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Veröffentlicht am 02.08.2021

Reise VOR dem Sterben, sonst reisen deine Erben

Erben wollen sie alle
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Was soll ich sagen? Ich bin auch von diesem Buch wieder hellauf begeistert. Das schönste an den Büchern von Tessa Hennig ist, dass man eine wunderschöne literarische Reise erlebt und das, ohne in ein Flugzeug ...

Was soll ich sagen? Ich bin auch von diesem Buch wieder hellauf begeistert. Das schönste an den Büchern von Tessa Hennig ist, dass man eine wunderschöne literarische Reise erlebt und das, ohne in ein Flugzeug steigen zu müssen und vor allem ohne Stress. Insbesondere in dieser schwierigen Coronazeit, ist das Lesen dieses Buches eine herrliche, erfrischende Abwechslung.
Diesmal entführt uns Tessa Hennig auf die typisch deutsche Urlaubsinsel Mallorca. Wer nun als erstes an Ballermann und Partys denkt, wird schnell eines Besseren belehrt, denn in diesem Buch besuchen wir die Rentnerin Bianca, die sich in dem malerischen Ort Soller niedergelassen hat. Doch Bianca denkt nicht daran auf der Terrasse zu sitzen und die schöne Aussicht zu genießen. Frisch verliebt, will sie mit ihrem Wolfi noch was erleben und was gibt es da Besseres als eine Weltreise? Ihren Kindern würden da so einige Dinge einfallen, schließlich wollen sie doch auch etwas von dem Geld erben. Schnell packt die Verwandtschaft die Koffer und reist nach Mallorca. Doch Bianca denkt nicht daran sich die Reise ausredenzulassen, schon gar nicht von ihren Kindern, die sich doch sonst kaum melden.
Die Autorin hat es mal wieder geschafft mich mit ihrem einzigartigen Schreibstil an das Buch zu fesseln. Wie oft hört man den Spruch „Die Mischung machts“? Tessa Hennig hat diesen wohl verinnerlicht, denn mit ihrem malerischen Schreibstil gepaart mit Witz und Sarkasmus an den passenden Stellen, schafft sie es einen nicht nur zum Lachen zu bringen, sondern lässt auch vor dem Inneren Auge der Leser einen Film entstehen. Besonders die Landschaftsszenen werden so detailliert beschrieben, dass man sich die Orte, obwohl man noch nie dort gewesen war, sehr gut vorstellen kann inklusive Gerüche und Geschmäckern. Trotz des unverwechselbaren Humors gibt es aber auch die ein oder andere dramatische und ernste Szene, was wohl bei jeder Familienzusammenkunft vorkommt, da stellt Biancas Familie keine Ausnahme dar. Die Szenen werden jedoch geschickt in die Handlung eingeflochten, so dass die Heiterkeit und Leichtigkeit der Handlung erhalten bleibt.
Die Figuren sind wieder sehr lebendig dargestellt und könnten so in jeder größeren Familie vorkommen, was das ganze sehr lesernah und realistisch gestaltet. Insbesondere die Protagonistin Bianca ist mir sehr ans Herz gewachsen, lässt sie sich von ihrer Familie nicht den Mund verbieten und lebt ihr Leben. Die Beziehung zu ihrer Enkeltochter Louisa hat mich sehr berührt, so eine Beziehung, ganz ohne Generationenkonflikt, wünscht sich doch jeder insgeheim. Auch Louisa hat sich einen Platz in meinem Leserherz gesichert, denn sie ist ebenso ein besonderer Mensch wie ihre Oma. Jedoch legt auch das ein oder andere Familienmitglied eine 180° Wende hin, oder waren die Familienmitglieder schon immer so herzlich und der wahre Charakter der einzelnen Personen war von Vorurteilen und unausgesprochenen Vorwürfen verschleiert. Aber nicht nur die Protagonisten wurden liebevoll von der Autorin gestaltet, auch die Nebenfiguren wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet, so dass auch diese ein Herz und eine Seele haben. Natürlich darf bei einer so idyllischen Kulisse ein wenig Herzschmerz aber auch die große Versöhnung nicht fehlen, sodass die Geschichte durch ein Happy End abgerundet wird, jedoch ist der Weg dahin nicht einfach.
Das Buch hat mich sehr berührt, zeigt es neben den typischen Familienschwierigkeiten doch, worauf es wirklich im Leben ankommt und das ist definitiv nicht das Erbe, sondern Zusammenhalt. Das Buch hat mir wunderschöne, erheiternde Lesestunden beschert, aber von Tessa Hennig ist man ja nichts anderes gewöhnt. Der einzige „Haken“ ist, dass man leider auch wieder Abschied nehmen muss, von den so liebgewonnen Charakteren, wenn das Buch beendet ist und dass meine Reiseliste wieder einen Punkt dazu bekommen hat 😉

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Nicht alles was glänzt ist auch aus Gold

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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„Trust my heart“ ist ein gelungener Reihenauftakt der Golden-Campus-Triologie der Autorin Lyla Payne, die mich mit ihrem Buch überzeugen konnte.

May flieht aus ihrer Heimatstadt zu ihrer Großmutter nach ...

„Trust my heart“ ist ein gelungener Reihenauftakt der Golden-Campus-Triologie der Autorin Lyla Payne, die mich mit ihrem Buch überzeugen konnte.

May flieht aus ihrer Heimatstadt zu ihrer Großmutter nach Golden Isle, einen Ort, an dem die Schönen und Reichen wohnen und eben die, die für sie arbeiten. Normalerweise mischen sich die beiden Gesellschaftsschichten nicht, weshalb May sich zu der Golden Isles Academy und ihren Mitschülern nicht gerade zugehörig fühlt. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod ihrer Großmutter steht für May fest, dass sie trotz aller Umstände in Golden Isle bleiben will, jedoch ist das nicht ganz so einfach, da sie dem Gericht zeigen muss, dass sie als Minderjährige für sich selbst sorgen muss und dafür braucht sie einen Job. Da ist es ganz praktisch, dass ihr der reiche, beliebte und vor allem attraktive Felix anbietet für ihn und seinen Zwilling zu arbeiten und auf ihre kleine Schwester aufzupassen, die nach dem Tod der Eltern eine schwere Zeit durchmacht. May zögert, ob sie das Angebot annehmen soll, schließlich sollten die beiden Schichten sich nicht mischen, aber sie hat ja keine Wahl und die Zwillinge sehen aber auch einfach zu gut aus…

Ich gebe zu, dass ich durch das wunderschön gestaltete Cover auf das Buch aufmerksam geworden bin und da ich ein großer New/ Young Adult Fan bin musste ich es einfach lesen. Natürlich hat der Klappentext mich auch sehr neugierig gemacht, da mir May schon in diesem sympathisch erschienen ist. Besonders gefallen hat es mir, dass der Titel und der Inhalt einfach so gut zum Cover passen, sodass das Buch sowohl von außen als auch von innen ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

Was sich durch das Cover und den Klappentext schon angedeutet hat, ist mir beim Lesen immer klarer vor Augen erschienen, nämlich, dass man dieses Buch einfach lieben muss. Natürlich ähnelt das Grundgerüst den typischen Stories aus diesem Genre und das Ende hat mich auch nicht überrascht, vor allem da es sich im Prolog schon angekündigt hat, jedoch war der Weg bis dahin ein anderer. Auch wenn es ein Stereotyp ist, dass das arme Mädchen den reichen Jungen bekommt, ist der personelle Hintergrund mal erfrischend anders. Der Schreibstil spiegelt das Alter der Protagonisten und das der Zielgruppe wider, so dass dieser leicht und flüssig zu lesen war. Die Autorin hat mich in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen so nur dahin, so dass das Buch viel zu schnell wieder beendet war.

Die Protagonisten May und Felix wurden liebevoll von der Autorin gestaltet und wirken sehr authentisch. Man erkennt jedoch auch, dass das Hauptaugenmerk der Autorin auf dem beiden lag, denn die Nebencharaktere waren nicht ganz so detailliert gestaltet, weshalb sie an mancher Stelle etwas schwächelten. May war mir auf Anhieb sympathisch, ist sie doch ein mutiges und charakterstarkes Mädchen, dass weis was sie will. Was mir sehr gefallen hat, auch May hat ihre Schwächen und sie werden auch deutlich gezeigt, denn auch sie lässt erst mal (verständlicherweise) nach dem Tod ihrer Großmutter erst mal alles etwas schleifen und hält sich nicht immer an die Regeln, wenn es darum geht, ihr Ziel zu erreichen. Überraschenderweise ist May jedoch nicht mein Lieblingscharakter, sondern Felix, der zu Beginn alles andere als sympathisch ist. Jedoch macht er die größte Entwicklung durch und es ist schön zu lesen, wie er in Mays Nähe förmlich aufblüht und einen Blick über den Tellerrand wirft. Bei so unterschiedlichen Charakteren sind jedoch auch Reibereien nicht ganz ausgeschlossen und ich war oft gespannt, wie sie ihre Probleme lösen können.

