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Veröffentlicht am 09.05.2021

Anders als vom Klapptext erwartet

Resurrexit - Ein Templer fürs Leben
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Der Klapptext von „Resurrexit - Ein Templer fürs Leben“ von Odine Raven ist ein wenig irreführend, denn es hatte für mich so geklungen, als würde Viktoria, Vicky genannt, an einem Institut als Archäologin ...

Der Klapptext von „Resurrexit - Ein Templer fürs Leben“ von Odine Raven ist ein wenig irreführend, denn es hatte für mich so geklungen, als würde Viktoria, Vicky genannt, an einem Institut als Archäologin arbeitet und einem Tempelritter begegnen, die es scheinbar in der aktuellen Zeit noch gibt und sie aus mysteriösen Gründen aufsucht oder sie sich eben zufällig treffen. Dabei ist es ganz anders: Bei einer Ausgrabung in Israel hat die Truppe rund um Vicky und ihrem Professor ein Skelett gefunden, das nach Deutschland gebracht wird und was Vicky und ihre Kollegin und Freundin Ann-Kathrin untersuchen sollen, um alles darüber herauszufinden und ein menschliches Ebenbild herzustellen. Doch plötzlich wird aus dem Skelett ein Mensch und zwar zum Tempelritter Leonhard, der an sich schon seit mehreren Jahrhunderten tot ist. Aber nun ist er wieder Fleisch und Blut und kein Haufen Knochen und mit Vickys Hilfe, versucht er sich im modernen Leben zurechtzufinden.
Somit habe ich an sich eine völlig andere Geschichte erwartet. Dass die Tempelritter sich über die ganzen Jahrhunderte gehalten haben und sich nun zu erkennen geben, aus welchen Gründen auch immer, und man über die aktuelle Lage dort mehr erfährt, aber nicht mit einem wortwörtlichen Wunder. Das war aber soweit nicht schlimm, weil es recht interessant war, auch wenn ich die alten Worte von Leonhard, die er manchmal geäußert hat, nicht immer verstanden habe, aber zum Glück wurde meistens unser heutiges Deutsch gesprochen. Altes Latein kam auch vor, wurde aber immer für den Leser übersetzt, was ich gut fand. Ich hatte durch die Tempelritter erwartet, dass es ein wenig religiös zugeht, denn das gehört einfach zusammen. Allerdings war es mir oft einfach zu viel. So wurde immer wieder geschrieben, wie Leonhard betet, in die Kirche geht usw. Das ging auch gerade noch so, auch wenn man das nicht immer wieder hätte erwähnen müssen, aber gegen Ende, etwa das letzte Drittel, wurde es viel zu viel. Von wegen Engelsgesang und all sowas. Das war eindeutig zu übertrieben, jedenfalls für mich. Wer sich nicht dran stört oder Bücher mit viel Religion sogar mag, der wird daran sicherlich Spaß haben.
Mit Vicky wurde ich nicht ganz warm. An sich war sie eine nette junge Frau, die ihre Arbeit liebt. Allerdings hat es mir nicht gefallen, wie sie mit Leonhard teilweise umgeht. Sie hat ihn in allem unterstützt, was er machen wollte, hat ihn zu verschiedenen Plätzen gefahren und alles, allerdings hat sie sein Keuschheitsgelübde recht respektlos behandelt. Ihm war dieses sehr wichtig, das hat man die ganze Zeit gemerkt, egal wie überholt es in unserer heutigen Zeit und somit auch für Vicky wirkt, aber es war ihm wichtig und das hätte sie respektieren sollen, gerade weil sie ihn so mochte. Stattdessen hat sie immer wieder versucht, ihn zu küssen, ihm im Allgemeinen nahe zu kommen und ihm das auszureden. Das fand ich nicht sonderlich gut, wo sie an sich immer so sensibel und emphatisch rüberkam. Leonhard war anfangs recht überfordert, was ich gut verstehen kann. Immerhin hat er seinen eigenen Tod mitbekommen und auf einmal lebt er Jahrhunderte später wieder in einer merkwürdigen Zeit. Aber er hat sich recht schnell an alles gewöhnt, irgendwie zu schnell. Sicherlich gab es immer mal wieder Komplikationen, wie zum Beispiel, dass er anfangs nicht in ein Auto wollte, aber dann gab es ein zwei Erklärungen und er hat sich reingesetzt. Irgendwie ging mir das alles zu reibungslos über die Bühne, aber so war es die ganze Zeit über. Ich habe mir gedacht, dass es auffallen müsste, dass das Skelett fehlt, aber das kam nur einmal kurz zur Sprache und dann wurde es gelöst und erst später wurde das noch einmal thematisiert mit Ann-Kathrin und auch da ging es mir zu einfach. Es wird immer sofort alles geglaubt und alles klappt sofort. Da hätte es mehr Spannungen, mehr Hindernisse geben müssen, denn dafür hat es sehr viel Potential gegeben. So war alles irgendwie zu perfekt.
Alles in allem war das Buch durchaus ganz gut und es ging auch schnell zu lesen, aber umgehauen hat es mich nicht und durch die paar negativen Aspekte kann ich dem Buch nur dreieinhalb Sterne geben. Auf Portalen, auf denen es keine halben gibt, gehe ich auf drei runter, da mir vier zu hoch erscheint.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Gute Story, aber weniger Sichtweisen wären vorteilhafter gewesen

