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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wenn die Weihnachtsgeschichte zum Leben erweckt wird

Fürchtet euch nicht
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"Ich steh' an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring' und schenke dir, was du mir hast gegeben." (Paul Gerhardt)
Um der Kirche wegen der Renovierung Platz zu machen, muss Pastor Jeremy ...

"Ich steh' an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring' und schenke dir, was du mir hast gegeben." (Paul Gerhardt)
Um der Kirche wegen der Renovierung Platz zu machen, muss Pastor Jeremy Higgins den Lagerraum ausräumen. Dabei entdeckt er zugedeckt in einer Ecke die alten Krippenfiguren, die jedes Jahr vor der Kirche platziert werden. Doch wohin nun damit, wenn man keinen Platz mehr hat? Kurzerhand entschließt sich Jeremy, seine Gemeindemitglieder zu fragen, ob sie einer Figur Obdach geben bis Weihnachten. Er ahnt jedoch nicht, dass jedes Mitglied genau die passende Figur für sich aussucht, die nicht nur ihr Leben verändern wird. Doch dann stellt er mit Schrecken fest, das Jesuskind fehlt. Ob er es wohl wieder bis Weihnachten finden wird?

Meine Meinung:
Jesus, das Licht in der Finsternis, das zeigt auch das Cover hier bei diesem Buch. Es geht um die Weihnachtsgeschichte bzw. um die dreizehn Figuren der Krippe. Außer Maria und Josef erwarten mich die drei Weisen Kaspar, Balthasar und Melchior, ein Stern, Engel, ein Lamm, Esel, die Krippe und sogar ein Kamel. Jede Geschichte ist wirklich gut von den Schwestern Betsy Duffey und Laurie Myers durchdacht. Dabei haben sie mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch emotional berührt und zum Nachdenken gebracht. So habe ich die Weihnachtsgeschichte noch nie erlebt, dass Geschichten um die Krippenfiguren mit so viel Transparenz und Offenheit von einzelnen Personen mich sogar zu Tränen rühren. Wie schon in ihrem Buch "Die Liebe hört nie auf" nehmen mich auch hier die Autorinnen mit in die Probleme, Sorgen und den Alltag einiger Kirchenmitglieder. Und wie ich im letzten Buch entdeckte, das ein Bibelvers viele Menschen verändern kann, erlebe ich es ebenso hier mit der Weihnachtsgeschichte. Die meisten von uns kennen sie und jeder kennt die Figuren, die jährlich ihren Platz in und vor den Kirchen bekommen. Trotzdem wird mir in diesem Buch noch einmal neu bewusst, wofür jede einzelne Figur ihren Platz und Aufgabe hat. Sei es der Hirte mit seinem Lamm auf dem Arm, der Bucks Leben nach seinem schweren Schicksalsschlag verändern wird. Maria, die wie Donna so unverhofft ein Kind erwartet oder der Esel, der mit seinen treuherzigen Augen Hollys Gefühle total durcheinanderbringt. Josef, der den kleinen Benji und seine Mutter um die Sorgen nach dem Vater und Ehemann beschützt. Und viele weitere Geschichten rund um die Figuren erwarten uns in diesem Buch. Nach jeder Krippenfigur darf ich zudem die Reise vom Jesuskind miterleben, das zufälligerweise im sozialen Kaufhaus gelandet war. Ebenfalls wird mir hier noch einmal bewusst, was Jesus doch für viele Menschen bedeutet. Es ist sicher nicht einfach mit so vielen Geschichten sich auf ein Ziel hinzubewegen und trotzdem haben es die Autorinnen hier geschafft. Das große Finale ist natürlich, wie nicht anders zu erwarten an Heiligabend. Wenn nicht nur die Krippenfiguren ihren Platz finden, sondern wir Leser und Pastor Higgins erleben, was diese für jeden Einzelnen bewirkt haben. Und so endet das Buch mit den schönen Sätzen: "Wie gut, das Gott in die Mitte gekommen war. Sie alle spüren seine Liebe und den vollkommenen Frieden, mit dem er sie erfüllte." Möge jeder einzelnen Leser nach diesen Geschichten ebenso erfüllt sein. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2020

Die Rache der vergessenen Gräber

Vergessene Gräber
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"Die Rachsucht ist ein verkehrtes Gut, heile nicht Übel mit Übel." (Herodot)
Frankfurt wird von einer brutalen Mordserie heimgesucht, willkürlich werden junge, erfolgreiche Menschen aus reichem Elternhaus ...

