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Veröffentlicht am 29.11.2020

Passend zur Jahreszeit ein atmosphärreicher Thriller

Frostgrab
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Milla geht schon seit ihrer Kindheit ihrem Hobby, dem Snowboarden nach. Bei vielen Wettbewerben lernte sie viele Menschen kennen, die sie nun als Freunde bezeichnen kann. Im Buch trifft Milla auf einer ...

Milla geht schon seit ihrer Kindheit ihrem Hobby, dem Snowboarden nach. Bei vielen Wettbewerben lernte sie viele Menschen kennen, die sie nun als Freunde bezeichnen kann. Im Buch trifft Milla auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen auf ihre alte Clique wieder. Sie haben an diesem Ort viel trainiert, bis sich eine Tragödie mit Saskia ereignete. Doch aus einem harmlosen Wiedersehen entwickelt sich schnell ein grausames Psychospiel. Niemand weiß, was Sache ist. Die Handys verschwinden und die Seilbahn steht still. Nach einiger Zeit in der Lodge kommt die erste Person aus der Clique ums Leben. Jeder der Freunde hat Geheimnisse zu verbergen, insbesondere Milla. Nach und nach kommen sie ans Tagelicht. Steht nun allen der Tod bevor?

Passend zur Jahreszeit liefert uns die Autorin einen spannenden Thriller mit einem detailliert beschriebenen Handlungsort. Es geht in die Alpen und auch wenn zurzeit in Deutschland kein Schnee liegt, kommt mit dem Buch ein tolles Winterfeeling auf. Insbesondere Leser, die gerne Snowboard fahren, werden mit diesem Thriller viel anfangen können, da das Snowboarden zum Thema wird. Es weckt den Eindruck, dass die Autorin viel Zeit investiert hat, Insiderwissen anzusammeln, um dem Leser einen authentischen Thriller zu bieten.
Die Geschichte verläuft in zwei Handlungssträngen. Der erste Handlungsstrang spielt in der Gegenwart. Da wird das Wiedersehen der Freunde, also so gesehen der Inhalt des Klappentexts wiedergegeben. Parallel dazu verläuft ein Handlungsstrang, der einen Plot zehn Jahre in der Vergangenheit aufgreift. Da wird das Kennenlernen und die Rivalität der Clique hinsichtlich zahlreicher Snowboardwettbewerbe zum Thema. Dazu gehört das Verschwinden von Saskia. Beide Handlungsstränge sind gut und schlüssig entworfen worden. Schön finde ich, dass man im zweiten Handlungsstrang viel über die Motive der Charaktere erfährt und zugleich ihre Geheimnisse kennenlernt. Dabei kann man besser mitfiebern und Hypothesen aufstellen, wer der Auslöser für die ganzen Taten in den französischen Alpen ist. Der Autorin gelingt es eine gute Spannungskurve zu entwerfen. Diese baut sich nach und nach auf und erreicht zum Schluss des Buches den Höhepunkt. Zahlreiche Wendungen treten auf, die dem Buch einen positiven Schub geben. Mich störte jedoch die Gestaltung der Charaktere. Trotz der ganzen Motive wirkten alle Figuren sehr blass und sehr klischeehaft. Keiner dieser wies eine Tiefgründigkeit auf und von Sympathien gab es auch keine Spur.

Insgesamt hat mit der Thriller ganz gut gefallen. Das Setting und die erzeugte Atmosphäre empfand ich als sehr gelungen. Die Geschichte schaukelt sich langsam hoch und erhält zum Schluss den langerwarteten Höhepunkt. Wie angedeutet, stellte für mich die Gestaltung der Charaktere einen großen Nachteil dar.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Ist die Gans Ernst, wirklich so ganz ernst?

Gans Ernst von Jimmy Kimmel
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Kennst du schon die Gans Ernst? Nicht? Dann musst du sie direkt kennenlernen, da sie ganz ernst ist. In diesem interaktiven Kinderbuch hat Groß und Klein eine besondere Mission. Wir müssen die Gans Ernst ...

