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Veröffentlicht am 08.02.2021

Spannende Familiengeschichte mit rasanten Wendungen

Die Pilotin
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"Die Pilotin" von Amelia Carr durchleuchtet die Familiengeschichte von Nancy Costello, einer alten Dame, die, bevor sie stirbt noch einmal mit ihrem Leben aufräumen möchte.

Nancy erzählt ihrer Enkelin ...

"Die Pilotin" von Amelia Carr durchleuchtet die Familiengeschichte von Nancy Costello, einer alten Dame, die, bevor sie stirbt noch einmal mit ihrem Leben aufräumen möchte.

Nancy erzählt ihrer Enkelin Sarah aus ihrer Jugend, vom Krieg, der Liebe und der Leidenschaft zur Fliegerei. Als ehemalige amerikanische Pilotin, die im 2.Weltkrieg flog, hat Nancy viel erlebt und eine einzigartige Liebe kennen gelernt.
Diese Liebe hat ihre Spuren in Nancys Leben hinterlassen, von denen niemand aus ihrer Familie ahnt.
Jahrzehnte später ist es für Nancy an der Zeit ihre Familie aufzuklären.

Amelia Carr ist selbst vierfache Großmutter und leidenschaftliche Pilotin und erzählt mit viel Herzblut von der Fliegerei.
"Die Pilotin" ist mein erster Roman von ihr und in meinen Augen durchaus gelungen.
Die Autorin schafft es durch stetige Perspektivenwechsel die einzelnen Protagonisten dem Leser nahe zu bringen.

Jede Person hat Passagen, in der sie ihre Ansichten in der Ich-Perspektive teilen darf.
Zudem gibt es Kapitelweise Zeitwechsel von der Vergangenheit zur Gegenwart.
Dadurch wird die Handung von allen Seiten beleuchtet.

Der Roman beinhaltet viele Wendungen, die den Spannungsbogen aufrecht erhalten.
Historische Ereignisse werden nur kurz angeschnitten, dennoch erhält man einen kleinen Einblick in das Leben der damaligen Zeit, mit seinen Entbehrungen und der Mentaliät.

Amelia Carr hat ein gutes Gespür dafür dem Leser das Gefühl des Fliegens zu vermitteln.
Ich konnte mir gut vorstellen, warum Nancy das Fliegen mochte, da die Autorin mit Begeisterung schreibt. Als Laie war es für mich interessant und doch einfach zu folgen, da Amelia Carr nicht zu viel Wissen in die Seiten packt.

Ich hatte mir ursprünglich etwas mehr zum Thema Krieg und zum Leben als Frau in den 40er Jahren erwartet.
Das Buch war dann doch anders, als ich es mir vorgestellt hatte, dennoch hat es mich positiv überrascht.
Im Kern steht stehts das Familiengeheimnis.
Immer wenn ich dachte, ich hätte dieses entschlüsselt, kam eine Wendung und es war doch alles ganz anders. Das hat es für mich spannend und nicht vorhersehbar gemacht. Ich habe gerne und schnell weiter gelesen und gerätselt, wie es wohl ausgehen könnte.

Bei den Protagonisten treffen wir auf sehr unterschiedliche Charaktere, die allesamt nicht perfekt sind und die ein oder andere falsche Entscheidung treffen.
Als Leser fand ich mich häufig in der Situation wieder, darüber nachzudenken was ich wohl selbst gemacht hätte.
Das Buch vermittelt uns die Botschaft, dass man in einer Familie ehrlich und offen zueinander sein sollte.

Ein gelungener Roman mit vielen Facetten, der zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ein spannendes Buch über die Abgründe in Mexiko

Der erste Tote
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"Der erste Tote" von Tim Macgabhann spielt in Poza Rica, Mexiko und handelt von dem Journalisten Andrew, sowie dem Fotografen Carlos, die durch Zufall auf eine große Story stoßen, als sie die verstümmelte ...