"Die Rachsucht ist ein verkehrtes Gut, heile nicht Übel mit Übel." (Herodot)
Frankfurt wird von einer brutalen Mordserie heimgesucht, willkürlich werden junge, erfolgreiche Menschen aus reichem Elternhaus zu Tode gefoltert. Zudem finden sie noch ein Opfer, bei dem die Identität bisher ungeklärt ist. Doch dann entdeckt Mara Billinski und Jan Rosen in Radka Steinmann jene Ballerina wieder, die auf dem Bild der Unbekannten war. Sofort ist Mara klar, dass sie etwas mit dem unbekannten Toten zu tun hat. Doch selbst das ihr eigener Sohn gekidnappt wird, schweigt sie beharrlich weiter. Was hat sie zu verbergen oder vor wem hat sie Angst? Mara ist sich sicher, dass ihr alter Bekannter Blochin wieder seine Hände im Spiel hat. Schnell wird ihre Annahme bestätigt, da alle Familien der Opfer eine Verbindung nach Russland haben. Jan Rosen ist derweil auf der Suche nach der Prostituierten Anyana, die er nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Meine Meinung:
Das Cover wieder mit einer Krähe, die als Kosename für Ermittlerin Mara Billinsky steht. Der Schreibstil ist spannend, informativ und sehr gut recherchiert. Inzwischen hat sich Mara gut in Frankfurt eingelebt und selbst mit ihrem Vorgesetzten Klimmt ist die Lage deutlich entspannter geworden. Doch der neue Fall mit den junge, intelligenten Opfern, die alle aus einem reichen Elternhaus stammen, scheint niemand im Team locker zu lassen. Außer der brutalen Folterung gibt es keine Gemeinsamkeit. Doch dann tauchen weitere Opfer außerhalb Frankfurts auf und Rosen entdeckt, das die Familien ihre Namen geändert haben. Zudem wendet sich die ehemalige Ballerina Radka Steinmann an die Polizei, weil ihr Sohn gekidnappt wurde. Da fällt Mara ein, wo sie diese Frau schon einmal gesehen hat. Zufälligerweise kennt Maras Vater Radka sehr gut aus der Vergangenheit. Er unterstützt sie, indem er versucht, mehr aus ihr herauszubekommen und gerät dabei in Lebensgefahr. Derweil ist Jan Rosen wie verändert, die flüchtige Bekanntschaft der Prostituierten Anyana beschäftigt ihn total. Er macht sich auf die Suche nach ihr, will ihr helfen und findet sie auch. Was jedoch nicht nur für ihn zu einer großen Gefahr wird. Im 5 Mara Billinsky Fall wurde wieder ein interessantes Thema ausgewählt. Den es geht um "Pominalnij stol" eine russische Gedenkfeier, bei der es in der Vergangenheit zu einem Schicksalsschlag kam. Mehr will ich allerdings nicht verraten, das solltet ihr lieber selbst lesen. Dass es jedoch so etwas wirklich im realen Leben gab, hätte ich niemals vermutet. Man findet zwar recht wenig dazu, doch das, was ich fand, war umso unfassbarer. Chapeau, da hat der Autor diesmal wirklich eine Thematik, die zwar wieder einmal nach Russland führt, doch für mich total neu war. Besonders gut gefiel mir, wie er den Spagat zwischen den Erlebnissen Rosens und daneben der eigentliche Fall. Durch den ständigen Wechsel der Handlungen bleibt der Spannungsbogen recht hoch und die etwas zähe Ermittlungsarbeit spiegelt dagegen die Realität wider, was mir sehr gut gefiel. Ebenso die einzelnen Charaktere, die wieder sehr gut ausgedacht waren, allen voran Mara. Dass ihre Beziehung zu ihrem Vater Edgar inzwischen deutlich besser ist, gefällt mir besonders gut. Dass der Täter so agiert, konnte ich einerseits verstehen, anderseits war es schon hart, was er seinen Opfern antat. Schade nur, dass die wichtigen Personen zu viel Einflüsse haben, um immer wieder ihrer Strafe zu entkommen. Wie herzlos sie dabei sind und sogar in der eigenen Familie über Leichen gehen, fand ich schon krass. Für mich einer der besten Fälle aus einer interessanten Thrillerreihe, die ich wärmstens empfehlen kann und von mir gibt es erneut 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
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  • Handlung
Veröffentlicht am 12.12.2020

Ein Findelkind und die Suche nach dem Weihnachtsbaum

Weihnachten am Ku'damm
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"Jeden Tag ein bisschen Liebe verschenken, heißt jeden Tag ein bisschen Weihnachten haben." (Monika Minder)
Es ist einer der kältesten Winter im Berlin der Nachkriegszeit 1949. Die Menschen leben mit dem ...