Kennst du schon die Gans Ernst? Nicht? Dann musst du sie direkt kennenlernen, da sie ganz ernst ist. In diesem interaktiven Kinderbuch hat Groß und Klein eine besondere Mission. Wir müssen die Gans Ernst zum Lachen bringen, da Gans Ernst schon lange nicht mehr gelacht hat. Wirst du es schaffen?

Als angehender Grundschullehrer ist man immer auf der Suche nach neuen Kinderbüchern. Hierbei bin ich auf ein ganz besonderes Kinderbuch gestoßen. Ich finde, dass dieses Kinderbuch größtenteils kindgerecht gestaltet ist. Die Abbildungen sind detailliert und freundlich und der nicht zu lange Text lädt zum herzlichen (Vor-)Lesen ein. Was ich an diesem Buch sehr besonders finde, ist das ein Spiegel eingefügt worden ist, an dem die Kinder Grimassen schneiden sollen, um Gans Ernst zum Lachen zu bringen. Eine sehr innovative und außergewöhnliche Idee. Dennoch stören mich zwei Dinge an diesem Buch. Der Preis ist recht hoch angesetzt und die Altersempfehlung ist zu niedrig. Welches Kind versteht in diesem Alter was von Anwälten?!

Im Großen und Ganzen ist das Kinderbuch „Gans Ernst“ trotz den zwei Kritikpunkten ein ganz gelungenes Kinderbuch, welches eine neue innovative Idee im Buch auffasst.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Rasanter Thriller, authentische Protagonistin - zu weit hergeholtes Ende

Die Besucher
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Ihr Mann ist gefahren und dann klopft es an der Wohnungstür. Zwei FBI Ermittler stehen vor ihr und behaupten: „Ihr Mann ist nicht der, der er zu sein vorgibt“. Diese Geschichte passiert Jemima und der ...

Ihr Mann ist gefahren und dann klopft es an der Wohnungstür. Zwei FBI Ermittler stehen vor ihr und behaupten: „Ihr Mann ist nicht der, der er zu sein vorgibt“. Diese Geschichte passiert Jemima und der Protagonistin fehlen die Worte. Die zwei Ermittler bitten Jem sie zu begleiten, um mit ihr über Leo, dem Ehemann, zu sprechen. Sie behaupten, dass er in dunkle Geschäfte verwickelt ist und hauptsächlich Geld wäscht. Doch dann klingelt Jems Telefon. Der Mann am Hörer warnt Jem und sagt: „Vertrau den beiden Besuchern nicht“. Wem kann Jem glauben? Soll sie fliehen oder doch den FBI Ermittlern vertrauen ? Eine rasante Jagd beginnt, in der Jem nicht mehr weiß, wem sie vertrauen kann.

Mit „Die Bewohner“ liefert uns der Autor Tom Wood eine rasante Story, die in einem Zeitraum von 24 Stunden sich abspielt. Es geht rasant hin und her und man merkt gar nicht, wie sich die Seiten schell lesen lassen. Ich wurde bei diesem Buch direkt am Anfang gefesselt. Der Plot ist sehr gut durchdacht und hat eine gute Spannung. Ich war am Geschehen hautnah dabei, da die Ich-Perspektive das Lesegeschehen intensiv darstellen lässt. Auch wenn man in diesem Thriller Jems Perspektive kontinuierlich einnimmt, erhält man Einblicke in das Leben der Polizistin Rusty, welche die Polizeiwache in der Kleinstadt, in der Jem und Leo wohnen, führt. Beide Perspektiven zeigen gute Einblicke in die Geschichte. Dennoch wurde ich mit Rusty als Person nicht warm. Sie wirkte recht distanziert und unsympathisch. Nebenbei sind einzelne Abschnitte zu Leos und Jems Kennenlernen in Rom abgebildet. Eine gute Ergänzung.

Die Handlung hat zum Schluss noch reichlich an Spannung erhalten, da man endlich herausfinden wollte, wer die Wahrheit sagt und wer am Lügen ist. Doch dann war ich über die Auflösung und das Ende enttäuscht, da es sehr weit hergeholt und recht übertrieben ist.
Dennoch kann ich über einen positiven Schreibstil des Autors berichten, da er fast jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger beendet. Toll gemacht !