Das Buch hat mich so sehr überzeugt, dass ich nach dem Beenden erst mal geschaut habe, wann Band 2 erscheint, und zum Glück dauert es nicht allzu lange. Ich bin gespannt wie sich die Gesamthandlung entwickeln wird.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Roadtrip, des es so wohl noch nicht gegeben hat

Der erste letzte Tag
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Dies ist mein erstes Buch von Sebastian Fitzek und ich konnte kein besseres auswählen, auch wenn es sich von seinen Thrillern deutlich unterscheidet.

Fitzek schickt uns in diesem Buch auf einen Roadtrip ...

Dies ist mein erstes Buch von Sebastian Fitzek und ich konnte kein besseres auswählen, auch wenn es sich von seinen Thrillern deutlich unterscheidet.

Fitzek schickt uns in diesem Buch auf einen Roadtrip mit dem etwas konservativen Lehrer Livius und der jungen, unkonventionellen Journalistin Lena. Wie man an der kurzen Charakterbeschreibung erkennt, war dies natürlich keine geplante Reise, sondern ist aus der Not heraus entstanden, nachdem der Flug der beiden gestrichen wurde und die beiden notgedrungen sich einen Mietwagen teilen. Ist Livius zu Beginn schnell genervt von Lenas ungewöhnlicher Sicht auf die Welt, lässt er sich schon bald gezwungenermaßen auf ein ungewöhnliches Experiment ein: Die beiden verbringen den Tag, als wäre es ihr letzter. Während Livius noch zurückhaltend ist, ist Lena sofort im Experiment und so schlittern die beiden von einer verrückten Situation in die andere. Aber auch Livius erkennt, dass das Leben mehr zu bieten hat und vergisst dabei manchmal fast, dass er eigentlich nach Berlin will, um seine Ehe zu retten…

Ich muss sagen, dass ich das Buch aufgrund des Covers nicht gekauft hätte, da es nicht gerade aus der Masse hervorsticht, dafür überzeugt der Klappentext aber umso mehr, macht er doch Lust auf das Buch, ohne zu viel zu verraten. Cover und Klappentext haben mich leicht an die Autorin Jojo Moyes erinnert, da ich jedoch ein großer Fan der Autorin bin, war dieses Detail für mich eher ein Bonus.

Der Schreibstil ist locker, flockig leicht, so dass die Seiten nur so dahinflogen. Die Kapitel sind von der Länge her genau richtig, weder zu lang noch zu kurz, weshalb ein durchgehender Lesefluss möglich ist. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, was wohl an der wenig komplizierten Wortwahl liegt, die mir persönlich sehr gut gefallen hat, da man sich so nicht allzu sehr konzentrieren musste beim Lesen, was sehr von Vorteil ist, wenn man nach der Arbeit liest.

Die Charaktere wurden vom Autor sehr authentisch gestaltet, auch wenn beide ein wenig Stereotypen sind, jedoch in komplett andere Richtungen, dennoch fand ich die beiden Protagonisten sehr realistisch dargestellt und ich würde mich nicht wundern, wenn ich Lena auf der Straße begegnen würde. Lena ist schrill und unkonventionell und meiner Meinung nach leicht verrückt. Ich verstehe, dass Livius oft genervt von ihr ist, denn sie kann sehr anstrengend sein und ich würde nicht mit Livius tauschen wollen. Livius ist im Gegensatz zu Lena ruhig und ein wenig spießig, wodurch er sich gut mit mir verstehen würde, und so konnte ich mich auch gut in seinen Charakter hineinversetzten.

Auch wenn die beiden komplett unterschiedlich sind, harmonisieren sie auf eine einzigartige Art und Weise, wahrscheinlich da sie sich gegenseitig ergänzen und jeder etwas von der Sicht des jeweils anderen etwas mitnehmen kann, ist es doch oft hilfreich mal eine andere Perspektive kennenzulernen. Wie man oft sagt „Die Mischung machts“ und das ist hier der Fall, denn die beiden liefern mit ihren Unterschieden eine Situationskomik, die einen nicht nur zum Schmunzeln bringt, sondern auch dazu schallend laut loszulachen. Trotz des vielen Humors gibt es auch Passagen, die den Leser zum Nachdenken anregen und gerade Lena hat mir oft eine andere Sicht auf das Leben ermöglicht. Jedoch sind diese Passagen nicht lange ernst, dass sie gepaart mit Witz auftauchen, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Das Buch war leider viel zu schnell gelesen, obwohl es meiner Meinung nach genau richtig war von der Länge und nicht hätte länger sein dürfen. Sebastian Fitzek hat mich mit diesem Buch überzeugen können und zeigt, dass er nicht nur Thriller schreiben kann. Ich bin sehr neugierig auf den Autor geworden und werde mich auch an einem seiner Thriller wagen, jedoch würde ich mich auch über mehr aus diesem Genre freuen.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Nicht nur eine starke Schauspielerin, sondern auch eine klasse Person

Rothaarig und wild entschlossen!
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Ich gebe zu, auch ich gehöre zu den großen Fans von Oberschwester Ingrid und wollte deshalb das Buch unbedingt lesen. Es hat sich richtig gelohnt, denn Jutta Kammann ist eindeutig viel mehr als nur Oberschwester ...

Ich gebe zu, auch ich gehöre zu den großen Fans von Oberschwester Ingrid und wollte deshalb das Buch unbedingt lesen. Es hat sich richtig gelohnt, denn Jutta Kammann ist eindeutig viel mehr als nur Oberschwester Ingrid (auch wenn ich sie in der Serie sehr vermisse und es nie mehr so gut wird, wie mit ihr) und sollte nicht nur auf diese Rolle reduziert werden und genau das zeigt sie uns mit ihrer Biographie.

In diesem Buch gewährt uns Jutta Kammann tiefe Einblicke in ihr Leben, angefangen mit ihrer alles andere als leichten Kindheit im Nachkriegsdeutschland, weiter über ihre Anfänge als Schauspielerin und ihre Beziehung zu Willem, ihre Zeit bei in aller Freundschaft und endet mit ihrem Ruhestand, obwohl von Ruhe keine Rede ist.

Das Buch ist in 4 Kapitel unterteilt, die vier große Stationen im Leben der Schauspielerin repräsentieren. Da sich Personen im Leben weiterentwickeln und natürlich sich auch die Lebensumstände ändern, lesen die verschiedenen Kapitel sich auch unterschiedlich. Auch wenn sich die Kapitel deutlich von ihrem Inhalt und damit auch von ihrer Art unterscheiden, sind sie alle spannend und ich könnte mich nicht für ein Lieblingskapitel entscheiden, nicht mal für das in dem "In aller Freundschaft" erwähnt wird und das als großer Fan der Serie. Dies liegt vor allem am einzigartige Schreibstil von Jutta Kammann. Obwohl sie keine Autorin ist schafft sie es, dem Leser ihr Leben auf so eine spannende, humorvolle aber auch emotionale Art und Weise näher zu bringen, sodass beim Lesen das Gefühl entstanden ist als würde ich die Schauspielerin tatsächlich kennen und dafür hat sie meinen größten Respekt. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Biographien und kämpfe mich manchmal durch solche hindurch. Bei Jutta Kammann war dies überhaupt nicht der Fall, was mich sehr positiv überrascht hat. Die Seiten flogen nur so dahin, was zum einen an der guten Kapitelaufteilung liegt, zum anderen an der Wortwahl, da diese nicht allzu kompliziert ist, fühlt es sich umso mehr danach an, als würde die Schauspielerin vor mir sitzen und von ihrem Leben berichten.

Respekt ist ein Wort das ich ab sofort mit Jutta Kammann verbinde, denn man erkennt deutlich, dass es aufgeben in ihrem Leben nicht gibt, nie gab und auch nie geben wird. Ich glaube ich kenne keine Person mit so einem Durchhaltevermögen und Ehrgeiz wie Jutta Kammann und diesen vermittelt sie auch in ihrem Buch und inspiriert dadurch die Leser. Besonders begeistert war ich von ihren Reiseerlebnissen und ihrer Intelligenz, mit der sie ihr Leben meistert. Auch wenn es noch sehr lange dauert bis ich in dem Alter bin, hoffe ich, dass ich wenn es so weit ist, auch so weis und weitsichtige Entscheidungen treffe, denn Jutta Kammann ist ein echtes Vorbild.

Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben, denn so konnte ich hinter die Fasade von Oberschwester Ingrid schauen, die für mich ab sofort nur noch Jutta Kammann heißt, schließlich ist sie viel mehr als nur diese eine Rolle. Besonders gefallen haben mir auch die Bilder, die sich auf ein paar Seiten befunden haben, denn sie haben das Gelesene in ein paar Bildern widergespiegelt und haben eine große Nähe entstehen lassen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Vielversprechender Auftakt einer neuen Familien-Saga von Ellin Carsta

Das Unrecht der Väter
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Nach der Hansen-Saga der Autorin ist dies der Auftakt einer neuen Familien-Saga und was soll ich sagen, die Autorin hat ein Händchen für spannende Familiengeschichten.

