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Veröffentlicht am 21.03.2021

Der zweite Band der Kanada-Reihe von Kira Mohn

Free like the Wind
1

"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich ...

"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich etwas in mir vergrößern, allein dadurch, dass ich an einem Ort bin, an dem ich noch nie war."

-S.339



Meine Gedanken:

Mir hat bereits der erste Teil „Wild like a River“ der Kanada-Reihe so gut gefallen, sodass ich logischerweise auch unbedingt den zweiten Band lesen wollte. Die Protagonisten Rae und Cayden hat man schon kurz im ersten Band kennengelernt, aber nur sehr flüchtig. Während Rae mir auf Anhieb sympathisch war, hatte ich das Gefühl, dass Cayden hinter seiner Fassade einiges verbirgt und genau dies wollte ich herausfinden!

Auch wenn Havens und Jacksons Geschichte schon eine gewisse Tiefe beinhaltet, so würde ich sagen, dass Raes und Caydens Geschichte doch nochmals schwerer auf der Seele liegt. Man kann schon aus der Inhaltsangabe entnehmen, dass sowohl Rae als auch Cayden mit etwas zu kämpfen haben, das ihr Leben momentan belastet.

Für einige mag es nicht so verständlich sein, aber ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass Rae vietnamesische Wurzeln hat. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst Vietnamesin bin und bisher in noch fast keinem Buch, welches ich bisher gelesen habe, eine vietnamesische Figur aufgetaucht ist. Wenn dies doch der Fall war, dann war diese ein Nebencharakter. Deshalb bedeutet es mir irgendwie sehr viel, als ich erfahren habe, dass Rae vietnamesischer Herkunft ist.

Man merkt sofort, dass Rae eher bedrückt und vor allem ziellos durch das Leben geht und nicht wirklich sie selbst ist bzw. sein kann. Was sie davon abhält, erfährt man natürlich im Laufe der Handlung, aber das Päckchen, das sie auf ihren Schultern trägt, ist keinesfalls leicht. Bereits zu Beginn kann man entnehmen, dass es etwas ist, dass ihre Familie ein wenig auseinander gebracht hat und vor allem das Verhältnis zwischen Rae und ihrer Mutter belastet. Auch ich musste es erstmals verdauen, als ich es gelesen habe, was für ein Ereignis die Ursache dafür ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man von Cayden in „Wild like a River“ nicht den sympathischsten Eindruck hatte, aber mich haben vor allem seine tiefgründigen Bemerkungen gegenüber Jackson, die vielleicht sogar als Ratschläge gedeutet werden könnten, sehr neugierig auf ihn gemacht. Wie ich oben schon erwähnt habe, war ich mir sicher, dass er etwas hinter seinem Auftreten verbergen möchte. Es kann gar nicht an einem vorbeigehen, dass Cayden ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat. Je mehr von ihm preisgegeben wird, desto besser versteht man sein arrogantes und distanziertes Verhalten.

Eine Wanderung war definitiv das, was die Protagonisten gebraucht haben. Nur sie und die Natur. Keine Erwartungen, keine Last. Dass ausgerechnet Rae und Cayden zusammen aufbrechen, ist zunächst ungewöhnlich, vor allem weil sie am Anfang nicht das beste Verhältnis haben. Dafür wirkte die langsame Annäherung der beiden auf mich sehr authentisch – auf eine Art und Weise auch ruhig, die mir sehr gefallen hat. Die Reise ermöglicht es ihnen den Gegenüber besser kennenzulernen, Gedanken zu teilen, die sie bisher nicht ausgesprochen haben und dadurch ein gewisses Vertrauen aufzubauen. Daher war ich auch so überrascht, dass ihr Ausflug nur eine Woche gedauert hat. Das kam mir tatsächlich nämlich nicht so kurz vor.

Während man im ersten Band bereits zu Beginn der Geschichte die Natur des Jasper National Parks bewundern konnte, so steht im zweiten Band die Wandertour erst ein wenig später an. Auch hier kann ich nur wieder davon schwärmen, wie atemberaubend der Schauplatz ist und dass der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin die Atmosphäre des Nationalparks einfach perfekt eingefangen hat. Leider war ich bisher noch nie selbst in Kanada, aber dieses Buch hat mein Fernweh auf jeden Fall noch stärker gemacht, als es sowieso schon ist, falls das überhaupt geht.