Schlussendlich kann ich festhalten , dass mir der Thriller „Die Bewohner“ im großen und ganzen gefallen hat. Eine gute Spannung, ein guter Plot, eine authentische Protagonistin, jedoch ein zu weit hergeholtes Ende. Wer also gerne rasante und spannende Thriller lesen mag, der ist hier richtig !

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Sozialkritischer Kriminalroman, der ein gutes Stück sowjetische Geschichte aufgreift

Black Sun
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Der Thriller „Black Sun“ spielt 1961 in der ehemaligen Sowjetunion. Der Protagonist Major Alexander Wassin ist Agent des KGBs. Er hat den speziellen Auftrag erhalten, den mysteriösen Selbstmord eines jungen ...

Der Thriller „Black Sun“ spielt 1961 in der ehemaligen Sowjetunion. Der Protagonist Major Alexander Wassin ist Agent des KGBs. Er hat den speziellen Auftrag erhalten, den mysteriösen Selbstmord eines jungen Physikers namens Petrov zu untersuchen. Dabei muss sich Wassin in die geheim gehaltene und isolierte Stadt Arsamas-16 begeben. In Arsamas-16 plant man grauenvolle Dinge. Dort herrscht höchste Geheimstufe, denn dort bereitet man die große Testzündung der größten Wasserstoffbombe der Welt vor. Dieser Bombe wird später der Name der „Zar Bombe“ zugesprochen. Bei seinen Ermittlungen merkt Wassin, dass er sich auf die Hilfe der Forscher und Ansässigen nicht verlassen kann. Eine Wand des Schweigens entsteht und Wassin geht davon aus, dass Petrov doch keinen Selbstmord begangen hat.

Ich finde schön, dass dieser Thriller auf wahren Begebenheiten beruht. Der Autor erklärt die damaligen Umstände auf den letzten Seiten. Somit war ich sehr gespannt, wie er dieses gute Stück der Geschichte der Sowjetunion aufgreift. Das Buch beginnt mit der Ankunft von Wassin in der isolierten Stadt. Schnell kommt eine recht beklemmende Stimmung auf, da das Gefühl von ständiger Kontrolle und Beobachtung auftaucht. Wassim muss sich vorsichtig bewegen und nicht zu viel Aufsehen erregen. Das Setting wird durch den Autor wunderbar dargestellt. Man kann sich Arsanas-16 und die Menschen vor Ort gut vorstellen. Sie sind Marionetten des Regimes, die kaum Freiheiten haben. Je mehr Wassim ermittelt, desto gefährlicher wird es für ihn. Und das spürt man beim Lesen. Wassin als Person weist zwiespältige Charaktereigenschaften auf. Er ist ein Sinnbild der Gerechtigkeit und Wahrheit, verfällt jedoch in manchen Teilen seines Lebens in Untreue und Verrat. Deswegen konnte ich nach dem Ende des Buches ihn immer noch nicht durchschauen. Da freue ich mich auf die weiteren Bände, um Wassim als KGB-Agenten besser kennenzulernen. Dem Buch wird das Genre „Thriller“ zugesprochen. Für mich ist diese Kategorisierung fehl am Platz. Der Begriff des „Kriminalromans“ wäre meiner Ansicht nach passender. Es fehlten mir viel zu viele Merkmale, die einen Thriller ausmachen. Dazu gehören: unvorhersehbare Wendungen, rasanter Handlungsverlauf (…). Insgesamt hat der Autor einen flüssigen Schreibstil, entwirft jedoch an manchen Stellen zu lange Kapitel, die sich ziehen.
Dieses Buch wird für viele Leser keine leichte Lektüre sein, da es sehr komplex ist. Man muss sich viele Personen, zwischenmenschliche Beziehungsgeflechte, Motive und Rahmeninformationen merken, um am Ende von diesem Buch überzeugt zu sein. In diesem Fall muss man sich auf die sowjetische Geschichte einlassen können, sonst wird einem das Buch nicht gefallen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich konnte mich in die Geschichte und das sowjetische Setting hineinversetzen, da es gut skizziert wird. Das Buch ist sozialkritisch und übt starke Kritik an den atomaren Aufrüstungen aus.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Die Schattenseiten des Berühmtseins

Das dunkle Flüstern der Schneeflocken
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Der Jugendthriller „Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ entführt uns in das kalte Island am Rande der Welt. Eine der Protagonistin namens Hannah ist überhaupt nicht erfreut nach Island zu ziehen. Sie ...

