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Veröffentlicht am 19.12.2020

Dicht in Wien

Dicht
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Der Titel Aufzeichnungen einer Tagediebin ist Programm.
Die Wienerin Stefanie Sargnagel zeichnet ein Bild ihrer Jugendzeit, die sie nicht selten mit abhängen und kiffen oder saufen zugebracht hat.
Schließlich ...

Der Titel Aufzeichnungen einer Tagediebin ist Programm.
Die Wienerin Stefanie Sargnagel zeichnet ein Bild ihrer Jugendzeit, die sie nicht selten mit abhängen und kiffen oder saufen zugebracht hat.
Schließlich bricht sie die Schule ab. Später wird sie aber doch noch Studentin am der Akademie der bildenden Künste Wien

Es wimmelt in dem Buch von ungewöhnlichen Typen. Zu nennen ist da besonders der durchgeknallte, aber liebenswürdige Michi.

Es ist ein eigenwilliger Humor, voller Ironie. Diese Form muss man natürlich mögen, sonst ist der Text wohl kaum bekömmlich.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Sankt Pauli 1970

Rotlicht, Blaulicht und Henrike
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Die Schilderungen der Stadt und der Menschen in der zeit 1970 halte ich für glaubwürdig.Manche Haltungen und Wortwendungen von damals unterscheiden sich deutlich von heute. Natürlich wird es keine Rückkehr ...

Die Schilderungen der Stadt und der Menschen in der zeit 1970 halte ich für glaubwürdig.Manche Haltungen und Wortwendungen von damals unterscheiden sich deutlich von heute. Natürlich wird es keine Rückkehr in diese Zeit geben.

Der eigentliche Plot ist dem alltäglichen Verpflichtet. Man erfährt, wie die ehemaligen Krankenschwester Henrike als Polizistin nach Hamburg kommt und da ihren beruflichen und privaten Anschluß findet. Das geht ein wenig zu glatt für meinen Geschmack, aber okay.
Henrike stösst gleich zu Anfang auf ein 14jähriges Mädchen, das zur Prostitution gezwungen wurde. Kinder und Jugendliche im Milieu werden ein wichtiges Thema für Henrike.

Ingrid Weißmann schreibt relativ betulich, die Action reißerischer zeitgenössischer Thriller ist nicht ihr Ding. Für meinen Geschmack war der Roman zu harmlos.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Der Retter von Malloniland

Das geheimnisvolle Verschwinden von Toni Malloni
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Dieses Buch für junge Leser aus den Niederlanden nutzt bewährte Zutaten, die gut funktionieren.
Ein Junge, der sich durchschnittlich fühlt und damit für viele eine Identifikationsfigur bieten wird. Ein ...

Dieses Buch für junge Leser aus den Niederlanden nutzt bewährte Zutaten, die gut funktionieren.
Ein Junge, der sich durchschnittlich fühlt und damit für viele eine Identifikationsfigur bieten wird. Ein Familiengeheimnis. Und Zauberei in einem Maß, dass die Phantasie beflügelt. Schließlich eine magische Reise in die Welt des Zirkus und eine wichtige Mission für Toni.
Ein guter Mix. Die Ausgestaltung funktioniert auch wunderbar. Dazu gehören auch die vielen Illustrationen, die vom Autor Harmen van Straaten selbst stammen.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Liebe ist eine Zwangsstörung

Wenn Liebe Geschichte(n) schreibt
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Liebe ist eine biochemische Reaktion, die nützlich für das Bestehen der Menschheit ist.
Sie verursacht aber auch viel Schererei.
Das kann man in zahlreichen Geschichten, auf die Autorin dieses Buches sich ...

Liebe ist eine biochemische Reaktion, die nützlich für das Bestehen der Menschheit ist.
Sie verursacht aber auch viel Schererei.
Das kann man in zahlreichen Geschichten, auf die Autorin dieses Buches sich bezieht. Das fängt schon in der Bibel bei Adam und Eva an, bei Samson & Deliah, oft bei Shakespeare. Ovid hat darüber geschrieben. Es gibt Tristan und Isolde und so weiter.
Erwähnenswert noch die Liebesgesänge von Walther von der Vogelweide sowie Gedichte von Goethe.

Schließlich werden reales Liebespaare des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts genannt. Da sind mir die Abschnitte aber oft etwas zu kurz. Überrascht war ich auch, dass keine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichten den Weg in dieses Buch gefunden haben.

Hervorragend aber, wie die Autorin Gloria Yazdan Bakhsh den Leser durchs Buch führt. Sie sieht die Liebe aber nicht unbedingt so negativ wie ich. Oft sind auch einfach nur andere Ereignisse Schuld am Scheitern.
Ihre Schlüsse zu den Sagen sind oft amüsant und zeitgemäß.

Veröffentlicht am 15.11.2020

vielschichtig

Ada
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Christian Berkels autofiktionaler Roman zeigt das Leben in Deutschland in den fünfziger und sechziger Jahren.
Dabei sind die Lebensstationen offenbar real an Berkels Familiengeschichte ausgerichtet, so ...

Christian Berkels autofiktionaler Roman zeigt das Leben in Deutschland in den fünfziger und sechziger Jahren.
Dabei sind die Lebensstationen offenbar real an Berkels Familiengeschichte ausgerichtet, so heißt auch Berkels Mutter Sala und hat die gleichen Erfahrungen gemacht. Der später geborene Sohn Sputnik hat schon früh ein Interesse an Schauspielerei und vermutlich ist er somit Berkels Ebenbild.
Aber die Figur Ada ist anscheinend fiktiv und exemplarisch.
Adas Lebens ist beeinflusst von Geschehnissen der Vergangenheit, über die geschwiegen wurde. Ihre jüdischen Wurzeln mütterlicherseits ist sie sich wenig bewusst.
Der Roman ist vielschichtig, reißt einige Themen an und zeigt viel von Deutschland.Es ging mir beim Lesen dann auch so, dass mich manche Passagen sehr interessierten, andere weniger.
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Zu vermuten und zu wünschen ist
ein Buch, in dem Berkels Leben selbst erzählt wird.

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