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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2020

Spannend!

Get Even
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Unter Get Even hatte ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt. Erstens einen Einzelband, keinen Reihenauftakt, das war leider nicht überall klar gekennzeichnet. Zweitens hatte ich als Vorbild immer die ...

Unter Get Even hatte ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt. Erstens einen Einzelband, keinen Reihenauftakt, das war leider nicht überall klar gekennzeichnet. Zweitens hatte ich als Vorbild immer die Geschichte um die Black Coats im Kopf, ebenfalls ein Buch, in dem eine Gruppe Rachefeldzüge plant und durchführt, Selbstjustiz übt. Ich hatte erwartet, dass Get Even ähnlich wäre, war es allerdings in den meisten Punkten mal so gar nicht.

In Get Even geht es hauptsächlich um das schulische Leben, zwischenmenschliche Beziehungen, Mobbing, Ausgrenzung, unfähige Lehrer, all das beschäftigt DGM, nicht so sehr jedoch solche sektenartigen, gruppeninternen Konflikte, wie man sie bei den Black Coats vorfand und wie ich sie auch hier befürchtet hatte. DGM ist eine vergleichsweise harmlose Gruppe, die niemandem körperlich schaden möchte, sondern maximal versucht, den Ruf von jemandem zu ruinieren durch die Veröffentlichung persönlicher Informationen. Das hatte ich so nicht erwartet, ich nahm an, die Mädels wären brutaler in ihrem Vorgehen, fand es aber gut so, wie es ist. Tatsächlich behandelt die Geschichte auch häufig eher die persönlichen Probleme der Mädchen je für sich, anstatt alles in der Gruppe auszufechten. Klar kommt es auch innerhalb von DGM zu Konflikten, die sind jedoch keinesfalls so drastisch ausfielen, wie ich dachte.

Bree, Margot, Kitty und Olivia sind grundverschieden. Man hat eigentlich jedes Highschoolklischee mit einem der Mädels abgedeckt, und doch mochte ich sie als Figuren. Es hat zwar anfangs etwas gedauert, bis ich sie auseinanderhalten konnte, aber als ich dann mit ihnen warm geworden bin, sind sie mir mehr und mehr ans Herz gewachsen. Besonders gut gefiel mir Margot, ihrer ruhigen, zurückhaltenden Art konnte ich am meisten abgewinnen. Olivia fand ich beizeiten etwas naiv, das hat mich extrem aufgeregt und Kittys Ignoranz war unter aller Sau. Abgesehen davon waren die Charaktere der Gruppenmitglieder aber gut durchdacht und realistisch dargestellt.

Die Spannung in der Geschichte war für mich fast durchgehend greifbar und ich habe quasi jeden während der Ermittlungen mindestens einmal verdächtigt. Dieses Unvorhergesehene liebe ich, allerdings bin ich auch eine wirklich schlechte Ermittlerin, die selbst offensichtliche Plot Twists häufig nicht kommen sieht. Von daher ist es nicht schwer, mich in dieser Hinsicht zu überraschen.
Ab der Hälfte etwa konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, habe die letzten 40% in einem Rutsch gelesen und mir dafür die Nacht um die Ohren geschlagen. Das war es definitiv wert!

Die ganzen Intrigen, wer hat oder hatte was mit wem, wer ist mit wem verfeindet, wo liegen die Verbindungen zwischen den Menschen, wo die Abgründe, all das war unglaublich spannend und wie ich finde gut ausgearbeitet. Irgendwer hat immer zu irgendwem eine irgendeine Art von Beziehung, die man im ersten Moment gar nicht kommen sieht.

Mein Fazit:
Ich mochte die Geschichte sehr und habe mich bestens unterhalten gefühlt. Den zweiten Band muss ich dringend zeitnah lesen, wobei es mich ärgert, dass das Buch nicht überall im Vorfeld klar als erster Band einer Reihe ausgewiesen war. So war ich nämlich bis zum Ende von einem Einzelband ausgegangen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Einen Boogelbie zum Mitnehmen, bitte

Das flüsternde Glas (Glas-Trilogie Band 2)
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Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte ...

Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte hat, wenn man ihren Vorgänger kennt, aber es fehlt nichts entscheidendes, was zum Verständnis der Zusammenhänge essentiell gewesen wäre.

Was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat, waren natürlich die Monster. Große, kleine, flauschig niedliche, schleimig eklige, mit Kopf, mit ohne Kopf, diverse Anzahlen an Augen und Gliedmaßen, einfach herrlich! Und die detaillierten Beschreibungen machen das Kopfkino perfekt. Ich muss gestehen, dass ich einige bisweilen etwas gruselig fand und mich die Vorstellung derer ein wenig abgeschreckt hat, aber es sind nun mal Monster und keine süßen Schoßhunde, was soll man da erwarten.

Moritz ist ein fantastischer Protagonist. Er ist mutig, abenteuerlustig und ungeheuer loyal seinen Freuden gegenüber, leider hat er auch die Angewohnheit, stur Dinge auf eigene Faust erledigen zu wollen. Um seinen Liebsten zu helfen, nimmt er viel auf sich, vielleicht manchmal etwas mehr als für ihn gesund ist. Dennoch hat er mit seinem Einfallsreichtum die Geschichte ordentlich auf Trab gehalten und ich habe seinen Mut von der ersten Seite an bewundert.
Meine heimlichen Helden sind jedoch ein kleiner sogenannter Boogelbie, ein Monster, und Rita, eine resolute, harsch auftretende Frau mit einem gut verborgenen Herzen. Die beiden mochte ich mit Abstand am liebsten und habe mich stets gefreut, wenn sie einen Auftritt im Buch hatten.

Auch die andere Figuren waren glaubhaft und realistisch ausgearbeitet, manche mehr, manche weniger sympathisch. Einige hätte ich am liebsten in ein Fass gestopft und ins Meer geworden, andere wollte ich knuddeln und nie wieder loslassen, so wie Moritz' kleine Schwester Konstanze.

Die Geschichte war nahezu durchweg spannend und aufregend, die kleine Gruppe um Moritz schlittert von einer Gefahr zur nächsten und als Leser hat man keine Wahl als mitzufiebern. Der Schreibstil ist angenehm locker, gut für die jüngeren Leser geeignet, aber nicht flapsig oder zu kindlich oder gar umgangssprachlich. Das ganze Buch hat eine leicht ernste, düstere Atmosphäre, wenn man es so nennen kann, ohne jedoch altbacken und unmodern zu wirken, selbst wenn die Zeit, zu der die Geschichte spielt, dies zweifellos ist.

Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Man wird förmlich ans Geschehen gefesselt und erst nach dem großen Finale wieder losgelassen.

Mein Fazit:
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und hatte eine Menge Spaß mit der Geschichte. Es war zwar kein Highlight, darum „nur“ 4 Sterne, aber ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 03.11.2020

Der süßeste Vampir der Welt

Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen!
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Mirella Manusch ist wirklich ein zuckersüßes Buch. Ich bin eigentlich kein Fan von Vampiren, egal ob alt oder jung, glitzernd oder nicht, aber diese Geschichte hat mich gut unterhalten. Das liegt größtenteils ...

Mirella Manusch ist wirklich ein zuckersüßes Buch. Ich bin eigentlich kein Fan von Vampiren, egal ob alt oder jung, glitzernd oder nicht, aber diese Geschichte hat mich gut unterhalten. Das liegt größtenteils an der fröhlichen, lustigen Protagonistin Mirella, mit der ich mich sofort anfreunden konnte. Ich mochte ihre Abenteuerlust und ihren Mut, zudem gefiel mir ihr unerschrockener Umgang mit ihren neuen Fähigkeiten. Das hat beim Lesen eine Menge Spaß gemacht.

Auch die anderen Figuren mochte ich, besonders Mirellas beste Freundin hat mir gefallen. Sie ist vom gleichen Schlag wie Mirella, lässt sich nicht unterkriegen, ist mutig und pfiffig. Die beiden sind ein tolles Team! Aber auch der Kater Langstrumpf war zum knuddeln, sein Charakter macht ihn zwar etwas sturköpfig, aber dennoch liebenswert.

