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Veröffentlicht am 10.03.2021

Schaurige Vergangenheit

Mordsand
4

Nachdem Fund einer Leiche auf der Elbinsel Bargsand führt die Spur zurück in ein dunkles Kapitel der ehemaligen DDR. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel ...

Nachdem Fund einer Leiche auf der Elbinsel Bargsand führt die Spur zurück in ein dunkles Kapitel der ehemaligen DDR. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel und versuchen schlimmeres zu verhindern, nachdem eine weitere Leiche gefunden wird. Doch der Täter scheint immer einen Schritt voraus zu sein und beide in die Irre zu führen. Können sie ihn dennoch schnappen?



„Mordsand“ ist bereits der vierte Band der Reihe rund um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haferkorn und ich habe mich unheimlich auf diese neue Geschichte gefreut. Wie schon bei den vorherigen Bänden, kann auch dieser ganz unabhängig von den anderen gelesen werden, da der darin behandelte Fall abgeschlossen wird. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die bisher erschienen Bände, lasst euch das nicht entgehen!



„Mordsand“ war für mich in Sachen Spannung und Ermittlung etwas schwächer als die bisherigen Bände. Daher habe ich nach dem Auslesen auch mit einer Rezension gewartet, denn ich glaube, dass Romy Fölck diese Wahl der Verschiebung der Aufmerksamkeit innerhalb des Romans bewusst getroffen hat. Der Roman teilt sich, ähnlich wie wir es schon kennen, in Kapitel aus der heutigen Zeit und Rückblenden. Dieses Mal beziehen sich die Rückblenden auf ein eher unbekanntes Kapitel der ehemaligen DDR: den Jugendwerkhöfen. Dies waren Einrichtungen in denen Jugendliche, welche als schwierig galten, zu einem sozialistischen Bürger erzogen werden sollten. Die Rückblenden waren für mich wirklich schockierend und man konnte gar nicht fassen, was dort erzählt wurde. Diese Jugendwerkhöfe gab es wirklich und ich finde es bemerkenswert, dass Romy Fölck sich diesem wirklich speziellen Thema widmet.



Wie für Krimis üblich wurden jede Menge falsche Fährten gelegt und man sucht als Leser zwischen den Zeilen die offenbar existierende Verbindung zu den Vorkommnissen in der DDR. Natürlich wird letztendlich alles aufgelöst, dennoch muss ich sagen, dass mich in diesem Fall die Auflösung nicht wirklich auf allen Ebenen überzeugen konnte. Natürlich muss es eine ungewöhnliche und spannende Geschichte sein, doch gerade bei „Mordsand“ hatte ich leider zwischendrin das Gefühl, dass die Wendungen zu unwahrscheinlich waren.



Wie schon eingangs erwähnt, glaube ich, dass die Autorin den Fokus auf andere Dinge gelegt hat. Unter anderem das Aufzeigen der Vergangenheit unseres Landes, nämlich den schon angesprochenen Jugendwerkhöfen in der DDR. Aber ebenso hatte ich das Gefühl, dass die privaten Geschichten rund um die beiden Ermittler Frida und Bjarne mehr Zuwendung erhalten haben. Das finde ich insgesamt, über alle Bände hinweg gesehen, gar nicht schlimm, hat aber aus meiner Sicht für diesen Fall dafür gesorgt, dass weniger Spannung aufgebaut wurde. Dennoch sorgt der unvergleichliche Schreibstil von Romy Fölck dafür, dass man das Buch inhaliert und schneller als gedacht die etwas mehr als 400 Seiten gelesen hat.







Fazit:

Für mich ist „Mordsand“ zwar schwächer als seine Vorgänger, aber dennoch nicht uninteressant. Durch die Thematik, welche uns in die Vergangenheit der DDR führt, bietet dieser Band einen besonderen historischen Bezug, was ihn aus meiner Sicht auf jeden Fall lesenswert macht. Wie schon zuvor, kann dieser Band theoretisch unabhängig gelesen werden, dennoch empfehle ich sehr gern die vorherigen Bände und gerade weil sich dieser Band im Besonderen auf die privaten Umstände des Ermittlerduos bezieht, lohnt sich ein Blick.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 06.10.2017

Alessa die Diebin

Das blaue Medaillon
2

Alessa wird von ihrem Großvater als Diebin erzogen, er selbst verfolgte dieses "Geschäft" im großen Stil. Ihre Eltern starben schon vor Jahren, und an einem einzigen Tag verliert Alessa noch den letzten ...

Alessa wird von ihrem Großvater als Diebin erzogen, er selbst verfolgte dieses "Geschäft" im großen Stil. Ihre Eltern starben schon vor Jahren, und an einem einzigen Tag verliert Alessa noch den letzten Halt, nämlich ihre Tante, als auch ihren Großvater. Ihr selbst gelingt nur knapp die Flucht vor den Attentäter die ihren Großvater auf dem Gewissen haben. Mit einer Schauspieler-Truppe, die gut mit ihrer Tante befreundet war, reist sie nach Celle zum Hof des Herzogs, und hofft dort ihren letzten Verwandten zu treffen. Innerhalb dieser ganzen Flucht beschäftigt sie aber auch das ominöse blaue Medaillon, welches ein großes Geheimnis beinhaltet.



Schon beim Lesen des Klappentextes fand ich vor allem das Setting interessant. Ich mag historische Romane, vor allem wenn sie hier in Deutschland und Europa spielen. Und meist ist es ja dann leider so, dass schlecht recherchiert wird, aber nicht so beim "Das blaue Medaillon". Die Autorin hat vor allem die Gegend, die Reisen und die Gebräuche wirklich toll beschrieben. Ich konnte mich in dieser Welt richtig verlieren und eintauchen.


