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Veröffentlicht am 26.12.2020

Damengambit…

Der Mädchenwald
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Der Mädchenwald

Rezension Diane Jordan

Zwischen den Tagen hat man meist etwas mehr Zeit, meine nutze ich dann meist gemütlich für ein Hörbuch. Allerdings ist mein neuestes „Der Mädchenwald“ von Sam ...


Der Mädchenwald

Rezension Diane Jordan

Zwischen den Tagen hat man meist etwas mehr Zeit, meine nutze ich dann meist gemütlich für ein Hörbuch. Allerdings ist mein neuestes „Der Mädchenwald“ von Sam Lloyd nichts für schwache Nerven. Dem Cover des Hörbuchs sieht man den Schrecken nicht gleich an, der sich auf den zwei mp3 CDs verbirgt. Auch wenn die Szene im Wald mit der Hütte auf den ersten Blick etwas düster und nicht heimelig wirkt. Aber im Gegenteil, es beginnt erst ganz harmlos mit der Fahrt zu einem Schachtunier. Dann nimmt der Plot Fahrt auf und es gibt ganz schön harten Tobak auf die Ohren. Unbehagen und Gänsehaut macht sich da im warmen Zimmer vor meinem Kamin beim Zuhören breit. Nicht, dass ich das bei dem Outlettext des Hörbuches nicht erwartet hätte. Aber mir als Hörer wird einiges abverlangt. So muss man sich mit dem Horrorszenario Kindesentführung auseinandersetzen. Aber auch den Qualen, dem Leid und dem Unvermögen nichts Richtiges dagegen zu unternehmen zu können. Grenzüberschreitung, Manipulation, Gehirnwäsche für die entführten Kinder, Elissa voran, müssen einiges erdulden und aushalten. Einige sterben und überleben dieses Grauen nicht. Subtil wird der Hörer nach und nach ins Geschehen eingeweiht. Traumata und Schizophrenie blitzen kurz durch den wabbeligen Nebel an Infos, die man nach und nach aufgetischt bekommt. Dies ist als Reaktion auf die schweren Erlebnisse die die kleinen Menschen dort, teilweise über längere Zeit, wie „Elijah“ aushalten und erdulden mussten nicht zu verdenken. Auch das er eine Anpassungsstörung oder Angststörung entwickelt hat und deshalb „merkwürdig“ reagiert. Feinfühlig wird man von den Sprechern an die Hand genommen und erfährt unter vielen Wendungen von den weitreichenden Folgen für die Opfer/Täter. Schockmoment um Schockmoment wird das Gehörte zu einem unheimlichen Szenario, dass mich auch an echte „Kriminalfälle“ zu denen ich einmal etwas gehört oder gelesen habe vermischt. Ich wage zwischenzeitlich kaum zu atmen, so sehr erwischt mich das Gehörte und die scheußlichen Taten. Sam Lloyd hat den Plot und die Romancharaktere authentisch beschrieben. Solche Fälle gibt es wahrscheinlich überall auf der Welt, ich denke da zum Beispiel an Natascha Kampusch, die als damals zehnjähriges Mädchen in einen weißen Lieferwagen gezerrt wurde. Die verschiedenen Perspektiven, der ungewohnte Blick aus allen Richtungen auf das „Drama“ machen dieses Hörbuch zu einem Stück, dass man nicht so schnell wieder vergisst. Ich musste jedenfalls ein paarmal mit den Tränen kämpfen und habe fassungslos den Kopf über das ganze Elend geschüttelt. Zu mehr fehlen mir ehrlich gesagt die Worte …

Inhalt:
... und auch so bitterkalt.
Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass in dem Keller unter der Erde ein Mädchen gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem von seiner Entdeckung erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn die 13-jährige Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde. Elissa erkennt, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch alle Versuche, den Jungen während seiner täglichen Besuche zu manipulieren, schlagen fehl. Denn er ist cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen eigenen Regeln zu spielen...
Tanja Geke als Polizistin, Monika Oschek als Elissa und die jugendliche Stimme von Gerrit Schmidt-Foß als Elijah werden das Hörbuch zu einem perfide-spannenden Kammerspiel machen, dem sich kein Hörer entziehen kann.

