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Veröffentlicht am 14.11.2020

Gruppe Ludwig

Die Krieger
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Der Kriminalkommissar Nick Marzek hat sich aus privaten Gründen aus Berlin nach München versetzen lassen. Er ist dort, um den Tod seiner Frau zu vergessen und weil sein Freund Aki, der Dienststellenleiter, ...

Der Kriminalkommissar Nick Marzek hat sich aus privaten Gründen aus Berlin nach München versetzen lassen. Er ist dort, um den Tod seiner Frau zu vergessen und weil sein Freund Aki, der Dienststellenleiter, ihm eine neue Chance gegeben hat. Er muss sich erste einmal in die Gegebenheiten in München kennenlernen und dann gibt es ein Feuer auf dem Straßenstrich. Es wird kein Mordopfer gefunden nur eine abgetrennte Hand und verunsicherte Prostituierte. Während der Ermittlungen lernet er eine Prostituierte besser kennen und auch die Größen der Münchener Unterwelt. Dann gibt es ein weiteres Feuer in der Diskothek Liverpool, wobei ein Mädchen mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nick und seine Kollegen tappen im Dunkeln, bis ein Bekennerschreiben auftaucht, in der eine Gruppe LUDWIG die Verantwortung übernimmt. Die Spuren dieses Briefen bringen die Kommissare auf vergleichbare Fälle in Italien. Nick macht sich auf den Weg nach Italien, Graziella, die Putzfrau aus dem Präsidium begleitet ihn, um zu übersetzen. Doch die Spuren in Italien sind sehr verzwickt und Graziella und Nick müssen noch viele Mauern durchbrechen, um die Gruppe Ludwig dingfest zu machen.
Der Roman „Die Krieger“ spielt in den Achtziger Jahren in München und an verschiedenen Schauplätzen in Oberitalien, z.B. Verona, Vicenza, Padua etc. Man erfährt viel über die persönliche Situation der Beteiligten Nick und Graziella. Sie sind sehr gut beschrieben und weisen auf die Schwierigkeiten und die Einstellungen der Menschen in dieser Zeit hin. Die Prostitution in München blüht und die Verteilungskämpfe sind sehr gewalttätig. Außerdem blüht der Rechtsextremismus im Süden Deutschlands, aber auch in Italien. Die Hinweise auf die Gruppe Ludwig führen unser zusammengestelltes Team vor große Probleme. Die Hilfe, die ihnen von den Behörden in Italien zuteilwerden, ist sehr oberflächlich. Es ist eine Menge Material, dass aber nur unzulänglich ausgewertet wurde. Nur Solari, ein ehemaliger Polizist, unterstützt sie sehr kräftig, da er ein Opfer persönlich kannte. Die Spuren führen auch zur Loge P2 und in rechte, katholische Kreise. Für historisch bewanderte Leser ist hier eine Menge an realen Geschehnissen zu entdecken, dass die Story sehr glaubwürdig macht. Spannend ist auch die Beziehung zwischen dem Kommissar Nick und der Putzfrau Gabriella. Dieses Verhältnis gibt der ganzen Geschichte noch eine persönliche Würze. Die Geschichte ist sehr gut recherchiert, was allerdings dem Verlauf nicht guttut und es einige Längen in der Erzählung gibt.
Der Krimi von Martin Maurer hat mir alles in allem sehr gut gefallen, weil es hier eine sehr fundiert recherchierte Story gibt, die in eine unterhaltsame Geschichte eingebunden ist. Es ist spannend geschrieben und lässt uns tief in die Geschehnisse der Achtziger Jahre eintauchen. Ich kann das Buch empfehlen!

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Verzwickte Beziehungen

Mord auf dem Court
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Die Zwillingspaare Juliette und Valentine, sowie Yves und Jean sind Mitglied im Tennisclub von Ramatuelle und ebenso Tennishoffnungen im französischen Tennis. Allerdings sind stammen sie aus reichem Elternhaus ...