Fazit:

Kira Mohn konnte mich auch mit dem zweiten Band ihrer Kanada-Reihe vollends überzeugen. Neben der eindrucksvollen Atmosphäre Kanadas, konnten mich auch die Charaktere mitreißen, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!



Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/21/der-zweite-band-der-kanada-reihe-free-like-the-wind/

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Zuckersüß und zum Wohlfühlen

Girl At Heart
0

"Wir alle lieben dich, Charlie. Du bist vielleicht ein Mädchen unter einem Haufen Kerle, aber du bist unser Mädchen, wir sind stolz auf dich."
-S. 171

Meine Gedanken:

Viele kennen die Autorin Kelly Oram ...

"Wir alle lieben dich, Charlie. Du bist vielleicht ein Mädchen unter einem Haufen Kerle, aber du bist unser Mädchen, wir sind stolz auf dich."
-S. 171

Meine Gedanken:

Viele kennen die Autorin Kelly Oram sicherlich schon von ihrem Buch "Cinder & Ella", welches ich auch gelesen und sehr gemocht habe. Deshalb stand relativ schnell fest, dass ich auch ihr neues Buch "Girl at Heart" lesen muss, besonders weil der Klappentext vielversprechend klang.

Die Protagonistin Charlotte Hastings, genannt Charlie, ist Catcher ihres Baseball-Teams und das einzige Mädchen in ihrem Team. Da sie in einem Männerhaushalt aufgewachsen ist und ihre engsten Freunde Jungs sind, wird sie immer nur als Kumpel angesehen und weiß nicht so recht, was Mädchen in ihrem Alter so machen. Dass ihre drei besten Freunde sie von ihren Plänen, welche den Abschlussball betreffen, ausschließen, weil sie einfach davon ausgegangen sind, dass Charlie sowieso nicht hingehen will, ganz zu schweigen davon, dass Eric, ihr geheimer Schwarm, der gleichen Meinung ist, bringt ihr Fass zum Überlaufen. Sie beschließt sich zu verändern, um zu sich selbst zu finden und damit auch eine neue Seite an ihr zu entdecken.

Kurzerhand stellt ihr Teamkapitän Jace ihr seine Zwillingsschwester Leila vor, die Cheerleaderin ist und vor allem die Dinge verkörpert, die Charlie bisher nie erleben konnte, seien es Übernachtungspartys oder lange Shopping-Touren. Diese ist ganz begeistert von der Idee, Charlie bei ihrem Umstyling zu unterstützen. Ich habe die Zwillinge sofort ins Herz geschlossen. Leila ist so eine gute Freundin und greift Charlie so gut wie sie kann unter die Arme. Sie ist einfach so offen und herzlich - genau so jemanden hat Charlie gerade gebraucht. Jace ist ebenfalls ein wirklich liebenswerter Charakter, der mich sofort verzaubert hat. Auch er hilft, wo er kann, und bleibt dabei äußerst geduldig und ehrlich.

Charlie ist natürlich auch eine coole Socke. Zu Beginn ist sie noch eher zurückhaltender, weiß aber zugleich, was sie will, und lässt sich keinesfalls so leicht unterkriegen, egal was andere von ihr denken mögen. Bereits hier habe ich sie sehr bewundert, aber nach ihrer Entwicklung ist diese Bewunderung um einiges gewachsen. Sie ist eine noch stärkere Person geworden und steht für sich ein. Da sie ihre Teamkameraden nie wirklich näher kennengelernt hat und dies auch bereut, wagt sie den Schritt, diesen aufgeschlossener zu begegnen. Dabei zeigt sie auch, dass sie keinesfalls auf den Mund gefallen ist und freundet sich schnell mit den Anderen an. Charlie lernt während ihres Prozess der Selbstfindung, dass sie sowohl Charlotte als auch Hastings sein kann, also dass nicht nur ihr kumpelhafte Seite, sondern auch ihre neu entdeckte Seite zu ihr gehört.