"Der erste Tote" von Tim Macgabhann spielt in Poza Rica, Mexiko und handelt von dem Journalisten Andrew, sowie dem Fotografen Carlos, die durch Zufall auf eine große Story stoßen, als sie die verstümmelte Leiche eines Umweltaktivisten finden.
Die beiden Männer, die nicht nur arbeitstechnisch miteinander verbunden sind, begeben sich durch ihre Recherchen immer tiefer in den Sumpf aus Korruption, Kartellarbeit, Politik und Macht, bis Carlos zu tief gräbt und getötet wird. Andrew versucht seinen Verlust zu bewältigen und setzt alles daran, um den Mord an Carlos aufzuklären und die gesellschaftlichen Missstände aufzudecken.
Unter Lebensgefahr ermittelt er weiter und wird dabei zur Zielscheibe der Ölindustrie, der Kartelle und der Polizei.

Meine Meinung:
Tim Macgabhann ist mit seinem Debüt ein wirklich spannender Thriller gelungen, der mehrere gesellschaftliche Themen in einem Buch abhandelt: David gegen Goliath (ein Journalist gegen den Staatsapparat und die Ölindustrie), eine homosexuelle Beziehung, die tragisch endet, sowie die Durchleuchtung der in Mexiko vorherrschenden Drogenkartelle.
Das Buch steigt mit der ersten Leiche bereits spannungsgeladen ein, weshalb es im Mittelteil durch die erforderliche Recherchearbeit Andrews teilweise zu langatmigeren Passagen kommt.
Der Autor überzeugt jedoch mit seinen detaillierten, teilweise poetischen Beschreibungen und arbeitet die Emotionen der Protagonisten so wirkungsvoll heraus, dass man den Eindruck hat selbst vor Ort oder in der Situation zu sein.
Die dargestellten politischen Strukturen sind zum Teil wirklichkeitsgetreu und regen zum nachdenken an. Ein Land in dem man selbst der Polizei nicht trauen kann, als Journalist stetig in Lebensgefahr schwebt, als Heranwachsender kaum nennenswerte Perspektiven hat.
Tim Macgabhann gelingt ein gutes Gleichgewicht zwischen Brutalität und Liebe und lockert an manchen Stellen die bedrückende Stimmung des Buches durch Humor auf.
Der Roman liest sich stellenweise dreckig, auch in der Wortwahl, was jedoch zur Handlung passt. Die Liebesbeziehung wird erst nach dem Tode Carlos nach und nach Thema, findet aber genau das richtige Maß an Aufmerksamkeit.
Andrew ist ein teils in sich gekehrter, symphatischer, junger Mann mit dem ich erst warm werden musste. Zum Schluss habe ich ihn jedoch gerne auf seiner Reise vom Verlust seines Freundes bis zur Verarbeitung begleitet. Andrew ist ein Paradebeispiel dafür, dass man nicht aufgeben darf und ein Vorbild für viele.
Störrend waren die teilweise sehr häufig vorkommenden spanischen Begriffe, die leider an keiner Stelle im Buch übersetzt werden, hier wäre ein Verzeichnis hilfreich.

Fazit:
Ich fühlte mich zu jederzeit gut unterhalten, war oftmals gespannt wie es weitergeht, oftmals berührt und oftmals überrascht über die ein oder andere Wendung.
"Der erste Tote" ist als erster Teil einer Triologie angedacht. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und das Buch kann durchaus für sich alleine stehen, ohne Band 2 und 3 lesen zu müssen.
Ich persönlich werde weiterlesen, da mir der Erzählstil des Autors gefällt.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Tolles Kinderbuch - liebevoll illustriert und modern angehaucht

Das Weihnachtsversprechen
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Das Weihnachtsversprechen von Alison Mitchell ist ein Kinderbuch ab 3 Jahren, welches die Weihnachtsgeschichte rund um Jesus modern aufgehübscht und doch kindgerecht erzählt.

Das Buch wurde für Kinder ...

Das Weihnachtsversprechen von Alison Mitchell ist ein Kinderbuch ab 3 Jahren, welches die Weihnachtsgeschichte rund um Jesus modern aufgehübscht und doch kindgerecht erzählt.

Das Buch wurde für Kinder der heutigen Zeit geschrieben, es kommt ein Fernseher vor und die Engel feiern im Himmel, was dem Buch einen unterhaltsamen Wert verleiht.
Meine Befürchtungen, bei modernen Neu-Erzählungen, die Sprache könnte in die Jugendsprache abtriften, wurden zum Glück nicht erfüllt. Trotz des modernen Anstrichs, ist die Bibelgeschichte seriös und kindgerecht erzählt.
Ein tolles Vorlesebuch, da es mit 36 Seiten nicht zu lang ist, das Wesentliche enthält und liebevoll mit vielen kindergetreuen Zeichnungen karikiert ist. Die Geschichte wird kurz und knapp zusammengefasst und ufert nicht zu sehr aus, was mir sehr gefallen hat, da Kinder in diesem Alter eine nicht zu lange Aufmerksamkeitsspanne haben.