Der Autor und die Sprecher:

Sam Lloyd wuchs im englischen Hampshire auf. Schon als kleiner Junge dachte er sich Geschichten aus und baute sich Verstecke in den umliegenden Wäldern. Heute lebt er mit seiner Frau und drei kleinen Söhnen in Surrey.
Monika Oschek studierte Schauspiel an der UdK in Berlin. Neben ihrer Arbeit für Film und Fernsehen (u.a. in der ARD-Serie "Charité") gibt sie Lesungen, ist als Sprecherin für RBB Kulturradio tätig, synchronisiert und hat bereits an mehreren Hörbuchproduktionen mitgewirkt.
Gerrit Schmidt-Foß ist die unverwechselbare deutsche Synchronstimme von Leonardo DiCaprio und Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory". Neben seiner Tätigkeit als Hörspiel- und Hörbuchsprecher arbeitet er auch als Dialogautor und -regisseur.
Tanja Geke ist eine vielbeschäftigte Schauspielerin, Synchron- und Hörbuchsprecherin. Sie leiht ihre ausdrucksstarke Stimme u. a. Eva Green und Maggie Gyllenhaal. Tanja Geke versteht es meisterhaft, akustische Bilderwelten zu erzeugen.

Fazit: 4 Sterne**** „Der Mädchenwald“ von Sam Lloyd aus dem Argon Hörbuch Verlag ist ein spannend aufgebauter Plot, der einen Episode für Episode in immer tiefere Abgründe schauen lässt. Wahrlich nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Existenzkampf ...

Gut Greifenau - Silberstreif
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Die Saga um Gut Greifenau geht endlich weiter, darüber freue ich mich sehr. Vor einiger Zeit habe ich schon die ersten vier Bücher: Abendglanz, Nachtfeuer, Morgenröte sowie Goldsturm von Hanna Caspian ...

Die Saga um Gut Greifenau geht endlich weiter, darüber freue ich mich sehr. Vor einiger Zeit habe ich schon die ersten vier Bücher: Abendglanz, Nachtfeuer, Morgenröte sowie Goldsturm von Hanna Caspian gelesen und für sehr gut befunden. Das Cover ist - wie auch in den vorangegangenen Büchern - ansprechend gestaltet. Am rechten Bildrand sieht man eine junge, aparte Frau mit Bubikopf und Perlenkette in einem 20iger Jahre Kleid aus der damaligen Gesellschaft. Sie scheint zurückzublicken. Im Hintergrund sieht man ein prächtiges Anwesen. Der Titel „Gut Greifenau“ ist mit Ornamenten verziert. Der Untertitel „Silberstreif“ ist farblich passend in silbrig glänzender Schrift. Der Klappentext liest sich packend. Gespannt fange ich an zu lesen. Im Innenteil erfahre ich zuerst etwas über Katharina. Die Protagonistin ist mir schon aus den früheren Büchern ein wenig bekannt und dementsprechend vertraut. Ebenso die zahlreichen anderen Familienmitglieder, wie zum Beispiel Konstantin Graf von Auwitz-Aarhayn, Rebecca Gräfin von Auwitz-Aarhayn, Richard, Charlotte, Elisabeth, Gräfin Feodora, Anastasia usw.. Der fünfte Band startet im Herbst 1923 mit einem Zitat von Sebastian Haffner. „Die Schranken zwischen den Klassen waren dünn und brüchig geworden“ - ...... und zur besseren Orientierung wird nun auch eine „Pommernkarte“ gezeigt.
Anschließend folgt eine Personenübersicht. In dieser werden die Familie, die Bediensteten, Dorf Greifenau und Umgebung sowie Berlin zum besseren Verständnis aufgelistet.
In Kapitel 1 befindet sich die Familie auf Gut Greifenau mitten in der ärgsten Hyperinflation. Durch den verlorenen ersten Weltkrieg schwächelte die Wirtschaft. Die sukzessiv zunehmende Geldentwertung beschert den Romanfiguren schwere Zeiten und das damit einhergehende Chaos. Der Roman ist meines Erachtens gut recherchiert und detailreich beschrieben. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht, was mir sehr gut gefällt. Die Wortwahl der Spiegelbestseller-Autorin gefällt mir ebenso sehr. Die Schilderungen sind eindrucksvoll und bildgewaltig. Ich könnte mir den Plot auch gut als Verfilmung vorstellen. Der Spannungsaufbau ist meines Erachtens gelungen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden kunstvoll miteinander verwoben. Trotzdem bleiben immer noch ein paar Fragen offen. Aber gerade das macht für mich den Reiz dieses Buches oder dieser Reihe aus. Schicksalsschläge, Liebe, Existenzkampf, Krankheit, Geldknappheit, als Leser bekommt man einiges geboten, was man nach und nach „Häppchenweise“ verdauen muss. Dieser Zeitsprung hat es in sich. Auch unschöne Ereignisse wie „Hass“ und „Ausgrenzung“ kommen zur Sprache. Und nichtsdestotrotz auch der Wille zum Überleben und zur Veränderung. Insbesondere die Rolle der Frau zur damaligen Zeit und die Träume vom selbstbestimmten Leben haben mich beim Lesen immer wieder erstaunt den Kopf schütteln lassen. Da bin ich heilfroh, dass ich im „Hier & Jetzt“ lebe. Besonders beeindruckt hat mich die Eingangsszene, als Katharina das erste Mal den Vorlesungssaal betritt. Unvorstellbar in heutigen Zeiten. Trotzdem ist auch heute nicht alles „Gold“ was glänzt. Und in punkto Gleichberechtigung, oder sei es auch nur gleicher Bezahlung, mangelt es auch in heutiger Zeit noch gewaltig. Daher zolle ich den Romanfiguren, besonders den Frauen zur damaligen Zeit, besonderen Respekt. Die Buchreihe begeistert mich zudem, weil ich selbst Vorfahren in Mecklenburg mit einem größeren Landgut hatte und mich den Menschen und der Landschaft dort immer noch sehr verbunden fühle! Von mir aus könnte die Geschichte um „Gut Greifenau“ daher ewig fortgesetzt werden, ich oute mich mal als großer Fan.