Die Zwillingspaare Juliette und Valentine, sowie Yves und Jean sind Mitglied im Tennisclub von Ramatuelle und ebenso Tennishoffnungen im französischen Tennis. Allerdings sind stammen sie aus reichem Elternhaus und ihr Verhalten kommt bei den meisten sehr arrogant an. Sie wissen um ihr gute Aussehen und benehmen sich auch so. Ihr Trainer Christoph hat alle Hände voll zu tun. Dann kommt das Tennisturnier und einem Auftreten von berühmten Tenniscracks in Ramatuelle dem Verein zugute. Zu diesem Zeitpunkt plant Juliette ein Wechselspiel in der Beziehung der beiden Paare. Doch das geht völlig daneben. Dann kommt der große Tag des Auftritts der Tenniscracks. Zufällig ist an diesem Tag auch Kommissarin Lucie Girard und ihr Kollege Franc aus Monaco zu Gast. Doch das Tennisvergnügen wird durch den Mord an dem Tenniscrack Louis Lavalle jäh gestört. Auch die beiden Kommissare haben eine verzwickte Beziehung, ebenso wie die Zwillingspärchen. Doch wo die Lösung in diesem Mordfall liegt bleibt noch einige Zeit im Dunkeln und ist nicht von Überraschungen frei.
Die Welt der Reichen und >Schönen beim Tennis wird hier ein wenig überspitzt dargestellt entbehrt aber nicht einem gewissen Charme. Die verzwickten Beziehungen der beiden Zwillingspärchen, die natürlich sehr schön und sexy dargestellt werden, unterstreicht dieses Image noch. Aber auch die Beziehungen zwischen den Kommissaren und den beiden Tennistrainern hat einen gewissen Charme und im Falle der Polizisten auch ein Spiel mit dem schlechten Gewissen von Lucie Girard. Allerdings werden im Laufe des Romans noch andere verzwickte Beziehungen aufgedeckt. Der Spannungsbogen ist sehr stringent aufgebaut, allerdings hat der Beginn ein paar Längen und das Gehabe im Tennisclub wird ein wenig ausführlich dargestellt. Die Geschichte ist nachvollziehbar und entbehrt sicher nicht eine gewissen Realität in Bezug auf die Tenniswelt.
Alles in allem hat mich der Krimi sehr unterhalten und in einigen Fälle auch zum Schmunzeln gebracht. Er ist sehr unterhaltsam und leicht geschrieben, so dass es beim Lesen keine Probleme gegeben hat und die einzelnen Szenen auch leicht vorstellbar waren. Ein sehr leichte, lesenswerte Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein ungewöhnliches Ermittlerteam

Die Tote von Dresden
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Slakow und Haberking sind ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Sie sind aus ihren ursprünglichen Teams ausgeschlossen worden. Haberking hat ein Verhör verbockt, so dass der Täter freigesprochen wurde. ...

Slakow und Haberking sind ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Sie sind aus ihren ursprünglichen Teams ausgeschlossen worden. Haberking hat ein Verhör verbockt, so dass der Täter freigesprochen wurde. Er stand kurz vor seiner Entlassung, wurde allerdings in die Cold Cases versetzt. Ebenso die Kommissarin Slakow ist aus ihrem Team, wegen Gewalt bei einer Festnahme, in die Cold Cases versetzt worden. Beide haben unterschiedliche Motivation in ihrem Job, Haberking möchte seine Ruhe haben, um für seine Familie da zu sein und Slakow, will unbedingt wieder zurück in ihren Job. So treten die Beiden an, um den Selbstmord einer Richterin zu untersuchen, die entführt und als Prostituierte missbraucht wurde. Ein eigentlich auswegloses Unterfangen, doch die beiden knien sich in den Fall und machen bald interessante Entdeckungen.
Die Tote von Dresden von Julius Kron weist ein eine interessante Story auf. Eine Richterin, die als Prostituierte missbraucht wurde und anschließend Selbstmord begangen hat. In unterschiedlichen Zeitabschnitten und Rückblicken wird der Fall beleuchtet. Die Beteiligten dieses Falles werden in diesen Rückblenden beschrieben und ihre Beteiligung an der Tat beleuchtet. Ebenso die Geschichte der Richterin wird hier in das Geschehen eingebaut. Ungewöhnlich ist auch das Ermittlerteam, zwei Außenseiter der Polizei sollen hier ein unmögliches Vorhaben realisieren und einen sehr kalten Fall aufklären. Manchmal kommt mir der Verdacht als wolle man unter gar keinen Umständen das die Beiden Erfolg haben. Doch hier hat der Autor es geschafft, die Charaktere zu entwickeln und sie zu einem erfolgreichen Team werden zu lassen. Diese Entwicklung ist sicherlich sehr originell und ungewöhnlich. Die Spannung in diesem Roman wird, in meinen Augen, nach und nach entwickelt und im Großen und Ganzen ist dieses Buch sehr unterhaltsam.
Ich finde diesen Roman sehr unterhaltsam, auch wenn er in einigen Bereichen nicht ganz schlüssig erscheint. Gerade am Ende ist noch Luft nach oben und der Schluss sehr abrupt und sehr offen. Nichts desto trotz ist das Thema sehr interessant und wenn man über die Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann auch unterhaltsam!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Elfstedentocht

Die Tote in der Gracht
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Der Elfstedentocht ist ein sehr berühmtes Event in Leeuwarden, das nur selten stattfindet, nur wenn das Eis dick genug ist, damit es alle Läufer trägt. Die Chancen stehen hoch das er in diesem Jahr stattfindet. ...

