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Veröffentlicht am 22.02.2017

Emotionale Familiengeschichte

Die Perlenfrauen
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Zum Inhalt:
Manchmal muss man alte Wunden öffnen, um sein Glück zu finden

Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947 eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück ...

Zum Inhalt:
Manchmal muss man alte Wunden öffnen, um sein Glück zu finden

Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947 eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück begleitete sie durch ihre ruhmreiche Karriere hindurch und zierte ihren Hals auf den glamourösesten Partys – bis sie auf einmal spurlos verschwand. Jahre später bittet Tilly ihr Enkelin Sophia, die Kette zu finden. Sophia hat gerade schmerzlich erfahren, dass man mit gutem Aussehen und dolce vita allein keine Rechnungen bezahlen kann. Die wertvolle Perlenkette könnte nun einige ihrer Probleme lösen. Aber was sind die eigentlichen Gründe für Tillys Auftrag? Und wie soll Sophia ein Erbstück finden, das sie noch nie gesehen hat?
(Kurzbeschreibung gem. Heyne Verlag)


Die Autorin:
Katie Agnew wurde in Edinburgh geboren. Sie arbeitete lange Zeit als Journalistin für Marie Claire, Cosmopolitan, Red und die Daily Mail, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Katie lebt mit ihrer Familie in Bath.
(Quelle: Heyne Verlag)


Meine Meinung:
"Die Perlenfrauen" erzählt die Familiengeschichte von Matilda "Tilly" Beaumont über drei Generationen sowie die Geschichte einer wertvollen Perlenkette. Diese Kette bekam Tilly von ihrem Vater zum 18. Geburtstag geschenkt und sie bedeutete ihr sehr viel. Am 18. Geburtstag ihrer Tochter Alice schenkte ihr Tilly die Kette, aber danach verschwand sie auf mysteriöse Weise, so dass Alices Tochter Sophia diese Kette nie gesehen hat.
Nun ist Tilly eine alte Dame, schwer krank und wird wohl nicht mehr lange leben. Sie hat nur noch den einen Wunsch, diese Kette noch einmal in Händen zu halten und bittet ihre Enkelin Sophia, die Kette zu finden.

In einem weiteren Handlungsstrang erleben wir die Familiengeschichte der Japanerin Aiko, deren Mutter eine Ama, also eine Perlentaucherin war, die unter Einsatz ihres Lebens nach den "perfekten" Perlen tauchte.
Die Einblicke in diese interessante und auch gefährliche Tätigkeit fand ich sehr spannend und gut in die Geschichte eingebunden.

Beide Handlungsstränge werden auf mehreren Zeitebenen erzählt. Wir erleben sowohl Tillys als auch Aikos Kindheit, ihre Schicksale im Krieg sowie in der Nachkriegszeit und natürlich die Gegenwart, in der Aiko auch schon eine ältere Dame und erfolgreiche Geschäftsfrau ist.

Im dritten Handlungsstrang lernen wir in New York den Dokumentarfilmer Dominic kennen. Er kehrt nach einem längeren Auslandsaufenthalt zurück, seine Ehefrau hat ihn verlassen und fast alles aus der gemeinsamen Wohnung mitgenommen.
Dominic ist ein sympathischer Protagonist, den ich schnell mochte und der mir leid tat. Aber der Zusammenhang mit Tillys Geschichte und der Perlenkette ist lange nicht erkennbar. Erst gegen Ende verknüpft sich Dominics Geschichte mit der gesamten Handlung und spielt dann auch noch eine bedeutende Rolle. Aber bis dahin wirkt dieser Handlungsstrang zwar unterhaltsam aber ein bisschen belanglos für das Gesamtbild.

Meine Lieblingsfigur war eindeutig Tilly, die einst eine berühmte Schauspielerin war und ein bewegendes Leben hatte. Sie ist warmherzig und agiert sehr geschickt und klug, was man im Laufe der Geschichte immer mehr merkt.
Aber auch die aus armen Verhältnissen stammende Aiko konnte mich begeistern, denn sie war zielstrebig und clever auf ihrem Weg in ein besseres Leben.
Tillys Enkelin Sophia macht es dem Leser am Anfang sehr leicht, sie nicht zu mögen. Ihr Lebensstil ist sehr außergewöhnlich und hat sie auch von ihren Eltern entfernt. Nur ihre Großmutter Tilly hält offenbar zu ihr. Sophias Eltern haben auf mich sehr kalt, gefühllos und hartherzig gewirkt und ich mochte sie gar nicht. Aber es war interessant im Verlauf des Buches zu erleben, wie sich Sophia aufrappelt und verändert. Und auch ihre Mutter Alice macht eine Veränderung durch, die längst überfällig war.

