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Veröffentlicht am 09.11.2020

Ein Roman #Gegendasvergessen über die Rolle der Weinbauern in der Résistance, wobei die Geschichte von Eifersüchteleien überschattet wird

Das letzte Licht des Tages
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Inès lebt während der deutschen Besatzung zusammen mit ihrem Mann Michel, dem Kellermeister Théo und seiner Frau Céline auf dem Weingut Chauveau in der Champagne. Inès ist unglücklich, fühlt sich unverstanden ...

Inès lebt während der deutschen Besatzung zusammen mit ihrem Mann Michel, dem Kellermeister Théo und seiner Frau Céline auf dem Weingut Chauveau in der Champagne. Inès ist unglücklich, fühlt sich unverstanden und flüchtet immer wieder zu ihrer besten Freundin Edith nach Reims. Die Bedrohung durch die deutschen Soldaten ist allgegenwärtig, insbesondere auch für Celine, die Jüdin ist. Dennoch verstecken die vier teuren Wein und Champagner vor den Deutschen oder verunreinigen die abzugebenen Flaschen. Michel geht hinter dem Rücken von Inès noch einen Schritt weiter und versteckt in den Weinkellern Waffen für die Résistance. Als Inès noch ein weiteres Geheimnis von Michel enthüllt, ist ihr Vertrauen erschüttert. Aus Wut und Verzweiflung begeht sie einen folgenschweren Fehler, den sie ihr Leben lang bereuen wird.
Fast 80 Jahre später belgeitet die frisch geschiedene Liv ihre Großmutter Edith auf eine Reise nach Frankreich. Ihre betagte Großmutter möchte ihr etwas sagen, doch in Frankreich verhält sie sich zunehmend seltsam, weist Liv immer wieder ab. Unterdessen versucht diese zusammen mit dem Rechtsanwalt ihrer Großmutter, Julien Cohn, herauszufinden, was sich während des Zweiten Weltkriegs in der Heimat von Edith ereignet hat und welche Rolle sie für die Résistance gespielt haben könnte.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, in der Vergangenheit in den Jahren 1940 bis 1945 und in der Gegenwart im Jahr 2019. Der Erzählstrang in der Vergangenheit wird aus den Perspektiven von Inès und Celine erzählt und macht den größten Teil der Geschichte aus. Die Gegenwart wird überwiegend aus der Sicht von Liv geschildert, die eigentlich ein sehr enges Verhältnis zu ihrer 99-jährigen Großmutter hat, ihr Verhalten während der Reise in Frankreich aber überhaupt nicht einordnen kann.
Trotz der intensiven Schilderungen und der schrecklichen Ereignisse, die passieren, bleiben alle Frauen unnahbar. Keine ist sympathisch oder hat ein einnehmendes Wesen, so dass sich die Geschichte etwas schwerfällig liest. Auch bleiben die Handlungen für die Résistance reichlich im vagen, die Unterstützung des Widerstands wird nur angedeutet, kein Schicksal hervorgehoben. Vor allem Inès ist in ihrer Naivität ein sehr anstrengender Charakter, der es dem Leser nicht leicht macht.
Liv bleibt dagegen blass, ihre Rolle beschränkt sich darauf, sich von ihrer exzentrischen Großmutter herumkommandieren zu lassen. Auch die sich abzeichnende Liebesgeschichte kann nicht wirklich überzeugen. Dass Missverständnis zu Beginn ist denkbar vorhersehbar und die schnelle Zuneigung nicht spür- und nachvollziehbar.
"Das letzte Licht des Tages" ist ein Roman #Gegendasvergessen, der die Arbeit der Résistance in eine fiktionale Geschichte einbindet und damit zeigt, welche Rolle die mutigen Weinbauern zur Zeit der Besetzung durch die Deutschen einnahmen. Aufgrund der überwiegend unsympathischen Protagonisten und der oberflächlichen Schilderungen der Aktionen für die Bewegung konnte mich die Geschichte jedoch nicht erreichen. Auch fand ich es etwas unrealistisch, wie rüstig die fast 100-jährige Edith und weitere Überlebende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 2019 waren, die sich zudem auch noch problemlos mit dem Internet auskannten. Für mein Empfinden wäre es authentischer gewesen, die Gegenwart zehn Jahre zurückzudatieren. Auch fand ich die sich wiederholende Formulierung "Grandma Edith" unglücklich. Bei einer Tante ist der Zusatz des Vornamens geläufig, aber bei der Großmutter? Wer spricht seine Oma so an, außer wenn er sie von der zweiten unterscheiden möchte?