"Jeden Tag ein bisschen Liebe verschenken, heißt jeden Tag ein bisschen Weihnachten haben." (Monika Minder)
Es ist einer der kältesten Winter im Berlin der Nachkriegszeit 1949. Die Menschen leben mit dem wenigen, was sie haben. Sie leiden an Hunger und Kälte, weil sie oft in ihren ausgebombten Häusern leben und es kaum noch Holz zum Heizen gibt. Zudem kommen jetzt noch Flüchtige aus dem Osten Deutschlands dazu, die ebenfalls Wohnraum benötigen. Selbst das große Kaufhaus Thalheim liegt in Trümmern und die Familie wohnt unter einfachen, bescheidenen Verhältnissen. Ein kleines provisorisches Kaufhaus soll derweil die Familie über Wasser halten, doch es läuft nur mäßig gut, weil die Menschen nach dem Krieg kein Geld für Kleider haben. Eines Nachts findet Rike den total durchgefrorenen, kranken Erich vor dem Kaufhaus. Er erinnert sie ein wenig an ihren Bruder Oskar. Sie kann den Jungen unmöglich in der Kälte liegen lassen und nimmt ihn mit nach Hause. Erichs Geschichte erschüttert die ganze Familie Thalheim. Deshalb wollen sie für Erich ein besonderes Weihnachten ausrichten.

Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover stimmt mich sofort in die Weihnachtszeit der Nachkriegszeit. Nach der Thalheim-Trilogie kehre ich jetzt wieder zurück an die Anfänge der Familie nach dem Krieg, als sie noch recht bescheiden leben musste. Die Autorin zeigt in diesem Buch, das es nicht immer selbst verständlich ist, prächtige Weihnachtsfeste zu feiern. Gerade dessen sollten wir uns heute wieder bewusst machen, dass man durchaus bescheiden und ruhig diese Tage feiern kann. Mit dem überraschenden Fund des kleinen Erichs kommen ein wenig Erinnerungen an ihren Bruder Oskar wieder und die Geschichte wird zusätzlich interessant. Wie hart es für die Menschen aus dem Osten gewesen ist. Sie mussten in das zerbombte Deutschland flüchten und dabei alles zurücklassen. Oft haben sie dabei noch Angehörige verloren, die durch die Flucht gestorben oder gar erfroren sind. Dazu noch die Schikanen, wenn sie bei Fremden zwangseinquartiert wurden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie sich diese Menschen damals gefühlt haben. Den zu der Zeit hatten ja selbst viele im Westen nur das Nötigste an Proviant oder Holz zum Heizen. Schon alleine das Gedicht zu Beginn des Buches gibt Aufschluss, wie sich ein Erich Kästner zu dieser Zeit gefühlt hat. Was Erich mitmachen musste und wie einfallsreich die Thalheims sind auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum und einem Braten, das zeigt dieser Kurzroman. Natürlich haben gerade die Jüngsten ihre Erwartungen zum Fest. Flori hätte gerne einen schönen Weihnachtsbaum, Claire dagegen macht sich Sorgen um das Weihnachtsessen. Gerade da wird mir wieder einmal mehr klar, wie gut es uns heute geht. Selbst wenn wir in diesem Jahr wegen Corona etwas einfachere Weihnachten feiern werden, müssen wir doch zumindest nicht hungern und frieren. Weihnachten am Ku ´damm ist nicht nur ein Buch zum Einstimmen auf Weihnachten, sondern ich glaube, es ist zudem ein gutes Vorlesebuch für die Festtage. Den das Buch berührt, macht nachdenklich und vielleicht bewegt sich in manch einem Leser etwas. Für mich war es noch mal ein schöner Rückblick auf die Familie Thalheim. Und wer jetzt neugierig geworden ist, dem kann ich die Trilogie über die Thalheim-Schwestern nur ans Herz legen. Von mir gibt es für diese herzliche Geschichte 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Lügen haben kurze Beine und führen mitunter ans Ziel

Liebe, Lügen, Schneegestöber
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"Murphy mochte nicht besonders talentiert im Dekorieren sein, doch sein großes Herz machte das allemal wett." (Buchauszug)
Layla O´Reilly jobbt nebenher in Cappys Pizzeria, weil sie als Innenausstatterin ...

