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Veröffentlicht am 01.11.2020

Mit coolen Rätseln kreuz und quer durch die Vorweihnachtszeit

Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke
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Der Escape Room Adventskalender „Die drei unheimlichen Geschenke“ von Eva Eich ist ein originell gestalteter Krimi für Kinder. Nach einer kurzen altersgerechten Einführung in die Benutzung des Buches geht ...

Der Escape Room Adventskalender „Die drei unheimlichen Geschenke“ von Eva Eich ist ein originell gestalteter Krimi für Kinder. Nach einer kurzen altersgerechten Einführung in die Benutzung des Buches geht es direkt los mit der Geschichte, in der die Geschwister Toni und Luka mit der Entführung des Weihnachtsmanns konfrontiert und um Hilfe gebeten werden. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, müssen die Kinder etliche Rätsel lösen. Was bei einem gewöhnlichen Adventskalender die Türen sind, wird in diesem Buch durch zu öffnende Doppelseiten repräsentiert. Dabei folgt natürlich auch hier nicht ein „Türchen“ dem nächsten, sondern muss erst anhand von Bildausschnitten im Buch gesucht werden – dies wiederum setzt die erfolgreiche Lösung des jeweiligen Rätsels voraus. Dass bei der Suche nach dem richtigen Bild ein kleiner Einblick in den Fortgang der Geschichte unausweichlich ist, mag Leser/innen stören, die sich lieber überraschen lassen wollen. Andererseits erzeugen diese Vorschauen aber auch Spannung und Neugier auf den weiteren Handlungsverlauf, da die Bilder lediglich andeuten, welche Erlebnisse auf die beiden Kinder warten. Dies steigert – wie soll es bei einem Adventskalender anders sein – die Vorfreude auf den jeweils nächsten Tag.

Die Altersempfehlung für Kinder ab neun Jahren empfinde ich als ein Jahr zu früh. Mit neun Jahren ist es für viele Kinder immer noch ein wohl gehütetes Geheimnis, dass es die Menschen sind, die sich um die Weihnachtsgeschenke kümmern. Dies wird hier jedoch ganz offen dargestellt. Die Behauptung des 13-jährigen Protagonisten, dass es den Weihnachtsmann nicht gebe, wird selbst von dessen neunjähriger Schwester nicht in Frage gestellt. Auch weitere Details, beispielsweise, dass Schaumküsse in der Mikrowelle aufgehen, müssen Neunjährige noch nicht erfahren und erst recht nicht auf die Idee gebracht werden, nachts heimlich aus dem Haus zu schleichen. Auch die Bilder sprechen eher größere Kinder an und sind „cool“ illustriert; erinnern vom Stil an Konsolenspiele oder computeranimierte Filme.

Alles in allem verspricht das Buch ein spannendes Weihnachtsabenteuer mit durchaus kniffligen Rätseln für Kinder ab 10 Jahren (und deren Eltern).

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Nervenaufreibender Kampf ums Überleben

Love & Bullets
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Nick Kolakowskis Roman „Love and Bullets“ trägt zu Recht die Bezeichnung „Thriller“. Schon auf der ersten Seite spricht ein Auftragskiller in Gedanken klare Worte über seinen Job – und schon befindet sich ...