Die Geschichte war insgesamt sehr unterhaltsam und auch durchaus fesselnd. Allerdings dauert es fast bis zur Hälfte des Buches, bis alle Grundlagen gelegt sind und Sophias Suche nach der Perlenkette richtig beginnt. Bis dahin habe ich mich oft gefragt, wie sich die Story noch entwickeln könnte und wie und womit es enden wird.
Mit dem Beginn der eigentlichen Suche, die mit vielen Recherchen verbunden ist, baut sich dann auch Spannung auf und viele Informationen und Details aus den Anfängen machen plötzlich Sinn.
Die Autorin hat dann noch etliche Überraschungen und Wendungen eingebaut und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Es werden Geheimnisse gelüftet und die drei Handlungsstränge verknüpfen sich zu einem große Finale. Das alles ging mir dann aber ein bisschen zu schnell und manches erschien mir auch zu einfach.

Diese Familiengeschichte ist voller Schicksale und Emotionen und wird von der Autorin in einem angenehmen, manchmal etwas ausschweifenden und oft sehr bildhaften Schreibstil erzählt, den ich aber sehr angenehm fand.
"Die Perlenfrauen" Tilly und Aiko haben mich gut unterhalten und auch an vielen Stellen mein Herz berührt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 24.01.2017

Neues von der Familie Quinn

Inselwinter
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Zum Inhalt:
Puderzuckerschnee, Lichterfunkeln und Glühweinduft – es weihnachtet sehr auf Nantucket. Wie in jedem Jahr kommen die Quinns im Winter Street Inn, der kleinen Pension der Familie, zusammen, ...

Zum Inhalt:
Puderzuckerschnee, Lichterfunkeln und Glühweinduft – es weihnachtet sehr auf Nantucket. Wie in jedem Jahr kommen die Quinns im Winter Street Inn, der kleinen Pension der Familie, zusammen, und es gibt Grund zu feiern: Familienoberhaupt Kelley und seine Exfrau Margaret sind einander wieder nähergekommen, ihr Sohn Kevin ist frischgebackener Vater, und auch Tochter Ava hat endlich die Liebe gefunden. Doch plötzlich steht Kelleys zweite Ehefrau, Noch-Gattin Mitzi, vor der Tür – und drei unter dem Mistelzweig sind eindeutig einer zu viel ... Nur ein Weihnachtswunder kann das Fest der Quinns jetzt noch retten.
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Elin Hilderbrand hat ihre besten Ideen am Strand oder in den belebten Straßen von Boston. Ihre drei Kinder beknien sie regelmäßig, im Beisein von anderen Leuten nicht lauthals zu singen oder zu tanzen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie auf Nantucket, Massachusetts, wo auch ihre Geschichten spielen. Ihre Bücher stehen regelmäßig in den Top Ten der New-York-Times-Bestsellerliste.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
„Inselwinter“ ist die Fortsetzung von „Winterglanz“ aus dem letzten Jahr.
Und so sind wir nach einem Jahr erneut zu Gast in der kleinen Pension „Winter Street Inn“ auf der Insel Nantucket, die vom Familienoberhaupt Kelley Quinn geführt wird. Wie in jedem Jahr versammelt sich die Familie Quinn dort in der Weihnachtszeit.
Die Geschichte beginnt am Freitag, 4. Dezember und endet am Sonntag,
6. Dezember und es ist das Adventsbummel-Wochenende auf Nantucket.
Außerdem gibt es für die Quinns noch ein Familienfest, denn das jüngste Familienmitglied, die kleine Tochter von Kelleys Sohn Kevin und dessen Verlobter Isabelle soll getauft werden.
Die Geschichte wird, wie auch schon der Vorgänger, aus der Sicht von verschiedenen Personen geschildert und die Familie Quinn ist recht groß.
Das mag sich jetzt verwirrend anhören, ist es aber nicht. Selbst wenn man die Familienmitglieder aus dem ersten Teil noch nicht kennt, werden die Familienverhältnisse schnell klar und zusätzlich sind die einzelnen Kapitel mit den Namen der jeweiligen Personen überschrieben. Durch die Perspektivwechsel werden die Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben und man bekommt einen guten Überblick, was in der Familie so los ist. Und das ist nicht wenig. Jeder hat so seine Sorgen, Nöte und Gedanken, aber irgendwie halten auch alle zusammen und kümmern sich umeinander, auch in schwierigeren Zeiten.
Aber es gibt nicht nur traurige oder sorgenvolle Momente sondern auch humorvolle, wie es im Leben eben so ist.
Auch ein bisschen weihnachtliche Atmosphäre gibt es bei den Unternehmungen zum Adventsbummel-Wochenende, wobei dies ziemlich im Hintergrund steht und vielleicht ein bisschen zu kurz kommt. Trotzdem hat mir Nantucket in der Vorweihnachtszeit als Kulisse wieder gut gefallen.

