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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2020

Der Höhepunkt fehlte

Der Brief des Grenzers
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Erster Satz

Mein allzeit geliebter Siegfried.

Meinung

Der junge Schmied Tilo wird Zeuge am Mord eines Stammesmitgliedes. Er reagiert schnell und tötet einen Teil der Täter, doch einer entkommt. Beschämt ...

Erster Satz

Mein allzeit geliebter Siegfried.

Meinung

Der junge Schmied Tilo wird Zeuge am Mord eines Stammesmitgliedes. Er reagiert schnell und tötet einen Teil der Täter, doch einer entkommt. Beschämt verlässt er sein Zuhause und die große Liebe und sucht sein Glück bei der römischen Legion, fernab der Heimat.

Tilo erzählt seine Geschichte selbst, als würde er ein Buch oder Brief schreiben. Dabei ist sein Satzbau ab und an etwas merkwürdig und nicht immer ganz flüssig zu lesen.
Nach einem kurzen Einblick in das germanische Leben, setzt Tilo auch schon zur Reise an. Seine Zeit in der Legion lässt ihn zum Kämpfer werden und führt ihn weit weg von Germanien. Die Geschichte heckt einige Zeitsprünge, mal klein, mal etwas größer und zeigt nur einige wichtige Momente in Tilos Leben. Es war interessant und teils auch spannend, aber dennoch fehlte etwas, um der Geschichte einen Höhepunkt zu geben.

Charaktere

Tilo selbst war sympathisch, mit guten Ansichten und Vorstellungen. Allerdings blieb er auf den wenigen Seiten zum größten Teil eher nichtssagend. Seine große Liebe Minna nahm viele seiner Gedanken und Gebete ein, aber über sie weiß der Leser rein gar nichts. Selbst zu seiner Zeit im Dorf sind die zwei kein Paar, es ist nur seine Schwärmerei für ein Mädchen über das nur der Name bekannt wird.

Fazit

Der Ansatz war gut und auch interessant, aber am Ende bin ich mir nicht sicher, was mir die Geschichte genau mitteilen wollte. 3 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2020

Interessantes und gutes Weltendesign, aber schwache Charaktere

Sakura
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Erster Satz

Heilige Amaterasu!

Meinung

Ihr Leben lang hat Juri auf der unteren Ebene, weit unter der Erdoberfläche, in der Höhle gelebt und für etwas Nahrung hart gekämpft. Sie und zahlreiche andere ...

Erster Satz

Heilige Amaterasu!

Meinung

Ihr Leben lang hat Juri auf der unteren Ebene, weit unter der Erdoberfläche, in der Höhle gelebt und für etwas Nahrung hart gekämpft. Sie und zahlreiche andere Kinder des Susanoo büßen für seine Sünden und dienen den Kindern der Amaterasu, ohne je die Sonne zu sehen. Doch dann gibt es plötzlich eine Möglichkeit an die Oberfläche aufzusteigen und von Amaterasu anerkannt zu werden. Der Weg dahin ist steinig und gefährlich und dennoch Juris einziger Weg zu leben.

Zusammen mit Juri lernt der Leser die oberen Ebenen, deren Aufgaben und Lebensweisen kennen. Sie erzählt alles aus ihrer Sicht, der Schreibstil angenehm und einfach zu lesen, die Geschichte ab und an brutal, aber passend.
Juris Welt ist düster, grausam und tagtäglich ein Kampf ums Überleben. Zusammen mit Tausend anderen schuftet sie für etwas Nahrung, ehe sie an der Knochenfresser-Krankheit elendig zu Grunde gehen. So auch Juri, die die ersten Anzeichen bemerkt und die Flucht nach vorne antritt, indem sie versucht an die Oberfläche zu gelangen. Hierfür gibt sie sich als Junge aus. Die zu bestehenden Prüfungen waren unterhaltsam, aber spätestens ab der Hälfte nur noch Beiwerk. Viel präsenter war Juris Beziehung zum kaiserlichen Prinzen, welche von Anfang an eher unglaubwürdig wirkte. Seiner Rolle nicht entsprechend hatte der Prinz doch mehr Macht als gesagt und die Liebesgeschichte am Ende überzogen.
Der Weltenaufbau mit den japanischen Gottheiten als Grundgerüst ist jedoch extrem gut ausgearbeitet und aufgebaut.