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Interessante Mischung aus historischen Fakten und fiktionaler Geschichte, aber nur mäßig spannend und trotz Bomben ohne Knalleffekt

Vergeltung
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Als junger Mann hat der Ingenieur Dr. Rudi Graf zusammen mit seinem Freund Wernher von Braun davon geträumt, eine Rakete zu Mond zu schicken. Im November 1944, als der Krieg für Deutschland verloren scheint, ...

Als junger Mann hat der Ingenieur Dr. Rudi Graf zusammen mit seinem Freund Wernher von Braun davon geträumt, eine Rakete zu Mond zu schicken. Im November 1944, als der Krieg für Deutschland verloren scheint, wird das Knowhow der Ingenieure dazu genutzt, England aus den Niederlanden zu bombardieren. Die V2, eine ballistische Rakete, die mit Überschallgeschwindigkeit fliegt, ist dabei für eine Raketenabwehr unbezwingbar. Im November 1944 werden mehrere davon in kurzen Abständen über der Nordsee abgefeuert, wobei eine präzise Zielsetzung nicht möglich ist. Der Schaden in London ist dennoch enorm, hunderte Menschen sterben im Zuge der Angriffe.

Einen der angriffe erlebt die junge englische Offizierin Kay Caton-Walsh leibhaftig in London mit, als sie die Nacht mit einem verheirateten Kommandeur der englischen Luftwaffe verbringt. Da die Affäre danach ans Licht zu kommen droht und Kay den Ehrgeiz entwickelt hat, im Krieg etwas Sinnvolles für England zu leisten, meldet sie sich freiwillig für einen Einsatz in Mechelen in Belgien, um die Startrampen der deutschen V2-Raketen mittels mathematischer Berechnungen aufzuklären und unschädlich zu machen.

Der Roman handelt an fünf Tagen im November 1944, als die Deutschen in einem Verzweiflungsakt massiv London bombardieren und damit vor allem Zivilisten treffen. Robert Harris verknüpft in seinem Roman historische Fakten und historisch belegte Personen mit einer fiktiven Geschichte und frei erfundenen Figuren, wobei es vor allem Dr. Rudi Graf und Kay Caton-Walsh sind, die einem die Geschichte nahebringen. Graf ist kein Nationalsozialist, sondern Ingenieur, der im Gegensatz zu Wernher von Braun, der weitaus weniger Skrupel hat, seine Fortschritte in der Forschung nie als Waffe gegen Menschenleben einsetzen wollte und vom Krieg desillusioniert ist. Auf der anderen Seite steht die engagierte junge Offizierin der WAAF, die ihr Leben für die Mission in Belgien aufs Spiel setzt. Der Druck, der auf ihnen lastet, ihre jeweilige Aufgabe erfolgreich zu beenden, die Verunsicherung, wem sie in den besetzten Ländern trauen können und wem nicht und die Emotionen, die damit verbunden sind, sind spür- und nachvollziehbar.

Die Kapitel wechseln zwischen den beiden Perspektiven des deutschen Ingenieurs und der englischen Offizierin, wobei man in Rückblenden aus den Erinnerungen Grafs mehr über seinen biografischen Hintergrund und die Entwicklung der noch nicht ausgereiften V2-Rakete erfährt.

Der Plot ist interessant und überzeugt durch historische Fakten, so dass die fiktive Geschichte um den Kampf Gut gegen Böse glaubwürdig wirkt. Die Umsetzung ist allerdings nur mäßig spannend. Die Aspekte um Sabotage und Verrat kommen nur kurz zum Tragen und das Ende der Geschichte erfolgte mir zu abrupt und gehetzt. Der Roman hätte durchaus Potenzial für mehr Details gehabt, um die Lebenswirklichkeit von den deutschen Ballistikern unter dem Druck der Nationalsozialisten und den englischen Offizierinnen in dem besetzten Belgien bei ihren unter Zeitdruck durchgeführten Berechnungen, um den Weg der Rakete zurückzuverfolgen, darzustellen. Im Gegensatz zur bombastischen V2 ist der Roman letztlich ohne merklichen Knalleffekt.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Mir war die Geschichte zu wenig kreativ, es wurden zu viele Klischees bedient und das Ende war mir einfach zu vorgezeichnet

Willst du Blumen, kauf dir welche
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Lena ist Buchhändlerin, wohnt bei ihrer Tante Hilde und glaubt an die große Liebe, die sie noch finden wird. Um die Verkaufszahlen ihrer Buchhandlung zu steigern, organisiert sie eine Lesung mit dem Buchautor ...

