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Veröffentlicht am 30.09.2021

Passionsgeschichte trifft moderne Palliativmedizin

Getröstet
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„Getröstet“ von Gudrun Theurer ist ein Buch für Kranke und deren Familie bzw. Freunde. Jedoch geht es bei weitem nicht nur um das Sterben an sich, sondern auch um den Umgang mit einer schweren Erkrankung. ...

„Getröstet“ von Gudrun Theurer ist ein Buch für Kranke und deren Familie bzw. Freunde. Jedoch geht es bei weitem nicht nur um das Sterben an sich, sondern auch um den Umgang mit einer schweren Erkrankung. Die Texte der Passionsgeschichte sind durchweg verständlich mit den heutigen Erkenntnissen der Palliativmedizin verwoben.

Gerichtet ist das Buch nicht nur an gläubige Leser. Die Autorin schreibt in ihrem Vorwort, dass der Inhalt auch für Menschen, die mit den christlichen Traditionen weniger vertraut sind, eine Lebenshilfe anbieten kann. Ich selbst bin mit der Bibel und eben auch mit der Passionsgeschichte bisher kaum vertraut. Fand ich beim Lesen nicht hinderlich und an manchen Stellen kann ich nun besser verstehen, warum man schon so oft gehört hat, dass im Angesicht des Todes die Frage nach Gott plötzlich wichtig wird.

Aufgeteilt ist das Buch in 5 Kapitel mit jeweils 4 Abschnitten. Die Autorin erklärt den Aufbau zu Beginn und ihre Gedanken dahinter. Kurzum decken diese Kapitel alles ab; von dem Moment, der alles ändert bis hin zum Zurückbleiben danach. Abgerundet wird dies jeweils mit passenden Gebete und anderen Impulsen, die in dieser Stufe passen und helfen können.

Man merkt der Autorin durchweg an, dass sie selbst jahrelange Erfahrung in der Sterbebegleitung hat. Trotzdem ist alles verständlich geschrieben und kommt man ein Fremdwort vor, wird es gleich kurz und verständlich in einer Klammer erklärt.

Diese Stufen wird jeder Mensch früher oder später selbst erleben, irgendwann werde wohl auch ich solch eine beschriebene Kraftquelle sein und auch selbst brauchen. Besonders gut bzw. hilfreich fand ich, dass die Autorin immer wieder Aussagen von Palliativpatienten gekonnt eingebunden hat und auch Forscher und Wegbereiter auf diesem Gebiet zitiert.

Außerdem positiv zu erwähnen sind der Einband aus Naturpapier, die ausführlichen Quellenangabe und dass man an Platz für eigene Notizen gedacht hat.

Kurzum ein gelungenes Buch, dass mit dem Thema sensibel und doch intensiv und hilfreich umgeht.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Kurzweilig und authentisch!

#FragEinenMönch
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Mit „#FragEinenMönch“ ist ein wirklich unterhaltsames und auch lehrreiches Buch entstanden, dass definitiv auch von Nichtgläubigen gelesen werden sollte.
Bereits das Cover und der Titel mit Hashtag versprechen ...

Mit „#FragEinenMönch“ ist ein wirklich unterhaltsames und auch lehrreiches Buch entstanden, dass definitiv auch von Nichtgläubigen gelesen werden sollte.
Bereits das Cover und der Titel mit Hashtag versprechen ein lockeres und kurzweiliges Innenleben. Pater Nikodemus wirkt sehr sympathisch, weltoffen und ehrlich bei der Beantwortung und gibt immer wieder Denkanstöße für die eigene Sichtweise, wie bspw. zu den „Patchwork-Identitäten“ oder wie man mit Zweifeln umgeht. Genau solche Menschen braucht es, um die Verkrustungen aufzubrechen, die Pater Nikodemus anspricht.

Wer allerdings hofft, dass er ein tiefgründiges Sachbuch bekommt, der wird dadurch nicht zufrieden gestellt.

