Platzhalter für Profilbild

Chrissysbooks

Lesejury Star
offline

Chrissysbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Chrissysbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Eine gelungene Fortsetzung der Grand Hotel Reihe

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
0

Binz 1925, der Tod ihres Sohnes Alexander macht Bernadette von Plesow immer noch schwer zu schaffen, sie vermisst ihren Kampfgeist. Früher stand bei ihr der Erfolg und das Ansehen des Hotels immer an erster ...

Binz 1925, der Tod ihres Sohnes Alexander macht Bernadette von Plesow immer noch schwer zu schaffen, sie vermisst ihren Kampfgeist. Früher stand bei ihr der Erfolg und das Ansehen des Hotels immer an erster Stelle, doch mit dem Tod ihres Sohnes erkannte Bernadette, dass dies nicht alles ist, um glücklich zu sein. Die Liebe zu ihrer Tochter Josephine gibt ihr entsprechend Kraft.
Constantin von Plesow, Bernadetts anderer Sohn, leitet weiterhin das Hotel Astor in Berlin und widmet sich dort als Anführer seinen kriminellen Geschäften. Da er genau weiß, dass der Tod seines Bruders kein Unfall war, sondern ein Racheakt an ihm, schmiedet er einen gefährlichen Racheplan.
Lange habe ich die Fortsetzung der Familiengeschichte der von Plesows herbei gesehnt. Die Autorin konnte mich dem zweiten Teil wieder einmal gut unterhalten. Der Einstieg nach der lange Zeit fiel mir trotz vorheriger Bedenken sehr leicht. Die Autorin versteht es den Leser gleich wieder mit den Protagonisten vertraut zu machen. Der Wechsel zwischen dem Leben von Bernadette von Plesow in Binz im Grand Hotel und der kriminellen Welt von Constantin von Plesow in Berlin hat mir aufs Neue gut gefallen.
Einige Protagonisten sind mir richtig ans Herz gewachsen. Margit, Bernadettes Schwiegertochter, empfand ich jedoch als einen sehr anstrengenden Charakter, unsympathisch, egoistisch und geldgierig. Constantin hingegen zeigte trotz seiner kriminellen Machenschaften auch sympathische Seiten in diesem Roman.
Bernadettes Tochter Josephine bereicherte die Geschichte mit ihrer erfrischenden Art aber auch ihre Mutter zeigte sich durchweg sympathisch und ihre Hilfsbereitschaft hat mir sehr imponiert.
Die Autorin schafft es mit diesem Roman dem Leser eine abwechslungsreiche aber auch stellenweise sehr emotionale Reise mit einem wunderschönem Setting zu bieten. Zusätzlich fließen geschichtliche Ereignisse in den Roman ein. Ich hatte fesselnde Lesestunden, aber trotzdem habe ich den ersten Teil ein klein wenig spannender empfunden. Sehr gerne empfehle ich diesen gelungenen zweiten Teil der Grand Hotel Reihe weiter und ich bin brenne schon darauf im nächsten Jahr die Fortsetzung zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2021

Skurrile und bitterböse Auseinandersetzung mit unseren Gesetzen

Wie alles begann und wer dabei umkam
0

Der Held dieses Romans findet bereits in seinen Kindertagen zur Juristerei und verurteilt im Wohnzimmer seine bösartige Großmutter in Abwesenheit zum Tode, ohne eine Berufung zu zulassen. Sein ausgeprägter ...

Der Held dieses Romans findet bereits in seinen Kindertagen zur Juristerei und verurteilt im Wohnzimmer seine bösartige Großmutter in Abwesenheit zum Tode, ohne eine Berufung zu zulassen. Sein ausgeprägter Charakter festigt sich während seines Jurastudiums in Freiburg. Dort setzt sich der hochbegabte Jurastudent auf seine Weise mit den Gesetzen auseinander, verzweifelt an diesen und nimmt schließlich das Recht in die eigene Hand. Getrieben von seinem Gerechtigkeitsempfinden entwirft er kurzerhand das IStdGB (Inoffizielle Strafrecht der Bundesrepublik Deutschland) und landet letztendlich in einer Gefängniszelle.