Mit Wärme, Charme und Herzlichkeit setzt Elin Hilderbrand die Geschichte der Familie Quinn nach einem Jahr fort.
Das offene Ende lässt vermuten, dass die Leser bald mal wieder im Winter Street Inn zu Gast ein dürfen.
Ich würde mich darüber freuen zu lesen, wie es bei der Familie Quinn weiter geht.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.01.2017

Krimi mit Psychothriller-Elementen

Ich vergebe nicht
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Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ...

Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu führen. Niemand weiß von seiner Kindheit in einem Londoner Waisenhaus und von den schrecklichen Geschehnissen, die dreißig Jahre zurückliegen. Doch dann wird eine Familie brutal ermordet, und Hinweise tauchen auf, die in Drakes Richtung deuten. Er weiß, dass er sie vertuschen muss, um sein Geheimnis weiterhin zu schützen. Der Täter jedoch scheint fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen – und sein Rachefeldzug hat gerade erst begonnen …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Der Autor:
Mark Hill ist Journalist und Drehbuchautor und arbeitet außerdem als Producer beim Radio. Er lebt mit seiner Familie im Norden Londons. »Ich vergebe nicht« ist sein erster Roman.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
„Ich vergebe nicht“ ist das Debüt des Journalisten und Drehbuchautoren Mark Hill. In einem flüssigen Schreibstil, der mir manchmal etwas zu sachlich und emotionslos war, erzählt der Autor eigentlich einen klassischen Krimi, im dem Ermittler Mordfälle aufklären. Im vorliegenden Fall sind das DI Ray Drake und DS Flick Crowley. Flick soll erstmals die Ermittlungen leiten. Als die beiden am Tatort eintreffen, an dem eine Familie brutal ermordet wurde, wird Ray Drake mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn er kennt die Opfer. Diese Tatsache verheimlicht er seiner Kollegin, auch als weitere Morde geschehen, deren Opfer er kennt.
Klar ist, dass Ray Drake ein dunkles Geheimnis hat, das er unter allen Umständen schützen will und das offenbar mit einem Kinderheim zu tun hat, in dem er in den 1980er Jahren war. Und so ist die Figur des Ray Drake insgesamt ziemlich undurchsichtig und geheimnisvoll.

Es gibt zwischendurch immer wieder Einschübe, die die Ereignisse in dem Kinderheim schildern. Dort fehlte es offenbar an Geld und dementsprechend tragisch und traurig ist die Situation der Kinder dort. Dazu kommt ein Heimleiter, der ausgesprochen rücksichtslos und brutal ist. Es gab Szenen, die haben mich wirklich erschauern lassen.
Aber Rays Geheimnis lüftet sich auch durch die Rückblenden für den Leser noch nicht.

Flick Crowley erkennt die Verbindung zu dem Kinderheim und ermittelt auch in diese Richtung, was Ray natürlich nicht Recht ist.
Aber beide setzen alles daran, den Mörder zu finden und weitere Morde zu verhindern. Dabei hat mir Flicks Entschlossenheit und Zielstrebigkeit gut gefallen. Sie war mir insgesamt als Protagonistin auch am sympathischsten, während Ray mir etwas zu emotionslos dargestellt war. Weder seine Trauer noch seine Ängste und Nöte sind so richtig bei mir angekommen.

Schritt für Schritt setzt der Autor ein Puzzle zusammen und offenbart nur ganz langsam die gesamte Wahrheit. Das hat dazu geführt, dass ich den Mittelteil des Buchs etwas unspektatkulär fand und mir die Spannung fehlte. Aber das letzte Drittel hatte es dann in sich. Die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung steigt deutlich und dieser Teil konnte mich dann auch sehr fesseln.

