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Veröffentlicht am 27.02.2017

Geteiltes Glück ist doppeltes Glück

Madame Cléo und das große kleine Glück
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Über den Inhalt (übernommen)

Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet ...

Über den Inhalt (übernommen)

Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet in Adamo und seiner kleinen Tochter Mimi wahre Freunde. Doch die Vergangenheit lässt Madame Cléo, die Grande Dame mit Herz, nicht los. Ein großer, unerfüllter Traum erwacht zu neuem Leben, als Mimi eines Tages eine riesige Summe Geld findet. Madame Cléo hat eine bezaubernde Idee und jede Menge Briefumschläge ...

Ein Roman, der den Duft des Glücks verströmt, von charmanter Sehnsucht und einer Prise Großstadt-Märchen

Ich bin immer noch ganz gefangen in den glücklichen Lesemomenten, die dieses Buch mir beschert hat.

Die liebevollen Charaktere von Cleo, Mimi und Adamo haben mich mit ihrem Feenstaub und Glitzer direkt ein Teil der ungewöhnlichen WG werden lassen. Ich konnte die Zweifel von Adamo miterleben, habe seine Trauer um die verstorbene Liebe seines Lebens mitgefühlt und war Teil seiner langwierigen Entscheidung...

Mimi ist ein Goldstück - zwar ein wenig altklug, aber das ist nicht weiter schlimm, denn sie bewegt sich ja nur in der Welt der Erwachsenen. Trotzdem ist ihr Herzchen voller Liebe und Magie- sie glaubt an das Gute im Menschen und gibt diesen Glauben auch an jeden, der ihr begegnet weiter.

Und dann ist da auch noch Madame Cleo - die Grande Dame. Um ganz ehrlich zu sein, so einen Großmutter-Ersatz wünsche ich mir An Madame Cleo ist immer noch der Zauber der vergangenen Tage zu spüren, ihre Eleganz und ihr herzliches Auftreten sind eine Bereicherung für den Leser.

Die Geschichte ist eine Hommage an das Leben, mit all seinen kleinen Glücksmomenten und eine Hommage an Coco Chanel.

Vielen Dank an die Autorin, die folgendes Zitat aus "Der kleine Prinz" wunderbar in ihrem Buch zur Geltung gebracht hat:

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar"






Veröffentlicht am 26.02.2017

Nicht nur Rosen können blühen...

Ein Sommer im Rosenhaus
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Sandra ist seit zwei Jahren Witwe und beschließt, dass mit Mitte 40 das Leben noch so viel mehr zu bieten hat, als das Alleine sein. Also bietet sie kurzentschlossen auf das Gärtnerhaus in Bantekow mit ...

Sandra ist seit zwei Jahren Witwe und beschließt, dass mit Mitte 40 das Leben noch so viel mehr zu bieten hat, als das Alleine sein. Also bietet sie kurzentschlossen auf das Gärtnerhaus in Bantekow mit seinem verwunschenen Rosengarten- und gewinnt die Auktion.
Sie packt ihre Sachen und verlässt Hamburg, um in dem kleinen Örtchen am Ostseestrand nochmal ganz von vorne anzufangen.


In diesem wundervollen Buch von Nele Jacobsen lernen wir Sandra kennen und schätzen. sie ist eine so warmherzige Persönlichkeit, die trotz Zögern und Zaudern ihren eigenen Weg geht. Und das gegen alle Vorbehalte der Dorfbewohner.


Ihr zur Seite steht Freundin Ulli, die zu Beginn des Buches leicht nervig war, jedoch mit dem Fortgang der Geschichte auch zu einer wirklich guten Freundin für mich wurde.


Dann ist da noch Julian - der kauzige Engländer, der Rosen und seinen deutschen Familiensitz über alles liebt - er schreckt auch nicht vor Verrat zurück.


Man merkt diesem Buch an, dass Nele Jacobsen die Liebe zur Ostsee und zu den Rosen mit jeder Zeile in die Geschichte einfließen lässt. Ausführliche Erklärungen zur Rosenzucht, Pflege und Erhalt von seltenen Pflanzen sind sauber recherchiert und machen direkt Lust, selbst Rosen im eigenen Garten zum Blühen zu bringen.


Wunderschön für mich als Leser war auch, dass die einzelne Charaktere mit Fortgang der Geschichte ebenfalls aufgeblüht sind und somit ihren Teil zu einer Liebesgeschichte der besonderen Art beigetragen habe- einer Liebesgeschichte an das Leben, die Ostsee und der Königin der Pflanzen: die Rose.


Ständiger Begleiter während des Lesens waren mir als Ohrwurm "The Rose" von Bette Midler und "La Mer" von Charles Trenet - sie passen hervorragend als musikalische Untermalung zu diesem Buch.


Danke an Nele Jacobsen für ein Buch voller Herzenswärme und
Ostseeliebe.

Veröffentlicht am 22.02.2017

witzig, spritzig und trotzdem mit Tiefgang

Anfang 40 - Ende offen
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Zu Anfang dachte ich - naja, mal wieder ein typischer Frauenroman und war skeptisch. Aber dann- ein Feuerwerk der guten Laune, das auf den zweiten Blick eine tiefgründige Botschaft versprüht
Die Charaktere ...

