Eine magisch-märchenhafte Geschichte - perfekt für kalte Tage
Die Gabe des WintersGleich vorab: So viel mehr als es im Klappentext zu sein scheint!
Wir lernen Nuria kennen, welche sich von der ersten Seite an mit ihrem mutigen und zielstrebigen Charakter nicht viel sagen lässt. Sie ...
Gleich vorab: So viel mehr als es im Klappentext zu sein scheint!
Wir lernen Nuria kennen, welche sich von der ersten Seite an mit ihrem mutigen und zielstrebigen Charakter nicht viel sagen lässt. Sie lebt in einem Dorf, in dem ihr Vater der Dorfvogt ist und ihr Bruder Justor hat einen sehr eigenwilligen Charakter, wodurch er seiner Schwester einiges verbieten will.
Die Sorge der Menschen wird klar, sie leiden Hunger und Nuria reitet oft aus, um auf die Jagd zu gehen. Als sie sich wieder einmal ohne Erlaubnis in den Wald begibt, trifft sie auf den Lord, welcher von allen gefürchtet ist. Nach dieser Begegnung beginnt der Teil des Buches, in dem die Handlung ihren Lauf nimmt und es wird von Kapitel zu Kapitel spannender.
So angsteinflößend, wie er auch scheint, so fasziniert ist Nuria von ihm auf eine Art, die von der Autorin sehr gut in die Wege geleitet wird. Es ist nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern vielmehr Hass, den die Protagonistin auf den Herrscher verspürt, der die Menschheit im Stich gelassen hat, nachdem seine Gemahlin erkrankt ist.
Das ist ein Punkt, der mir in der Geschichte besonders gut gefällt. Der Part der Liebesgeschichte ist zwar ein wichtiger Teil, jedoch trägt Nuria keine rosarote Brille wie es in vielen anderen Geschichten der Fall ist.
Ihr unabhängiges und selbstsicheres Verhalten macht sie zu einer sehr interessanten Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann, besonders durch die Wut, die sie ihm gegenüber verspürt.
Ein riesengroßer Pluspunkt ist der Schreibstil der Autorin. Sie beschreibt alles so unglaublich bild- und lebhaft, dass das Gefühl von dem frostigen Reicht, der finsteren Burg und jedem einzelnen Schauplatz der Geschichte unfassbar schön rüberkommt.
Teilweise hatte man das Gefühl, selber in den von ihr so poetisch beschriebenen Wäldern zu stehen und ich habe mich oft dabei ertappt, wie meine Fingerspitzen eiskalt waren, als würde ich selber inmitten der Schneewehen sein.
Es ist wahrscheinlich angelehnt an the Beauty and the Beast, was dem ganzen einen noch märchenhafteren Touch verleiht.
Der Wendepunkt der Geschichte kam sehr überraschend und am Ende werden alle Fragen, die man beim Lesen hatte, gelöst - mit einer Auflösung, die erschreckend und meiner Meinung nach wirklich gut war.
So ist das Gefühl, einige Sachen voraussehen zu können, direkt verschwunden und hat den Leser (mich zumindest) ziemlich fassungslos und überrascht zurückgelassen.
Der einzige Punkt, der mich ein wenig stört, ist die Schnelligkeit am Ende. Es wird viel aufgelöst und gerade auf den letzten Seiten kam ein bisschen viel dazu, was man gut noch auf mehrere Kapitel hätte verteilen können - oder sogar auf einen zweiten Teil.
Dazu gehört zum Beispiel auch die Liebesgeschichte und einige Rätsel, die ich natürlich nicht Spoilern werde, welche ein kleines bisschen übereilt aufkamen oder vielleicht schon etwas früher im Buch hätten erwähnt werden können.
Nichtsdestotrotz war die Geschichte einfach nur magisch und gehört zu meinen Highlights für den Winter! Ich kann sie euch allen nur ans Herz legen, sie verdient viel mehr Aufmerksamkeit!
Eines der Bücher, in die man von der ersten bis zur letzten Seite versunken ist und danach am Liebsten direkt wieder in die Welt eintauchen würde.