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Veröffentlicht am 05.11.2020

"Supersoldaten vs. Zombie-Cyborgs"

Neon Birds
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Wenn ich mir die schiere Anzahl an angefangenen Rezensionen auf meiner Festplatte ansehe, fällt mir eines sofort immer wieder auf: Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Irgendwann hat sich bei einfach ...

Wenn ich mir die schiere Anzahl an angefangenen Rezensionen auf meiner Festplatte ansehe, fällt mir eines sofort immer wieder auf: Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Irgendwann hat sich bei einfach etabliert, mit Anekdoten anzufangen, die sich zum Ende hin hoffentlich wie das Netz einer Spinne zu einem feinen logischen Konstrukt spinnen.

Das Buch hatte ich zum ersten Mal in der Otherland Buchhandlung Berlin entdeckt und ich interessierte mich schon damals dafür. Geholt habe ich es mir aufgrund aktuellen Anlass erst jetzt (falls diese Rezension irgendwann in der Zukunft gelesen wird und man meine Anspielung nicht versteht: Es ist April 2020 und die Welt befindet sich in einer realen Pandemie).

Neon Birds ist ein Science Fiction Roman, der durch viele Elemente belebt wird. Hauptkern des Romans ist der Kampf gegen einen digitalen Virus. Der erste Satz in der Danksagung des Buches schildert die Grundidee des Romans: „Supersoldaten kämpfen gegen Zombie-Cyborgs.“, und das trifft es auch ganz gut. Aber die Geschichte lebt von sehr viel mehr. Ethische Aspekte werden aufgeworfen, Menschlichkeit wird angezweifelt und mir haben auch die Bezüge zum Klimawandel sehr zugesagt. Dennoch, viele Konzepte, die im Buch vorkommen, habe ich in anderer Form schon mal gesehen. Das mildert den Wert der Geschichte aber nicht ab, im Gegenteil. Ich habe hinterfragt, Bezüge zu "Scythe", "The Last of us", "Jarvis/Friday", "I, Robot" und so viele mehr gestellt und festgestellt, dass es Spaß macht das Buch zu lesen. Eins ums andere Mal habe ich erkannt, dass es keine klare Grenze zwischen „Gut“ und „Böse“ gibt und persönliche Motive häufig nicht so leicht einzuordnen sind.

Im Ganzen gebe ich dem Buch 4,5 Sterne. Der Abzug entsteht dadurch, dass mir mancher Plot Twist zu offensichtlich war. Gerade aufgrund von Corona kann ich das Buch nur empfehlen, da es zu entfernt zu unserer aktuellen Krise ist, aber gleichzeitig auch nah genug an unserer Realität, um sich mit aktuellen Themen auseinander setzen zu können. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Schöne Geschichte mit japanischer Mythologie

Im Schatten des Fuchses
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Ich glaube, ich kann dieses Buch nicht so subjektiv bewerten, wie ich es gerne möchte. Ich muss mir wohl selbst eingestehen, dass das Buch nicht besonders herausragt aus anderen Fantasy Jugendbüchern. ...

Ich glaube, ich kann dieses Buch nicht so subjektiv bewerten, wie ich es gerne möchte. Ich muss mir wohl selbst eingestehen, dass das Buch nicht besonders herausragt aus anderen Fantasy Jugendbüchern. Es handelt alt bekannte Muster ab: eine unscheinbare Heldin mit einem Geheimnis, ein Begleiter, in den sie sich langsam verliebt und mal nebenbei wird das Königreich gerettet.

Zum Buch also:
Yumeko ist halb Kitsune - also halb Mensch, halb Fuchsgeist. Damit verfügt sie über Magie, vor der die meisten Leute Angst haben und versteckt ihre Fähigkeiten. Sie wächst in einem Tempel bei Priestern fernab der Welt auf. Eines Tages wird ihr zu Hause angegriffen und sie bittet Tatsumi um Hilfe, da sie vor ihrer Flucht noch die geheime Schriftrolle zur sicheren Verwahrung bekommen hat. Diese Schriftrolle birgt bei Anwendung ein Risiko, was das gesamte Land bedroht...

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Yumeko und Tatsumi erzählt, was für mich den Wert der Geschichte gesteigert hat.

Warum gefiel mir dieses Buch nun so, obwohl es kaum von anderen Büchern abweicht?

Das Buch ist im mittelalterlichen Japan angesetzt und behandelt dementsprechend auch diese Thematiken. Für mich als Fan von so manchen Animes und Mangas schwelgte regelrecht in dieser Welt und konnte gar nicht genug bekommen.