Der Elfstedentocht ist ein sehr berühmtes Event in Leeuwarden, das nur selten stattfindet, nur wenn das Eis dick genug ist, damit es alle Läufer trägt. Die Chancen stehen hoch das er in diesem Jahr stattfindet. Doch dann wird eine tote Journalistin gefunden, die von einer Brücke auf das Eis fällt. Griet und ihr Team rätseln, ob es sich um ein Unglück handelt oder ob die Journalistin ermordet wurde. Griet und Piet sind von den Cold Cases abgezogen worden, um den Fall aufzuklären. Die drei, die die Journalistin gefunden haben, sind direkt mit dem Elfstedentocht verbunden. Doch es stellt sich heraus, dass die Journalistin eine Spur verfolgte, die mit der Geschichte des Rennens verbunden war. Doch die Ermittler tappen lange in Dunkeln bis dann endlich das Rennen beginnt.
Die Tote in der Gracht ist ein Roman, der in Leeuwarden spielt und um ein Langstreckenrennen, das sehr selten stattfindet. Es handelt sich um einen spannenden Roman, der in Friesland stattfindet. Das Ermittlerteam ist abgezogen von den Cold Cases und hat die Möglichkeit sich wieder zu rehabilitieren. Griet lebt auf einem Plattboot in einer Gracht und muss während des Falls sich um ihre Tochter kümmern. Ihr Partner Piet und seine Familie helfen ihr dabei. Doch ist ihr Verhalten alles andere als professionell, aber sie will halt beides unter einen Hut bringen und da sind Konflikte vorprogrammiert. Doch auch ihr Kollege Piet verhält sich manchmal sehr merkwürdig. Der Fall, den das Team verfolgt ist sehr mysteriös. Eine Tote in der Gracht kurz vor dem wichtigen Rennen, doch die Journalistin schien eine Spur zu verfolgen, die das Rennen beeinflussen sollte. Die Ermittlungen werden sehr stringent verfolgt uns alle Spuren intensiv verfolgt. Sehr interessant sind auch die eingeschobenen Wörter auf Niederländisch. Dies erhöht die Authentizität dieses Romans.
Ich finde diesen Roman sehr unterhaltsam und mit seinen regionalen Besonderheiten sehr interessant für mich. Ich mag ihn.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Mord auf der Kreuzfahrt

Lady Arrington und die tödliche Melodie
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Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade und um diese zu beheben will sie eine Reise unternehmen. Da kommt ihr eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne gerade gelegen. Hier hat sie vor nicht allzu langer ...

Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade und um diese zu beheben will sie eine Reise unternehmen. Da kommt ihr eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne gerade gelegen. Hier hat sie vor nicht allzu langer Zeit schon einen Mord aufgeklärt und nach ihrer Ankunft wird sie vom Kapitän und dem Bordarzt misstrauisch beäugt. Sie wird von dem Offizier Hendrik de Jong betreut und lernt in den ersten Stunden auch schon den Pianisten Winkler kennen, der sein virtuoses Klavierspiel in der Grand Lobby zum Besten gibt. Doch unvermittelt unterbricht er dieses Spiel mit einem lauten und unpassenden musikalischen Stück, das alle nur in Missachtung ausbrechen lässt. Ein Höhepunkt der Kreuzfahrt steht an, ein Konzert mit dem Pianisten und der großen Sängerin Botticelli. Doch auch hier streut er diese unpassende Melodie ein. Entsetzen und Ärger macht sich breit, doch auch hier schaltet er schnell um. Doch es dauert nicht mehr lange und der Pianist wird ermordet an seinem Klavier aufgefunden. Und natürlich schaltet sich Mary in die Ermittlungen ein. Doch auch auf sie wird ein Anschlag ausgeübt, den sie knapp überlebt. Doch sie heftet sich dem Täter auf die Spur auch wenn sie noch sehr viele Hindernisse zu überwinden hat, bis zum Showdown.
Der vorliegende Cosy Crime wird natürlich sehr stark durch die Hauptfigur Mary Arrington und ihre Ermittlungen geprägt. Aber auch die sie unterstützenden Personen, wie Kapitän MacNeill, oder auch ihren Verleger sind sehr interessant dargestellt. Ebenso wie der Offizier Hendrik de Jong. Aber auch ihre Gegenspieler wie der Schiffsarzt Germer, oder der Musikkritiker Gladwell finden sich gut in diesen Krimi ein. Auf der Suche nach dem Mörder des Pianisten Winkler wälzt Mary einige Theorien und beschäftigt sich mit verschiedenen Verdächtigen, wie der Sängerin Botticelli und dem Geiger Mersault, sowie der Gouvernante mit ihrem Schützling Rebecka. Doch bleibt die Mördersuche bis auf die letzte Seite sehr spannend und der Leser ist geneigt sich auf die eine oder andere Seit zu schlagen. Doch Mary hält alle Fäden des Spannungsbogens in der Hand. Die Umsetzung dieses Themas: „Melodie des Todes“ bleibt lange Zeit ein Rätsel, da es nicht weiter betrachtet wird. Auch die Kreuzfahrt ist ein Thema, das sehr kontrovers erscheint, da es doch Ideen gibt die ungewöhnlich erscheinen, wie die Rolle des Schiffsarztes, der den Kapitän in seine Schranken weisen kann und den Mord vertuschen möchte. Ebenso die Ermittlungen, die nicht von der Polizei, sondern von Lady Mary durchgeführt werden. Also Dinge, die anders sind als sie erscheinen.
Abschließend möchte ich festhalten, dass mir das Buch sehr viel Spaß gemacht hat und mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. Ebenso hat mit der Spannungsbogen gut gefallen, der mich bis zum Ende im Unklaren gelassen hat. Ich finde es ist ein Cosy Crime, der seinen Auftrag erfüllt: zu unterhalten!

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