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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2020

Spannend bis zum Schluss – toller Lesestoff

Bis alle Schuld beglichen
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Jan Tommen, Mordermittler bei der Berliner Kripo, wird sonntagsmorgens von seinen Kollegen aus dem Bett geklingelt. Aber nicht, weil sie seine Hilfe bei einem neuen Mordfall brauchen, sondern weil er unter ...

Jan Tommen, Mordermittler bei der Berliner Kripo, wird sonntagsmorgens von seinen Kollegen aus dem Bett geklingelt. Aber nicht, weil sie seine Hilfe bei einem neuen Mordfall brauchen, sondern weil er unter dringendem Tatverdacht beim Mord am Richter Georg Holoch steht. Jan hat keine Erinnerungen an den gestrigen Samstag, den Mordtag. Um nicht in Untersuchungshaft zu landen, flieht er und taucht unter. Er will selbst den Mörder finden und damit seine Unschuld beweisen. Aber der Mörder hat noch weitere Opfer im Visier und für Jan beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit….
Für mich war es das erste Buch dieses Autors und ich muss sagen: der Schreibstil liegt mir, die Handlung ist spannend wie abwechslungsreich und hat mich voll in seinen Bann gezogen. Das liegt sicher daran, dass Jan nicht der „linientreue“ Polizist im herkömmlichen Sinne ist und seine Methoden schon etwas speziell sind. So auch seine Freunde. Da er selbst per Haftbefehl gesucht wird, greift er auf die bei seiner Ermittlung zurück. Und die sind ebenfalls sehr speziell, was der Geschichte Esprit gibt und das Lesen kurzweilig macht. Da gibt es den Afrikaner Chandu Birangaro, der als Türsteher und Geldeintreiber die besten Verbindungen zur Berliner Unterwelt hat. Oder Zoe Dieck, die Rechtsmedizinerin, der bei ihrem Job der richtige Kick fehlt, die den Nervenkitzel sucht. Und dann wäre da noch Maximilian Kornecker der IT-Student, der bisher jede Firewall und jedes Passwort geknackt hat. Alle sind Freunde von Jan, untereinander kannten sie sich bisher aber noch nicht. Darum kommt es im Laufe der Ermittlungen auch immer wieder zu verbalen, mich zum Grinsen bringenden, Schlagabtauschen. Die Geschichte selbst fand ich spannend bis zum Schluss. Immer wenn dieses „Kleeblatt“ dachte den Täter zu kennen, mussten sie aufgrund neuer Erkenntnisse umdenken und weitersuchen. Gut man könnte sagen, dass die Handlung unrealistisch wirkt, aber das hat mich nicht gestört. Ich fand das Buch sehr spannend. Von mir gibt’s daher auch 5 Lese-Sterne und eine 100% Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

ich bin einfach begeistert

Die verstummte Liebe
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Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von James Mitchell. Nach dessen Beerdigung zeigt seine Frau Helen nicht etwa Trauer wegen des Verlustes, sondern Wut gegenüber diesem Toten. Tochter Ellinor versteht ...

Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von James Mitchell. Nach dessen Beerdigung zeigt seine Frau Helen nicht etwa Trauer wegen des Verlustes, sondern Wut gegenüber diesem Toten. Tochter Ellinor versteht die Welt nicht mehr, als ihre Mutter behauptet, er hätte ihr Leben zerstört. Und so beginnt Helen ihrer Tochter ihre Lebens- und Liebesgeschichte zu erzählen…
Ich durfte dieses Buch vorab lesen und bin vollauf begeistert. Was Melanie Metzenthin hier als Lebensbeichte schildert, hat mich stark erschüttert. Dabei gelingt es der Autorin, die natürlich den Bonus ihres Berufes hier mit einfließen lassen kann, den Lesern die Beweggründe der Personen zu ihrem Handeln nahezubringen. Das heißt aber nicht, dass ich damit immer einverstanden war. So bin ich auch heute, nachdem ich das Buch bereits vor einigen Tagen ausgelesen habe, noch immer nicht ganz mit Helen ausgesöhnt. War ich anfangs von Helens Mut mit der Flucht nach Hamburg und der heimlichen Heirat gegen den Willen der Eltern stark von ihr beeindruckt, so haben mich ihre späteren Entscheidungen in England während des ersten Weltkriegs doch etwas entsetzt. Ja ich kann sagen, dass mich das Buch auch noch nach dem Weglegen stark beschäftigt hat. Auf jeden Fall waren das für mich bewegende, kurzweilige Lesestunden, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Die Tentakel des Krieges erreichen uns heute noch – wunderbarer Lesestoff