Inhalt:
Der fünfte Band der erfolgreichen Familiensaga von Bestseller-Autorin Hanna Caspian, dem deutschen Downton Abbey.

Herbst 1923. Deutschland befindet sich auf dem Höhepunkt der Hyperinflation. Das Geld verliert stündlich seinen Wert, Existenzen werden vernichtet, die Menschen sind verzweifelt. Auch an den Bewohnern von Gut Greifenau geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. Doch dann kommt ausgerechnet die Inflation Konstantin zu Hilfe, und er kann das bedrohte Familiengut retten. Als Konstantins geliebte Frau Rebecca ein Mädchen zur Welt bringt, scheint das Glück vollkommen. Doch immer noch schwelt in Rebecca die Angst vor Konstantins hinterhältigem Bruder Nikolaus, und auch das Gutspersonal taumelt von einer Krise in die andere. Währenddessen scheint Katharina endlich ihren Traum vom Medizinstudium verwirklichen zu können.
Opulent, brillant recherchiert und fesselnd geschrieben – Hanna Caspian entführt ihre unzähligen Leser mit dem fünften Band ihre Leser erneut auf das Gut Greifenau in Hinterpommern - diesmal in den 20er Jahren.

Die Autorin:
Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Hanna Caspian beleuchtet mit ihren gefühlvollen und spannungsgeladenen Familiensagas bevorzugt fast vergessene Themen deutscher Geschichte.
Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.

Weitere Bücher:
Band 1: „Gut Greifenau. Abendglanz“
Band 2: „Gut Greifenau. Nachtfeuer“
Band 3: „Gut Greifenau. Morgenröte“
Band 4: „Gut Greifenau. Goldsturm“

Fazit: **** Sterne. Das Taschenbuch “Gut Greifenau-Silberstreif“ ist im Knaur Verlag erschienen. Das Buch hat 544 spannende Seiten, die ich kaum aus der Hand legen mochte.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Der große Crash ...

Rückkehr in die Tuchvilla
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Rückkehr in die Tuchvilla (Band 4)

Diane Jordan

Das Konvolut, also die ersten drei Bände der „Tuchvilla“ von Anne Jacobs habe ich bereits begeistert verschlungen. Nun geht es endlich mit „Rückkehr in ...

