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Veröffentlicht am 22.11.2020

Die tragische Geschichte einer Frau, die live dabei war, als Geschichte geschrieben wurde

Teatime mit Lilibet
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Marion ist eine ganz normale Frau. Sie wuchs in einem normalen Haushalt auf, weder besonders privilegiert, noch arm. Ihr großer Traum ist es, eines Tages Lehrerin in den Slums von Edinburgh zu werden. ...

Marion ist eine ganz normale Frau. Sie wuchs in einem normalen Haushalt auf, weder besonders privilegiert, noch arm. Ihr großer Traum ist es, eines Tages Lehrerin in den Slums von Edinburgh zu werden. Doch das Leben meint es anders mit ihr und so wird sie die Gouvernante der Prinzessinnen Elizabeth und Margaret. Für die junge Schottin ist das Leben im Palast ein Kulturschock. Doch sie nimmt die Herausforderung an und macht es sich zur Aufgabe den Prinzessinnen neben dem üblichen Unterrichtsstoff auch etwas über das „normale“ Leben beizubringen, das Leben, von dem sie hinter ihren Palastmauern nicht die geringste Ahnung haben. Aber das ist alles andere als erwünscht und dann überstürzen sich die historischen Ereignisse auch noch.


Eine kleine Anmerkung vorneweg. Das Buch ist relativ dick, was mich nicht stört. Was ich dafür als störend empfunden habe war die sehr kleine Schrifttype. Mir war die Schrift ein bisschen zu klein, um noch als angenehm empfunden zu werden. Vielleicht geht es damit nur mir so, aber mich hat es etwas gestört, weil ich dadurch relativ leicht verrutscht bin beim lesen.


Ich finde es faszinierend die Romanbiografie einer Frau zu lesen, die dabei war, als ein Stück neuerer britischer Geschichte geschrieben wurde. Die Autorin füllt dabei, wie sie selbst im Nachwort erklärt, die Lücken der Quellenlage auf, wodurch sie ein umfassendes Bild zu zeichnen hofft.
Man merkt immer wieder, wie Marion aus allen Wolken fällt. Das Leben der Royals ist so weit weg von ihrem eigenen und auch die Hierarchie innerhalb der Dienerschaft überrascht die junge Frau.
Als Gouvernante gehört sie nirgendwo dazu, doch sie sitzt in der ersten Reihe, als Geschichte geschrieben wird. Wie aus der kleinen Prinzessin Elizabeth, Tochter des Duke of York plötzlich die zukünftige Königin wird.

Doch es geht nicht nur um Geschichte, sondern auch um eine junge Frau, die ihr Leben einer Aufgabe widmet, die sie nie haben wollte. Ihr Leben nimmt eine komplett andere Richtung und das wirbelt alles durcheinander. Hinzu kommt noch ihr Privatleben, das ein einziges Chaos ist – dank ihres lausigen Männergeschmacks.
Marion versteht sich als aufgeklärte, selbstständige, moderne Frau, doch sie sieht in Männern immer nur das, was sie sehen will und das sorgt für Probleme.

Das Buch zeigt, wie weltfremd die Royals damals gelebt haben. Was ihnen wichtig und unwichtig war und wie komplett gegensätzlich die Prioritäten waren. Man lernt durch Marion die Royals persönlich kennen, die Menschen hinter den Titeln. So sieht Marion in Wallis Simpson nicht das, was alle Welt in ihr sieht, sondern eine gefangene Frau.

Marions Geschichte – und die damit auch die Romanbiografie weicht in einigen Bereichen von dem ab, was man bislang zu wissen glaubte. Das macht sie interessant, wirft aber auch wieder die Frage danach auf, wie viel von dem, was man hier liest wahr ist.


Fazit: Das Problem an einer Romanbiografie ist für mich, dass man nicht weiß, welche Teile „verbrieft“ sind und welche nur der Fantasie der Autorin entspringen. Das macht es einem schwer, alles was man liest zu „glauben“. Man weiß einfach nicht, was davon wirklich so passiert ist.
Aber selbst wenn man das nicht mit Sicherheit sagen kann, ist das Buch auf jeden Fall sehr interessant.

Ich fand es allerdings schade, dass das gesamte Buch über so eine gewisse Melancholie über allem lag. Ich weiß nicht genau weswegen, aber man spürt irgendwie den ständigen Druck, den Zwang, der auch auf die Royals ausgeübt wurde. Man hatte zu funktionieren und ein gewisses Bild nach außen zu tragen. Vielleicht ist es das, ich bin mir da nicht ganz sicher.