Zu Anfang dachte ich - naja, mal wieder ein typischer Frauenroman und war skeptisch. Aber dann- ein Feuerwerk der guten Laune, das auf den zweiten Blick eine tiefgründige Botschaft versprüht
Die Charaktere sind lebensnah, echt und chaotisch - auch wenn sie manchmal vom "richtigen" Weg" abkommen, sind ihre Handlungen immer nachvollziehbar und wirken nicht gestellt.
Franka Bloom hat einen tollen Roman geschaffen, der mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ein kritisches Thema wurde sensibel, jedoch humorvoll umgesetzt. In der ein oder anderen Figur konnte ich mich sogar erkennen und das macht für mich ein gutes Buch aus.
Insgesamt eine runde Sache mit viel Witz und Charme, tollen Protagonisten und viel Authentizität.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Dieses Buch ist einzig - aber niemals artig :-)

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel
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London 1919 - Willkommen im Hotel du Barry - dem einzigen Hotel der Welt, das so herrlich anders ist, als alle anderen Etablissements, die man jemals kennenlernen wird.


Gleich zu Beginn der Geschichte ...

London 1919 - Willkommen im Hotel du Barry - dem einzigen Hotel der Welt, das so herrlich anders ist, als alle anderen Etablissements, die man jemals kennenlernen wird.


Gleich zu Beginn der Geschichte erwartet mich feinster englischer Humor - ich bekomme nämlich als Leser eine Gebrauchsanweisung", wie ich ein Baby in viel zu große Liebestöter drapieren muss, damit es zufrieden an der Wäscheleine schaukeln kann Einen besseren Einstieg in dieses Buch hätte es gar nicht geben können.


Dieses Baby ist Cat, die uns durch das ganze Buch begleiten wird und somit auf eine Reise durch ihr Leben mitnimmt.


Cat wird von Daniel du Barry, dem Hoteldirektor, und seiner Frau Edwina, einer Zicke mit Haare auf den Zähnen, adoptiert, um nicht in ein Waisenhaus zu müssen.


Was dann folgt, sind die wundervoll skurrilen Schilderungen des Hotellebens, der komischen Angestellten, die aber alle miteinander so liebevoll umgehen, dass sie mir ans Herz gewachsen sind.


Herrlich dekadente Ausschweifungen des Personals, der Gäste und nicht zuletzt der Eigentümer selbst machen dieses Buch so unverwechselbar. Edwina  lebt ihre frivole Seite vollends aus, scheut auch nicht davor zurück, ihren Willen notfalls mit diffusen Mitteln durchzusetzen.
Daniel ist die gute Seele des Hauses und verlässt uns leider viel zu früh - aber sein Geist weilt immer noch im Hotel.


Die überraschende Wendung kommt zum Schluß - aber die wird hier natürlich nicht verraten Nur so viel: Es bekommt jeder das, was er verdient g


Das Buch lässt sich keinem Genre zu ordnen, da eigentlich alles bedient wird- Komödie ist genauso vorhanden, wie Liebesgeschichte, Drama und Krimi sind ebenfalls vertreten. Und ich glaube, dass ist es, was dieses Buch so unverwechselbar, ja einzigartig macht. Es ist das einzige Buch dieser Art, dass so gut unterhält, ohne jemals artig zu sein.


Ich wäre gerne Gast im Hotel du Barry gewesen, um all die Geschichten, Irrungen und Wirrungen mitzuerleben
Seine Bewohner werden mir fehlen.


Veröffentlicht am 10.02.2017

Geheimnisvoll, spannend und fesselnd bis zum letzten Buchstaben

Das Haus in der Nebelgasse
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London 1900 - die beliebte Lehrerin Matilda Gray erfährt nach den Sommerferien, dass ihre Lieblingschülerin Laura nicht mehr die Schulausbildung abschließen wird. Ihr Vormund habe sie aus gesundheitlichen ...

London 1900 - die beliebte Lehrerin Matilda Gray erfährt nach den Sommerferien, dass ihre Lieblingschülerin Laura nicht mehr die Schulausbildung abschließen wird. Ihr Vormund habe sie aus gesundheitlichen Gründen von der Schule genommen und auf eine Genesungsreise quer durch Europa mitgenommen.


Was sich nach einem fürsorglichen Vormund anhört, ist für Matilda mit Bauchweh verbunden und sie mag das ganze nicht glauben. Als dann  auch noch eine Postkarte aus Italien mit einer versteckten Botschaft vom Laura in der Schule eintrifft, ist Matildas Abenteuerlust geweckt und sie geht der Geschichte auf den Grund.


Ihr zur Seite steht Prof Stephen Fleming, der mit der historischen Geschichte Londons betraut ist.


Bei ihren Recherchen tauchen sie immer tiefer in die Stadtgeschichte ein und kommen so zum Haus in der 'Nebelgasse- dem Elternhaus von Laura.
Die abenteuerliche Suche nach dem Familiengeheimnis bringt beide tief in die unterirdischen Gefilde von London - der Stadt unter der Stadt.


Susanne Goga hat einen Roman geschrieben, der bis zum letzten Buchstaben an Spannung, Geheimnissen und alten Machenschaften  wahrlich nicht zu überbieten ist. Erst nach und nach werden die Geheimnisse freigelegt - ganz so, wie wenn Nebel sich auflöst.
Die Charaktere sind liebevoll bis ins kleineste Detail beschrieben und ihre Handlungen sind nachvollziehbar - man meint, mitten in der Geschichte dabei zu sein. Manchmal möchte man direkt bei der Schatzsuche unter dem Haus  in der Nebelgasse mit eingreifen, so spannend war der Plot aufgebaut.
Durch den wundervoll flüssigen und lebendigen Schreibstil sind die Seiten nur so dahin geflogen und es war  für mich Lesegenuss pur, den sympathischen Protagonisten bei der Lösung des Rätsel zu folgen.


Ich kann dieses Lesepuzzle jedem nur weiterempfehlen ! Schade, dass ich nur 5 Sterne vergeben kann - 10 hat es verdient !