Ich fand den Schreibstil passend für die Zielgruppe, nicht zu kompliziert sondern leicht und locker, man kommt schnell in einen Lesefluss und hat das Buch fix und in meinem Fall auch in einem Rutsch durch. Selbst die kleineren Leser machen beim Lesen garantiert schnell Fortschritte, das motiviert zusätzlich.
Ich habe mich außerdem dabei erwischt, wie ich beim Lesen andauernd das Cover begrabbelt habe, der Glitzer-Schriftzug sticht sowohl optisch als auch haptisch hervor und ist ein kleiner Eye-Catcher.

Mein Fazit:
Ein süßes Kinderbuch mit kurzweiliger Story und sympathischen Figuren, auf dessen Fortsetzung ich mich schon sehr freue. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.10.2020

Unerwartet gut!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Kaleidra hat mich schon von Beginn an vor ein großes Rätsel gestellt, nämlich: Wie kann man sich als Autorin derart für Chemie begeistern, dass man sie als größten Bestandteil der Thematik für eine komplette ...

Kaleidra hat mich schon von Beginn an vor ein großes Rätsel gestellt, nämlich: Wie kann man sich als Autorin derart für Chemie begeistern, dass man sie als größten Bestandteil der Thematik für eine komplette Trilogie verwendet? Kira Licht kann es offenbar, denn nach Göttern widmet sie sich in ihrer neuen Trilogie den chemischen Elementen. Klingt im ersten Moment recht abstrakt.. ist es auch.

Für mich als absoluten Chemie-Versager war die Aussicht auf ein Buch voller elementarer Anspielungen, Reaktionsgleichungen und Knall-Bumm-Effekten, deren Herkunft ich nicht nachvollziehen kann, zunächst befremdlich. Ich war unsicher, ob ein derart mit diesem Themenbereich behafteter Handlungsstrang mich fesseln oder gar faszinieren könnte. Und ich denke auch noch nach der Lektüre, dass andere Leser, die diesem Bereich eher abgeneigt sind, auch an dem Buch dann weniger Freude haben könnten. Es schreckt eventuell ab, sich mit einer derart (für einige sicherlich und für mich auch) komplizierten Angelegenheit konfrontiert zu sehen.
Ich denke allerdings auch, und das ist das wichtigere, dass man, wenn man etwas über den Dingen steht und nicht jede chemische Kleinigkeit zu verstehen und sich zu merken versucht, eine Menge Spaß mit dem Buch haben kann. Dafür bin ich der lebende Beweis.

Man muss sich nicht merken können, welche Elemente miteinander reagieren, man muss kein Chemiecrack sein, um der Handlung folgen zu können und man muss auch nicht seine Denkmaschine übertrieben doll anstrengen, weil man sonst irgendwelche versteckten chemischen Anspielungen übersehen könnte. Über all das muss man sich keine Sorgen machen, die wären völlig unbegründet. Ich kann aber dennoch jeden verstehen, der sich trotzdem welche macht.

Ich für meinen Teil habe recht schnell festgestellt, dass meine anfängliche Überforderung langsam aber sicher immer mehr Erkenntnissen weicht. Und wenn man sich wie schon gesagt nicht an Details aufhängt, kann man die Geschichte gleich viel besser genießen, denn früher oder später ergeben auch die noch so chemisch-kompliziert klingenden Sachverhältnisse einen Sinn. Alles wird im Laufe der Geschichte für Laien, zu denen ja auch die Protagonistin zählt, plausibel erklärt, selbst wenn das eine Menge, also wirklich eine große Menge Input darstellt.