Womit unsere Protagonistin unter anderem noch kämpft sind ihre Zukunftspläne. Sie verspürt Unsicherheit, weil sie nicht weiß, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll, und sie das Gefühl hat, als Frau beinahe keine Chance zu haben, im Profi-Baseball aufgenommen zu werden. Dabei merkt man als LeserIn, wie viel Baseball ihr bedeutet und dass sie mit Herz und Blut dabei ist. Ihre begeisterte Widmung dieser Sportart hat sich auch in ihren Fähigkeiten widergespiegelt, weshalb sie auch eine so gute Catcherin ist. Ich spiele zwar kein Baseball, kann aber ihre Ängste und Zweifel auf jeden Fall verstehen, was die Zukunft betreffen. Zudem mochte ich auch, dass es in diesem Buch um Baseball ging, auch wenn ich eher weniger Ahnung davon habe. Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß, einen besseren Einblick von der Sportart zu bekommen.

Wen ich bis zum Ende nicht ganz so mochte, war Eric. Ich habe ehrlich gesagt nicht richtig verstanden, wieso er Charlies bester Freund war. Anstatt sie bei ihrer Veränderung zu unterstützen, hat er diese strikt abgelehnt und wollte diese auch überhaupt nicht in Betracht zielen, obwohl sie deutlich glücklicher damit war. Ok, vielleicht hat er zu Beginn etwas über reagiert, was ich ihm noch verziehen hätte, aber er hat weiterhin ihre Gefühle verletzt und hat bei der Auseinandersetzung zwischen ihr und Shelly, seiner Begleiterin zum Abschlussball, Charlies Worten keinen Glauben geschenkt. Da mochte ich Kevin und Diego, ihre anderen zwei engeren Freunde, deutlich lieber, die nach dem Gespräch mit Charlie sich nicht so verhalten haben, wie Eric

Fazit:

Insgesamt war "Girl at Heart" ein sehr süßes, fluffiges Jugendbuch, welches ich mit Begeisterung gelesen und verschlungen habe. Es werden typische Themen im Jugendalter behandelt, seien es Zukunftspläne, die Selbstfindung, Freundschaft oder die erste Liebe. Diese haben auch wunderbar miteinander harmoniert, weshalb sie eine perfekte Mischung und ein rundum gelungenes Paket bilden. Eine klare Empfehlung meinserseits! Von mit gibt es 5 von 5 Cupcakes!

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/12/28/zuckersus-und-zum-wohlfuhlen-girl-at-heart/

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Sehnsucht nach Kanada

Wild like a River
1

"Es war ... keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Einfach sehr ... entspannend."
[...]
"Als würde man aus seinem Alltag fallen, oder? Alles löst sich auf, und zurück bleibt nur man selbst."
-S. 154

Meine ...

"Es war ... keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Einfach sehr ... entspannend."
[...]
"Als würde man aus seinem Alltag fallen, oder? Alles löst sich auf, und zurück bleibt nur man selbst."

-S. 154

Meine Gedanken:

Können wir mal ganz kurz dieses Cover bewundern? Es sieht so wunderschön aus, dass ich es die ganze Zeit einfach nur anschauen könnte. Ich liebe die Mischung aus dem zarten rosa, lila und blau. Immerhin gehören die Farben zu meinen Top3 Lieblingsfarben.

Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass mir die Namen der Protagonisten richtig gut gefallen, insbesondere "Haven". Wenn wir schon bei Haven sind: Sie war mir vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist immer etwas unbeholfen, wenn sie mit Gleichaltrigen interagieren muss, weil sie die Stimmungen nicht immer sofort deuten kann und deshalb nicht versteht, was jetzt passiert. Das habe ich echt gefühlt, muss ich zugeben, denn oft mache ich mir auch tausend Gedanken, wie ich ein Gespräch mit neuen Leuten anfangen soll. Für sie ist sehr vieles neu und ungewohnt, wie z.B das Stadtleben, aber sie ist fest entschlossen ihr Ding durchzuziehen und das meiste selbst in die Hände zu nehmen. Es mag sein, dass sie etwas naiv wirkt, aber mich hat das nicht gestört. Außerdem konnte ich es auch verstehen, immerhin wäre ich in ihren Situationen auch überfordert gewesen.