Rückkehr in die Tuchvilla (Band 4)

Diane Jordan

Das Konvolut, also die ersten drei Bände der „Tuchvilla“ von Anne Jacobs habe ich bereits begeistert verschlungen. Nun geht es endlich mit „Rückkehr in die Tuchvilla“ weiter. Das Cover ist wunderschön und passend in harmonischen Frühlingsfarben gestaltet. Im Vordergrund sieht man eine elegant gekleidete Frau mit kinnlanger, dunkelbrauner Frisur. Sie schreitet eine Allee mit rosablühenden Mandelbäumen entlang. Im Hintergrund ist ein prächtiges Herrenhaus zu erahnen. Rechts im Bild, kann ich einen großgewachsenen Mann mit brauner Schiebermütze und Weste sehen. Er blickt erwartungsvoll in die Richtung der Frau. Der Klappentext liest sich flott und ruckzuck fange ich gespannt an zu lesen. Mir gefällt sehr gut, dass die Bewohner der Tuchvilla auf den ersten Seiten noch einmal vorgestellt werden, so verliert man nicht den Überblick. Denn die Familie ist doch recht komplex. Die Protagonisten Marie und Paul Melzer, deren Kinder Leo, Dodo und Kurti, Lisa Winkler, Hanno, Charlotte, Kitty Scherer, weitere Verwandte sowie die diversen Hausangestellten in der Tuchvilla tauchen auf wie alte Bekannte, die man länger nicht gesehen hat. Durch die vorangegangen Bücher sind mir die Romanfiguren bestens vertraut. Der Schreibstil, die Wortwahl der Autorin und die verschiedenen Erzählebenen gefallen mir sehr. Gestartet wird im März 1930 im schönen Augsburg. Stürmische Zeiten wie Stagnation, Rezension und Depression sowie so allerlei Aufregendes innerhalb der Familie müssen die Melzers aushalten. Aber nicht nur die Herrschaften, auch die Hausangestellten haben ihr „Süppchen auszulöffeln“ und ihr „Päckchen“ zu tragen. Das Ganze wird detailreich und einfühlsam von der Autorin geschildert. Die Figuren wirken dabei authentisch und lebensecht. Sogar das Thema „Scheidung“ wird kurz angerissen, aber ich möchte auf keinen Fall zu viel verraten, denn diese Saga hat es in sich.
Das Gefälle „Arm“ / „Reich“ und die soziale Kluft werden gekonnt thematisiert und aufgegriffen. Ebenso die Rolle der Frau wird gut beleuchtet. Mir persönlich gefällt hier ganz besonders gut, wie Marie die Ärmel aufkrempelt und versucht die Tuchvilla vor dem Ruin zu retten. Mutig, entschlossen mit Verstand und dem Herz auf dem rechten Fleck. Eine echte Powerfrau! Großartig und filmreif geschildet. Ich liebe und leide wie immer mit meinen Protagonisten ordentlich mit. Es ist fast so als hätte ich sie alle persönlich gekannt. Und ich bin fast ein wenig wehmütig als ich dieses tolle Buch beendet habe. Sie werden mir fehlen ...

Inhalt:
Neues aus der Tuchvilla: Die opulente Erfolgssaga geht weiter!

Augsburg 1930. Marie und Paul Melzer sind glücklich, und ihre Liebe ist stärker denn je – gekrönt von ihrem dritten Kind, dem mittlerweile vierjährigen Kurti. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und den schweren Zeiten muss Paul um das Überleben seiner Tuchfabrik kämpfen. Als er an einer Herzmuskelentzündung erkrankt, springt Marie ein, um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten, denn es steht nichts anderes als das Schicksal der ganzen Familie auf dem Spiel. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen, denn auf den Schultern der Familie Melzer lasten hohe Kreditschulden. Nur, wenn jetzt alle zusammenhalten, ist ihre geliebte Tuchvilla noch zu retten. Doch auf eines können sich alle verlassen: Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.

Die Autorin:
Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits historische Romane und exotische Sagas. Mit »Die Tuchvilla« gestaltete sie ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte und stürmte damit die Bestsellerliste. Nach ihrer ebenfalls sehr erfolgreichen Trilogie um »Das Gutshaus«, die von einem alten herrschaftlichen Gutshof in Mecklenburg-Vorpommern und vom Schicksal seiner Bewohner in bewegten Zeiten erzählt, legt Anne Jacobs nun den von den Leserinnen langersehnten vierten Band der »Tuchvilla«-Saga vor.

Weitere Bücher:
Die Tuchvilla (Band 1), Die Töchter der Tuchvilla (Band 2), Das Erbe der Tuchvilla (Band 3), Die Gutshaus-Saga: 1. Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten, 2. Das Gutshaus. Stürmische Zeiten, 3. Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs oder Anne Jacobs als Leah Bach:
Der Himmel über dem Kilimandscharo
Sanfter Mond über Usambara
Insel der tausend Sterne

Fazit: **** Sterne. Das Taschenbuch “Rückkehr in die Tuchvilla“ ist im blanvalet Verlag erschienen. Das Buch hat 624 Seiten.


