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Veröffentlicht am 21.02.2017

Potential nicht völlständig ausgeschöpft

Der Kuss der Lüge
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Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)
 
Schon im Englischen sind mir immer wieder diese Cover ins Auge gestochen, umso mehr freute ich mich als es hiess dass die Reihe übersetzt wird, denn auch ...

Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)
 
Schon im Englischen sind mir immer wieder diese Cover ins Auge gestochen, umso mehr freute ich mich als es hiess dass die Reihe übersetzt wird, denn auch der Klappentext klang vielversprechend.Ich hatte dann das grosse Glück das Buch in einer Leserunde vorabzulesen....
 
Erzählt wird die Geschichte im autodiegetischen Stil, wobei wir es grösstenteils mit drei Perspektiven zu tun kriegen, nur ganz am Schluss schildert Pauline noch kurz zusätzlich aus ihrer Sicht.
Am Anfang des Abschnitts erkennt man am jeweiligen Namen, wer denn hier nun gerade berichtet. Allerdings versucht uns die Autorin zu verwirren, indem oft nur steht " Der Attentäter" oder " Der Prinz" so dass man zum spekulieren angeregt wird und sich doch nie ganz sicher sein kann wer denn nun wer ist.Ich fand diese Idee sehr gelungen auf alle Fälle hat sie etwas Spannung in die Geschichte gebracht.Die Auflösung hat mich persönlich zwar nicht überrascht, weil ich schon damit gerechnet habe, entsprechend hatte ich diesen WOW- Effekt nicht, dennoch toll inszeniert!
Dazwischen gab es übrigens auch immer wieder Auszüge aus " Vendas Lied" und " Gaudrel Vermächnis" diese Zitate schürten meine Neugierde und mit der Zeit entwickelte ich eine eigene Theorie diesbezüglich mit der ich schlussendlich gar nicht einmal so daneben lag....
Der Schreibstil ist wortgewandt, hat teilweise ein bisschen einen "blumigen" Touch, (einige Ausdrücke empfand ich als etwas eigenartig...) ist in vielen Bereichen detailliert und dennoch wollten bei mir keine Bilder im Kopf entstehen und ich verspürte auch nur wenig bis gar keine Atmosphäre.

Die Charaktere waren insgesamt wirklich gut ausgearbeitet allen voran natürlich die Hauptprotagonistin Lia. Am Anfang mochte ich sie unheimlich gerne. Sie wirkte taff, wusste was sie wollte und entsprach nicht dem typischen Prinzessinnen- Klischee....Mit dem Fortlauf der Geschichte handelte sie meiner Meinung nach dann aber doch immer wieder ein bisschen naiv und manche Reaktionen fand ich total übertrieben und nicht wirklich nachvollziehbar für mich.
Die beiden männlichen Protagonisten waren mir nicht direkt unsympathisch so vollständig überzeugen konnten sie mich jetzt aber auch nicht ich bin also weder Team R. noch Team K. ;)
Pauline Lias beste Freundin war auch ganz in Ordnung, insgesamt habe ich aber eigentlich keinen der Charaktere so richtig in mein Herz geschlossen.

Der Einstieg in die Geschichte und der Plot an sich hat mir wirklich sehr gut gefallen, ebenso diese eingewobenen Zitate, die Thematik rund um die Gabe und der Perspektivenwechsel, da ich so richtig rätseln konnte und damit auch Spannung erzeugt wurde. Jedoch wurde dieses ganze vielversprechende Potential meiner Meinung nach einfach zu wenig ausgeschöpft.
Oft plätscherte die Handlung nur so vor sich hin, dann ereignete sich wieder mal Etwas, wurde kurz abgehandelt und weiter geht es...auf mich wirkte dies vielfach recht konstruiert.
Irgendwie hatte ich fast den Eindruck als möchte die Autorin ganz viel in die Geschichte hineinpacken, eine Andeutung hier ein Hinweis da, aber nichts wurde so richtig vollständig oder zur Zufriedenheit ausgearbeitet.
Natürlich ist mir klar, dass es sich hier um einen ersten Band handelt und viele Dinge sich wahrscheinlich erst in der Fortsetzung klären werden. Trotzdem eine etwas intensivere Auseinandersetzung mit der Welt und ihren Begebenheiten hätte schon sein dürfen!
Des Weiteren steht ganz klar die Beziehungsgeschichte und Lias Alltag im Vordergrund, wer also einen High Fantasy- Roman erwartet wird jedenfalls hier im ersten Band ganz klar nicht auf seine Kosten kommen. Es gibt zwar diese Sache mit der Gabe, diese wird aber nur sehr schwammig erklärt und auch das ein oder andere fantastische Tier- Wesen wird erwähnt nimmt aber noch keinen Raum ein.
Jaaa, es stimmt es kommt nicht zum typischen Liebesdreieck mit einem ständigen Hin und Her, ich befürchte, dass sich dies jedoch in den Folgebänden noch ändern könnte......;)
Ich persönlich habe übrigens die Love Story hier wieder einmal als zu übereilt erlebt und gerade weil der ganze Beziehungs- Aspekt ja auch viel Raum einnimmt hätte die Autorin dies ohne Probleme anders gestalten können!

Alles in Allem ein netter, solider Auftakt mit wahnsinnig viel Potential, welches nur dürftig umgesetzt wurde und mich leider nicht vollständig fesseln oder mitreissen konnte!

Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne

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