Dieser Thriller ist für mich eher ein Krimi mit Psychothrillerelementen. Trotz ein paar kleinen Schwächen hat er mich gut unterhalten und konnte mit einigen Wendungen und Überraschungen zur Auflösung sowie seinem gut konstruierten Plot, dessen ganzes Ausmaß sich erst nach und nach zeigt, auch überzeugen.
Der Autor arbeitet wohl am zweiten Teil der Reihe, wie man einem Interview entnehmen kann. Ich bin gespannt, wie es für Ray Drake und Flick Crowley weiter geht.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 23.12.2016

Vom Suchen und Finden des Glücks

Glückssterne
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Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den ...

Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)



Die Autorin:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben "Aprikosenküsse" und "Glückssterne" hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Nebenbei arbeitet sie als Lektorin und Coach. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
(Quelle: Goldmann Verlag)



Meine Meinung:
Schon der Klappentext lässt eine turbulente und auch humorvolle Geschichte vermuten. Und genau so ist es auch.
Der flüssige, lebhafte und auch bildhafte Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Und so bin ich mit Josefine nach Schottland gereist, wo sie sich auf die Suche nach ihrer Cousine machen will, die nicht nur mit einem Musiker sondern auch mit dem Familienring durchgebrannt ist. Josefine, die erfolgreiche Familienanwältin, will in Kürze ihren Kollegen Justus heiraten und ohne den Ring steht nicht nur die Ehe unter keinem Glücksstern sondern auch das Familienoberhaupt, Josefines Großmutter, verweigert dem Paar ihren Segen.
Josefine ist zwar gestandene Anwältin aber an Reiseerfahrung fehlt es ihr und so stolpert sie von einem Schlamassel in den nächsten. Es beginnt mit großer Flugangst, über die ihr der charmante Aidan hinweghilft, den sie im Flieger kennenlernt und der ihr noch öfter begegnen soll. Nach der Landung im verregneten Schottland stellt Josefine schnell fest, dass sie die falsche Kleidung eingepackt hat und das übereilt gebuchte Hotel liegt recht abgelegen. Aber da warten zu Josefines Überraschung schon ihre beiden Tanten Li und Bri. Und dann beginnt die Suche nach Cousine Charlie und dem Ring und dabei kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten und kuriosen Situationen.

Mit viel Kreativität und einer Menge Humor erzählt die Autorin Josefines Geschichte. Ich habe mich sehr amüsiert über Josefine, die oft ziemlich unbeholfen und tollpatschig daher kommt. Obwohl sie erfolgreich im Beruf steht, fehlt es ihr offenbar noch an Lebenserfahrung.
Die beiden älteren Tanten Li und Bri sind mir anfangs etwas auf die Nerven gegangen. Aber mit der Zeit erkennt man ihr Potential und vor allem ihre Lebensweisheit und auch ihren Humor. Am Ende hatte ich die beiden richtig ins Herz geschlossen.
Der charmante Aidan ist ein typischer Schotte, freundlich, hilfsbereit und ein Familienmensch. Immer wenn Josefine und Aidan aufeinander treffen sprühen die Funken. Es war ein bisschen vorhersehbar, wohin das führen könnte. Aber es war auch schön zu beobachten, wie Josefine mit der Zeit durch den Kontakt mit den warmherzigen Schotten zu erkennen beginnt, dass sie öfter mal auf ihr Herz hören sollte.

Das Setting in Edinburgh und den schottischen Highlands sowie Aidan und seine Familie haben mich sehr an meine eigene Reise nach Edinburgh vor zwei Jahren und an die Mensch dort erinnert. Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst dort war und Land und Leute kennengelernt hat.

Wer die leckeren Glückssterne aus Aidans Konditorei oder andere süße und herzhafte Leckereien der schottischen Küche nachbacken oder -kochen möchte, findet am Ende des Buchs einige Rezepte.

"Glückssterne" ist eine warmherzige Liebes- und Familiengeschichte mit Humor, Romantik, einigen Überraschungen und sympathischen, liebevoll charakterisierten Protagonisten. Sie zeigt, dass das Leben und das Glück sich nicht immer an die Pläne halten, die man selbst gemacht hat.
Eine Geschichte vom Suchen und Finden nicht nur des Glücks sondern auch des richtigen Wegs im Leben.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.12.2016

Fesselnde Mischung aus Psychothriller und Drama

Es beginnt am siebten Tag
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Zum Inhalt:
Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller ...