Lena ist Buchhändlerin, wohnt bei ihrer Tante Hilde und glaubt an die große Liebe, die sie noch finden wird. Um die Verkaufszahlen ihrer Buchhandlung zu steigern, organisiert sie eine Lesung mit dem Buchautor Benjamin Floros, der ein Buch über erfolgreiches Onlinedating geschrieben hat. Lena ist eher skeptisch, was den von ihm angepriesenen Algorithmus der Liebe betrifft, den er behauptet entwickelt zu haben und lässt sich auf eine Wette mit ihm ein. Nachdem Ausfüllen eines umfangreichen Fragebogens findet Benjamin auf diversen Datingseiten mehrere Männer, die sich als geeignete Kandidaten herausstellen. Lena soll sieben davon unter seiner Anleitung daten, um den perfekten Mann für sie herauszufiltern. Lena hat eigentlich schon nach den ersten beiden Dates, die ein Desaster waren, keine Lust, mehr aber Benjamin schafft es, sie zu weiteren Versuchen zu überreden und vielleicht kann die Liebesformel ja doch noch zu Lenas Liebesglück verhelfen...

Der Roman handelt im wesentlichen von Blind Dates, die allesamt nicht so erfolgreich verlaufen, weil sich bei jedem Mann bei einem Treffen von Angesicht zu Angesicht entscheidende Macken zeigen, die beim Online-Flirt verborgen geblieben sind. So trifft Lena auf ein Muttersöhnchen, einen Fitnessfreak ohne Hirn, einen verheirateten Casanova, um nur drei Stereotypen zu nennen. Die Pleiten sind vorhersehbar, denn eigentlich ahnt man von Anbeginn bereits, wie der Roman enden wird.
Die Begegnungen sind dabei etwas übertrieben dargestellt, was mir zu gewollt komisch war. Aber nicht nur die Männer werden vorgeführt und demonstrativ dümmlich dargestellt, auch Lenas Freundin Michelle ist fürchterlich naiv und oberflächlich. Sogar Lena ist genervt von ihr und behandelt sie von oben herab, so dass diese Frauenfreundschaft wenig authentisch ist.

Für mich zog sich der Roman etwas in die Länge, aber wer dieses Art von Humor mag, wird sich von dieser Liebeskomödie gut unterhalten fühlen. Mir war die Geschichte zu wenig kreativ, es wurden zu viele Klischees bedient und das Ende war mir einfach zu vorgezeichnet. Letztlich ist das Thema auch etwas ausgelutscht. Es fehlte das überraschend Neue, Bücher über miserable Dates, wenn der Traumprinz doch an ganz anderer Stelle wartet, habe ich einfach schon zu Hauf gelesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Statt der Hochzeit und der Liebesgeschichte stehen die historischen Ereignisse im Vordergrund - lehrreich, aber sehr zäh und mühevoll zu lesen

Die sardische Hochzeit
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Der Kriegsveteran Leo Lanteri wird 1922 von seinem Vater, einem Olivenbauer, nach Sassari auf Sardinien geschickt, um eine berühmte Olivensorte auf das Festland nach Ligurien zu holen. Auf Sardinien fühlt ...

Der Kriegsveteran Leo Lanteri wird 1922 von seinem Vater, einem Olivenbauer, nach Sassari auf Sardinien geschickt, um eine berühmte Olivensorte auf das Festland nach Ligurien zu holen. Auf Sardinien fühlt Leo sich fremd und ist von den dortigen Gepflogenheiten irritiert. Zudem trifft er auf einen ehemaligen Kriegskameraden, was Erinnerungen an den Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg hervorruft, die ihn seelisch belasten. Bei seiner Suche gelangt er auf das Landgut Soriga, wo er die Tochter des Besitzers, Gioia, kennenlernt und sich auf den ersten Blick in die musikalisch begabte junge Frau verliebt. Doch sie ist bereits dem Sohn des Pferdegestüts Marras versprochen und soll diesen in einer Woche heiraten. Auch Gioia verliebt sich auf Anhieb in den Fremden, ist sich jedoch ihrer Verantwortung für die Familie bewusst. Denn durch die Vermählung mit Gavino Marras soll auch die lang gehegte Fehde zwischen ihren beiden Familien beendet werden.

Währenddessen erobert Benito Mussolini Rom und es kommt italienweit zu Aufständen und Gewalttaten zwischen Kommunisten und Faschisten, so auch auf Sardinien, wo selbst Kinder zwischen die Fronten geraten.

Jedes einzelne Kapitel beginnt mit der Erklärung eines Mythos oder Aberglaubens, der auf der Insel herrscht, was dem Leser die Mentalität der Sarden, die auch dem Protagonisten Leo fremd ist, näher bringt. Auch das Personenverzeichnis zu Beginn ist hilfreich, um einen Überblick über die handelnden Personen zu erhalten.