Zudem hat das Buch einige Längen und verliert sich manchmal in der seitenweisen Schilderung von Nichtigkeiten.

Es ist interessant über das Leben der Frau zu lesen, die so viele Jahre an der Seite der späteren Queen stand und später in Ungnade gefallen war. Doch letztlich bleibt eine zentrale Frage unbeantwortet: wie viel von dem, was in der Romanbiografie behauptet wird, entspricht der Wahrheit? Besonders in Bezug auf den Grund wegen dem Marion letztlich in Ungnade fiel.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Der letzte Teil ist in meinen Augen leider etwas abgefallen

Wild like a River
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Jackson ist unzufrieden mit seinem Leben. Seine Eltern wollen, dass er Anwalt wird und er fügt sich, doch er weiß einfach, dass ihm etwas fehlt. ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Jackson ist unzufrieden mit seinem Leben. Seine Eltern wollen, dass er Anwalt wird und er fügt sich, doch er weiß einfach, dass ihm etwas fehlt. Ein Urlaub in einem National Park öffnet ihm die Augen. Hier fühlt er sich wohl und die Natur beeindruckt ihn. Was ihn allerdings aus den Socken haut, ist Haven, die Tochter eines Rangers, die beinahe ihr ganzes Leben in diesem Wald verbracht hat.
Haven kann sich kein anderes Leben vorstellen, als das das sie führt. Allerdings wäre sie manchmal gern wie die anderen. Sie würde lieber nicht immer wieder anecken. Als sie Jackson kennenlernt spürt sie sofort eine Verbindung zu ihm und durch ihn erkennt sie, was sie will: sie will mehr über ihre Vergangenheit erfahren, über die Zeit vor dem Wald, über ihre verstorbene Mutter. Aber was, wenn das, was Haven erfährt nicht das ist, was sie zu finden gehofft hat?


Haven war mir direkt sympathisch, ich mochte sie wirklich sofort, vor allem ihre Liebe zur Natur und zu den Tieren. Gleichzeitig hat sie mir auch immer wieder das Herz gebrochen, vor allem dann, wenn sie sich unter „normalen“ Menschen befunden hat und diese nichts Besseres zu tun hatten, als auf ihr herumzuhacken, weil sie ein komplett anderes Leben geführt hat als sie. Sie nennen sie „Waldmädchen“, finden ihr Verhalten merkwürdig und lachen über ihre Kleidung.

Jackson war mir anfangs auch sehr sympathisch, aber er hat bei mir im Verlauf des Buches verloren. Anfangs war er einfach nur hingerissen von Haven, aber später hat er sich zunehmend in eine Richtung entwickelt, die ich nicht so gern mochte. Er meinte es gut, ja, aber manchmal wirkte er auf mich auch fast ein wenig gönnerhaft. Er benahm sich immer wieder, als wisse er alles und Haven soll einfach tun, was er sagt.

Beide haben mit einigem aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und müssen lernen damit zu leben und einen Abschluss finden.
Während Jackson Haven aber immer wieder dazu auffordert über ihren Schatten zu springen, befolgt er seinen eigenen Rat sehr lange nicht.


Fazit: Ich fand den Anfang wirklich super, den Mittelteil auch noch sehr gut, aber in Richtung Ende hat das Buch bei mir leider verloren. Irgendwie war für mich die Magie weg, diese besondere Beziehung zwischen Haven und Jackson, diese Ruhe, die sie einander geschenkt haben.
Was das Buch toll dargestellt hat war das Mobbing, das Haven in der „normalen“ Welt erdulden musste. Wie sehr sich die Menschen an ihrer Andersartigkeit gestört haben, obwohl sie ihnen überhaupt nichts getan hat. Dazu noch die Bösartigkeit einiger Nebencharaktere, die sich teilweise wirklich widerlich verhalten haben.
Was mir ebenfalls gefiel war Havens und Jacksons Liebe zur Natur und die Beschreibungen ebenjener. Ebenso auch die Art, wie die beiden miteinander umgegangen sind – bis kurz vor Schluss.
Im letzten Teil des Buches hat sich Jackson für mich zu sehr verändert. Er wirkte auf mich nicht mehr so lieb und süß, wie am Anfang. Das fand ich sehr schade.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Besser als Band 1, aber trotzdem habe ich Kritik

Keep Calm and Take Me, Rocker. Tom und Louisa
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