Alles in allem wirklich ein gutes, kurzweiliges Buch, dass zum Nachdenken anregt und kurze, greifbare Einblick in ein Leben gibt, welches aus vollem Herzen Gott gewidmet ist. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Spannung trifft Romantik

Die Ruhe vor dem Sturm
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Lake Porter an einem gemütlichen Sommerabend - Anissa Bell und ihre Freunde sitzen gemütlich beieinander. Plötzlich hallt ein Schuss durch die Nacht, dicht gefolgt von dem verzweifelten Hilferuf eines ...

Lake Porter an einem gemütlichen Sommerabend - Anissa Bell und ihre Freunde sitzen gemütlich beieinander. Plötzlich hallt ein Schuss durch die Nacht, dicht gefolgt von dem verzweifelten Hilferuf eines jungen Mädchens. Das perfekt eingespielte Tauchteam startet sofort eine Rettungsaktion. Leider nicht für alle erfolgreich. Dieser Vorfall weckt bei Anissa schreckliche Erinnerungen aus der Vergangenheit, wodurch sie ihrem Kollegen Gabriel Chavez von Tag zu Tag näher kommt. Gemeinsam versuchen sie, den Mörder zu finden. Schnell stellt sich heraus, dass wohl eigentlich Anissa das Ziel ist und der Feind lässt keine Gelegenheit aus, ihr näher zu kommen...

Dies ist der dritte - und somit letzte - Teil der Lake Porter-Trilogie von Lynn H. Blackburn. Ich habe mich sehr schnell in die Geschichte eingefunden, obwohl ich die beiden Vorgänger nicht gelesen habe. Ich hatte nicht einmal ein Problem damit. Da mir die Charaktere und der Stil so gut gefallen haben, werde ich mir die anderen beiden Bände trotzdem zulegen.

Der Autorin ist es gelungen, Spannung und Romantik in einer - für mich - ausgewogenen Mischung zu verbinden. Der Aufbau des Falls bis zum Finale ist durchdacht spannend aufgebaut. Einziges Manko im gesamten Buch ist die Auflösung des Falles bzw. besser gesagt der Grund für alles. Da war ich irgendwie enttäuscht.

Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist flüssig, leicht und zackig. Genau passend zur rasanten Geschichte. Abwechselnd wird aus der Perspektive von Anissa oder Gabriel erzählt. Ich hatte mit dem Wechsel keinerlei Anlaufschwierigkeiten.

Die Charaktere haben mir alle gut gefallen. Man baut sehr schnell eine Sympathie zu ihnen auf und fühlt sich sehr wohl bei ihnen. Besonders toll hat mit der Zusammenhalt der sechs Freunde gefallen und ihr bedachter, sorgsamer Umgang miteinander.

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und daher von mir eine definitive Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Auch die Queen war mal ein Kind...

Teatime mit Lilibet
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Viel wurde schon über das Leben der Queen geschrieben, aber dieses Buch gibt nochmals einen völlig anderen, interessanten Blickwinkel das britische Königshaus.

England, 1932: Die junge Marion Crawford ...

Viel wurde schon über das Leben der Queen geschrieben, aber dieses Buch gibt nochmals einen völlig anderen, interessanten Blickwinkel das britische Königshaus.

England, 1932: Die junge Marion Crawford landet als Gouvernante von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret beim britischen Königshaus. Zu dieser Zeit ahnte noch niemand, dass ihr Schützling einmal Königin von England wird. Das Könighaus lebt seinen Alltag damals fernab von jeglicher Realität, dementsprechend weltfremd ist Elisabeth, als „Crawfie“ ihre Stelle antritt. Dank ihres fortschrittlichen und umsichtigen Charakters ist es ihr gelungen, Elisabeth und ihre Schwester lebenstüchtig zu erziehen. Sie fahren mit Metro und Bus, gehen einkaufen und ins öffentliche Schwimmbad und lässt die Zöglinge sogar putzen und spülen. Marion Crawford blieb 16 Jahre bei Hofe und hat ihr eigenes Leben für die Erziehung der beiden völlig zurückgestellt.

