Ein Thriller der extra Klasse
BlutascheEin Brand in einem alten Cottage, ein Brand in einer Villa und ein Brand im Anbau eines Wohnhauses. Drei Brände, in denen Frauen gestorben sind - an drei verschiedenen Orten. Scheinbar haben die als „Unfall“ ...
Ein Brand in einem alten Cottage, ein Brand in einer Villa und ein Brand im Anbau eines Wohnhauses. Drei Brände, in denen Frauen gestorben sind - an drei verschiedenen Orten. Scheinbar haben die als „Unfall“ deklarierten Brände nichts miteinander zu tun und auch die Frauen kannten sich nicht. Doch ein junger Ermittler glaubt nicht an einen Unfall und schickt die Bilder des einen Brandes und der dort gefundenen Leiche einer alten Freundin beim MID. Den erfahrenen Ermittlern ist schnell klar: Hier handelt es sich nicht um einen Unfall. Als die Bilder der weiteren Brände auftauchen ist klar: Hier ist ein Serienmörder am Werk.
Sage Dawkins hat einen ausgezeichneten Schreibstil. Er schafft es einen perfekten Lesefluss zu erzeugen und die Leser innerhalb von Sekunden in die Welt der Protagonisten zu beamen. Durch verschiedene Perspektiven (unteranderem der des Mörders) bekommen die Leser unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen und sind den Ermittlern an der ein oder anderen Stelle einen Schritt voraus. Dies erzeugt eine ungemeine Spannung und fesselt den Leser an das Geschehen.
Durch die gesamte Geschichte zieht sich, trotz der unterschiedlichen Handlungsorte, ein schlüssiger roter Faden und die Puzzleteile, die der Leser zu Beginn hingeworfen bekommt, fügen sich Stück für Stück in das Gesamtbild. Was sich ergibt sind Angst und Schrecken. Die bildhaften Beschreibungen der grausamen Taten des Mörders und das Miterleben der Morde aus seiner Perspektive, haben mir die ein oder andere Gänsehaut und schlaflose Nacht beschert. Der Autor zeigt hier wieder einmal Taten, die sich am Rande dessen bewegen, was sich ein normaler Mensch vorstellen kann und will. Es handelt sich bei „Blutasche“ um einen Thriller der ersten Klasse.
Die grausamen Taten wurden von Sage Dawkins in eine spannende Ermittlung des Teams des bekannten MID Ermittlers Stephen Lang eingebettet. Durch die sympathischen Ermittler hat das Buch für mich, trotz den grausigen Szenen aus Sicht des Mörders, einen Ort erschaffen, an den ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin. Die scheinbar so unterschiedlichen Ermittler verbindet die ein oder andere Freundschaft. Vor allem Danica Hunter hat es mir angetan. Die Einblicke in ihre Arbeit haben mich stets fasziniert und auch sonst ist sie mir sehr sympathisch.
Durch den erneuten Auftritt von Jules fügt sich auch dieser Band perfekt in die Reihe rund um den Ermittler Stephen Lang. Trotzdem kann das Buch auch für sich stehend gelesen werden. Lediglich einzelne Szenen, die mit Gabriel sind und in Australien spielen, fügen sich auch am Ende nicht in die eigentliche Handlung ein. Hier fehlt neuen Lesern das Hintergrundwissen um die Rivalität von Stephen und Gabriel. Da dies jedoch wirklich nur einzelne Seiten sind, stört es weder den Lesefluss, noch das Verständnis eines neuen Lesers.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich dieses Buch geliebt habe. Die Kombination aus Hintergrundinfos, spannenden Ermittlungen und Einblicken in die grausamen Taten haben mich gefesselt und fasziniert. Ich empfehle dieses Buch jedem Thrillerfan. Ich kannte die ersten beiden Bände der Reihen beim Lesen selbst nicht, werde diese jetzt im Anschluss jedoch noch lesen. Sage Dawkins hat ein Meisterwerk geschaffen und mich damit für seinen Schreibstil, seine Ideen und das Team um Stephen Lang begeistert.