Zum Inhalt:
Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerung an das, was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer auch immer ihre Tochter in der Gewalt hatte und wiedergebracht hat, will nicht das Kind vernichten …
Ein Mädchen verschwindet. Doch der wahre Albtraum beginnt, als sie wieder auftaucht – am siebten Tag.
(Kurzbeschreibung gem. Harper Collins)


Der Autor:
Alex Lake ist ein Pseudonym für einen in den 70er Jahren im Nordwesten von England geborenen Autor, der nun in den USA lebt. „Es beginnt am siebten Tag“ ist sein erster Roman und war bei Erscheinen eine Ebooksensation. Der Autor schreibt an seinem zweiten Roman.
(Quelle: Harper Collins)


Meine Meinung:
Dieser Thriller, der für mich eher ein Psychothriller ist, ist das Debüt des britischen Autors Alex Lake.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil erleben wir die Entführung der kleinen Anna und deren unversehrte Rückkehr am siebten Tag.
Am Anfang jedes Kapitels erhalten wir Einblicke in die Gedanken des Täters, die ich interessant fand, die aber keinen Aufschluss darüber geben, welches Motiv der Täter hat.
Und so geht es im ersten Teil im wesentlichen um Julia und Brian, Annas Eltern, und deren Sorgen und Ängste. Da man bereits aus dem Klappentext weiß, dass die kleine Anna wieder auftauchen wird, stellte sich nur noch die Frage, wie sich das abspielen wird und warum sie entführt wurde. Daher hat mir ein bisschen die Spannung gefehlt, auch weil man von den polizeilichen Ermittlungen nur wenig mitbekommt.
Julias Angst um ihre Tochter und ihre Selbstvorwürfe, weil sie als viel beschäftigte Anwältin am Tag der Entführung zu spät an der Schule ankam, nehmen einen großen Teil ein. Aber auch, warum Julia ihre Ehe mit Brian für gescheitert hält, wird ausführlich dargestellt.
Brian erschien mir dabei sehr egoistisch und auch etwas blauäugig. Aber vor allem wird er offenbar stark von seiner Mutter Edna beeinflusst.
Edna ist für mich der Albtraum einer Mutter und Schwiegermutter. Sie ist herrisch, sehr dominant, von sich eingenommen und war schon immer der Meinung, dass Julia nicht die richtige Frau für ihren Sohn ist. Das lässt sie Julia auch deutlich spüren. Sie ist also so richtig unsympathisch.

Im zweiten Teil dagegen wird es spannender.
Die Presse und auch die Internet-Medien haben Julia schon während der Entführung als schlechte und unzuverlässige Mutter verurteilt und die mediale Hetze geht weiter. Es werden Details aus Julias Privatleben bekannt und sie wird als suizidgefährdete, alkoholabhängige unfähige Mutter dargestellt.
Der Paukenschlag folgt, als Brian und seine Mutter sich die Hetze gegen Julia zu Nutze machen. Brian zieht mit Anna zu seiner Mutter, heimlich und ohne Julias Einverständnis, und will das Sorgerecht für seine Tochter haben, wofür die Chancen durch Julias schlechten Ruf in der Öffentlichkeit sicher gut stehen würden.
Aber Julia kämpft erbittert um ihre Tochter, ihren Ruf, ihr neues Leben und lebt ständig in der Angst, der Entführer könnte wieder zuschlagen. Denn es ist immer noch nicht klar, warum das Kind überhaupt entführt wurde und Anna kann sich an nichts erinnern.

Mir ist dieser Teil sehr unter die Haut gegangen, weil er doch deutlich macht, welche Auswirkungen so eine mediale Hetze haben kann.
Nach und nach wird klar, was für ein perfides Spiel da mit Julia gespielt wird und ich hatte auch einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte.
Doch das Ganze steigert sich in einen großen Showdown, der dann noch Details ans Licht bringt, die ich so nicht erwartet hätte und die das ganze grausame Ausmaß der Geschichte deutlich machen.
Das Ende löst zwar alles auf, lässt aber auch eine Fortsetzung der Geschichte zu.

Der flüssige und eingängige Schreibstil hat mir gefallen und hat mich schnell und leicht in die Geschichte eintauchen lassen.
Was mir im ersten Teil an Spannung gefehlt hat, macht der zweite Teil auf jeden Fall wieder gut. Denn diesen empfand ich als absolut fesselnd bis zum Schluss, auch wenn schon eine Weile vor dem Ende Täter und Motiv klar waren.
Die Protagonisten waren für mich gut gezeichnet und ihre Emotionen und Absichten sind gut bei mir angekommen.

Dieser Thriller, der für mich eine Mischung aus Psychothriller und Drama ist, hat mich nach ein paar Längen im ersten Teil gut unterhalten und gefesselt.
Ich bin auf das zweite Buch des Autors gespannt.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de