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Veröffentlicht am 28.10.2020

Vielseitige Unterhaltung: Dreck

Dreck
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Mit seinem Untertitel "Wie ich meine Familie einpackte, Koch in Lyon wurde und die Geheimnisse der französischen Küche aufdeckte" hat der Autor, der Journalist Bill Buford, bereits eine prima Inhaltsangabe ...

Mit seinem Untertitel "Wie ich meine Familie einpackte, Koch in Lyon wurde und die Geheimnisse der französischen Küche aufdeckte" hat der Autor, der Journalist Bill Buford, bereits eine prima Inhaltsangabe geliefert, denn - anders als mancherorts im www. zu lesen - erwartet die Lesergemeinde hier keineswegs ein "Kochbuch" im üblichen Sinne, sondern viel mehr - um beim Thema "Kochen" zu bleiben - ein Eintopf mit vielen Zutaten, wie Familiengeschichte(n), Reiseberichte, Tagebuch/Biografie, Vorstellung immens vieler berühmter Köche,
(stellvertretend sei hier jetzt nur Paul Bocuse genannt, dem der Autor mehrmals persönlich begegnete),
bei denen Bill Buford teilweise sogar ausgebildet wurde, Back- und Weinkunde, Ausflüge in Politik und Geschichte
(beispielsweise Franz I. von Frankreich, Katharina von Medici oder die Résistance im Zweiten Weltkrieg),
gewürzt mit der Thematisierung von Mobbing, (Vor)Urteilen und last but not least der Frage, inwieweit sich die französische und die italienische Küche beeinflusst haben. Das erinnerte mich sehr intensiv an - "Wer hat es erfunden?" - das Hin und Her mit der Currywurst zwischen Berlin, Hamburg und dem "Ruhrpott".-
Vielseitige Unterhaltung also, aber keine Rezeptsammlung.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Klass(ik)e(r): Die letzten Tage von Pompeji - E. Bulwer-Lytton

Die letzten Tage von Pompeji
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Die Geschichte spielt etwa ein halbes Jahrhundert nach der Kreuzigung Christi und erzählt die Liebesgeschichte von Glaukus und Ione im nahe des Vesuvs gelegenen Pompeji. Religiöse Auseinandersetzungen, ...

Die Geschichte spielt etwa ein halbes Jahrhundert nach der Kreuzigung Christi und erzählt die Liebesgeschichte von Glaukus und Ione im nahe des Vesuvs gelegenen Pompeji. Religiöse Auseinandersetzungen, Machtkämpfe und Intrigen sind an der Tagesordnung und machen den beiden Liebenden das Leben schwer, können sie jedoch nicht trennen. Dann bricht der Vulkan aus... Der vor bald 200 Jahren erschienene Roman wurde 1959 mit Christine Kaufmann und Steve Reeves ansprechend verfilmt und gehört zu den "Monumentalschinken", die zu hohen christlichen Feiertagen immer wieder mal gesendet werden.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Lesenswerter Klassiker: Jane Eyre

Jane Eyre
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Zeitlos wie Scarlett O'Hara in Margaret Mitchells "Vom Winde verweht" oder Daphne du Mauriers "Rebecca", von der freudlosen Kindheit und Jugend her ein Gegenstück zu Charles Dickens' "Oliver Twist" und ...

Zeitlos wie Scarlett O'Hara in Margaret Mitchells "Vom Winde verweht" oder Daphne du Mauriers "Rebecca", von der freudlosen Kindheit und Jugend her ein Gegenstück zu Charles Dickens' "Oliver Twist" und insgesamt gesehen eine Aschenputtelgeschichte, wenn es hier auch keine Stiefmutter, sondern nur eine hartherzige Tante gibt und das Auftauchen des Prinzen noch längst kein Happy End bedeutet. Im Gegenteil - als die Waise Jane nach harten Jahren in dem Erziehungsinstitut Lowood auf Thornfield Hall bei dem undurchsichtigen Mr. Rochester als Gouvernante der kleinen Adèle eine Anstellung findet, kann sie zwar trotz oder vielleicht auch wegen ihrer für Frauen der damaligen Zeit ungewöhnlichen Unbeirrbar- und Ehrlichkeit langsam dessen Achtung gewinnen, aber es gibt noch dunkle Geheimnisse in seiner Vergangenheit, die Jane vorerst verzweifelt das Weite suchen lassen. Charlotte Brontés unter Pseudonym und als "Autobiografie" in der Ich-Form geschriebener Debutroman gilt heute als einer der bedeutendsten Klassiker des victorianischen Zeitalters und wurde bereits mehrfach verfilmt.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Gut: Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54