Wohin die Schuld uns trägt
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Tania Lewalder hat in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Als 6jähriges Kind verliert sie ihre Mutter und ist auf der Flucht aus Polen mit ihrer Oma Luise. Die mag Tania aber nicht. ...

Tania Lewalder hat in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Als 6jähriges Kind verliert sie ihre Mutter und ist auf der Flucht aus Polen mit ihrer Oma Luise. Die mag Tania aber nicht. In Polen sind schlimme Dinge passiert über die Tania bis heute nicht reden kann. Doch dann taucht eines Abends ihr polnischer Jugendfreund Matteusz vor ihrem Häuschen auf. Obwohl sieben Jahrzehnte zwischen ihrem letzten Kontakt liegen, erkennt sie ihn sofort wieder. Matteusz klopft aber nicht bei ihr, er wirft nur den letzten Brief ihrer leiblichen Mutter in ihren Briefkasten. Am Folgetag findet man ihn – tot, ermordet. Kenza Klausen und ihr Team beginnen mit der Ermittlung zu seinem Mord. Da Kenza neu im Team ist und dann gleich noch die Ermittlungen leitet, fühlt sich der alteingesessene Kollege Bert Janßen übergangen. In seinen Augen steht ihm diese Position zu. Ärger ist hier vorprogrammiert. Das wird von der Autorin auch sehr lebendig geschildert und hat mir sehr gut gefallen. Kenza ist der Meinung, dass der Mord mit der Vergangenheit von Tanias Familie zusammenhängt, da auch ein Tagebuch von Tanias Mutter auftaucht. Auftaucht ist zu viel gesagt, denn mit dem Mord an Matteusz verschwindet auch das Tagebuch wieder.
Beim Lesen wechseln sich Rückschau auf das Leben kurz vor Kriegsende und der chaotischen Flucht Richtung Westen mit den Einblicken in die polizeilichen Ermittlungen ab. Dieser ständige Wechsel ist der Autorin sehr gut gelungen, so dass ich diesen nie als Bruch beim Lesen empfunden habe. Im Gegenteil. Gegen Ende eines Kapitels blieb immer etwas Spannendes offen und hat mich zum Weiterlesen animiert. Alles in allem fand ich das Buch sehr spannend und war stark berührt welch grausame Dinge die 6jährige Tania erleben musste. Wie grausam, ja hartherzig, ihre Oma Luise ihr gegenüber war und die Stiefmutter ihr auch keine Wertschätzung oder gar Liebe entgegengebracht hat.. Wie Tania aus ihrem gewohnten Leben gerissen wurde und selbst ihre Mutter nicht mehr zum Trösten hatte. So kann ich im Nachhinein verstehen, warum Tania bisher über diese Erlebnisse nicht sprechen wollte, ja sie für sich selbst verdrängt hat.
Ich bin von dem Buch begeistert und gebe daher 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Sophia vom Leben gefordert – großartiger 3. Band

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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Sophia hat ihren Traum nicht aus den Augen verloren – den Traum ein eigenes Kosmetikunternehmen aufzubauen. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg. Erst einmal muss sie sich um ihre beste Freundin Henny ...