Nick Kolakowskis Roman „Love and Bullets“ trägt zu Recht die Bezeichnung „Thriller“. Schon auf der ersten Seite spricht ein Auftragskiller in Gedanken klare Worte über seinen Job – und schon befindet sich der Leser bzw. die Leserin mitten im Geschehen. Im Rückblick geht es aus wechselnden Perspektiven weiter und Teilchen um Teilchen setzt sich in ruhiger Ausführlichkeit das Puzzle um Bill und seine Machenschaften zu einem großen Ganzen zusammen. Bills Ziel war es gewesen, an Geld zu kommen, sehr viel Geld. Der Bestohlene, „der Dean“ genannt, ist jedoch alles andere als ein Opfertyp und setzt sogleich einen Auftragskiller auf Bill an, mit dem die Leserschaft bereits Bekanntschaft gemacht hat. Nach und nach stoßen weitere Romanfiguren hinzu, die das Geschehen einerseits immer breiter ausrollen, andererseits aber auch für Verwirrung sorgen, was nicht zuletzt am wiederholten Perspektivwechsel und etlichen Andeutungen liegt. Die Figuren setzen sich überwiegend aus Kriminellen zusammen, von denen keinem die Eigenschaft zugeschrieben werden kann, lange fackeln zu wollen. Demzufolge erstaunt es, dass Bill es wiederholt schafft, den Kopf aus der zunehmend enger werdenden Schlinge zu ziehen. Da Bill längst nicht so abgebrüht ist, wie er tut, sehr menschlich wirkt und sogar einen großen Teil des gestohlenen Geldes für einen guten Zweck spendet, gewinnt er rasch die Sympathie des Lesers bzw. der Leserin. Wer Spaß an Thrillern hat und Geduld für die sukzessive und teilweise quälend schleichende Aufdeckung der Geschehnisse aufbringt, wird an diesem durchdacht aufgebauten Roman seine Freude haben; vorausgesetzt, man hält die an Horror grenzende Handlung aus.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Ein kritischer Wegweiser durch den Dschungel der Erziehungsmethoden

Mein Familienkompass
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Die Autorin Nora Imlau greift zunächst den Gedanken auf, der viele Eltern umtreibt, verunsichert und zur Suche nach der idealen Erziehungsmethode antreibt: der Wunsch, perfekte Eltern zu sein. Anhand einiger ...

Die Autorin Nora Imlau greift zunächst den Gedanken auf, der viele Eltern umtreibt, verunsichert und zur Suche nach der idealen Erziehungsmethode antreibt: der Wunsch, perfekte Eltern zu sein. Anhand einiger Beispiele beleuchtet Imlau zunächst, welche tief verwurzelten Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Einstellungen aus der frühen Kindheit den Menschen weit bis ins Erwachsenenalter prägen und dessen Sicht auf Erziehung unbewusst beeinflussen. Mit der Konsequenz hieraus - dem Wandel der Erziehungsstile vor dem geschichtlichen Hintergrund zum heute vorherrschenden Dschungel an Methoden - begründet die Autorin die Ratlosigkeit vieler junger Eltern, die alles richtig machen wollen. Imlau möchte ihren Leserinnen und Lesern helfen, die Prägungen aus der eigenen Kindheit zu erkennen, um diese kritisch beleuchten und gegebenenfalls ersetzen zu können durch selbst erarbeitete Werte. Vor allem möchte sie jedoch Eltern beruhigen, die den Anspruch der Perfektion an sich selbst stellen und betont, dass Eltern bei dem Abenteuer Erziehung auch Fehler machen und weiterhin sie selbst bleiben dürfen. Vor dem Hintergrund, dass sich alle in der Familie wohlfühlen können sollen, stellt die Autorin verschiedene aktuell diskutierte Erziehungsmethoden vor und setzt sich kritisch mit diesen auseinander.
Durch die vielen anekdotenhaften Beispiele und den einfühlsamen Schreibstil wirkt das Buch informativ und unterhaltsam zugleich, aufgrund des erzählenden Aufbaus eignet es sich jedoch weniger zum Nachschlagen und Querlesen. Einerseits ist es spannend, den verschiedenen Erziehungsmodellen so intensiv auf den Grund gehen zu können, andererseits werden insbesondere die geschichtlichen Hintergründe zum Teil so ausschweifend beleuchtet, dass ich mir an dieser Stelle mehr Anregungen für das Hier und Jetzt erhofft hätte.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Künstliche Intelligenz gut erklärt

Keine Panik, ist nur Technik
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Die Autorin Kenza Ait Si Abbou schafft es mit ihrem tiefen Verständnis der modernen Anwendung von Computern und Netzwerken dem Leser in die für den Laien oft nur oberflächlich bekannte Welt der Digitalisierung, ...