Der Roman „Wie alles begann und wer dabei umkam“ ist definitiv kein x-beliebiger Roman. Aber ist dieses Buch überhaupt ein Roman? Für mich ist es vielmehr eine anspruchsvolle und begeisternde Auseinandersetzung mit der aktuellen Gesetzgebung in Form einer Biografie. Simon Urban ist eine Mischung aus sehr vielen skurrilen Szenen, einer gewissen Situationskomik und einer bitterbösen Gesellschaftsanalyse gelungen. Die Story spielt in den 80er und 90er Jahren und nimmt u.a. Bezug auf damalige Morde und Ereignisse. So z.B. der Fall der Marianne Bachmeier, die 1981 den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschoss. Der Held hat kein Mitleid mit Straftätern und geht am Ende davon aus, dass es im Zweifel besser wäre, die Existenz eines Schuldigen auszulöschen, bevor der Schuldige die Existenz eines Unschuldigen auslöscht.

Der Autor lässt den Helden im Rahmen seines Studiums der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in Theorie und Praxis sehr viel erleben und beschreibt diese Erlebnisse sehr detailgetreu und anschaulich. Der Leser ist somit hautnah dabei, auch wenn er das manchmal vielleicht gar nicht möchte (damit ist aber nicht das durchaus amüsante Treffen mit Heino gemeint). Die Story nimmt auch Dank der ungewöhnlichen Protagonisten und Nebenfiguren einen interessanten Verlauf, auch wenn einige Passagen und Gedankenspiele etwas ausschweifend beschrieben werden.

„Wie alles begann und wer dabei umkam“ ist ein anspruchsvolles Buch, das sich von der Masse abhebt und auf unterhaltsame Art zum Nachdenken anregt. Mich hat Idee zu dieser Story und die wunderbare Umsetzung einfach begeistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2021

Ein berührender New Adult Roman

Free like the Wind
1

Die 20jährige Rae hatte vor vier Jahren ein schreckliches Erlebnis, dass sie bisher immer noch nicht verarbeitet hat. Ihre beste Freundin Haven schlägt ihre vor, in Kanadas Nationalparks wandern zu gehen, ...

Die 20jährige Rae hatte vor vier Jahren ein schreckliches Erlebnis, dass sie bisher immer noch nicht verarbeitet hat. Ihre beste Freundin Haven schlägt ihre vor, in Kanadas Nationalparks wandern zu gehen, um wieder zu sich zu finden. Doch den Trip kann sie nicht alleine durchführen und ausgerechnet Cayden, der arrogante und zynische Freund von Jackson begleitet Rae.

Leider habe ich den ersten Teil "Wild like the river" noch nicht gelesen aber dies ist auch nicht unbedingt erforderlich, um den zweiten Teil der Kanada Reihe zu verstehen. Von Anfang an war ich begeistert von der Geschichte. Mit kurzen Kapiteln und einem flüssigen Schreibstil hat mich Kira Mohn mit diesem wunderbaren Roman gefesselt. Die Gefühle der Protagonisten werden durch die wechselnde Ich-Perspektive von Rae und Cayden gut vermittelt.

Rae ist verschlossen und macht das Erlebte mit sich selbst aus, was ihr aber nicht gut gelingt. Sie hat sich fast eingeigelt und lässt keinen an sich heran, nicht einmal ihre beste Freundin Haven.

Cayden hat auch einige Erlebnisse, die er vor der Welt verbergen möchte. Nach außen zeigt er sich arrogant und gefühllos. Er reißt ein Mädchen nach dem anderen auf und ertränkt seinen Frust im Alkohol. Die Frage stellt sich die ganze Zeit, was versucht Cayden zu überspielen?

Der Schlagabtausch zwischen Rae und Cayden hat mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Die Autorin versteht es Humor mit ernsten Themen in einer wunderschönen Liebesgeschichte zu verknüpfen. Auch die bildliche Beschreibung der Natur mit einer bezaubernden Kulisse haben mich fasziniert. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. "Free like the wind" ist ein emotionaler Roman, der mich berühren konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2021

Eine gelungene Fortsetzung der Gestüt Saga

Die Erben von Seydell - Die Schicksalsjahre
0

1914, der erste Weltkrieg bricht aus. Alexander glaubt in Spanien davon nicht betroffen zu sein. Doch als er nach Frankreich reist, kommt es zu einer Verwechslung, durch die er für die französische Armee ...

1914, der erste Weltkrieg bricht aus. Alexander glaubt in Spanien davon nicht betroffen zu sein. Doch als er nach Frankreich reist, kommt es zu einer Verwechslung, durch die er für die französische Armee kämpfen muss. Sein leiblicher Sohn Robert ist auch an der Front und plötzlich stehen sich die beiden als Feinde gegenüber.