Im Laufe des Buches deckt Haven verborgene Teile ihrer Vergangenheit auf. Allerdings verspürt sie eine gewisse Wut gegenüber ihrem Vater und macht ihm Vorwürfe, wieso er ihr all diese Informationen verheimlicht hat. Ich konnte sowohl Haven Perspektive als auch die ihres Vaters verstehen. Trotzdem hat es mich doch ein bisschen getroffen, dass sie so schroff zu ihm war. Es lag jedoch auch sehr viel Unausgesprochenes in der Luft.

Jackson ist genauso wie ich eine Person, die nicht so schnell vertraut. Er liebt die Natur und fühlt sich auch sehr zu ihr verbunden, weshalb es überhaupt dazu kommt, dass er seinen besten Freund Cayden überredet hat mit ihm die Semesterferien im Jasper National Park zu verbringen. Jackson neigt aber dazu, bei seinen Entscheidungen immer den einfachsten Ausweg zu nehmen, weshalb er eine Sache aus der Vergangenheit jetzt gerade biegen muss. Zudem richtet er sein Leben nach den Erwartungen anderer anstatt es selbst in die Hand zu nehmen. Allerdings tastet er sich nach und nach in die richtige Richtung und überwindet Herausforderungen, die er bisher vermieden hat. Das habe ich wirklich an ihm bewundert. Was ich ein bisschen zu viel fand, war Jacksons ständiger Drang, Haven vor jedem und alles beschützen zu müssen. In einem Punkt konnte ich es irgendwo noch verstehen, aber irgendwann war es dann doch zu viel des Guten.

Die Liebesgeschichte zwischen Haven und Jackson entwickelt sich zwar relative zügig, aber es gleicht eher einem vorsichtigen Herantasten. Besonders mochte ich es, wie Jackson sich Havens Tempo anpasst, weil für sie diese Gefühle noch neu sind. Dadurch hat ihre Beziehung auch nicht überstürzt gewirkt.

Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist das atemberaubende Setting. Kira Mohn hat einen bildgewaltigen Schreibstil, der es schaffte, dass ich die Luft im Jasper National Park förmlich riechen und das Tosen des Wasserfalls förmlich hören konnte. Die Beschreibungen der einzelnen Schauplätze war der Wahnsinn, sodass ich mich während des Lesens sehr mit der Natur verbunden gefühlt habe! Zugegeben war ich schon immer sehr von Kanada fasziniert, aber spätestens nach diesem Buch möchte ich jetzt am liebsten meine Koffer packen und nach Kanada aufbrechen (aktuell gestaltet es sich als bisschen schwieriger und dabei liegt es nicht nur an der Schule xD)

Fazit:

"Wild like a River" ist ein New Adult Roman, der mich in allen Punkten vollkommen überzeugen konnte, insbesondere das atemberaubende Setting, welches ich am liebsten mit meinen eigenen Augen gesehen hätte. Ich bin schon sehr gespannt auf die Geschichte von Rae und Cayden im 2. Band, vor allem weil man von Rae noch nicht so viel erfahren hat und Cayden zwar auf den ersten Blick einen oberflächlichen Anschein macht, seinem Freund jedoch weise Ratschläge gegeben hat, was mich sehr neugierig gemacht, mehr über ihn zu erfahren. Von mir gibt es 5 von 5 Cupackes.

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/29/sehnsucht-nach-kanada-wild-like-a-river/

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Ungefiltert und emotional

Bad At Love
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"Ich weiß nicht, wer dir weisgemacht hat, dass du nichts wert bist, denn es stimmt verdammt noch mal nicht. Du bist so viel mehr wert, als du denkst."
-S. 159

Meine Gedanken:

Von Morgane Moncomble habe ...