Anders als gedacht, steht in dem Roman weder die titelgebende "sardische Hochzeit" noch die Liebesgeschichte zwischen Leo und Gioia im Vordergrund. Der Roman ist stattdessen geprägt von den historischen Ereignissen in Italien vier Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs und den Unruhen, die 1922 ausbrechen.

Aufgrund der Vielzahl der Personen, der Verwendung zahlreicher italienischer Begriffe und der Integrierung so vieler historischer Fakten in die fiktive Geschichte empfand ich den Roman als zu überfrachtet. Die Liebesgeschichte und die Hintergründe zu den Protagonisten und ihren Familien gehen im Vergleich zu den politischen Vorgängen und der Schilderung gewalttätiger Szenen etwas unter, was ich schade fand.

Man merkt dem Roman an, wie viel Herzblut die Autorin in die Recherche gesteckt hat, was den historischen Roman sehr authentisch macht. Die beklemmende Atmosphäre ist aufgrund der Kämpfe zwischen den rivalisierenden Kräften und der folgenschweren Machtergreifung Mussolinis spürbar. Dennoch hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Figuren und ihre familiären Hintergründe gewünscht, um für mehr Spannung zu sorgen. So ist der Roman zwar lehrreich, aber auch mühevoll und wenig lebendig zu lesen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Surreale Geschichte, die die Missstände in der Gesellschaft auf krasse Art anprangert - provozierend und schockierend, aber ohne Erklärung

Power
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Die 11-jährige Kerze lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen abgelegenen Dorf in Ostdeutschland, das umgeben von einem Wald ist. Als der kleine Hund der Nachbarin Frau Hitschke verschwindet, sieht ...

Die 11-jährige Kerze lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen abgelegenen Dorf in Ostdeutschland, das umgeben von einem Wald ist. Als der kleine Hund der Nachbarin Frau Hitschke verschwindet, sieht es Kerze als ihren Auftrag an, Power zu finden und der Hitschke zurückzubringen - tot oder lebendig.
Kerze nutzt ihr detektivisches Gespür, befragt Einwohner und sucht nach Spuren von Power. Als die Sommerferien beginnen, schließen sich ihrer Suche die Kinder des Ortes an und sie beginnen zu trainieren, sich wie ein Hund zu verhalten, zu bellen und zu schnüffeln, bis sie sich komplett unter der Anleitung von Kerze in den Wald zurückziehen. Die Eltern können nur hilflos zusehen, wie sich ihre Kinder absondern und machen dafür die einsame Frau Hitschke verantwortlich.

"Power" ist eine außergewöhnliche Geschichte über ein besonderes Mädchen, die überspitzt dargestellt ist. Die Handlung ist verstörend und zieht einen in ihren Bann, auch wenn man sich nicht vorstellen kann, dass so ein Szenario in Deutschland möglich ist. Die Hilflosigkeit der Erwachsenen ist dabei genauso erschreckend wie das rigorose Verhalten der Kinder, die sich sektenartig einem 11-jährigen charismatischen Mädchen anschließen, das ihnen Befehle erteilt, die sie hinnehmen, um dazuzugehören.
Die Atmosphäre des Romans ist bedrohlich, fast schon apokalyptisch. Kerze gründet mit den anderen Kindern des Dorfes eine Art Parallelgesellschaft im Wald, führt ihr eigenes Rudel an, während die Suche nach Power in Vergessenheit gerät und die Dorfgemeinschaft an dem Kontrollverlust über die Kinder zu zerbrechen droht und wütend nach einem Sündenbock sucht.
Das Buch ist surreal, stellt aber die Missstände der Gesellschaft nicht unrealistisch, sondern nur in einer extrem krassen Form dar. Angeprangert werden Probleme wie die Einsamkeit im Alter, Vernachlässigung, Radikalisierung, Manipulation, Alleinherrschaft und Fanatismus.
Als Jugendbuch angelegt, ist "Power" trotz der komplexen Themen leicht zu lesen. Die Sprache ist nüchtern und reduziert, aber gerade die einfachen Erklärungen, die Kerze frech gibt, sind unglaublich pointiert und regen zum Nachdenken an. Auch wenn man während des Romanverlaufs über weite Strecken nur irritiert mit dem Kopf darüber schütteln kann, was ausgelöst durch die Suche nach einem kleinen Hund mit dem Dorf passiert, ist es eine kurze Geschichte, die mir sprachlich und aufgrund ihrer Andersartigkeit gut gefallen hat. Eine Erklärung für das Verhalten der Kinder, die sich urplötzlich einer Außenseiterin anschließen, sowie ein Ausblick darauf, welche Konsequenzen das Dorf am Ende aus dieser Abkehr von allen gesellschaftlichen Normen zieht, hätte ich mir schon gewünscht.

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