlte es an manch einer Stelle an Nachvollziehbarkeit. Einige Dinge blieben unklar und bei anderen frage ich mich, was sie zu bedeutet hatten und ob sie nur vergessen wurden aufzuklären oder ob es Logikfehler waren. Oder Hirngespinste, denn am Ende scheint Jeder Wahnvorstellungen zu haben. Vielleicht auch der Leser…

Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und angenehm zu lesen. Man fliegt nur so über die Seiten und kann das Buch nicht aus der Hand legen. Es empfiehlt sich wirklich nicht mit einem Fitzek abends anzufangen – denn man muss die ganze Nacht durchlesen. Toll finde ich, wenn es in einem Thriller nicht die klassische Krimi Konstellation gibt, Täter, Opfer, Polizei. Sondern sich das ganze nur um Privatpersonen dreht und die Handlung ich auf der Psychoebene abspielt. Das war hier der Fall! Mir hat dieser Thriller gut gefallen. Ich wurde unterhalten und es war sehr spannend. Da es mir aber zu verwirrend war und nicht alles aufgeklärt wurde vergebe ich vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Beängstigend, da so realistisch

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Als Hendrik und Linda in ihr neues Haus ziehen, nutzen sie die neueste Technik und statten ihr Haus mit einem Smart-Home-System aus. Eigentlich ganz praktisch. Doch wenn sich scheinbar jemand in das Haus ...

Als Hendrik und Linda in ihr neues Haus ziehen, nutzen sie die neueste Technik und statten ihr Haus mit einem Smart-Home-System aus. Eigentlich ganz praktisch. Doch wenn sich scheinbar jemand in das Haus hakt um Linda zu entführen, hört der Spaß auf. Hendrik kämpft von nun an nicht nur um Linda, sondern auch darum, dass ihm jemand glaubt.

Super Idee, Das Smart-Home-System zum Teufel zu machen und scheinbar für eine Entführung zu nutzen. Ich finde ja schon grundsätzlich solche Systeme beängstigend. Die Tatsache, dass die Steuerung über Kameras und Mikrofone funktioniert, ist doch schon verrückt. Wer baut sich denn bitte freiwillig so ein Überwachungssystem ein? Da hat man ja nicht mal mehr in seinem eigenen vier Wänden Privatsphäre. Und so unwahrscheinlich, dass dieses System gehakt wird, ist es ja nicht. Und wer weiß für was für Auswertungen die Unternehmen auch noch diese Daten nutzen. Naja es geht ja um den Thriller. Wieder einmal hat Strobel einen soliden und spannenden Thriller abgeliefert. Ab der Mitte hatte ich die Sache dann schon durchschaut, das war ein bisschen schade. Ich mag es ganz gern, wenn ich erst auf den letzten 5-10 Seiten weiß, was Sache ist – das hat Strobel in einigen vergangenen Thrillern schon geschafft. Dennoch wurde ich durchgehend gut unterhalten und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen und es am liebsten am Stück lesen.


Ich vergebe vier von fünf Sternen. Den fünften Stern hätte es gegeben, wenn ich erst in den letzten Zügen die Geschichte durchschaut hätte.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Tolle und ehrliche Geschichte

Hass. Macht. Gewalt.
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Philip Schlaffer berichtet anschaulich und detailliert aus seinem Leben als Rechtsextremer, Rocker- und Rockerboss und seinem Abstecher ins Rotlichtmilieu. Das Buch beginnt er in seiner Kindheit und berichtet ...

Philip Schlaffer berichtet anschaulich und detailliert aus seinem Leben als Rechtsextremer, Rocker- und Rockerboss und seinem Abstecher ins Rotlichtmilieu. Das Buch beginnt er in seiner Kindheit und berichtet wie er in die rechte Szene rutschte. Ohne großen Auslöser, sie war einfach da, als Halt gesucht wurde. Dort blieb er bis er merkte, dass es nun sozusagen rausgewachsen ist und es ihm zu blöd wurde. Dann ging es auf die Rockerschiene. Auf den ersten Blick macht das keinen großen Unterschied, doch inhaltlich sind Rechte und Rocker doch sehr weit auseinander. Gewalt und Hass bestimmen jahrelang Philips Leben. Bis ihm mal das Glück abhandenkommt und er einsitzen muss. Her beginnt er zu reflektieren, er kommt zu dem Entschluss, dass er jetzt einen Schlussstrich ziehen muss, sonst wird es nie was. Und es kommt zu diesem Buch, in welchem der Leser erfährt, wie eins zu anderen führte. Es werden sehr viele anschauliche Beispiele genannt und viele Geschichten erzählt. So kann man sich sehr gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen. Und versteht vielleicht auch, was Menschen denken, die den entsprechenden Gruppen angehören. Mir hat sehr gut gefallen, dass Philip über sich selbst lachen kann und über viele Handlungen von sich heute nur noch den Kopf schütteln kann. Und selbst immer wieder zu gibt: früher hätte er darüber sicherlich nicht gelacht, da meinte er das vollkommen ernst. Schön ist auch, dass er nichts beschönigt, sondern ehrlich zu gibt: Das war scheiße! Es ist schön zu lesen, dass Philip nun wohl wieder auf einem normaleren Lebensweg unterwegs ist und hoffentlich auch bleibt.
Mir hat diese Biografie gut gefallen und deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.  

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Tolle Sommerlektüre

Wo die Sterne tanzen
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Nele ist Ende dreißig und Musicaldarstellerin. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie immer bei ihrer Oma auf Juist. Hier lernte sie auch Henry und Ben, ihre besten Freunde, kennen. Für Nele standen ...

Nele ist Ende dreißig und Musicaldarstellerin. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie immer bei ihrer Oma auf Juist. Hier lernte sie auch Henry und Ben, ihre besten Freunde, kennen. Für Nele standen nach dem Schulabschluss alle Türen offen, so zog es sie weg von Juist und rein in die weite Welt. Ihr halbes Leben lebte sie nun in New York und besuchte weiterhin immer wieder ihre Oma und Juist. Diesen Sommer kommt Nele nicht zum Ferien machen nach Juist – sie muss Abschiednehmen, von ihrer Oma und dem Deichschlösschen.

Der Roman hat mir gut gefallen. Wie immer in Katharina Herzogs Sommerromanen kommt das Sommergefühl wunderbar rüber. Selbst die Nordseeinsel Juist wirkt warm und flauschig. Schade fand ich, dass die Geschichte sehr hervorsehbar war. Nach den beiden ersten Kapiteln war eigentlich klar, wie das Buch ausgehen wird. Aber wieder einmal war der Weg dahin schön und unterhaltsam zu lesen. Wir begleiten Nele durch ihr Leben. Neben dem Gegenwartsstrang können wir mit ihr immer wieder in die Vergangenheit reisen und lernen sie als Grundschulkind kennen und lieben. Wir begleiten sie dabei, wie sie erwachsen wird, ihre erste Liebe kennen lernt. Wie sie den großen Schritt in die weite Welt wagt und wie es ihr in New York ergeht. In Herzogs Roman scheint die Welt ein Dorf zu sein. Irgendwie waren mir ein bisschen viele Juister plötzlich ebenfalls in New York. Aber für die Geschichte war es gut so. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten sehr authentisch und realitätsnah. So manch eine Sache in Neles Leben wurde vielleicht ein bisschen dramatisch dargestellt.

Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und wollte es gar nicht aus der Hand legen, da mich die Geschichte allerdings nicht überrascht hat vergebe ich vier von fünf Sterne.  

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