Fallen Shadows
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„Fallen Shadows“ von Hannah A. Lear und Eva Abyss ist der Auftakt einer Fantasyreihe, bei der die beiden Autorinnen selbst sagen, dass es kein schüchternes Burgfräulein und keine edlen Helden gibt, zudem ...

„Fallen Shadows“ von Hannah A. Lear und Eva Abyss ist der Auftakt einer Fantasyreihe, bei der die beiden Autorinnen selbst sagen, dass es kein schüchternes Burgfräulein und keine edlen Helden gibt, zudem sei es ein wenig Dark, da durchaus das eine oder andere Blut fließt und diese Meinung kann ich nur bestätigen.
Die Story klang für mich unglaublich spannend: In Xyandrien herrscht Xyan unerbittlich über sein Volk und seine Tochter Ileana. Sein größter Wunsch ist es, das verfeindete Reich Duhron zu erobern und zu plündern. Doch beide Reiche sind durch Schatten getrennt. In Duhron leben die zwei Brüder Duarte und Agron versteckt vor ihrem Onkel, dem Herrscher über das Reich. Sie glauben, dass ihre jüngere Schwester bei einem Kampf vor vielen Jahren gestorben sei. Doch als die Schatten fallen, wissen sie, dass sie noch lebt und wollen sie suchen, ehe sie sich ihr Königreich zurückholen wollen. Währenddessen will Rijel genau diese Schatten wieder heraufbeschwören und ihre Ziehfamilie und Freunde in Xyandrien schützen und geht dafür überraschende Allianzen ein. Doch der Weg ist voller Gefahren und die eigenen Wünsche und Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt.
Mir hat die Story sehr gut gefallen gehabt. Das Problem war aber vor allem, dass es sehr viele unterschiedliche Sichtweisen gab. Jeder Charakter, der eine größere Rolle spielt, hatte seine Kapitel, was auf den ersten Blick vielleicht toll ist, da so die verschiedenen Gefühle und Beweggründe rüberkommen konnten, allerdings hat man so eine Person nicht gänzlich kennengelernt, sondern eben von allen nur ein bisschen, wodurch ich mich keinem Charakter, bis auf Ileana, wirklich nahe gefühlt habe. Es wäre sicherlich besser gewesen, sich auf zwei oder maximal drei zu beschränken, jeder aus einer Gruppe irgendwie. Aber mit insgesamt sieben war das einfach zu viel, zu unübersichtlich teilweise, da es dann ein paar Rückblicke gab, ehe zu der Zeit der aktuellen Handlung zurückgeführt wurde. Zudem haben mich recht viele Fehler vom Lesen abgelenkt, sei es ein Wort oder Buchstabe zu viel oder zu wenig, logische Fehler usw., allerdings habe ich eine alte Version erhalten, in der neueren sollen diese alle überarbeitet worden sein, wodurch ich diesen negativen Aspekt nicht in mein Endresultat einfließen lasse. Mich hat es dennoch etwas beim Lesen behindert, sodass es dadurch noch etwas schwerer für mich war, der Handlung zu folgen. Ohne dieses wäre es für mich vielleicht etwas leichter gewesen.