Alexanders große Liebe, Luise, die Frau seines Bruders, kämpft um das Glück ihrer schwer erkrankten Tochter Anna-Maria. Zusätzlich muss sich Luise um das Gestüt kümmern, da ihr trinksüchtiger Ehemann es in den Ruin wirtschaften würde.

Endlich geht es weiter mit der Gestüt-Saga. Acht Jahre sind nun vergangen und die Hauptschauplätze wechseln wieder zwischen der Lüneburger Heide und Navarra.

Es fiel mir sehr leicht wieder in die Geschichte hineinzufinden. Die wichtigsten Personen in diesem zweiten Band sind Luise und Alexander. Doch auch die Kinder, Cristina und Robert, nehmen einen wichtigen Teil in der Saga ein.

Cristina ist die vierzehnjährige Tochter von Alexander. Sie ist aufmüpfig und Alexander hat es nicht leicht mit ihr. Robert dagegen muss an die Front. Viele Entscheidungen seiner Vorgesetzten konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Beide Kinder sind warmherzige Menschen, genau wie ihr Vater Alexander.

Missverständnisse, Schicksalsschläge und Verluste sind Bestandteile dieses Romans. In diesem zweiten Teil steht der erste Weltkrieg im Mittelpunkt, womit die Pferdethemen etwas an den Rand der Geschichte rücken. Nebenbei geht es auch noch zum Ende des Romans im Jahre 1948 um Elisabeths und Javiers Erbe.

Das Autorenduo konnte mich mit diesem zweiten Band wieder begeistern, auch wenn mir der erst Teil aufgrund der Inhalte ein wenig besser gefiel. Darüber hinaus werden historische Aspekte spannend und interessant mit der Handlung verknüpft.

Ich hätte sehr gerne sofort den dritten Teil gelesen aber da muss ich mich leider noch etwas gedulden.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2020

Ein ergreifender Roman

All das Ungesagte zwischen uns
0

Ein tragischer Unfall verändert Morgans Leben komplett. Sie hat zwei geliebte Menschen verloren und erfährt noch ein Geheimnis, dass sie komplett aus der Bahn wirft, denn sie lebte unwissend in einem Lügengebäude. ...

Ein tragischer Unfall verändert Morgans Leben komplett. Sie hat zwei geliebte Menschen verloren und erfährt noch ein Geheimnis, dass sie komplett aus der Bahn wirft, denn sie lebte unwissend in einem Lügengebäude. Morgens Welt bricht zusammen, wie ein Kartenhaus. Der sechzehnjährigen Clara möchte sie die Erinnerung an glückliche Zeiten aufrecht erhalten, doch das führt dazu, dass ihr die Tochter immer mehr entgleitet.

"All das Ungesagte zwischen uns" ist ein sehr passender Titel zu diesem Roman, denn genau darum geht es in dieser Geschichte, dass nicht offen miteinander kommuniziert wird.

Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht. Colleen Hoover schafft es wie so oft, den Leser zu fesseln. Ab Mitte des Buches zog es sich ein klein wenig in die Länge aber ich empfand die Handlung zu keiner Zeit langweilig. Dem Leser wird aber schnell klar, wie sich aufgrund Morgans Verhalten die Story entwickeln wird.

Im Mittelpunkt steht die Mutter-Tochter Beziehung, deren Emotionen durch den Perspektivwechsel gut näher gebracht werden. Die plötzliche Trauer gemischt mit Wut und Hilflosigkeit, führen beim Leser zu einem Wechselbad der Gefühle aber auch nicht zuletzt durch die berührenden Liebesgeschichte.

Morgans Verhalten ihrer Tochter gegenüber konnte ich nicht nachvollziehen, denn die Wahrheit vor Clara zu verbergen, verschlimmerte die Beziehung zunehmend. Dadurch entfernt sich Clara immer mehr von ihrer Mutter und sucht Trost bei Miller, einem Jungen aus der Schule.

Miller und sein Großvater Gramps sind meine Lieblingsprotagonisten in diesem Roman. Beide haben einen einzigartigen Humor und sofort mein Herz erobert. Von Gramps hätte ich liebend gerne noch mehr in diesem Buch gelesen. Auch Lexie, die Freundin von Clara, lockerte die ergreifende Geschichte mit ihrem Sarkasmus wunderbar auf.

Colleen Hoover hat wieder einen wundervollen und sehr emotionalen Roman geschrieben, bei dem auch der Humor nicht fehlte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere