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Veröffentlicht am 30.11.2020

Zerbrochene Lebensträume

Die zitternde Welt
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Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als ...

Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als Bürger des Osmanischen Reiches aufwachsen und türkisch sprechen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Söhne sind im wehrpflichtigen Alter. Wie soll es weitergehen? Wo gehört diese Familie eigentlich hin?
Tanja Paar hat einen packenden und poetischen Schreibstil, der mich große Strecken in diese Geschichte hineingezogen hat. Es gibt viele Sprünge in diesem Roman. Doch als dieser merkwürdige Deal mit dem Pascha zustande kommt, hat mich die Geschichte irgendwie verloren und am Ende ging mir dann alles zu abrupt.
Die Charaktere sind sehr gut und interessant beschrieben. Trotzdem wurde ich nicht warm mit ihnen. Wilhelm war zu Hause alles zu eng und die Zukunft sah nicht rosig aus. Daher konnte ich gut verstehen, was ihn nach Anatolien zu diesem Bahnprojekt gezogen hat. Er ist ziemlich pedantisch, lebt für seine Arbeit und passt eigentlich gar nicht zu der freiheitsliebenden Maria. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht darum schert, was andere denken oder von ihr erwarten. Sie ist eigensinnig und unberechenbar. Das fasziniert Wilhelm und er sieht über ihre Affären hinweg. Die große Liebe ist es wohl nicht zwischen den beiden. Maria fühlt sich in der Weite Anatoliens angekommen. Daher werden ihre Kinder auch entsprechend erzogen. Sie sprechen türkisch, nicht deutsch.
Alles hätte endlos so weitergehen können, wenn nicht der Krieg den Lebenstraum kaputtgemacht hätte und die Familie darüber zerbrochen wäre.
Eine interessante und ruhige Familiengeschichte, die mich etwas zwiespältig zurücklässt.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Das Lichtenstein

Das Lichtenstein – Modehaus der Träume
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Berlin 1913: Mitten in der Stadt gibt es das Kaufhaus Lichtenstein, das ein großes Sortiment unter einem Dach bereithält. Aber nicht nur die Ware ist vielfältig, es gibt auch ganz verschiedenen Menschen ...

Berlin 1913: Mitten in der Stadt gibt es das Kaufhaus Lichtenstein, das ein großes Sortiment unter einem Dach bereithält. Aber nicht nur die Ware ist vielfältig, es gibt auch ganz verschiedenen Menschen in diesem Warenhaus. Selbst unter den Besitzern gibt es große Unterschiede. Für Ludwig, den jüngeren Bruder, soll alles bleiben wie es ist, während Jacob das Lichtenstein weiterentwickeln will und seine ehrgeizigen Pläne auch umsetzt. Doch dann steht das Haus in Flammen und die Existenz aller ist bedroht.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben jener Zeit.
Die vielen Personen sind alle sehr individuell gestaltet. Die Brüder Lichtenstein führen das Kaufhaus gemeinsam. Doch Ludwig gefällt das nicht und so versucht er alles, um seinen Bruder auszubremsen. Die Näherin Thea hat ein Auge auf Ludwig Lichtenstein geworfen und das Ladenmädchen Hedi steigt schnell auf, da sie Talent hat.
Als die Lage schwierig wird, sind alle gefordert und die Angestellten stehen ihren Chefs bei, weil es ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. Daneben haben aber auch alle ihr ganz persönliches Schicksal.
Eigentlich lese ich sehr gerne Geschichten aus dieser Zeit, doch dieser Roman konnte mich nicht so packen, wie ich es erwartet hatte. Die Charaktere kamen mir nicht wirklich nahe, die Zeitsprünge waren mir oft zu groß und es gab auch einige Längen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Zu viel Klassisches

Rachs Rezepte für Weihnachten
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Christian Rach hat mit dem Verlag GU ein Kochbuch mit Rezepten für Weihnachten herausgegeben. Da ich Kochbücher aller Art sehr mag, habe ich mich auch auf dieses Buch gestürzt. Es enthält sowohl klassische ...