Durch die Aussagen der Autorinnen war mir bewusst, dass es durchaus etwas blutiger wird, an sich ging das aber sogar, da hatte ich dann doch etwas mehr erwartet. Aber so war ich sehr zufrieden damit. Dass niemand weiter schüchtern ist und die Kerle keine Helden sind, kommt sehr schnell rüber. Die Damen hauen größtenteils einfach ihre Sätze raus, bis auf Ileana, die hält sich mehr zurück, und die Männer sind kleine bis größere Frauenhelden, die sehr oft das f-Wort benutzen. Teilweise war das wirklich sehr oft, was mich dann gestört hat. Es gibt noch so viele andere Wörter, um Sex zu umschreiben, auch vulgäre, aber das Wort wurde immer wieder wiederholt, dass es manchmal etwas anstrengend wurde. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Kerle die Frauen nur gut fürs Bett finden. Zum Glück gab es aber auch da kleinere Lichtmomente, in denen sich welche annähern und auch die Männer dann weicher wurden, auch wenn es nicht immer lange hielt. Anfangs fand ich das Trio Duarte, Angor und Leyan unglaublich unterhaltsam und spannend, aber das war dann auch ein kleines auf und ab bei mir, da sie mir oft zu vulgär und arrogant wurden. Ileana hingegen fand ich unglaublich toll. Sie war mein Lieblingscharakter. Als Prinzessin bekam sie nur den besten Unterricht, aber dennoch ist sie sehr auf dem Boden geblieben, was wohl vor allem an ihrem bösartigen Vater liegt. Einerseits ist sie mutig und wissbegierig, andererseits ist sie auch sehr zerbrechlich und sensibel. Ihre Kapitel haben mir von allen am besten gefallen und mir hat ihre Entwicklung sehr zugesagt.
Alles in allem bin ich gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht, weil mir die Handlung wirklich zusagt und ich Ileana ins Herz geschlossen habe. Aber ich wünsche mir, dass die Autorinnen für die weiteren Bände sich wirklich auf wenige Sichtweisen beschränken, auch wenn ich davon nicht ausgehe. Ich gebe dem Buch dreieinhalb Sterne wegen der guten Idee und der vielseitigen Charaktere, aber eben nicht mehr. Durch die ganzen Sichtweisen, wodurch mir die Charaktere nicht sonderlich nahekamen, bis auf Ileana, und den teilweise sehr vulgären Verhalten der Männer und gerade am Ende unlogischen Handlungen der Protagonisten kann ich dem Buch aber nicht mehr geben. Daher gebe ich auf Portalen, bei denen es keine halben gibt, auch auf drei Sterne runter. Ich kann dieses Buch dennoch allen Fantasyfans empfehlen, weil die Story wirklich gut ist.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Schwächerer Abschluss, dennoch schöne Unterhaltung

Secret Academy - Gefährliche Liebe (Band 2)
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„Secret Academy - Gefährliche Liebe“ von Valentina Fast ist der zweite und somit letzte Band der Secret Academy Reihe und sollte nicht ohne das Vorwissen des ersten gelesen werden. Ich habe mich gut unterhalten ...