Emilia als Protagonistin ist ein absoluter Volltreffer. Ich liebe ihrem Humor, ihren Mut, ihre Sturheit, ihren Ehrgeiz, ihren Sarkasmus, einfach alles. Sie ist von vorn bis hinten sympathisch, ich habe mich ihr sofort verbunden gefühlt. Bei uns hat die Harmonie einfach gestimmt, ich konnte über ihre Witze lachen, habe mit ihr gelitten und war mit ihr wütend.
Die Clique, mit der sie im Laufe der Geschichte zunehmend mehr Zeit verbringt, war Balsam für meine Seele. Emilia trifft mit dieser Truppe so herzliche und erfrischende Menschen, ich war auf den ersten Blick hin und weg, der ein oder andere Schnuckel hatte es mir besonders angetan.
Ben, Emilias männlicher Gegenpart, ist eine coole Socke, auch wenn er sich ab und an etwas frostig und klugscheißerisch gibt. Er und die Protagonistin fordern sich andauernd gegenseitig heraus, liefern sich äußerst unterhaltsame Wortgefechte und man kann das Knistern zwischen ihnen geradezu greifen. Dennoch steht Romantik definitiv nicht im Vordergrund, was mir sehr gut gefallen hat.

An einigen Stellen hätte ich mir ein paar mehr Zwischenfälle gewünscht, ab und an lief die Geschichte einfach zu reibungslos ab. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Im Großen und Ganzen war die Spannung fast immer greifbar und ich konnte mich mühelos vom Geschehen fesseln lassen.

Das Setting Italien war einfach traumhaft. Ich konnte die sommerliche Atmosphäre in der Geschichte nahezu fühlen, bin gern mit Emilia durch die Straßen gestreift und habe alles detailliert vor Augen gehabt.

Allerdings gibt es etwas, was ich so gar nicht okay finde, und das ist das Ende. Von einer Sekunde auf die andere brach meine heile Welt zusammen, ich stand da wie ein Ochse und hab meinen Mund nicht mehr zugekriegt vor Entsetzen. Kira hat leider anscheinend ein sehr liebevolles Verhältnis zu Cliffhangern, sodass man sich bis zum nächsten Band mit diesem sehr unbefriedigenden Ende arrangieren muss. Autoren sind alle Sadisten, ich weiß es genau!

Mein Fazit:
Kein Highlight, aber besser als erwartet. Man sollte sich nicht von der Chemie abschrecken lassen, denn dahinter steckt eine sehr spannende Geschichte mit fantastischen Figuren und einem großartigen Humor.
Vier von fünf Sternen gibt es von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.10.2020

Zauberhaft

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klara Katastrofee war genau das, was ich zwischen all den Büchern mit großen und bedeutenden Themen gebraucht habe. Einfach ein wenig süße Kinderlektüre zum Kopfabschalten, ein wenig Hirnfreizeit genießen, ...

Klara Katastrofee war genau das, was ich zwischen all den Büchern mit großen und bedeutenden Themen gebraucht habe. Einfach ein wenig süße Kinderlektüre zum Kopfabschalten, ein wenig Hirnfreizeit genießen, herrlich.

Das Buch liest sich einfach und unkompliziert, ganz gemütlich und angemessen für die kleinen Leser. Man fliegt mühelos durch die Geschichte, wenn man erstmal im Lesefluss steckt, Große können damit einen entspannten Nachmittag auf der Couch haben und die Kiddies erfreuen sich zusätzlich noch an den liebevoll illustrierten Bildern. Auf meinem steinalten E-Book-Reader war leider alles in schwarz-weiß, ich denke, dass die Zeichnungen in Farbe noch beeindruckender sind. Mir haben sie auch farblos gut gefallen, sie sind genau an den richtigen Stellen und stützen die Vorstellungskraft enorm, so detailliert und niedlich anzusehen sind sie.

Klara ist einfach eine zuckersüße Protagonistin. Sie macht ihrem Spitznamen alle Ehre und stolpert von einem Unfall in den nächsten, doch das macht sie auch sehr liebenswert. Ein wenig tollpatschig und dennoch stets um das Beste bemüht zaubert sie sich durch die Geschichte und das am Ende sogar sehr erfolgreich damit.

Mein Fazit:
Ein niedliches, kurzweiliges Buch, an dem die Kiddies ihren Spaß haben werden. Klara ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, die man einfach lieben muss. Kein Highlight, aber dennoch lesenswert.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.