Charaktere

Juri war eine angenehme Protagonistin, die jedoch schnell ihre eigenen Regeln über den Haufen ward und in einigen Situationen äußerst naiv war. Und trotzdem fieberte ich gerne mit ihr mit.
Der Rest der Charaktere, sei es der Prinz oder ihr Freund Dom, erhalten zwar eine gute und interessante Geschichte, aber trotzdem fehlte mir etwas. Es fühlte sich immer an, als hätte die Story auch ohne sie stattfinden können.

Fazit

Weltenaufbau und -design sind sehr gelungen, bei den Nebencharakteren fehlte etwas, um sie unersetzbar zu machen. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Die Liebelei nahm mir zu viel Platz ein

Saphirblau
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Erster Satz

Es war dunkel in den Gassen von Southwark, dunkel und einsam.

Meinung

Als frischgebackene Zeitreisende muss sich Gwendolyn ihrer ersten Prüfung unterziehen - eine Soirre beim Grafen in der ...

Erster Satz

Es war dunkel in den Gassen von Southwark, dunkel und einsam.

Meinung

Als frischgebackene Zeitreisende muss sich Gwendolyn ihrer ersten Prüfung unterziehen - eine Soirre beim Grafen in der Vergangenheit. Alles andere als einfach, sich Tänze und Geschichtsfakten zu merken, wenn das Herz verrückt spielt und sich an den nervigen Zeitreisepartner Gideon bindet.

Genauso heiter und charmant wie im ersten Band erzählt Gwendolyn auch dieses Mal die Geschichte fort. Der Schreibstil bleibt angenehm und flüssig.
Nur wenige Tage sind seit Gwendolyns erster Zeitreise vergangen und der zweite Band reiht sich somit nahtlos an Band eins an. Die Loge bleibt für Gwendolyn und dem Leser weiterhin ein Buch mit vielen Siegeln, wird sie dich aus den Aufgaben weitestgehend herausgehalten. Auch Gideon zweifelt oft an ihr und dennoch kommen sie sich auch rasch näher, fast schon etwas zu schnell.

Charaktere

Das Geplänkel zwischen Gwendolyn und Gideon war passend, die "Streitgespräche" sind immer unterhaltsam und die Funken zwischen ihnen spürbar, dennoch ging mir Gwendolyns Verliebtheit viel zu schnell. Immerhin sind nur wenige Tage vergangen, seit sie sich kennengelernt haben.

Fazit

Unterhaltsam zu lesen, aber die "Beziehung" zwischen Gwendolyn und Gideon ist zu schnell und nimmt sehr viel Platz ein. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Schöne Aufmachung, aber die Story hat mich nicht gepackt

Die Magier von Paris
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Erster Satz

Felistin sah erstaunt zu den kleinen Papiertieren hinunter, die um seine Füße herumwuselten.

Meinung

Als Sprösslinge zweier großer Magierfamilien in Paris, wachsen Claire und Rafael als ...

Erster Satz

Felistin sah erstaunt zu den kleinen Papiertieren hinunter, die um seine Füße herumwuselten.

Meinung

Als Sprösslinge zweier großer Magierfamilien in Paris, wachsen Claire und Rafael als Rivalen auf, ohne sich je gesehen zu haben oder den Grund der Fede zu kennen. Doch dann verschwindet die Mona Lisa und ein Magier scheint dahinter zu stecken, dem die Zwei nur zusammen das Handwerk legen können.

Zusammen mit einem personalen Erzähler geht es durch die Geschichte, bei der es immer mal wieder Einschübe aus der Vergangenheit gibt. Der Schreibstil ist für Kinder passend und das Buch mit schönen Illustrationen ausgeschmückt.

Vor Angst ihr Zauberbuch könnte gestohlen werden, behalten sich beide Familien gegenseitig im Blick, bis Claire und Rafael einander begegnen und ins Gespräch kommen. Sie halten nichts von dem Streit ihrer Väter und schließen sich zusammen, als die Mona Lisa in Gefahr ist. Dabei kommt vieles von ihrer Familiengeschichte ans Licht und es gibt einige Einblicke in die verschiedenen Zauber und deren Ausführungen.
Manchmal verliert die Geschichte sich in einige unnötige Wiederholungen von Merkmalen und Eigenschaften der Charaktere.