„Secret Academy - Gefährliche Liebe“ von Valentina Fast ist der zweite und somit letzte Band der Secret Academy Reihe und sollte nicht ohne das Vorwissen des ersten gelesen werden. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, aber ich fand ihn nicht so stark wie Band eins, dem ich viereinhalb Sterne gegeben hatte.
Dabei fängt das Buch sehr unterhaltsam an. Alexis ist im Gefängnis des MI20 und freundet sich notgedrungen mit Nummer 17, die sich nun Grace nennt, an, die sich aber freut, sie wiederzusehen. Doch nicht jeder ist ihr wohlgesonnen… Währenddessen kämpft Dean mit Alexis Abgang, dem Bruch in ihrer alten Truppe und um Cassie, der es immer schlechter geht. Und auf einmal beginnt ein Kampf an den unterschiedlichsten Fronten.
Nachdem ich das erste Buch gelesen habe, hatte ich unbedingt wissen wollen, wie es um Alexis weitergeht, ob sie eine zweite Chance bekommt, wie es sich zwischen ihr und Dean entwickelt und ob man Cassie retten kann. Die Story ging auch direkt dort weiter, wo Band eins aufgehört hatte. Alexis findet sich im Gefängnis wieder und versucht, sich dort bedeckt zu halten, was aber leichter gesagt als getan ist, da Grace eine ziemlich laute Person ist und sie Alexis schnell als beste Freundin auserkoren hat. Ich muss sagen, dass ich mich in Grace verliebt habe. Sie war so ein starker Charakter, lustig, fröhlich, aber sie hatte auch ihre emotionalen Momente, was mir sehr gut gefallen hat. Alexis hat mit allem zu kämpfen und zweifelt langsam an der Loyalität ihrer Freunde, der Menschen an der Academy. Ihre Gefühle und Gedankengänge konnte ich immer gut nachvollziehen, wie auch schon im ersten Band. Doch während der erste Teil allein aus ihrer Sicht geschildert wurde, wird hier zwischen ihr und Dean aufgeteilt, was ich an sich sehr gut gefunden habe, da der Leser so erfährt, was auch außerhalb des Gefängnisses vor sich geht, womit ihre Freunde und die Academy zu kämpfen haben. Leider gab es dadurch die eine oder andere Wiederholung, worüber ich aber weitestgehend hinwegsehen konnte. Durch die zwei Sichtweisen hatte der Leser auch den Vorteil, über Deans Gefühle und Gedanken informiert zu werden, was ich auch sehr mochte, da man im ersten Teil ja nur durch Alexis alles erfahren hat.
Zum Glück haben die zwei Sichtweisen und somit auch die zwei verschiedenen Handlungen gut harmoniert, sodass ich nie überfordert war, weil es zu chaotisch wurde oder sowas. Allerdings hatte das auch den Nachteil, dass an sich viel passierte, aber zu wenig Platz war, da beides ja erklärt werden musste und somit viele Sachen gefehlt haben, wie zum Beispiel in Bezug auf Viviens Vergangenheit und dass sie dadurch an sich Thomas hätte von klein auf kennen müssen, was aber scheinbar nicht der Fall ist, was ich mir so aber nicht erklären kann. Ich könnte Vermutungen anstellen, was ich natürlich auch getan habe, aber ich hätte mir gewünscht, dass es da eine richtige Erklärung gibt, so hat sich das einfach lückenhaft angefühlt. So ging es mir auch mit ein paar anderen Dingen, die sich logisch vom Inhalt nicht erklären lassen, was im ersten Band viel besser war, wie woher Grace und Alexis plötzlich Geld haben, um sich ein Sandwich zu kaufen, obwohl sie vorher definitiv keines hatten. Zudem war der große Kampf ein wenig zu chaotisch und unübersichtlich. Ich habe nie so ganz verstanden wer nun wo ist, wie die Leute dorthin gekommen sind und alles. Zudem war das Ende ein wenig übereilt und der Epilog auch wieder etwas fehlerhaft, bedenkt man, was verkündet wurde und wie viel Zeit vergangen ist.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen, aber durch diese gefühlt lückenhafte Handlung, kleinere Schwächen und dem etwas enttäuschendem Ende, gebe ich dem Buch einen Stern weniger als seinem Vorgänger, somit also dreieinhalb Sterne. Auf Portalen, auf denen es keine halben gibt, vergebe ich aber vier.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Schönes Setting, leider zu vorhersehbar

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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„Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger“ von Caroline Brinkmann ist etwas faszinierendes Neues, was ich sehr spannend fand, leider konnte mich die Geschichte aber nicht völlig überzeugen.
In Tokito herrschen ...

„Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger“ von Caroline Brinkmann ist etwas faszinierendes Neues, was ich sehr spannend fand, leider konnte mich die Geschichte aber nicht völlig überzeugen.
In Tokito herrschen unterschiedliche Clans, von den Schmetterlingen, über die Streuner. Clanlose werden nicht gerne gesehen und gelten als vogelfrei. Nachdem Erin ihren Job verliert, wieder einmal, steht sie ohne Clan da. Nachdem sie von einer Färberei abgewiesen wird, wird sie von Organhändlern überwältigt. Nur knapp und durch einen Bund mit dem Distelkönig, dem abgrundtief Bösen, kann sie entkommen. Doch nun steht ihr Leben völlig auf dem Kopf. Auch bei ihrer besten Freundin Ryanne ändert sich auf einmal alles und sie sucht Zuflucht bei ihrer Mutter, die mit ihr nichts Gutes im Schilde führt. Nur Kiran, ein Novize der Phari, hat noch ein geregeltes Leben, das aber auch aus den Fugen gerät, als er mit seinem Meister und einer anderen Novizin eine Mordserie untersucht. Und auf einmal kreuzen sich die Leben der drei immer wieder…
Ich fand das Setting unglaublich faszinierend. Das Leben erinnert durchaus an das Asiatische, rund um Geishas, doch ist es gleichzeitig auch etwas völlig Anderes. Es gibt neben den Clans auch Dämonen, Spirits, Sekten und faszinierende Wesen, wie Moji, die aussehen wie Quallen. Ich bin unglaublich gerne in diese Welt eingetaucht. Leider lag der Fokus nicht auf allen Clans gleich, sodass die Affen und Amphibien nur kurz angeschnitten wurden, was ich sehr schade fand, da ich gerade die Affen sehr interessant fand. Aber auch die Streuner existierten mehr am Rande. Sicherlich verstehe ich, dass man das Augenmerk auf das Wichtigste legen muss, aber nachdem die Welt so völlig neu war, hätte ich eben gerne darüber mehr erfahren.
Die Sichtweisen wechseln zwischen Erin, Ryanne und Kiran, was ich gut fand, denn so hat man sehr viel aus den verschiedenen Perspektiven erfahren, viel mehr Hintergrundinformationen mitbekommen und da ich mit Ryanne nicht sonderlich warm wurde, hatte ich dann wenigstens noch die anderen beiden Charaktere. Auch wenn Kiran für viele sicherlich überheblich und arrogant rüberkommt, mochte ich einfach seine Geschichte rund um seine Vergangenheit sehr gerne. Außerdem hat man seine Zweifel durchaus gut mitbekommen, auch wenn er diese nach Außen durch seine Art gut versteckt hat. Erin ist eine absolute Kämpfernatur und lebt mit ihrem Freund Mikko zusammen. Die beiden sind ein so süßes Pärchen und auch völlig unterschiedlich. Er ist der Kopf, sie die Muskeln, wie Mikko selbst immer sagt. Erin hangelt sich von einem Job zum nächsten, weil sie sich nichts gefallen lässt und somit immer in Ärger gerät. Durch ihre neue Verbundenheit mit dem Distelkönig, den ich unglaublich liebe, kommen aber Seiten an ihr zum Vorschein, die ihr nicht gut gefallen. Damit hat sie durchaus zu kämpfen und das finde ich gut beschrieben von der Autorin. Vor allem habe ich die Gespräche zwischen ihr und dem Distelkönig, der nun in ihrem Schatten lebt, gefeiert. Das war immer sehr unterhaltsam, vor allem wenn Erin bei Mikko war. Ich musste durchaus einige Male wirklich lachen. Der Distelkönig, trotz seiner Bosheit, war eindeutig mein Liebling. Ryanne hingegen war nicht ganz meines. Sie kommt teilweise sehr naiv und gleichzeitig verschlagen rüber. Als angehender Schmetterlinge lernt sie, die Menschen zu manipulieren und darin ist sie wirklich sehr gut. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass sie alles machen würde, um ihr Ziel zu erreichen. Andererseits konnte ich aber auch nur den Kopf schütteln, wie naiv und leichtgläubig sie ist. Gerade ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist sehr schwer. Aber auch wenn das für viele Leser sicherlich unlogisch erscheinen mag, konnte ich dies wiederrum völlig nachvollziehen. Ryanne sehnt sich nach Liebe und dass ihre Mutter stolz auf sie ist, egal wie sehr diese sie auch verletzt. Da ich dieses Gefühl selbst aus meinem Elternhaus kenne, konnte ich ihre Gefühle, zumindest in dem Bereich, sehr gut verstehen. Allerdings konnte ich gewisse Entscheidungen von ihr nicht nachvollziehen.
Die Story war an sich recht interessant, leider für mich absolut vorhersehbar. Es gab an sich keine Wendung in dem Buch, die ich nicht schon habe kommen sehen, was es dann für mich leider teilweise recht langweilig machte. Dabei hatte all das so viel Potential. Ich kann mir aber denken, dass es für viele dennoch alles recht überraschend kommt. Für mich leider nicht. Daher war das Lesevergnügen damit etwas gedämpft und ich war etwas enttäuscht. Nachdem ich „Die Perfekten“ von der Autorin geradezu verschlungen und absolut geliebt hatte, habe ich hier vielleicht dann etwas zu viel erwartet.
Durch die vorhersehbaren Ereignisse, dem nicht ganz Warmwerden mit Ryanne und den löchrigen Informationen zu den ganzen Clans, gebe ich dem Buch dreieinhalb Sterne. Auf Portalen, die keine halben Sterne haben, erhöhe ich auf vier, da es einfach etwas völlig Neues und Erfrischendes ist und ich denke, dass viele Leser dennoch von der Story überrascht sein werden. Vielleicht wird es ja doch einen zweiten Teil geben, obwohl das Buch an sich abgeschlossen ist. Potential wäre auf jeden Fall genug da.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Interessante Story, aber mit ungenügendem letzten Drittel