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Veröffentlicht am 20.11.2020

Emotionale Sensitivität ...

Mit dem Herzen siehst du mehr
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Durch die Corona Pandemie ist vieles anders und da sich die Welt scheinbar „langsamer“ dreht, fallen einem auch manche Dinge mehr auf. Mir zumindest geht das so. Man hat mehr Zeit zum Nachdenken oder wie ...

Durch die Corona Pandemie ist vieles anders und da sich die Welt scheinbar „langsamer“ dreht, fallen einem auch manche Dinge mehr auf. Mir zumindest geht das so. Man hat mehr Zeit zum Nachdenken oder wie ich, zum Lesen. Mein neuestes Buch „Mit dem Herzen siehst du mehr“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe beschäftigt sich mit buddhistischen Weisheitsgeschichten und Meditationen über die Kraft des Mitgefühls. Den Schutzumschlag des Ratgebers ziert ein hübscher Seerosenteich. Im Zentrum des Bildes befindet sich ein Kreis aus verschiedenfarbigen bunten Fischen. Ich vermute mal, dass es Kois sind. Darüber steht der Titel „Mit dem Herzen siehst du mehr“, der mir sehr gut gefällt und mich auf den ersten Blick an die schönen Zitate von Antoine de Saint-Exupéry erinnert. Aber hier geht es ja um Buddha, seine Weisheiten, Meditation und Mitgefühl.... Das Inhaltsverzeichnis bietet einen ersten Überblick über die einzelnen Kapitel. Dann folgt ein Verzeichnis der Übungen und Meditationen.

Gestartet wird mit dem frommen Wunsch von Buddha: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Mögen sie alle in Sicherheit und Freude leben.“

Das liest sich doch sehr schön, oder? Aber was ist eigentlich Mitgefühl? Fängt man an darüber nachzudenken, merkt man schnell, dass es wie bei einem tiefen Seerosenteich ist und das manches schwammig und im Verborgenen aufblitzt oder schon an der Oberfläche ist. Anteilnahme an Angst, Sorgen oder Schmerzen ist gerade in unseren heutigen Zeiten nicht gerade an der Tagesordnung. Jeder ist nur auf sich bedacht. Dies finde ich sehr bedauerlich. Den Impuls dem Mitmenschen zuzuhören, zu trösten, unter die Arme zu greifen oder einfach nur zu signalisieren, ich bin für dich da, ist leider immer mehr aus der Mode gekommen. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Und Einfühlungsvermögen scheint ein „kostbares“ und „rares Gut“ zu sein. Diese Menschen kann man mit der Laterne suchen, wie meine Oma immer zu sagen pflegte. Zum Glück habe ich einen Lieblingsmenschen, der diese großartigen Eigenschaften besitzt und auch im Alltag lebt und vorlebt. Verbundenheit, Mitgefühl und Güte, auch über die Unzulänglichkeiten und Unperfektheiten von mir hinwegzusehen und mit einem Lächeln und Augenzwinkern wieder „einzunorden“. Ich vermute ja stark, dass diese Eigenschaft angeboren ist. Die Bereitschaft kann man vorleben, leider wird sie aber nicht immer angenommen und umgesetzt. Schade eigentlich, denn mitfühlend agieren, mentale Ressourcen nutzen, trösten und aufmuntern kann viel bewirken. Die Menschen einen, anstatt sie zu entzweien, gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig, wie ich finde. Mut, Kraft und Liebe oder ein kleines Lächeln kosten nicht die Welt, nur ein wenig Überwindung und Eigenantrieb und wird dem Leser im Kapitel: „Raus aus dem Schneckenhaus“ näher gebracht. Und vielleicht auch etwas genauer hinsehen und zuhören. Als Fotografin fällt mir das besonders auf. Verschiedene Perspektiven werden nicht immer auf den ersten Blick deutlich. Manchmal hilft es, wenn man das „Objekt“ umkreist um weitere Bildaussagen in den Fokus zu rücken. Und so ist es auch im „wirklichen, realen Leben“. Auf den Blickwinkel, Mitgefühl, die Empathie und den Willen etwas zu bewirken, sei es im Kleinen oder Großen, kommt es meiner Meinung nach an. Aber auch auf die Selbstakzeptanz und sich so anzunehmen, wie man ist. Das dauert meist auch einige Jahre und wächst mit der Lebenserfahrung bis man an diesen Punkt kommt. Zumindest bei mir war das so. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich für die Meditation zu hibbelig und unruhig bin. Leider, da schießt mir immer nur Blödsinn durch den Kopf. Der „innere“ Weg, also das reinhorchen in mich selbst, klappt trotzdem ganz gut. Ich bin irgendwie ein Bauchmensch und fahre damit meist sehr gut. Im Buch werden dazu verschiedene Tipps gegeben. Den Fokus auf das eigene „Du“ lenken, der Verbundenheit „Flügel“ verleihen, die Verbundenheit erkennen. Und danach die Reflexion. Cool finde ich auch die Gebrauchsanweisung für mehr Gelassenheit. Da ich ein typisches „HB – (Männchen) Frauchen“ bin (Wer wird denn gleich in die Luft gehen...) und da so eher eine meiner Problemzonen steckt. Aber das Alter regelt das, ☺ man wird ruhiger, grins ☺ und auch nicht mehr so sportlich. Da ist dann eher Bodenhaftung angesagt.