Deswegen muss ich ehrlicherweise hier schreiben:
Es ist ein gutes und schönes Fantasy Jugendbuch, was in Japan spielt und deren Mythologie aufgreift und sich wohl gut zwischendurch lesen lässt. Es kann aber sehr verwirrend und überladen wirken, da Begriffe hier auch nur oberflächlich erklärt werden. Für mich wirkte es wie eine Fusion von Naruto und Inu Yasha. Wer Mangas oder Animes liebt, bekommt hier aber eine sehr schöne Geschichte geliefert!

So von mir volle 4 Sterne, aber in dem Bewusstsein, dass diese Geschichte nicht für jeden 4 Sterne wert ist.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Wenn eine Amnesie positiv verläuft

Wenn ich die Augen schließe
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Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen ...

Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen "Buchbubble" beschäftigt, wird mal von dem PJS gehört haben. Zur kurzen Erläuterung für alle anderen: Das sind befreundete deutsche Autor*innen. Ava Reed ist (leider) die einzige aus diesem Kreis, die realitätsnahe Jugendbücher schreibt und ich rechne ihr das hoch an. Auch das Buch ließ sich angenehm lesen und hatte unheimlich wichtige Themen, die sie auch vorne in einer Triggerwarnung erklärt und erläutert hat (in einem Text, der mich schon total berührt hat), aber mich störte etwas die Umsetzung der Themen.


Auf Anfang also:
Es geht um Norah, die beliebte Schülerin, mit ihren beliebten Freunden und dem allerbeliebtesten festen Freund. Doch dann passiert der Autounfall mit schweren Folgen: Zwar kann sie sich an das meiste erinnern, aber nicht, was sie dabei empfand. Um sich selbst wieder zu finden, erstellt sie mit ihren Kindheitsfreund Sam, der nach dem Unfall umglaublich präsent in ihren Erinnerungen ist, eine Liste. Langsam aber sicher fragt sich Norah beim Ausprobieren, wer sie wirklich war und ob sie das sein möchte.


Die Botschaft des Buches ist ohne Frage wichtig. Es macht auch wirklich "Spaß" das Buch zu lesen und ich habe es gerne in die Hand genommen und weiter gelesen. Aber. Jetzt kommt mein großes Aber: Norah gehörte zu der beliebten Clique in der Schule und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass sie dabei nicht unbedingt die nettesten Personen sind. Das ganze hat mich etwas zu sehr an den Film "Mean Girls" erinnert, der mir auch etwas zu Klischee behaftet ist. Es wird zwar besser in dem Buch, aber ich will nicht zu viel vorweg nehmen.
Das andere Aber: Norah musste erst an einer Amnesie leiden, um sich zu fragen, wer sie wirklich ist und wer sie war. Durch das Buch hoffe ich, dass Menschen sich diese Frage von ganz allein stellen, aber mir war die Amnesie etwas zu positiv behaftet. Sie diente in der Geschichte halt als Dramapunkt, was auch verständlich ist, das war nur mein persönliches Empfinden.

Im Fazit also:
Das Buch habe ich gerne gelesen, ich werde es wahrscheinlich auch nochmal lesen, weil es bittersüß und lieb war. Aber es hinkte für mich an mancher Umsetzung. Nach den ersten zwei Kapiteln wird auch schon klar, worauf das ganze hinausläuft, aber das hat für mich wenig Abstriche an der Geschichte ausgemacht. Deswegen glatte vier Sterne.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Die Lehre vom Fallenlassen und Tanzen

One Last Dance
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Der zweite Band dieser musikalischen New Adult Trilogie hält eines für mich sehr deutlich fest: New Adult geht auch mal ohne die sehr typischen Elemente!

Kurz vorneweg:
Ich habe den ersten Teil der Trilogie ...

Der zweite Band dieser musikalischen New Adult Trilogie hält eines für mich sehr deutlich fest: New Adult geht auch mal ohne die sehr typischen Elemente!

Kurz vorneweg:
Ich habe den ersten Teil der Trilogie vorher gelesen. Die Protagonisten des ersten Bandes treten aber kaum in diesem Buch auf, deswegen ist es glaube ich absolut machbar diesen unabhängig zu lesen.

Zur Geschichte:
Dreh- und Angelpunkt der Trilogie ist die NYMSA Schule. Die sehr junge Leiterin der Schule ist Gillian; aufgrund der Krankheit ihres Vater ist sie notgedrungen für ihn eingesprungen. Doch immer wieder zerrt ihr Herz an ihrer eigentlichen Leidenschaft: dem Tanzen. Zufällig trifft sie Jaz - ein Streetdancer -, der genau das verströmt, was sie so braucht. Die Leichtigkeit und Schwere beim Tanzen. Die beiden verbindet etwas, doch Gillian kämpft mit sich selbst, um ihre Verbindung zum Tanz wieder zu finden. Dabei kämpft sie eigentlich schon genug mit den Problemen der Schule.