"Ich weiß nicht, wer dir weisgemacht hat, dass du nichts wert bist, denn es stimmt verdammt noch mal nicht. Du bist so viel mehr wert, als du denkst."
-S. 159

Meine Gedanken:

Von Morgane Moncomble habe ich bereits das Buch "Never too late" gelesen, welches schon in die tiefgründigere Richtung ging, aber dieses hier setzt erneut eine Schippe drauf. Daher finde ich es auch gut, dass sich am Anfang des Buches eine Triggerwarnung befindet, die auch nicht ohne Grund da ist und von der Autorin selbst geschrieben ist, was das Buch nochmals persönlicher macht.

Zu Beginn wirkt das Buch doch noch ein bisschen harmlos und scheut vor jeder Menge Humor nicht zurück - besonders Azalées und Edens erstes Zusammentreffen verläuft ganz anders, als man sich vorstellen könnte. Während sich die beiden anfangs nur sticheln und gegenseitig auf den Keks gehen, so erschwert es das nähere Kennenlernen die verletzliche Seite der Protagonisten zu verbergen. Besonders Azalée möchte nichts von ihrer Vergangenheit preisgeben, weshalb sie jede Frage, die sich auch nur ansatzweise daran antastet, mit viel Humor überspielt. Das heißt aber nicht, dass Eden nicht zu kämpfen hat - ganz im Gegenteil. Da das Buch sowohl aus der Sicht von Azalée als auch Eden erzählt wird, können wir auch hinter Edens Fassade blicken, wobei uns nichtsdestotrotz ein paar Kleinigkeiten zunächst einmal verborgen bleiben. Er muss sich vielen ernsten Herausforderungen stellen, zögert aber keinesfalls für seine Liebsten zu kämpfen.

Der Autorin gelingt es, dass ich die Gedankengänge und Handlungen der Charaktere auf eine besondere Weise verstehen kann, obwohl ich selbst nie in deren Lage war. Sie beschreibt Emotionen und (ehemalige) Geschehnisse präzise, ohne dabei irgendetwas zu beschönigen, weshalb auf mich alles realistisch gewirkt hat. Dies zeigt uns, dass wir davor nicht die Augen verschließen dürfen, dass hinter jedem Lächeln so viel mehr stecken kann. Wir wissen nie, womit jemand gerade zu kämpfen hat, was sich hinter ihrer Fassade verbirgt.

Obwohl Azalée zunächst einmal für sich selbst einstehen muss, so gibt sie in ihrem Podcast Dear Patriarchy Minderheiten eine Stimme und zugleich auch sich selbst. Sie spricht hier vor allem feministische Gedankengänge an, aber nicht nur. Am Anfang von Azalées Kapitel befindet sich jedes Mal ein kleiner Ausschnitt von ihrer Podcastfolge und würde es den wirklich geben, so würde ich ihn mir tatsächlich selbst anhören, weil er mich sehr fasziniert hat. Azalée war in meinen Augen unglaublich stark. Eine bestimmte Sache hat bei ihr seelische Narben hinterlassen, die sie jetzt ihr ganzes Leben mit sich herumträgt und oft hat sie das Gefühl, dass sie ihre Vergangenheit einholt. Sie wirkte so greifbar in Momenten, bei denen sie drohte zu zerbrechen. Lieber litt sie selbst, als dass es Personen, die sie liebt, tun.

Darüber hinaus, haben die vielfältigen Nebencharaktere so viel zur Geschichte beigetragen und sich langsam in mein Herz geschlichen (außer die Antagonisten natürlich. Die können dort bleiben, wo der Pfeffer wächst xD). So wie Azalée sich langsam in der Freundesgruppe eingefunden hat, so habe es auch ich getan. Insbesondere konnte mich ja Alec von sich überzeugen.

Auch wenn das Buch viele unschöne, ungefilterte Seiten zeigt, so gibt es trotzdem auch schöne, die aus Cupcakes (wie gut das doch zu mir passt), Humor und Hoffnung bestanden. Besonders Hoffnung, denn wir sind so viel mehr wert, als wir denken und es wird immer Menschen geben, die dich lieben und dich wertschätzen, so wie du bist. Vergiss nicht, niemals.