Meinem Sohn haben die Bilder sehr gut gefallen, das Buch wurde nicht mehr weggelegt und mehrfach in Anspruch genommen!
Ich selbst bin nicht sehr gläubig, möchte aber meinem Sohn die bekannten Traditionen rund um das Weihnachtsfest, wozu auch die Weihnachtsgeschichte gehört, mitgeben.
Insofern hat mich das Buch begeistert, da es nicht alteingestaubt ist und auch für die Vorleser (die die Geschichte schon sehr oft gehört haben) unterhaltsam und einfach mal etwas anderes ist.

Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, welches auch für Nicht-Gläubige eine Leserunde wert ist.

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Veröffentlicht am 25.03.2025

Pageturner

Fatal Secrets
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Jaxon und Solène, zwei junge attraktive Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich wahrscheinlich nie begegnet wären, würden sich nicht beide in einer akuten Notlage befinden.
Jaxon ist ...

Jaxon und Solène, zwei junge attraktive Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich wahrscheinlich nie begegnet wären, würden sich nicht beide in einer akuten Notlage befinden.
Jaxon ist auf der Suche nach seiner entführten Schwester Caroline und stößt dabei auf Solène, eine Französin, die auf der Flucht vor ihrem Exfreund vom Regen in die Traufe gerät. Da sich Jaxon Infos zu seiner Schwester von ihr erhofft und Solène ihn als Notanker sieht, kreuzen sich ihre Wege mehrmals. Beide beginnen einander zu vertrauen und fühlen sich sehr zueinander hingezogen.

Zuerst fällt der wunderschöne Farbschnitt des Buches und die düster (dunkle Äste/Wald) gestalteten Kapitel ins Auge. In den Kapiteln wechseln sich die Erzählungen von Solène und Jaxon ab, wodurch der Leser in die jeweils andere Perspektive springt. Da bereits zu Anfang sehr viel passiert und sich die Handlung auf beiden Seiten sehr rasant entwickelt, ist das Buch ein echter Pageturner und man kann es gar nicht mehr weglegen.
Allerdings ist es nichts für zart Besaitete. Das Buch ist düster, die Sprache teils vulgär. Es beinhaltet u.a. Entführung, Menschenhandel, Vergewaltigung, Misshandlung und Mord.
Beide durchleben miteinander Schreckliches, was sie im Laufe des Buches aber immer mehr zueinander zieht und aneinanderbindet. Das hat mir persönlich an der Geschichte sehr gut gefallen und die Spannung, weil es so viele gefährliche Situationen gab und man mit beiden mitfiebert.

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Veröffentlicht am 13.02.2025

Schöne witzige Geschichte rund um Shaggy

Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein
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Shaggy, das Rind, kommt auf dem Rosmarinhof an und lernt die anderen Tiere kennen. Mit seinen Hörnern schindet er Eindruck und findet schnell Freunde. Zusammen machen sie Jagd auf Kräuterdiebe mit überraschender ...

Shaggy, das Rind, kommt auf dem Rosmarinhof an und lernt die anderen Tiere kennen. Mit seinen Hörnern schindet er Eindruck und findet schnell Freunde. Zusammen machen sie Jagd auf Kräuterdiebe mit überraschender Wendung.

Schöne große (und zuweilen sehr witzige) Bilder lockern den Lesestoff auf. Die Kapitel sind insgesamt auch nicht zu lang.
Das Buch ist mit viel Wortwitz geschrieben und mein Sohn konnte sich gut darüber amüsieren. Gerade zum gemeinsamen Vorlesen gefällt es mir richtig gut. Zum Selbstlesen muss man schon geübt sein.
Inhaltlich lernt man auch etwas über die Natur, bzw. das Leben auf dem Bauernhof.

Sehr süß, dass auch die ganzen Tiere auf der ersten Seite bildlich und namentlich und der Hof auf der letzten Seite (im Einband) vorgestellt wird, so hat man einen schönen Überblick.

Das Buch stammt aus dem Magellan-Verlag und ist nachhaltig hergestellt worden.

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