Das Buch lässt sich fast durchweg flüssig lesen, auch wenn einen der Umfang zu Beginn etwas abschrecken mag. Der Einstieg könnte den Lesern etwas schwerer fallen, die sich vorher nie mit den Personen im britischen Könighaus befasst haben.

Der Erzählstil ist authentisch, emotionsgeladen und sehr bildhaft. Man fühlt sich wirklich in den damaligen Arbeitsalltag von Marion Crawford zurückversetzt und erlebt so ziemlich jede Emotion hautnah mit. So manches Familienmitglied sieht man aus einem völlig neuen Blickwinkel.

Der Leser bekommt viel historisches Wissen und Einblicke in die Adelswelt. Es ist interessant zu sehen, wie sich Elisabeth unter dem Einfluss von Marion Crawford entwickelt.

Ein einziges Manko an diesem Buch habe ich allerdings: Die Grenze zwischen Realität und Fiktion ist für mich zu fließend. Grundsätzlich ist das ja eigentlich was positives, aber in diesem Fall würde ich es gerne wissen. Es fiel mir beim Lesen schwer dies zu unterscheiden. Der Leser sollte sich von Anfang an bewusst sein, dass es nicht mit einer Biografie gleichzusetzten ist.

Insgesamt finde ich „Teatime mit Lilibet“ von Wendy Holden aber durchaus gelungen und absolut empfehlenswert. Ein Must-Read für alle die, die mehr über das damalige britische Königshaus erfahren möchten.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Überall ist Wunderland

Gut Schwansee - Deine Liebe in meinem Herzen
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Leni lebt in Berlin und macht aus altem Zeug schicke, neue Vintage-Objekte. Ihr Chef ist gleichzeitig auch ihr Freund. Nun wird sie bald 30 und träumt von ihrem eigenen Laden „Überall“. Während der Suche ...

Leni lebt in Berlin und macht aus altem Zeug schicke, neue Vintage-Objekte. Ihr Chef ist gleichzeitig auch ihr Freund. Nun wird sie bald 30 und träumt von ihrem eigenen Laden „Überall“. Während der Suche nach neuen Teilen zum restaurieren stößt Leni auf einen ganzen Stall voll davon. Nach einigen Konflikten beschließt das Stadtkind Leni dem Landleben eine Chance zu geben und traut sich, der Idee von „Überall“ dank Nathan und seiner Familie Leben einzuhauchen.

Die Geschichte rund um Leni und Nathan liest sich extrem flüssig und angenehm leicht. Leni lebt sich schnell ein und lernt viele sympathische Charaktere kennen.
Die Story an sich fand ich wirklich gut. Das Einzige, was mich definitiv nicht überzeugen konnte ist das Verhalten von Leni. Geht es um ihren Chef und Freund, dann ist sie naiv, schwach und lässt sich irgendwie ausbeuten. Nathan gegenüber verhält sie sich mal distanziert, mal auf Krawall gebürstet und plötzlich wieder schwer verknallt. Das konnte mich nicht überzeugen. Dadurch waren die Handlungen von Leni manchmal etwas unglaubwürdig und nicht immer nachvollziehbar.

Der Großteil der Geschichte wird mit der Perspektive auf Leni erzählt. In kleinen Phasen fällt der Blickwinkel auch auf Nathan. Dadurch kann man seine Reaktionen etwas besser nachvollziehen und es lockert die Geschichte durch den Wechsel. In einigen Momenten werden viele Pferdefachbegriffe benutzt. Das fand ich persönlich etwas störend, da man als Nichtpferdemensch die Wörter nicht kennt. Das stört den Lesefluss etwas. Zum Ende hin verliert sich das aber.

„Gut Schwansee - Deine Liebe in meinem Herzen“ ist der Auftakt einer Trilogie. Am Ende des Buches erhält der Leser bereits einen Ausblick auf Band 2 und seine Hauptcharaktere.

Meiner Meinung nach eine nette Lektüre für den anstehenden Sommerurlaub

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