Charaktere

Hauptsächlich lernt der Leser Claire kennen. Diese hat einen enormen Schokoladenverbrauch und scheint eher verplanter Natur zu sein, entgegen Rafael, der überlegter und ruhiger ist.
Mir waren beide jedoch etwas zu ungreifbar, hatten zu wenig Tiefe. Einerseits waren sie Kinder, andererseits ging ihnen das Schicksal ihrer Väter nicht nah, beziehungsweise sie nahmen es ohne Zögern einfach so hin.

Fazit

Schöne Aufmachung mit tollen Bildern und einer für Kinder schönen Geschichte, mich konnte die Story jedoch nicht hundertprozentig packen. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Innovatives und optisches Stil- und Erzählmittel

2084
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Erster Satz

Es war kein normaler Morgen im Leben von Florentina Morena.

Meinung

Ohne Erinnerung an die letzten Jahre findet Florentina sich unter lauter Fremden wieder. Ihr Versuch etwas über sich und ...

Erster Satz

Es war kein normaler Morgen im Leben von Florentina Morena.

Meinung

Ohne Erinnerung an die letzten Jahre findet Florentina sich unter lauter Fremden wieder. Ihr Versuch etwas über sich und den Geschehnissen vor ihrer Amnesie herauszufinden, stellt sich als äußerst schwierig heraus. Die Regeln der Partei im Land, aber auch die alles überwachende KI stellen sich ihr mit allen Mitteln in den Weg.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, welche auch rein optisch schon auffallen. So gibt es ein weißes und ein schwarzes Cover und das Buch lässt sich von beiden Seiten lesen. Die größte Überraschung ist jedoch, dass es egal ist mit welcher Seite der Leser anfängt. Dieses Stilmittel ist innovativ, interessant und gut eingesetzt. Erzählt wird Florentinas Geschichte von einem personalen Erzähler, der Schreibstil war angenehm und flüssig.
Im Jahre 2084 herrschen überall auf der Welt strenge Diktaturen, Überwachung des Volkes gehört zum Alltag und die Umwelt geht immer weiter den Bach runter - so auch in Deutschland. Das Land ist von einer hohen Mauer umgeben, um ausländische Einwanderer fernzuhalten und die eigene Bevölkerung im Land festzuhalten. Die Infrastruktur im Land bricht immer weiter ein, eine Meinungsfreiheit existiert nicht mehr, ebenso wie ein selbstbestimmtes Leben. Zusammen mit Florentina, die als Jugendliche ein wohlbehütetes Leben, fernab sozialer Probleme führte, entdeckt der Leser immer neue eingriffe in den freien Willen der Bewohner des Landes. Dabei wird klar, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren und ihnen schlechte Dinge, als gute zu verkaufen.
Definitiv eine spannend gesponnene, düstere Zukunftsvision, die sich jedoch leider ab und zu in eher unwichtigen Momenten verliert und durch ungleichmäßige Zeitsprünge unterbrochen wird, in denen Abläufe passieren, die ich als Leser doch eher ausführlicher erfahren hätte.

Charaktere

Bis auf Florentina wechseln die vorkommenden Charaktere oft durch und so richtig tiefgründig waren die wenigsten. Es werden viele nur beiläufig angekratzt, einige verschwinden ohne viel Aufsehen in der Versenkung. Dies gehört zwar zur Geschichte, aber in dieser Hinsicht hätte ich mir doch etwas mehr Nachforschungen von Florentina selbst gewünscht.
Sie zeigt zwei Seiten der Parteiunterdrückung auf, einerseits lässt sie es über sich ergehen, ohne negative Aspekte zu sehen, andererseits wird sie zur radikalen Gegenspielerin und wehrt sich gegen das Regime. Im Großen und Ganzen war sie mir sympathisch, aber sie hatte auch ihre naiven Momente in denen ich nichts mit ihr anfangen konnte.

Fazit

Die wichtigen und unwichtigen Informationen sind manchmal leider vertauscht wurden, dafür ist jedoch die Idee und die optische Umsetzung sehr gelungen und innovativ. 3 Sterne

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