Von Buddha gibt es dazu dieses schöne Zitat: „Liebevoll nimm dich an, bleib achtsam- jetzt, morgen, immerdar. Zunächst finde den Weg, dann lebe den Weg und überwinde auf diese Art das Leid“.

Ich empfehle, euch diese Buch, mit den buddhistischen Weisheiten gerne! Und ziehe als Fazit für mich daraus: Mitgefühl ist der Schlüssel, um die Welt ein Stück besser zu gestalten! Was berührt dich?

Inhalt:
Mitgefühl macht glücklich und schenkt unserem Leben Sinn und Bedeutung. Und nicht nur das: Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein mitfühlendes Miteinander auch eine nachweislich heilende Wirkung auf Körper und Seele hat.
Die Erfolgsautoren Aljoscha Long und Ronald Schweppe zeigen, wie wir die lebensverändernde Kraft des Mitgefühls in uns kultivieren können – ganz gezielt, Tag für Tag: Durch kleine Meditationen, durch Gesten der Freundlichkeit, durch liebevolle Achtsamkeit – und durch inspirierende buddhistische Geschichten, die uns erkennen lassen: Wir sind nicht allein. Alles ist mit allem verbunden.
Ein Buch für alle, die mit der Macht der positiven Gefühle sich selbst und dem Leben ganz neu begegnen wollen.

Die Autoren:
Aljoscha A. Long studierte Psychologie, Philosophie und Linguistik. Er ist als Autor, Komponist, Therapeut, Taijiquan- und Qigong-Lehrer tätig. Bekannt geworden ist Aljoscha A. Long durch zahlreiche Publikationen und seine Seminartätigkeit in den Bereichen Psychologie und Philosophie. Er lebt mit seiner Frau, der chinesischen Heilerin Fei Long, in München und Guangzhou.

Ronald P. Schweppe ist Orchestermusiker und Autor zahlreicher Bücher im Bereich Spiritualität und Lebenskunst. Ausbildung in NLP und MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit). Seit etwa 40 Jahren beschäftigt er sich praktisch und theoretisch mit fernöstlicher Philosophie und Zen-Buddhismus. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in München.

Weitere Bücher:
Die 7 Geheimnisse der Schildkröte, Karma-Die Gebrauchsanweisung, Bao und das Geheimnis der Gelassenheit, Wenn du geliebt werden willst, dann liebe

Fazit: **** Sterne. “Mit dem Herzen siehst du mehr“ ist im Lotos Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 256 Seiten die einen weiter bringen können ...

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Amnesie ..

Eine bittere Wahrheit
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Der neue Spiegel-Bestseller „Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French ist die Tage in unseren Haushalt eingezogen. Auf dem Cover sieht man ein typisches englisches Küstendörfchen. Mit düsterer regnerischer ...