Love Show
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„Love Show – Ist deine Liebe echt?“ von Britta Sabbag ist mein zweites Buch der Autorin. „Blackwood – Briefe an mich“ konnte ich nicht viel abgewinnen und hat zwei Sterne von mir bekommen gehabt, aber ...

„Love Show – Ist deine Liebe echt?“ von Britta Sabbag ist mein zweites Buch der Autorin. „Blackwood – Briefe an mich“ konnte ich nicht viel abgewinnen und hat zwei Sterne von mir bekommen gehabt, aber ich dachte, dass ich der Autorin noch einmal eine Chance gebe und „Love Show“ hat durchaus sehr interessant geklungen.
Unwissend ist Ray ein TV-Star, denn ihr Leben auf Aroha Island ist Fake. Es dient den Menschen als unterhaltsame Realityshow, in der Ray die Liebe finden soll. Findet sie diese in ihrem Kindheitsfreund Noah oder in dem Neuling Liam, der ihre Welt auf den Kopf stellt?
Die Story gefällt mir wirklich gut und die kleinen Einblicke in die Produktion der Show zeigen deutlich, wie es hinter den Kulissen abläuft und wie wichtig es ist, dass alles reibungslos verläuft. Als Leser weiß man zwar, dass es eine Show ist, aber man hat die meiste Zeit über keine Ahnung, ob es auf der Insel Menschen gibt, die das auch wissen und wenn ja, wer. Somit ist der Leser abhängig von Ray und ihren Erlebnissen.
Ray selbst ist 17 Jahre alt, geht zur Schule und lebt bei ihrem Onkel, der sie großgezogen hat. Anfangs kommt Ray sehr naiv und kindlich rüber, was aber normal ist, wenn man bedenkt wie behutsam sie aufwächst. Auf der Insel kennt jeder jeden und es ist sehr familiär, daher hat Ray einfach noch nicht wirklich etwas erlebt, womit sie eben noch unberührt und naiv ist, was aber nicht schlimm ist. Mit der Zeit entwickelt sie sich allerdings durchaus, auch wenn sie in Liebesdingen noch viel zu lernen hat, was in diesem Alter aber auch nur normal ist. Durch Noah und Liam gibt es durchaus ein Liebesdreieck, was vielen sicherlich gefallen wird. Während Liam mehr kontrolliert ist, ist Noah recht spontan und handelt oft bevor er nachdenkt, was ihm schnell ein gebrochenes Bein einbringen kann. Daher kann ich mir vorstellen, dass die Leser sich schnell einen Favoriten aussuchen.
An sich hat mir auch die Geschichte gut gefallen, aber das letzte Drittel hat mir das Buch doch ein wenig vermiest. Die Entwicklungen und wie Noah und Ray darauf reagieren finde ich unglücklich geregelt und auch das Ende finde ich nicht gut gelöst. Daher hat mich das Buch recht unzufrieden zurückgelassen, weswegen ich dem Buch nur dreieinhalb Sterne geben kann. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, gebe ich nur drei, da mir vier zu viel erscheinen.

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