Unsere Protagonistin ist die Diebin Alessa, sie ist sehr eigen mit Ecken und Kanten. Diese Tatsache mochte ich an ihr, ja sie ist Diebin, und das ist eine Straftat. Dennoch hat sie das Herz an der richtigen Stelle und das merkt man bei ihren Entscheidungen. Die Ecken und Kanten kommen dann zum Vorschein, wenn sie Angst hat oder unsicher wird, dann scheint sie egoistisch oder naiv, aber man darf auch nicht vergessen, Alessa ist noch sehr jung.


Auch die anderen Charakter, die Alessa auf ihrem Weg begleiten, waren ausgefeilt. Vor allem der "Bösewicht" Mezzanotte war wirklich brutal gezeichnet und sorgte für einige wirklich harte Momente im Buch. Die Schauspiel-Truppe hingegen war gut durchmischt, einige der Personen fand ich toll, andere ganz schön störend. Ebenso verhält es sich mit den Herren und Damen vom Hof, auch hier gab es einige wirklich herzliche Menschen, und andere fand ich einfach nur nervig. Aber genau dieser Mix hat es so interessant gemacht, dadurch bekam man Schwung in die Geschichte und vor allem einige Facetten.


Dennoch hatte ich an einigen Stellen eine kleine Leseflaute, hier war es manchesmal nicht so spannend oder es passierte einfach nichts, was meines Erachtens die Geschichte voran getrieben hat. Zum Glück haben diese Phasen nie lange angehalten und man kam ganz schnell wieder ins Buch hinein.



Fazit:

Ein angenehmer und sehr guter fiktionaler-historischer Roman, der mit seinem Setting und einer etwas anderen Protagonistin aufwertet. Bis auf einige kurze Stellen, in denen der Lesefluss unterbrochen wurde, hat das Lesen macht Spaß und es scheint fast, als würde es eine Fortsetzung geben, dennoch kann man "Das blaue Medaillon" auch als Einzelroman betrachten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 20.02.2017

Beginn Again

Begin Again
0

Ich möchte gleich zu Beginn erwähnen, dass ich genau wusste was mich erwartet. Geschichten mit dem Bad Boy, der das schüchterne und geheimnisvolle Mädchen verführt und sich verliebt sind bekannt. Dennoch ...

Ich möchte gleich zu Beginn erwähnen, dass ich genau wusste was mich erwartet. Geschichten mit dem Bad Boy, der das schüchterne und geheimnisvolle Mädchen verführt und sich verliebt sind bekannt. Dennoch finde ich, dass ab und an, eben solche Geschichten die Abwechslung machen im Lesealltag.

Allie will in Woodshill neu anfangen, und dafür brauchsie zunächst erstmal ein Zimmer. Die Suche erweist sich als sehr schwierig, und wir hören von einigen amüsanten und beunruhigenden Anekdoten. Letztendlich landet Allie bei Kaden, der sie eigentlich nicht als Mitbewohnerin haben will, sie dann aber doch überzeugen lässt. Schnell ist klar, dass Allie und Kaden einen echt schweren Anfang haben doch auf einer gewissen Ebene verstehen sie sich. Ich denke es ist klar, wie sich hier die Geschichte entwickeln wird.

Allie hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, ihre persönlichen Züge und Entscheidungen konnte ich größtenteils nachvollziehen und auch ihre Gefühlswelt hat mich gepackt. Sie schleppt sehr viel Ballast mit sich herum und sucht selbst noch nach einem Weg damit zurecht zu kommen, schlägt dabei aber vor allem eine toughe Art an den Tag. Also nichts mit "Prinzessin in Not", was ich wirklich, wirklich angenehm fand. Kaden hingegen hat mir zunächst gar nicht zugesprochen, er war einfach zu sehr der fiese Bad Boy, der niemanden an sich heran lässt. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich mit ihm warm geworden bin, er war einfach manchmal zu sehr das Klischee eines Bad Boys. Zum Glück legt er zwischendurch Entwicklungssprünge hin, die sich positiv auswirken.

Mein kleines Highlight bei den Protagonisten war Dawn, als Allies treuster Helfer und beste Freundin war sie einfach perfekt. Ich bin richtig froh, dass sie genügend Platz bekommen hat im Buch, denn sie hat es sich wirklich verdient. Sie ist erfrischend, heitert die Situationen auf und stellt manchmal einiges auf den Kopf. Ich bin froh, dass der zweite Band "Trust Again" von ihr handelt, mal schauen was dann der kleine Wirbelgeist für uns bereit hält.

Mal abgesehen, von Kadens Art, muss ich gestehen, dass mir bestimmte Szenen zu intensiv und lange beschrieben waren. Vor allem die Szenen, die sich auf die körperlichen Dinge richteten waren mir auch manches Mal zu viel. Ich persönlich finde, dass dabei manchmal weniger mehr ist, dass ist jedoch nur meine persönliche Einschätzung. Positiv fand ich die Wendungen und Geheimnisse die Stück für Stück zum Vorschein kamen und mich überraschen konnten. Und um das Bild abzurunden, der Schreibstil von Mona Kasten liest sich wirklich leicht und flüssig.


Fazit:
"Begin Again" ist ein typischer New Adult-Roman, der mit einem geheimnisvollen Mädchen, einem fiesen, sexy Bad Boy und einder dunklen Vergangenheit auf beiden Seiten glänzt. Nicht alle Protagonisten konnten mich überzeugen, aber die Wendungen haben die Geschichte spannend gestaltet. Wer eine Mischung aus düsterer Vergangenheit, heißer Anziehungskraft und witzigen Small-Talk sucht, ist bei "Begin Again" genau richtig.