Bei „Das Unrecht der Väter“ handelt ...

Nach der Hansen-Saga der Autorin ist dies der Auftakt einer neuen Familien-Saga und was soll ich sagen, die Autorin hat ein Händchen für spannende Familiengeschichten.

Bei „Das Unrecht der Väter“ handelt es sich um den Auftakt der Falkenbach-Saga, in der die Familien Lehmann und von Falkenbach im Mittelpunkt stehen. Die drei Kameraden Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann haben nach dem 1. Weltkrieg ihre Familienbetriebe auf Gut Falkenbach zusammen gelegt, so dass sich neben der Pferdezucht Paul-Friedrichs sich auch die Porzellan und die Töpfe- und Pfannenfabrik der Brüder Lehmann auf dem Gelände von Gut Falkenbach befinden. Doch die drei verbindet ein mysteriöses Geheimnis aus dem Krieg, dass durch die Nachforschungen der Tochter einer ihrer Kriegskameraden droht ans Licht zu geraten. Die drei Freunde versuchen nun dieses Geheimnis vor ihren Familien zu verbergen. Neben den drei Freunden werden auch deren erwachsene Kinder und deren Familien thematisiert, so dass viele Einzelstränge eine spannende Gesamthandlung ergeben.

Durch den Prolog wird man auf eine direkte, aber auch sanfte Weise in die Geschichte eingeführt und lernt schon mal die drei zentralen Charaktere Leopold, Gustav und Ferdinand kennen, die Söhne von Paul-Friedrich, Heinrich und Wilhelm. Auch bekommt man schon im Prolog einen ersten Eindruck von den Charakteren. Nasch ein paar Seiten macht meinen einen Zeitsprung von 16 Jahren, die drei Söhne sind mittlerweile selbst erwachsen, sind verheiratet und Leopold hat sogar schon selbst ein Kind. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Handlung des Buches nun richtig. In den ersten Kapiteln lernt man die Familien langsam kennen, kommen doch bei drei Familien doch ein paar Charaktere zusammen. Die Einführung fand ich dabei sehr gelungen, da ich trotz der vielen Charaktere und den damit verbundenen Namen nicht durcheinandergekommen bin und man auch gleich von jedem Charakter ein Bild im Kopf hatte. Im Laufe der spannenden Handlung, hat sich aber so mancher Charakter stark weiterentwickelt, was das Ganze noch aufregender gemacht hat. Auch war ich wieder sehr beeindruckt, wie die vielen Einzelstränge ein großes Gesamtbild ergeben haben, ohne dass die Autorin vom eigentlichen Fokus abgewichen ist und ein roter Faden hat das Buch kontinuierlich durchzogen, so dass es keines Falls überlastet gewirkt hat.

Dank dem gewohnt lebhaften und intensiven Schreibstil hat die von Anfang an vorhandene Spannung einen steilen Anstieg genommen und oft war diese zum Greifen nahe. Der Schreibstil war des Weiteren seht authentisch und malerisch, so dass man sich die einzelnen Situationen während des Lesens bildhaft vorstellen konnte. Auch die Charaktere waren sehr authentisch gestaltet und man konnte richtig mit diesen mitfühlen. Während dem Lesen konnte man gut erkennen mit wie viel Liebe die einzelnen Figuren bis ins letzte Detail gestaltet wurden. Bei der Vielfältigkeit der Charaktere war so mancher für eine Überraschung gut, denn jeder der Charaktere hat sehr viel Potenzial.

Besonders gefallen hat mir der historische Hintergrund der sich immer schneller nähernden NS-Zeit. Die Autorin schafft es das Lebensgefühl von damals sehr realistisch dem Leser näherzubringen. Auch viele historische Fakten wurden liebevoll in die Geschichte eingearbeitet, ohne dass es zu Überladen wirkte. Man hat erkannt mit welcher Mühe die Autorin recherchiert hat, damit der Roman einen wahren Kern hat.

Da es eine mehrteilige Saga ist kamen viele Fragen auf, die noch nicht beantwortet wurden, was ich aber nicht schlimm finde, denn so ist die Spannung auf den nächsten Band groß. Ein wirklich gelungener Auftakt einer neuen Familiensaga, die mich schon jetzt in ihren Bann gezogen hat. Während des Lesens ist es mir sehr schwergefallen, dass Buch nur einen Moment aus der Hand zu legen und das macht meiner Meinung nach ein gutes Buch aus. Ich kann das Buch wirklich nur Jedem weiterempfehlen, der gerne interessante und spannende historische Romane liest, denn es lohnt sich alle mal.

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