Louisa ist Ärztin und stolz darauf. Sie ist gut in ihrem Job und liebt es, Menschen zu helfen. Zwar ist sie weniger begeistert, wenn plötzlich ihre Tür von Bikern eingetreten ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Louisa ist Ärztin und stolz darauf. Sie ist gut in ihrem Job und liebt es, Menschen zu helfen. Zwar ist sie weniger begeistert, wenn plötzlich ihre Tür von Bikern eingetreten wird, die einfach so ins Bad platzen, während sie duscht, aber trotzdem kann sie sie nicht einfach abweisen, wenn es um ein Menschenleben geht. Doch niemals hätte Louisa gedacht, dass diese Nacht ihr Leben für immer verändern würde. Sie begegnet Tom, dem Präsidenten des MC und es funkt gewaltig. Aber Louisa ist nicht für ein Leben im Club gemacht, oder doch? Als es zu einem Konflikt kommt, weist Tom sie ab und kurz darauf wird Louisa schwerverletzt. Tom plagen Schuldgefühle und er weiß, dass Louisa zu ihm gehört. Aber kann ihre „Beziehung“ oder „Anziehungskraft“ das überleben?


Louisa kann einem echt leid tun. Sie ist Klaras Nachbarin und gerät deswegen zwischen die Fronten. Sie rettet ein Leben und begegnet dabei Tom, dem Präsidenten eines Berliner MC. Er will sie für sich, obwohl er niemals gedacht hätte je eine Old Lady zu finden. Aber Louisa hatte noch nie Kontakt zum Milieu und hat Angst. Zudem ist das mit Tom so schnell passiert und was, wenn er sie irgendwann doch nicht mehr will? Ihre letzte Beziehung ist schon so lange her.
Tom ist immer Herr der Lage, außer, wenn es um Louisa geht. Nachdem sie ihn einmal aus Angst verlassen hat, weist er sie ab und kurz darauf wird sie schwerverletzt. Sie hätte sterben können und wäre es vielleicht auch, wenn er nicht zufällig vorbeigekommen wäre. Er weiß einfach nicht, was er machen soll! Sie macht ihn verrückt! Er will sie um jeden Preis, aber was, wenn sie ihn nicht will?

Ich fand diesen Band besser, als den Vorgänger. Louisa ist so „normal“. Es ist so nachvollziehbar, dass sie sich überwältigt fühlt von all dem und nicht weiß, ob sie im MC leben kann. Andererseits weiß sie aber auch nicht, ob sie ohne Tom leben kann.

Was mich genervt hat, war die Botschaft, die das Buch vermittelt hat, indem Louisa von Tom andauernd unter Druck gesetzt wird, ihren Job aufzugeben. Er würde schon für sie sorgen, aber sie ist Ärztin! Sie liebt es Menschen zu helfen und da reichen die paar Blessuren, die sich Club-Mitglieder einfangen einfach nicht. Aber interessiert ihn das? Kein Stück. Ich kann das immer nicht leiden, wenn SIE alles aufgeben soll, nur weil ER das so will und dann damit glücklich zu sein hat, weil ER sie ja schon versorgen wird.


Fazit: Mir hat Band 2 der Reihe deutlich besser gefallen, als Band 1, aber trotzdem nicht so gut, wie die Dead Rider Reihe. Im Vergleich mit der Reihe blieben die Nebencharaktere extrem blass.
Natürlich ist das Buch auch spannend und ich fand die Handlung ernsthafter, als in Band 1.
Ich fand Louisa und Tom durchaus sympathisch, auch wenn mir Louisa sympathischer war als er. Tom hätte ich doch manchmal gern geschüttelt.
Ich weiß nicht wirklich was es ist, aber irgendwie hat mir einfach etwas gefehlt bei dieser Reihe.

Von mir gibt es für dieses Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine beeindruckende Frau - der Roman hat allerdings ein paar Schwächen

Die Dirigentin
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Das Buch basiert teilweise auf wahren Begebenheiten!

New York in den 1920er Jahren: Willys Leben ist alles andere als leicht. Sie arbeitet hart in zwei Jobs und statt Dankbarkeit, weil sie zum Lebensunterhalt ...

Das Buch basiert teilweise auf wahren Begebenheiten!