Der neue Spiegel-Bestseller „Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French ist die Tage in unseren Haushalt eingezogen. Auf dem Cover sieht man ein typisches englisches Küstendörfchen. Mit düsterer regnerischer Stimmung und leergefegter Straße, auf der ein einsames Auto unterwegs ist, wirkt Okeham authentisch. Für einen Thriller das passende Ambiente, wie ich finde. Der Klappentext liest sich verheißungsvoll. Mit Tee und Kuscheldecke ziehe ich mich mit meinem dicken Wälzer auf unsere Krimi-Couch zum Lesen zurück. Der Plot startet spannend und die Handlung wird sehr gut gestartet. Die Protagonistin Tabitha Hardy sitzt in Untersuchungshaft. Ihr wird ein Mord vorgeworfen, aber ihre Erinnerung streikt. Der Gedächtnisverlust, die Atmosphäre in der Untersuchungshaft, der Haftgrund treffen den Leser mit voller Wucht. Man ist mittendrin, ob man will oder nicht. Das ist erst etwas ungewohnt, beklemmend und ungemütlich, aber auch sehr bildhaft und szenarisch beschrieben. Das Autorenehepaar alias „Nicci French“ ist mir durch unzählige Krimis/Thriller bereits bekannt. Der Schreibstil und die Wortwahl gefallen mir sehr. Die Thematik ist gut erdacht, detailreich beschrieben und fein umgesetzt. Die Protagonisten Mel, Shona, Rob Coombe, Andy, Terry, Dr. Mallon, Pauline Leavitt, Michaela oder Luke passen hervorragend. Ich frage mich beim Lesen ständig „was ist Täuschung“ und „was ist die Wahrheit“. Die Intrigen lassen mir kurzfristig das Blut in den Adern gefrieren. Mit vielem hätte ich so nicht gerechnet. Und Vorsicht Spoiler: „Es geht um Missbrauch“! Anspannung und Erleichterung wechseln sich ab. Ich bin froh, dass ich meinen Lieblingsmenschen in der Nähe habe. Und das ich diesen Abschnitt im Hellen gelesen habe. Die Romanfigur Tabitha muss einiges erleiden. Seelische Qualen, Ungewissheit, aber eine leichte Ahnung, dass sie es nicht war, hat sie zum Glück. Die Aufklärung des Falls gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Protagonistin verteidigt sich selber, da sie ihrer Anwältin nicht traut. Ich rätsele, kombiniere und fiebere gespannt mit. Seite um Seite! Die Geschichte hat eine „soghafte“ Wirkung, wie bei einem kleinen Strudel, der stündlich größer und kräftiger wird. Fesselnd und düster. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn dieser Thriller hat es wirklich in sich und lohnt es, gelesen zu werden.


... unterschätze niemals eine Frau, die nichts mehr zu verlieren hat ...

Inhalt:
Sie ist keine Mörderin. Oder doch? Der neue Thriller des Bestsellerduos Nicci French: intelligent konstruiert und absolut süchtig machend!

Erst seit Kurzem lebt Tabitha wieder im Ort ihrer Kindheit, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch der Wunsch, dort Ruhe zu finden, verwandelt sich in einen Alptraum, als sie des Mordes an ihrem Nachbarn beschuldigt wird. Alle Indizien sprechen gegen sie. Und sie kann sich nicht erinnern, was an jenem 21. Dezember geschehen ist, als im Schuppen hinter ihrem Haus die schlimm zugerichtete Leiche gefunden wurde. Nun sitzt sie in Untersuchungshaft und wartet auf ihren Prozess. Ihre Anwältin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Doch Tabitha spürt, dass sie nicht die Mörderin ist. Und nur sie selbst kann das beweisen.

Die Autoren:
Nicci French ― hinter diesem Namen verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit über 20 Jahren sorgen sie mit ihren außergewöhnlichen Thrillern international für Furore und verkauften weltweit über 8 Mio. Exemplare. Die beiden leben in Südengland. Zuletzt erschien die achtteilige Bestsellerserie um Ermittlerin Frieda Klein sowie der Stand-Alone-Thriller »Was sie nicht wusste«, der sofort nach Erscheinen in die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste und auf Platz 3 der Krimi-Bestenliste (Die Zeit) aufstieg. »Eine bittere Wahrheit« ist das neueste Buch des Erfolgsduos.


Weitere Bücher:
Was sie nicht wusste, Blauer Montag, Eisiger Dienstag, Schwarzer Mittwoch, Dunkler Donnerstag, Mörderischer Freitag, Böser Samstag, Blutroter Sonntag, Bis zum bitteren Ende, Der achte Tag, Der falsche Freund, Acht Stunden Angst, Höhenangst, Das rote Zimmer, Der Feind in meiner Nähe, Der Glas Pavillon, Der Sommermörder

Fazit: **** Sterne. Der Thriller “Eine bittere Wahrheit“ ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 512 Seiten die für mehrere schlaflose Nächte sorgen, da man als Leser wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

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