Die Autorin Kenza Ait Si Abbou schafft es mit ihrem tiefen Verständnis der modernen Anwendung von Computern und Netzwerken dem Leser in die für den Laien oft nur oberflächlich bekannte Welt der Digitalisierung, von Big Data, Apps und Suchmaschinen zu erklären. Es ist schön zu sehen, dass sich eine Frau diese Themas annimmt. Leider ist das immer noch erwähnenswert, aber zum Glück durchmischen sich die typischen Frauen- und Männerberufe immer mehr.
Das Cover verspricht schon einen frischen, lebendigen Zugang zu dem Thema. Das Buch entspricht dieser Erwartung vollkommen. Wer ein langweiliges Theoriebuch erwartet, wird hier enttäuscht. (Aber wer erwartet das schon von einem Buch?)
Bereits vor Jahren führten Datensammlungen und von der Öffentlichkeit unkontrollierte Auswertungen wie zum Beispiel bei der Schufa dazu, dass manche Menschen benachteiligt wurden, weil aus den ihnen zugeschriebenen Parameter eine unvorteilhafte Wahrscheinlichkeit für z.B. einen Kreditausfall berechnet worden waren. In unserer digitalisierten Welt liefern wir vielen privaten Unternehmen unsere Daten frei Haus. Was dann damit geschieht, entzieht sich unserer Kontrolle. Dieses Buch leistet einen Beitrag zu einem informierteren Umgang mit Smartphone und Computer, der uns aufzeigt in wie weit wir noch weiterhin die Herrschaft über unsere eigenen Daten haben.
Die Autorin tritt an, dem Leser die Angst vor der Künstlichen Intelligenz zu nehmen. Dieses Ziel erreicht sie meiner Meinung nach auch sehr gut. Sie schafft es, ihre Begeisterung für das Thema spüren zu lassen und den Leser damit anzustecken. Fachbegriffe erklärt sie wenn notwendig mit einfachen Worten und anschaulich. Damit richtet sie sich natürlich eher an den interessierten Laien als an die Fachfrau oder den Fachmann.
Mein Fazit:
Die Autorin Kenza Ait Si Abbou hat hier ein gelungenes Buch abgeliefert, das für jede(n) Smartphone- und Computernutzer(in) lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Witzige Erinnerungen aus der Schulzeit

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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Das Buch des Autorinnenteams Greiner und Padtberg ist witzig und unterhaltsam. Es handelt sich um eine Sammlung von bemerkenswerten Erlebnissen mit Lehrerinnen und Lehrern. Das Material für das Buch stammt ...

Das Buch des Autorinnenteams Greiner und Padtberg ist witzig und unterhaltsam. Es handelt sich um eine Sammlung von bemerkenswerten Erlebnissen mit Lehrerinnen und Lehrern. Das Material für das Buch stammt aus Leserzuschriften, in denen vielfältige Erinnerungen aus der jeweils eigenen Schulzeit festgehalten wurden. Die Autorinnen haben diese Anekdoten nach Themen sortiert und die Kapitel mit eigenen Kommentaren und Überleitungen abgerundet. Die Anekdoten selbst sprechen kindliche Leserinnen und Leser ab der Mittelstufe an, während die Kommentare der Autorinnen sich sprachlich davon abheben und sich eher an eine erwachsene Leserschaft richten. Die verschiedenen Themenbereiche, in welche das Autorinnenteam die Erlebnisse mit Lehrerinnen und Lehrern einteilt, umfassen ungewöhnliche Handlungen, seltsame Aufgaben, allzu anschauliche Unterrichtsmethoden, gehässige Kommentare, Verletzungen des Schulrechts, eigenartige beziehungsweise abstoßende Gewohnheiten, eine Klassifizierung von Lehrertypen mit augenzwinkernden Empfehlungen für Schülerinnen, Schüler und Eltern, missglückte Unterrichtsvorhaben, Erinnerungen an resignierte Pädagoginnen und Pädagogen sowie von Lehrerinnen und Lehrern verfasste Berichte über komische Situationen aus ihrem eigenen Unterricht beziehungsweise mit ihren Kolleginnen und Kollegen.
Aufgrund der sorgsamen Einteilung sowie der spritzigen und sprachlich niveauvollen Aufbereitung durch die Autorinnen klar zu empfehlen für Leserinnen und Leser, die Spaß am Lesen von Witzen und Alltagsanekdoten haben - da ich selbst jedoch Romane oder literarische Anekdoten bevorzuge, gibt es von meiner Seite aus nur vier Sterne.

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