Fazit:

Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits war ich aufgewühlt und nachdenklich, insbesondere nach diesem heftigen Ende, andererseits habe ich auch gerne an die friedvollen, bezaubernden Augenblicke zurückgedacht. "Bad at love" ist keinesfalls eine leichte Kost, aber dennoch ein wundervolles Buch, welches Morgane Moncomble geschaffen hat. von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/15/die-unschonen-seiten-des-lebens-bad-at-love/

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Das Finale der Blackcoat Rebellion

Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn
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"Er ist ein Idiot", entgegnete ich. "Einer, der sich für ein Genie hält. Das sind die Gefährlichsten."
"Nein, die Gefährlichsten sind die, die an der Macht sind"
- S. 144

Meine Gedanken:

Mal wieder wurde ...

"Er ist ein Idiot", entgegnete ich. "Einer, der sich für ein Genie hält. Das sind die Gefährlichsten."
"Nein, die Gefährlichsten sind die, die an der Macht sind"

- S. 144

Meine Gedanken:

Mal wieder wurde ich von Aimée Carter mit ihren genialen Plotttwists überrascht. Auch in dem dritten Band zeigt sie, dass sie ein Händchen für überraschende Wendungen hat, bei denen mir mal wieder der Mund offen blieb. Um den Leser zappeln zu lassen, hält die Autorin geschickt die Spannung aufrecht und lässt das Geschehene immer weiter zuspitzen. Es schien mehrmals, als gäbe es für die Rebellen keinen Ausweg mehr, weshalb ich natürlich umso fieberhaft weitergelesen habe, weil ich natürlich wissen wollte, wie sich die Charaktere aus diesen aussichtslosen Situation retten würden bzw. ob sie es überhaupt schaffen werden? Ich konnte mich einfach kaum mehr vom Buch losreißen.

Das Cover des Abschlussbandes ist in einem Grün gehalten, wobei natürlich wieder die blauen Augen der Protagonistin mit einem Lack überzogen wurden, damit diese hervorstechen, weil insbesondere die Augenfarbe eine größere Rolle in der Geschichte spielen. Die drei Cover der Reihe harmonieren von der Gestaltung und der Farbwahl ausgezeichnet, weshalb ich hier nichts zu bemängeln habe.

Kitty, unsere Protagonistin, bleibt weiterhin stark und ist entschlossener denn je, diese Rebellion zu einem Erfolg zu führen, auch wenn das heißt, dass sie ihr Leben mehr als nur einmal auf's Spiel setzen muss. Zu Beginn war ich etwas besorgt, dass ich wie im 2. Band nicht hundertprozentig mit Kitty auskommen werde, aber zum Glück war das hier nicht mehr der Fall. Im dritten Band spürt man definitiv Kittys kämpferischen Geist und man merkt, dass sie eine taffe Protagonistin ist, was natürlich auch sehr wichtig ist, wenn man sich einer Rebellion anschließt. Selbstverständlich macht sie nicht alles auf Anhieb richtig, aber es hat mich sehr begeistert, wie sie sich mit allen Kräften für ihre Überzeugungen eingesetzt hat.

In meiner Rezension zum zweiten Band habe ich die Liebesgeschichte ein wenig kritisiert, weil ich keine wirklichen Funken zwischen Kitty und Benji gespürt habe. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, welche Entwicklung deren Beziehung im 3. Band angenommen hat. Ich fand diese sehr passend und es ist auch sehr authentisch rübergekommen. Außerdem stand der romantische Teil nie Vordergrund, sondern die Rebellion, was ich als angenehm empfand, weil der Fokus auf dem dystopischen Teil liegen sollte, als auf der Romanze.

Fazit:

Mit "Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn" hat die Autorin ein gelungenes Ende dieser Trilogie geschaffen. Obwohl Band 2 etwas geschwächelt hat nach Band 1, hat der Abschluss nochmals alles aus dieser Reihe heraus geholt. Aimée Carter hat ein Händchen für Plotttwists und Spannung, weshalb ich diese dreiteilige Dystopie wärmstens empfehlen kann! Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/19/das-finale-der-blackcoat-rebellion-blackcoat-rebellion-das-schicksal-der-zehn/

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