New York in den 1920er Jahren: Willys Leben ist alles andere als leicht. Sie arbeitet hart in zwei Jobs und statt Dankbarkeit, weil sie zum Lebensunterhalt der Familie beiträgt, schlägt ihr immer wieder nur Verachtung entgegen. Willy liebt die Musik und möchte damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber niemand will das. Sie habe in der Musikwelt nichts zu suchen. Auch ihre Familie unterstützt sie nicht, im Gegenteil: ihre Mutter verfeuert ihr Klavier. Schließlich entscheidet sich Willy – die nach einer dramatischen Entdeckung ihren Namen in Antonia Brico ändert – Dirigentin zu werden, etwas Undenkbares zu der Zeit.
Die einzigen, die sie unterstützen sind Frank und Robin. Frank stammt aus einer reichen Familie und will Willy für sich. Robin will sie auch, aber er will auch, dass sie ihre Träume verfolgt. Aber was, wenn sie sie sich entscheiden muss? Ein traditionelles Leben als Ehefrau, oder ihre Träume? Wird sie jemals die Chance bekommen in ihrem Beruf zu arbeiten? Nun, Antonia lässt sich nicht unterkriegen und als ihr die Männerwelt immer mehr Steine in den Weg wirft, geht sie eben einen absolut unkonventionellen Weg und gründet ein Frauenorchester – erneut ein Skandal.


Dieses Buch fungiert als „Buch zum Film“ – da das Leben von Antonia Brinco verfilmt wird. Allerdings ist nicht alles wahr.

Antonia – ich nenne sie jetzt einfach Antonia, statt ständig zwischen Willy und Antonia hin und her zu wechseln – ist eine absolut bewundernswerte Frau. Der armen werden so viele Steine in den Weg gelegt, das ist wirklich erschreckend. Von der Außenwelt kann man es noch eher verstehen, aber, dass ihre eigene Familie sie so behandelt ist wirklich erschreckend.

Antonia ist eine Frau, die es gewagt hat einen „Männerberuf“ ausüben zu wollen. Wie viele andere Frauen in einer ähnlichen Situation zieht sie damit den Spott und Unmut der Gesellschaft auf sich. Es scheint, als sei es das wichtigste Anliegen ihrer Kollegen – und auch einem großen Teil anderer Männer – es ihr unmöglich zu machen zu arbeiten.
Im Anschluss an das Buch liefert die Autorin einige Zahlen, die verwundern, oder besser: erschrecken, denn es scheint sich in all den Jahren nicht viel verändert zu haben. Die „besten“ Orchester der Welt, hatten noch nie eine Chefdirigentin und die „besten“ Dirigenten der Welt sind alles Männer. Das hätte man heut zu Tage wirklich nicht erwartet, eine solche „Männerbastion“ anzutreffen.

Aber nicht alle Männer in diesem Buch sind „der Feind“. Da wäre zum einen Robin – der eine sehr interessante Geschichte hat und über den so einiges rauskommt, bei dem einem der Mund offen stehen bleibt –, der Antonia mehr als einmal beisteht und sie motiviert. Er ist ihr bester Freund und will doch mehr von ihr.
Zum anderen ist da Frank. Der sich mit den Konventionen der Zeit schwertut. Einerseits liebt er Antonia, andererseits kann er es auch nicht über sich bringen, sie vorbehaltlos zu unterstützen, weil er sich etwas anderes von ihr wünscht, manchmal sabotiert er sie, manchmal unterstützt er sie – es scheint oft, als wisse er selbst nicht so genau was er will, nur einer Sache ist er sich sicher: es gibt keine zweite, wie Antonia.

Antonia muss sich mehr als einmal in ihrem Leben entscheiden, ob sie ihrem Traum treu bleibt, oder sich doch den Konventionen unterwirft. Ist es all das wirklich wert? Die Erniedrigungen, die Anfeindungen.


Fazit: Ich fand das Buch sehr interessant. Teilweise war es mir zwischendrin zu langatmig und ich musste mich doch bemühen, nicht den Faden zu verlieren oder abzuschweifen. Doch Antonia Brico, auf deren Leben das Buch teilweise basiert, kann man einfach nur bewundern, auch wenn es erschreckend ist zu lesen, dass sich in all den Jahren noch nicht viel für Dirigentinnen geändert hat.
Ich fand es schade, dass der Kitsch-Faktor gerade wenn es um Frank ging so hochgedreht wurde. Irgendwie hinterlässt das einen faden Beigeschmack, weil unwillkürlich die Frage aufkommt, ob sich Antonia „richtig“ entschieden hat, oder etwas bereut. Ich weiß nicht, wie viel davon wirklich wahr ist, oder ob dieser Teil komplett der Fantasie der Autorin entspringt, aber mir persönlich war dieser Teil zu kitschig und versuchte Antonia wieder in „normale“ Bahnen einer Romanheldin zu drängen, obwohl sie doch gerade dafür bekannt ist, sich nicht einengen zu lassen.