"Murphy mochte nicht besonders talentiert im Dekorieren sein, doch sein großes Herz machte das allemal wett." (Buchauszug)
Layla O´Reilly jobbt nebenher in Cappys Pizzeria, weil sie als Innenausstatterin zu wenig Geld verdient. Auf ihren Gast Seth Morgan ist sie nicht gerade gut zu sprechen. Diesem gibt sie nämlich die Schuld, dass ihr Verlobter Jack sich mit ihrer Cousine Jessica eingelassen hat. Nun steht die Hochzeit der beiden bevor und ausgerechnet Cooper ihr Begleiter wird krank. Stattdessen bietet sich Seth an, sie zu begleiten. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er an dem Abend verkündet, dass sie beide verlobt sind und an Weihnachten heiraten werden. Wie soll sie jetzt aus dem Schlamassel wieder herauskommen, wenn inzwischen nicht nur die Familie, sondern all ihre Freunde davon wissen. Doch dann bekommt Layla plötzlich ein geschäftliches Angebot, das sie nicht abschlagen kann. Und damit sie sich als Ausstatterin präsentieren kann, möchte sie zusammen mit Seth sein Haus dekorieren für das alljährliche Stille-Nacht-Event. Darum müssen sie das Lügenmärchen unbedingt belassen, den Laylas berufliche Zukunft steht auf dem Spiel.

Meine Meinung:
Das winterliche Cover mit dem küssenden Paar passt sehr gut zum Inhalt. Denise Hunter steht bekanntlich für romantische christliche Liebesgeschichten und hat hier einen Kurzroman geschrieben. Ich habe mich schon sehr auf diese Geschichte der Kleinen-Auszeit Reihe gefreut, gerade weil mir ihre Romane so gut gefallen. Der locker gefühlvolle Schreibstil lässt dabei die Seiten nur so dahinfliegen und 160 Seiten ist dieses Buch eine geeignete Entspannung für einen Wintertag. Der Plot ist zwar recht durchschaubar und simpel, doch gerade durch die weihnachtliche Stimmung und die christlichen Akzente wirkt das ganze harmonisch. Dabei gefallen mir besonders ihre Charaktere recht gut. Da wäre die motivierte, ehrgeizige und etwas freche Layla, deren Unmut gegen Seth kann ich ein wenig nachempfinden. Den charmanten, liebenswürdigen und gut aussehenden Seth fand ich sofort sympathisch. Dass er ein ehrlicher Typ ist, der nun bestraft wird, weil sein Freund Jack fremdgegangen und die Verlobung gelöst hat, finde ich nicht gerecht. Den jeder ist doch für seine Fehler selbst verantwortlich. Allerdings wenn dann die Hochzeit seines Ex bevorsteht, dann kann ich Layla Unmut irgendwie schon verstehen. Jessica dagegen finde ich gleich unsympathisch. Gerade ihre arrogante, eingebildete und argwöhnische Art, als sie Seth und Layla zusammen sieht, fand ich total daneben. Sie scheint sofort zu spüren, dass die beiden lügen, als sie von ihrer Verlobung hört. Schon alleine deshalb kann ich die Lügen von Seth verstehen, den er wollte ja eigentlich nur Layla gut dastehen lassen. Beeindruckend finde ich wie die Autorin dieses Lügenmärchen mit einem weihnachtlichen Event und der beruflichen Karriere von Layla kombiniert. Dabei bekomme ich beim Lesen immer mehr Lust auf Weihnachten, besonders wenn man so liest, was sich Layla an Dekorationen für dieses Event einfallen lässt. Mir gefällt, dass sich die beiden dabei immer näher kommen und Layla mit der Zeit zur Erkenntnis kommt, das Seth gar keine Schuld trifft. Trotzdem bleibt die Lüge, die Layla Gewissen immer mehr belastet. Lassen Sie sich verzaubern mit dieser Kleinen-Auszeit, die gerade jetzt in unsere diesjährige problematische Zeit passt. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Wenn die Liebe und Ehe nach Jahren ins Wanken gerät

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt
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"Fremdgehen ist eine Entscheidung und kein Fehler, denn Fehler passieren unüberlegt." (Pinterest)
In einem einzigen Moment kann eine gut gehende Ehe zerbrechen. Dies muss Susa Bergmann erkennen, als sie ...