Die Wunderfrauen
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Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54 am Starnberger See - ihre vom Zeitgeschehen geprägten unterschiedlichen Schicksale stehen für die einer ganzen Generation.

Mit eben so viel Interesse wie ...

Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54 am Starnberger See - ihre vom Zeitgeschehen geprägten unterschiedlichen Schicksale stehen für die einer ganzen Generation.

Mit eben so viel Interesse wie Vergnügen las ich Stephanie Schusters Historischen Roman "Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt" über die Frauen der 50er Jahre, den Auftakt einer Trilogie, deren weitere Teile in halbjährlichen Abständen veröffentlicht werden sollen.

Annabel, Helga, Luise und Marie, vier Frauen mit höchst unterschiedlichen, für die damalige Zeit jedoch typischen Lebensgeschichten, erzählen in jeweils mit ihrem Vornamen betitelten Kapiteln abwechselnd und sich gelegentlich überschneidend aus ihrem aktuellen Leben in den Jahren 1953 und 1954 in der Nähe des Starnberger Sees.
Rückblenden in die Zeit des Nationalsozialismus' und deren Folgen wie Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und Besatzung wirken recht authentisch.
Die Rolle der Frau zu jener Zeit wird beispielsweise am Schicksal einer ledigen Mutter mit dem Kind eines abschiedslos verschwundenen farbigen Besatzungssoldaten verdeutlicht.
Ereignisse wie der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft finden Erwähnung.
Das Cover sowie die Bilder vorn und hinten passen gut, ein Glossar nebst Personenverzeichnis und Nachwort waren zwar nicht unbedingt erforderlich, hätten mir jedoch gefallen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Emotionales Buch zum Thema "Frühchen"

Mehr als wir uns erträumten
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Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem ...


Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem und mit einem passensenden Titel und Cover versehenem Roman "MEHR ALS WIR UNS ERTRÄUMTEN  WIE WIR UM UNSERE FAMILIE KÄMPFTEN" sowohl höchst interessant als auch überaus bewegend. 
Der in der Ich-Form erzählende Familienvater (verheiratet mit Rose, Vater eines 12jährigen und eines weiteren Sohnes im Kita-Alter) beschreibt unkitschig, aber ergreifend, nachvollziehbar und ausführlich die Probleme, die bei Ein- und vielmehr noch bei Mehrlingsschwangerschaften auftreten können, vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass der Nachwuchs, wenn er denn lebend geboren wird, höchstwahrscheinlich aufgrund beispielsweise einer nicht ausreichend entwickelten Lungenfunktion nicht überlebensfähig sein wird. Die Situation wirkt sich nicht nur auf die beiden bereits vorhandenen Kinder aus, sondern erforderliche Entscheidungen führen auch zu ernsthaften Problemen zwischen den Ehepartnern. Dies vor allem, weil der Mann zu Depressionen neigt und sich ständig fragt, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß er Verantwortung bzw. Schuld z. B. durch zu früh und/oder zu hoch ausgeübtes optimistisches Denken trägt.
Manche Ausführungen erschienen mit ein wenig zu lang, beispielsweise wenn er beschreibt, was er wo genau zu welchem Preis gegessen hat. Aber man kann natürlich nur schwer abschätzen, wie man selbst als unmittelbar Betroffener reagieren und reden würde. 

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