Ich finde es ganz toll, dass die Lebensgeschichte dieser beeindruckenden Frau endlich Aufmerksamkeit bekommt. Die hätte sie schon längst verdient gehabt! Der Roman selbst war nicht immer ganz meins, zwischendrin hatte das Buch seine Längen und gerade ein Teil der Handlung setzte mir zu sehr auf Kitsch.
Aber ich fand das Buch trotzdem gut und gebe ihm 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Ich habe mich anfangs etwas schwergetan, aber das Buch wurde kontinuierlich besser

You're My Bright Shelter
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Eigentlich wollte Milly nur den Hund ihrer Mitbewohnerin bei deren Ex-Freund abgeben, löst damit aber eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen aus. Streng genommen hat der Ärger schon mit Celia angefangen, ...

Eigentlich wollte Milly nur den Hund ihrer Mitbewohnerin bei deren Ex-Freund abgeben, löst damit aber eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen aus. Streng genommen hat der Ärger schon mit Celia angefangen, Millys Mitbewohnerin, die wegen Betruges im Gefängnis sitzt. Sie hat scheinbar die falschen Leute verärgert und die sind jetzt hinter Milly her. Ihre einzige Chance ist Luke, Celias Ex und ein ehemaliger Elite Soldat. Dummerweise sind sie sich aber äußerst unsympathisch und nur am Streiten. Wird er Milly beschützen?


Anfangs sind mit Milly und Luke ziemlich auf den Geist gegangen, die beiden sind nur am Keifen und vor allem Luke verhält sich ziemlich dämlich. Andauernd beschuldigt der Milly irgendetwas getan zu haben, oder mit Celia gemeinsame Sache zu machen und, und, und. Es fehlt eigentlich nur noch, dass er sie beschuldigt die Reinkarnation eines berüchtigten Terroristen zu sein – ja ich übertreibe etwas, aber ehrlich, er wirft quasi pausenlos mit Vorurteilen und Vermutungen um sich.

Milly kann einem echt leid tun. Sie hat schon echt viel durchgemacht und sich mit Celia leider ausgerechnet eine Mitbewohnerin angeschafft, sie alles noch schlimmer macht. Nicht nur, dass sie sie quer durch die Wüste in ein Kaff fahren lässt, um ihren Hund bei ihrem Ex abzuliefern, nein, sie sorgt durch ihre Handlungen auch dafür, dass jemand hinter Milly her ist. Ja, am Fehlstart mit Luke ist sie eindeutig mit Schuld ganz klar, aber es liegt auch nicht komplett an ihr. Luke benimmt sich wirklich doof am Anfang.
Was ich bei Milly besonders toll finde ist, dass sie eine sexuell selbstbestimmte Frau ist. Sie fällt da aus dem Rahmen und überrascht immer wieder aber gerade das macht sie finde ich interessant und echt cool.

Ich hatte ziemlich bald einen Verdacht, worum es gehen könnte und wo das betreffende Ding versteckt ist und lag damit auch richtig. Das stört mich per se nicht, aber ich fand es schade, dass die Protagonisten nicht einmal ansatzweise auf die Idee gekommen sind, obwohl es doch ziemlich naheliegend war in meinen Augen.


Fazit: Nach dem für mich recht zähen Start, wurde das Buch stetig immer besser. Es kam richtig Spannung auf und die Wendung und das Ende gefielen mir sehr, vor allem auch die Andeutung, dass es einen zweiten Band geben könnte und viel mehr dahintersteckt, als man jetzt glaubt. Ich mag sowas. Es ist kein klassisches offenes Ende, sondern lässt einfach ein paar Hinweise fallen, die einen zum rätseln bringen. Mal schauen, ob ich mit meiner Vermutung auch dieses Mal richtig liege.
Anfangs gingen mir Luke und Milly auf die Nerven, vor allem Luke. Seine ständigen Unterstellungen und die Streitereien waren mir etwas zu viel. Aber zum Glück hat das Buch dann noch die Kurve gekriegt.

Auf Grund des holprigen Starts und der Tatsache, dass ich recht lange gebraucht habe, um mit Luke und Milly warm zu werden, gibt es von mir 3,5 Sterne.

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