Sophia hat ihren Traum nicht aus den Augen verloren – den Traum ein eigenes Kosmetikunternehmen aufzubauen. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg. Erst einmal muss sie sich um ihre beste Freundin Henny kümmern. Gemeinsam mit ihr versuchen sie deren Kokainsucht zu besiegen. Für beide ein schwerer, traumatischer Weg. Aber auch hier zeigt sich wieder, wie herzlich, wie aufopferungsvoll Sophia zu ihren Lieben steht. Mich beeindruckt diese Hauptfigur immer mehr. Denn auch sie hat mit schweren Gedanken und Sehnsüchten zu kämpfen. Noch immer weiß sie nicht, ob ihr Sohn Louis lebt und nach der Hochzeit mit Darren wird der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind in ihr immer drängender. Als sich nach 3 Ehejahren noch immer keine Schwangerschaft einstellt, geht sie zum Arzt und erhält dort die Diagnose…
Mich hat dieses Buch nach dem Aufschlagen sofort wieder in seinen Bann gezogen. Die darin so lebhaft geschilderten Charaktere lassen mich tief abtauchen und die Zeit vergessen. Besonders Helene Rubenstein, die mit harter Hand ihr Millionen-Imperium führt, die einen lebenslangen erbitterten Kampf um Wettbewerbsvorteile mit ihrer Konkurrentin Elisabeth Arden führt, hat es mir (natürlich neben der Hauptfigur Sophia) angetan. Diese Frau kommt mir immer wie eine eiserne Lady vor und ich denke, der Preis ihres Ruhms ist die Einsamkeit. Mit Machtaufnahme der Nazis wird ihr Leben, sie ist schließlich Jüdin, was den europäischen Markt und ihre Heimat Polen betrifft nicht einfacher. Aber auch Sophias Leben verändert sich durch den amerikanischen Beitritt. Darren meldet sich gegen ihren Willen nach einem heftigen Streit freiwillig zum Militär….
Für mich war das wieder Lesevergnügen und Entspannung zugleich. Darum gibt’s auch 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Kleine Wünsche, große Sorgen – wunderbare Fortsetzung

Gut Greifenau - Silberstreif
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Wieder macht sich Konstantin Sorgen um sein Gut, denn das Geld verliert immer mehr an Wert. Aber wie immer gibt es in solchen Fällen Gewinner und Verlierer. Der alte Landadel gehört auf jeden Fall nicht ...

Wieder macht sich Konstantin Sorgen um sein Gut, denn das Geld verliert immer mehr an Wert. Aber wie immer gibt es in solchen Fällen Gewinner und Verlierer. Der alte Landadel gehört auf jeden Fall nicht zu den Gewinnern beim Sturz der Monarchie. So ist auch die Familie zweigeteilt und Rebecca und Konstantin haben neben den eigenen Sorgen alle Hände voll zu tun, um den Zusammenhalt der Familie aufrecht zu halten. Auch wenn das so einiges an Kompromissen, Diskussionen und Streit mit sich bringt…

Der Erzählstil ist auch im 5.Teil wieder wunderbar unterhaltsam. Die kleinen und großen Sorgen der Familienmitglieder wie auch des Personals machen dieses Buch zu einer rundum gelungenen Geschichte, die kurzweilige Lesestunden garantiert. Besonders gefällt mir, dass Hannah Caspian geschickt die Entwicklungen in der Geschichte Deutschlands mit in die Handlung einbaut. Das tut sie aber wohl dosiert, so dass der Leser geschichtliche Hintergründe erfährt, ohne dabei zu ausufernd zu sein und die Handlung ins Hintertreffen gerät.
Um nicht zu viel von der Handlung zu verraten, möchte ich nur kurz auf zwei Charaktere eingehen. Das ist zum einen Feodora, Konstantins Mutter, die immer noch den alten Werten nachtrauert und krampfhaft versucht daran festzuhalten. Ihr Standesdünkel, den sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten kann, ist einfach herrlich beschrieben. Da versucht sie doch ihre erwachsenen Söhne zu verkuppeln, nur um wieder zu altem Ruhm zu gelangen. Ich frage mich, ob sie irgendwann mal in der neuen Zeit ankommt oder weiter ignorant bleibt.
Für mich ist auch Konstantins Schwester Katharina eine sehr gelungene Romanfigur. Sie ist stark, schafft es neben Mann, Kindern und Studium trotzdem immer noch ein offenes Ohr für die restlichen Familienmitglieder zu finden und zu helfen. Gut, das Geld ihres Mannes ist dabei nicht gerade hinderlich, aber ohne ihr so großes Herz wäre da auch nicht so viel Gutes bei herausgekommen.
Ich finde diesen 5. Band großartig und gebe daher auch wieder 5 Lese-Sterne wie auch eine 100%ige Lese-Empfehlung.

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