Christian Rach hat mit dem Verlag GU ein Kochbuch mit Rezepten für Weihnachten herausgegeben. Da ich Kochbücher aller Art sehr mag, habe ich mich auch auf dieses Buch gestürzt. Es enthält sowohl klassische Rezepte, als auch außergewöhnliche Vorschläge.
Habe ich mir dieses Buch gerne angeschaut? Da kann ich eindeutig bejahen. Hat es mich inspiriert? Ein wenig, aber nicht genug, dass ich dieses Buch unbedingt kaufen würde.
Plätzchenrezepte, wie die für Heidesand, Engelsaugen und Vanillekipferl, gibt es überall. Dieser Teil war also nicht besonders interessant.
Bei den Weihnachtsmenüs sah das schon anders aus, auch wenn hier einiges zu finden ist, das immer wieder gerne genommen wird. Nicht alle erfordern einen großen Aufwand. Manches lässt sich gut vorbereiten.
Dazu kommen noch Vorschläge für Geschenke aus der Küche und leichtere Gerichte für die Zeit nach Weihnachten.
Die Einteilung ist übersichtlich und die Rezepte gut und verständlich dargestellt. Die Fotos haben mir sehr gut gefallen. Dazu gibt es noch einige Geschichten des Autors.
Ein Kochbuch, das mich nicht so ganz überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Die Wächter von Andalon

Von Magie und Unsterblichkeit
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Die Weltenwanderin Iris ahnt, welche Gefahr auf die Menschen zukommt. Kreaturen, die vor tausenden Jahren das magische Inselkönigreich Andalon vernichteten, wollen nun die Welt der Menschen zerstören. ...

Die Weltenwanderin Iris ahnt, welche Gefahr auf die Menschen zukommt. Kreaturen, die vor tausenden Jahren das magische Inselkönigreich Andalon vernichteten, wollen nun die Welt der Menschen zerstören. Iris muss die wiedergeborenen Wächter um sich scharen, um die Gefahr aufzuhalten. Eine dieser Wächter ist Susan, die keine Ahnung von ihren besonderen Fähigkeiten hatte. Sie findet sich zunehmend in die ihr bestimmte Rolle hinein. Als auch noch die anderen Wächter dazustoßen, erfahren sie, worum es geht. Gemeinsam trainieren sie, um vorbereitet zu sein. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Die Idee dieser Geschichte gefällt mir gut, doch sprachlich gibt es ziemliche Mängel. Ein professionelles Lektorat würde dem Ganzen sicherlich guttun.
Die Charaktere sind interessant und individuell gestaltet. Allerdings könnten sie meiner Meinung nach mehr Tiefe vertragen. Würde ich mehr über ihre Gedankengänge und Gefühle erfahren, so könnte ich mich bestimmt besser in sie hineinversetzen. Susan ist 17 Jahre und eigentlich ein ganz normales Mädchen bis… Ja bis sie erfährt, dass sie wiedergeboren ist, um die Menschheit zu retten. Nun muss sie ihre ziemlich unterschiedlichen Leben unter eine Hut bringen. Das fordert ihr doch einiges ab.
Dafür ist die Geschichte aber spannend und sehr actionreich. Dabei geht es manchmal aber auch durchaus humorvoll zu. Es gibt einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Am Ende blieb einiges ungeklärt, so dass ich neugierig auf die Fortsetzung geworden bin.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Der letzte Satz

Der letzte Satz
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Gustav Mahler ist auf seiner letzten Reise unterwegs. Es ist die Überfahrt von New York nach Europa zurück. Er hat große Erfolge gehabt und ist berühmt, aber sein Leben war nicht einfach. Als Erwachsener ...

Gustav Mahler ist auf seiner letzten Reise unterwegs. Es ist die Überfahrt von New York nach Europa zurück. Er hat große Erfolge gehabt und ist berühmt, aber sein Leben war nicht einfach. Als Erwachsener hat er immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen gehabt und von seinen vielen Kindern sind eine Reihe verstorben. Besonders der Tod seiner geliebten kleinen Tochter hat ihm zugesetzt. Nun ist er an Deck des Schiffes, erträgt die Schmerzen und hängt seinen Erinnerungen nach.
Dieser Roman ist mein erstes Buch von Robert Seethaler. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch mich konnte die Geschichte nicht so richtig packen. Die Zeiten wechseln ständig und ich wusste manchmal nicht, in welcher Zeit sich Mahler mit seinen Gedanken gerade befand, zumal er manchmal glaubt, etwas zu sehen, was er gar nicht sehen kann wie seine verstorbene Tochter. Mahler setzte bei seiner Arbeit hohe Maßstäbe an und machte es Orchestern und Sängern, mit denen er arbeitete, nicht leicht. Oft war er ungeduldig und streitsüchtig. Seine Vorstellungen setzte er auch bei seiner großen Liebe Alma durch, denn er wollte keine Konkurrenz in der Familie. Gustav Mahler war also nicht unbedingt ein sympathischer Mensch, dafür war er ein zu schwieriger Charakter und seine Art zu befremdlich.
Dieses Buch ist für Musikfreunde bestimmt ein Muss, ich hatte mir mehr erwartet, denn vieles war mir zu oberflächlich. Einige Male habe ich in anderen Quellen nach mehr Informationen gesucht.
Interessante Lektüre über einen einsamen alten Mann, der wohl ahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.

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