"Fremdgehen ist eine Entscheidung und kein Fehler, denn Fehler passieren unüberlegt." (Pinterest)
In einem einzigen Moment kann eine gut gehende Ehe zerbrechen. Dies muss Susa Bergmann erkennen, als sie durch Zufall von der Zweitwohnung ihres Mannes mit Frau und Kind erfährt. Susas Leben ist von da an nicht mehr dasselbe, hat sie doch ihren Mann Wolf immer geliebt. Dass diese Beziehung schon über 5 Jahre geht, gibt ihr noch den Rest, besonders da einige ihre Freunde es schon längst wussten. Kurzerhand zieht sie wieder bei ihrer Mutter Romy ein, bis sie eine geeignete Wohnung findet. Doch dann offenbart auch Romy ein langgehütetes Geheimnis über ihren Vater nämlich, das sie eine Halbschwester hat. Der Gedanke daran lässt Susa nicht mehr los und sie macht sich auf die Suche nach ihr. Gleichzeitig lernt sie den Mieter des Dachgeschosses näher kennen. Doch wird Susa überhaupt einer neuen Liebe eine Chance geben?

Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit der nachdenklichen Frau, die vor dem Haus steht, gefällt mir. Dabei muss ich jetzt im Nachhinein an Susa denken und wie sie sich vielleicht von ihrem zu Hause verabschiedet. Der Schreibstil ist interessant, romantisch, emotional und bewegend. Die kurzen Kapitel fliegen nur so dahin, den auch sonst bin ich auch diesmal wieder von dem Buch der Autorin begeistert. Die Überraschung, dass ihr Mann Wolf eine Affäre hat, trifft Susa wirklich hart. Doch noch schlimmer ist es zu sehen, dass er ein Kind mit der anderen Frau hat. In Rückblenden erkenne ich es dann den Susa wollte immer Kinder, doch ein Schicksalsschlag lässt das nicht zu. Mir gefällt gut, das Susa gerade in diesen nochmals Revue passieren, wie alles damals begann und wie schön ihre Liebe und die Ehe mit Wolf war. Dabei entdecke ich allerdings außerdem, dass schon damals vieles nicht so gut gelaufen ist, wie Susa vielleicht empfand. Unter anderem haben die beiden viel zu früh geheiratet und vor allem ihre Mutter und Freunde hatten immer Probleme mit ihrem Ehemann. Waren das schon Zeichen, dass Susa vielleicht doch den falschen Mann gewählt hatte? Brigitte Riebe nimmt mich mit in eine traurige Ehegeschichte, die gleichzeitig ein langgehütetes Familiengeheimnis lüftet und der Beginn einer neuen Liebe wird. Gerade die verschiedenen Wirrungen der Geschichte und die beiden Handlungsstränge macht dieses Buch lesenswert. Ich jedenfalls konnte es nicht mehr aus der Hand legen, weil ich immer wieder wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders die Suche nach der Halbschwester offenbart am Ende eine große Überraschung, die ich fast ein wenig gehofft hatte. Die Charaktere sind wieder äußerst gut durchdacht. Dabei gefällt mir die sympathische, kreative und natürliche Susa am besten. Wolf dagegen ist eher dominant, vielleicht sogar etwas egoman und chauvinistisch veranlagt. Dass er ohne Skrupel seine Frau über Jahre mit einer anderen Familie betrügt, fand ich schon dreist. Gefallen haben mir aber auch ihre Mutter Romy und besonders gut ihre tolle Freundin Bille, mit der sie über alles reden kann. Dass man am Anfang einer Beziehung noch geblendet ist von einer rosaroten Brille der Verliebtheit, dass erlebt man hier besonders gut. Ein wundervoll leichtes Buch über das Leben, Schicksal, Enttäuschung und Liebe, das ich definitiv empfehlen kann und dem ich 5 von 5 Sterne gebe.
(Wurde jetzt unter Brigitte Riebe veröffentlicht)

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