Der Jugendthriller „Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ entführt uns in das kalte Island am Rande der Welt. Eine der Protagonistin namens Hannah ist überhaupt nicht erfreut nach Island zu ziehen. Sie wurde der Schule verwiesen und absolviert in Island ein Praktikum bei einer Tageszeitung. Dort hat sie die spannende Möglichkeit eine hochbekannte Influencerin namens Imogen kennenzulernen. Hannah ist sehr schnell beeindruckt von ihr, vermisst jedoch die alte Zeit in Großbritannien. Eine kurze Zeit später wird eine Leiche eines Professors in einem Lavafeld gefunden. Alle Indizien sprechen für Imogen als Täter. So wird Imogen bei einer Show von den Polizeibeamten abgeführt. Ist die hochbekannte Influencerin wirklich eine Mördern und ihre Karriere reine getarnte Fassade? Hannah glaubt an Imogens Unschuld und beschließt auf eigene Faust zu ermitteln! Dabei begibt sich Hannah in Gefahr.

Wie in der Einleitung beschrieben, entführt uns dieser Jugendthriller ins schneebedeckte Island. Ein Land voller Krimi- und Thrillerpotential! Die Autorin beginnt schon auf den ersten Seiten das recht abseitsgelegene Land im Norden durch schöne Beschreibungen darzustellen. Diese gefielen mir sehr gut, da man sich den Handlungsort noch genauer vorstellen konnte. So stürzte ich mich in ein Abenteuer und war sehr gespannt was mich erwartete.
Dieses Buch wird jeweils aus zwei Perspektiven geschildert. Hannah und Influencerin Imogen erzählen jeweils den Plot aus ihrer Sichtweise. Dadurch kann man beide Charaktere sehr nah kennenlernen. Zu Hannah ließ sich meines Erachtens nach, eine bessere Bindung als zu Imogen aufbauen, da man viel mehr über sie erfahren hat. Außerdem denke ich, dass die Rollenverteilung auch einen erheblichen Einfluss auf die Tiefgründigkeit der Charaktere hatte. Imogen wird in diesem Buch verdächtigt und wirkt im Vergleich zu Hannah viel distanzierter zum Leser. Dies lässt sich ganz einfach damit begründen, dass man von Anfang an nicht weiß, ob Imogen etwas zu verstecken hat.
Um überhaupt zu verstehen wie die Anschuldigungen zu Stande kommen, entwickelt sich ein paralleler Handlungsstrang, den man in der Vergangenheit zu verordnen kann. Da werden einzelne Details offenbart, wodurch man nachvollziehen kann, warum die Influencerin Imogen in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt ist. Dies hat mir in diesem Buch sehr gefallen.
Eine gewisse Spannung in diesem Buch ist fast durchgängig vorzufinden. Dabei muss ich sagen, dass wenige Wendungen auftraten, die mich schockierten. Natürlich fand ich den Plot interessant zu verfolgen, dennoch erschien mir der Verlauf der Handlung recht vorhersehbar. Wohlmöglich habe ich einfach zu viele Thriller gelesen, wodurch ich die Konzepte und Vorgehensweisen dieses Genres schon verstanden habe. Für junge Leser und Leser, die sich neu in dieses Genre bewegen möchten, ist dieses Buch auf jeden Fall richtig.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich fand die atmosphärische Kulisse gut dargestellt, die Charaktere sind durchaus passend gewählt und das Gebiet „Social Media“ wird in dieses Buch gut integriert. Hier kann man gut erkennen, welche Schattenseiten ein bekanntes Leben auf Social Media Kanälen mit sich bringt.

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