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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2020

Was ist wichtig?

Miss Bensons Reise
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London, 1950. Zu viel. Es ist zu viel, es reicht. Lehrerin Margery schmeißt hin und nimmt einen Kindheitstraum in Angriff: den sagenhaften Goldenen Käfer finden. In Neukaledonien! Aber nicht allein, ein ...

London, 1950. Zu viel. Es ist zu viel, es reicht. Lehrerin Margery schmeißt hin und nimmt einen Kindheitstraum in Angriff: den sagenhaften Goldenen Käfer finden. In Neukaledonien! Aber nicht allein, ein Assistent wird gebraucht. Die chaotische Enid soll mit, aber: „... wenn Margery Enid lautlos und unbemerkt hätte um die Ecke bringen können, dann hätte sie es getan. Sie redete ununterbrochen.“
Viele unerwartete Schwierigkeiten treten auf.
Rachel Joyce beschreibt die Suche nach einem Käfer! Gibt es Langweiligeres? Dachte ich. Ein Irrtum, geht es doch um Miss Benson, ihre Begleitung und ihre Unternehmungen. Eine Krise löst die nächste ab, stets scheint die Jagd zu scheitern.
Was die Frauen erleben, wird spannend geschildert, geschickt eingebaut sind winzige Details, lange Listen, Naturbeschreibungen, menschliche Schwächen, Zeitgeschichtliches. Am beeindruckendsten aber ist die Entwicklung dieser Miss Benson, anfänglich eine unsichere, mutlose Frau zu einer Persönlichkeit. Eine teils vergnügliche, teils tragische, aber immer faszinierende Lektüre.
Roman aus dem Englischen von Maria Andreas, verlegt von Fischer Krüger.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Ein teuflischer Plan

OCEAN - Insel des Grauens
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Nicht vorstellbar: über einhundert stümperhaft amputierte Füße in grünen Gummischuhen werden an Floridas Küste angetrieben. Woher? Warum abgetrennt? Was geschah mit den Menschen dazu?
Eigentlich wollte ...

Nicht vorstellbar: über einhundert stümperhaft amputierte Füße in grünen Gummischuhen werden an Floridas Küste angetrieben. Woher? Warum abgetrennt? Was geschah mit den Menschen dazu?
Eigentlich wollte Special Agent Pendergast Urlaub machen, dass FBI befiehlt aber seinen Einsatz. Gründlich, wie es die Art des „Mannes in weiß mit der seidenweichen Stimme“ und den vielen Talenten ist, untersucht er den Fundort und beginnt zu ermitteln. In viele Richtungen. Einbezogen werden Meeresbiologen, Strömungsforscher, sogar nach China wird geschaut. Erschwert wird das Ganze durch arrogante und selbstverliebte Vorgesetzte, Verrat und hartnäckige Reporter.
Douglas Preston und Lincoln Child haben ihrem Helden Pendergast clevere Strategie, Taktik und ungewöhnliche Ansätze beigeordnet. Andere Charaktere wirken glaubhaft loyal oder wirklich unangenehm. Superwoman Constance mochte ich wegen anmaßender Arroganz ganz und gar nicht.
In diesem Thriller bleibt die Spannung hoch, wenn ein Kapitel abrupt mit einer Katastrophe endet und in die nächste Schreckensszene übergeht . Packend, teuflisch gut, super zu lesen.
Aus dem amerikanischen Englisch von Frauke Czwikla, herausgegeben von Droemer Knaur Verlag.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Jan Tommen in Bestform

Als die Nacht begann
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Auf einer belebten Straße mit Luxusgeschäften wird eine teuer gekleidete junge Frau erschossen. Woher hatte die Studentin das Geld für die Edelklamotten? Ein junger Mann macht Mittagspause auf einer Bank ...