Die beiden Charaktere sind sehr sympathisch, was auch sehr an Böhms schönen Schreibstil liegt. Sie schafft es die Charaktere sehr realitätsnah zu beschreiben und überraschte mich doch eins ums andere Mal, indem auf Details eingegangen wird, die die Geschichte sehr authentisch gestalten (so fragt Gillian zum Beispiel, wie Jaz, der nun sehr wenig Geld hat, sich denn die Haare schneidet oder schneiden lässt).
Vor allem Gillians Kampf, um letztendlich zu ihr selbst zurück zu finden, machten für mich die gesamte Geschichte fast schon aus. Diese Dynamik, die Gillian mit Jaz und dem Tanzen trägt, waren für mich der spannendste Faktor der Geschichte. Leider muss ich sagen, kam der Teil fast etwas zu knapp und andere Dramatiken tauchten in der Geschichte auf, die für mich nicht unbedingt erforderlich waren und den eigentlichen Kernpunkt etwas verdrängten.

Dennoch:
Mir persönlich gefällt die gesamte Trilogie schon deshalb sehr gut, weil es mal an ganz anderen Schauplätzen spielt, als die meisten New Adult Bücher. In den Büchern geht es um die Showbusiness Branche: ihrer Härte, die Ausbildung, der Wettkampf und die Menschlichkeit dazwischen. Dargestellt wird alles durch die NYSMA. Es macht richtig Spaß, diese Bücher zu lesen, weil sie für mich etwas komplett Neues zeigten, auch wenn manche Aspekte für mich trotzdem etwas überspitzt waren.

Fazit:
Glatte 4 Sterne. Für mich war der Fokus etwas zu wenig auf dem Tanzen gelegt, dafür dass das Buch "One Last Dance" heißt. Auch etwas mehr Hintergrundinfos hätte ich gerne gehabt (zum Beispiel ist Street Dance sehr stark in New York verwurzelt, vor allem bekannt ist Breakdance). Aber es macht sehr viel Spaß diese Bücher lesen und ich freue mich auf den dritten Band!

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Besser als der 1. Band

Sinking Ships
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Achtung, meine Rezension enthält Spoiler zum ersten Band.

Zunächst einmal: Tami Fischer bleibt ihren Schreibstil treu; auch diesmal ließ sich das Buch sehr angenehm lesen.

Nachdem man im ersten Band ...

Achtung, meine Rezension enthält Spoiler zum ersten Band.

Zunächst einmal: Tami Fischer bleibt ihren Schreibstil treu; auch diesmal ließ sich das Buch sehr angenehm lesen.

Nachdem man im ersten Band Ella und ihre Clique kennengelernt hat, folgt beim zweiten Band - sehr typisch für New Adult - ein Perspektivenwechsel. Die Geschichte von Ella und Ches aus dem ersten Band ist in sich abgeschlossen und so geht es im zweiten Band um Carla und Mitchell. Theoretisch kann man den zweiten Band somit ohne den ersten gelesen zu haben verstehen, aber ich rate dennoch, den ersten Band vorher gelesen zu haben.

Wie erwähnt geht es um Carla, die ich im ersten Band als sehr tough kennengelernt habe (ist sie auch). Sie hat aber doch ihre Probleme und Lasten: unter anderem hat sie Angst vor Wasser. Mitchell, der Schwimmkapitän der Universitätsmannschaft, will ihr dabei helfen diese zu bezwingen. Mehr mag ich gar nicht weiter zum Inhalt schreiben, weil es für mich gerade spannend war, Carlas Hintergrund und Motive nachvollziehen zu können.

Der Plot aus dem ersten Band mit dem Kämpfen, dem Käfig, der Erpessung, Gewalt und Einbruch in der Wohnung (und vieles mehr) war für mich viel zu viel, kaum durchdacht und nicht realitätsnah.

Im zweiten Band wechselt die Sicht von Carla und Mitchell, was die gesamte Geschichte schon mal viel weiter hervorgehoben und nachvollziehbarer gemacht hat. Auch die Probleme der beiden Protagonisten sind auf einem Niveau, das die Geschichte spannend macht. Die Liebesgeschichte der beiden war für mich persönlich um längen besser als die von Ella und Ches, was vermutlich daran liegt, dass ich Carla als Charakter sympathischer fand als Ella. Anders als Ella erschien Carla mir gefestigter, humorvoller und schien durchdachter zu handeln, was mich bei Ella doch sehr gestört hat.

Im Ganzen sehr gute 4 Sterne. Wesentlich besser als der erste Band; einige für mich zu typische New Adult Elemente sind dennoch vorhanden, die aber dank des Schreibstil gut zu verkraften sind. Gelungene Fortsetzung.

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