Auf einer belebten Straße mit Luxusgeschäften wird eine teuer gekleidete junge Frau erschossen. Woher hatte die Studentin das Geld für die Edelklamotten? Ein junger Mann macht Mittagspause auf einer Bank am See und wird erschossen. Was haben beide gemeinsam? Wieder ein rätselhafter Fall für Jan Tommen und sein Team. Wo ansetzen? Escortgirl und Computernerd sind doch sehr verschieden. Also ein Heckenschütze, der wahllos tötet?
Es fällt auf, dass Tommen und seine Leute oft und gern gemeinsam essen. Hilft das bei der Tätersuche? Egal, engagiert, clever und sympathisch agieren sowohl die knallharte Gerichtsmedizinern Zoe, Chandu, der gut den etwas minderschlauen Bodyguard spielen kann und Max am Computer. Spuren führen in die Computerszene, aufwändige Ermittlerarbeit mit umfangreichen Observationen und mit
nicht ganz offiziellen Methoden schließen sich an.
Alexander Hartung hat einen langsam anlaufenden, sich zu einem packenden Fall entwickelnden Thriller geschrieben. Einiges kommt ziemlich überraschend, unerwartete Wendungen erhöhen die Spannung. Bestens zu lesen!
Edition M, Amazon Media EU S.à r.l.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Die Geschichte der Parfümerie Douglas

Die Douglas-Schwestern
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Der bekannte Parfümeur Guerlain sagte einmal: „Ein erfolgreiches Parfüm ist eines, dessen Duft einem Traum entspricht.“
Um diesen Traum geht es. Die Schwestern Marie und Anna Carstens verwirklichen den ...

Der bekannte Parfümeur Guerlain sagte einmal: „Ein erfolgreiches Parfüm ist eines, dessen Duft einem Traum entspricht.“
Um diesen Traum geht es. Die Schwestern Marie und Anna Carstens verwirklichen den ihren. Feine Gerüche faszinieren sie, ihr Entschluss steht fest: eine eigene Parfümerie eröffnen! Ungewöhnlich für Frauen in Deutschland im Jahre 1910, Widerstände wollen überwunden, Geschäftsräume in bester Lage müssen gefunden werden, ein prestigeträchtiger Name soll her. Den teilt Berta Kolbe, Prokuristin der Douglas Fabrik, die feinste Seifen herstellte, mit Marie und Anna. Ein Vertrag regelt genauestens die Modalitäten, das Edelgeschäft der Schwestern etabliert sich erfolgreich.
Charlotte Jacobi (eigentlich ein Autorenduo) erzählt detailreich die Douglas-Geschichte. Ihre Heldinnen treffen Personen der Zeitgeschichte, beispielsweise Coco Chanel in Paris, die Zarenfamilie, die Karstadts, bekannte Reeder und natürlich „Nasen“. Der Halleysche Komet findet Platz genauso wie die Weltausstellung 1910, beschrieben werden Mode, Ansichten und Gepflogenheiten. Besonderen Raum aber nehmen die Geschichten zum Thema Düfte und Fakten über ihre Historie und Herstellung ein.
Interessant zu lesen, bestens unterhaltend, eine schöne Mischung aus Fakten und schriftstellerischer Kreativität.
Roman aus dem Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Schwatzhafte Geister

Hex Files - Verhexte Nächte
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Wieder mit Ivy unterwegs. Sie ist die Einzige, die Tote nicht nur in ihrer durchsichtigen Gestalt sehen, sondern sich auch mit ihnen unterhalten kann. Die Geister sind verärgert, weil sie in einer Zwischenphase ...

Wieder mit Ivy unterwegs. Sie ist die Einzige, die Tote nicht nur in ihrer durchsichtigen Gestalt sehen, sondern sich auch mit ihnen unterhalten kann. Die Geister sind verärgert, weil sie in einer Zwischenphase bleiben müssen. Sie wurden nämlich zu Lebzeiten irgendwie verflucht ( und sein es nur vom ungezogenen Sohn, der aufräumen sollte) und natürlich zieht keiner den Fluch zurück. Damit Ivy die undankbare Aufgabe übernimmt, die Verflucher zu überreden, die Verwünschung zurückzunehmen, verraten sie ihr ein Geheimnis: ein Hexenhasser tötet unbemerkt andere Magier. Und los geht die Jagd....
Helen Harper hat es erneut geschafft: ihre sympathische, clevere und mutige Ivy unterhält den Leser bestens, unerschrocken kämpft sie mit ihrem Rafi gegen die, die den Hexen und deren Orden schaden wollen. Auch der schleimige Tarquin und der geniale Katzengefährte Brutus sind erneut dabei. Klasse, dass Ivy so gar nicht den üblichen Heldenklischees entspricht, das ist originell und macht Spaß, zu lesen. „Verhexte Nächte“ der „Hex Files“ ist ein guter Abschluss dieser dreiteiligen Reihe.
Ins Deutsche übertragen von Andreas Heckmann, von LYX.digital.

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