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Veröffentlicht am 13.12.2020

Geschichte einmal anders

Tage - dunkler als die Nacht
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„Tage - Dunkler als die Nacht“ ist der erste Band einer historischen Familiensaga des Autors Moritz Kelheimer.

Die Handlung beginnt im Jahr 1945, in dem Antoinette und Emil während des Zweiten Weltkrieges ...

„Tage - Dunkler als die Nacht“ ist der erste Band einer historischen Familiensaga des Autors Moritz Kelheimer.

Die Handlung beginnt im Jahr 1945, in dem Antoinette und Emil während des Zweiten Weltkrieges vor den Bomben in einen Keller flüchten. Dort beginnt Antoinette über die Geschichte ihrer Familie zu berichten und entführt den Leser damit in das Jahr 1891. Ab nun steht über mehrere Generationen - von 1891 bis 1904 - die Familie im Mittelpunkt.

Den Schreibstil des Autors habe ich als äußerst unterhaltsam empfunden. Er beschreibt in einem lebendigen, amüsanten Schreibstil historische Ereignisse und verwendet teilweise auch eine recht deutliche Sprache, die in die Zeit passt, aber nichts für empfindliche Ohren ist. Die Charaktere werden facettenreich beschrieben, sie passen in die Zeit, neigen zu Extremen, wirken aber dennoch – vielleicht auch gerade deshalb - authentisch.

Jedes Kapitel beginnt mit einem absolut starken Eingangssatz – anders kann ich es nicht sagen – der mich erst einmal inne halten ließ, um darüber nachzudenken. In der Handlung mischen sich Fakten und Fiktion, die Kombination ist hier gut gelungen und sie macht neugierig darauf, was wirklich passiert ist. Abschließend findet man im Anhang noch einiges an historischen Fakten über die Familien, die das Buch gut abgerundet haben.

Mein Fazit: Ein interessanter und unterhaltsamer historischer Roman, der einen guten Einblick in das Leben des Adels im 19. Jahrhundert gibt.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Brutal – aktuell – gesellschaftskritisch

Der erste Tote
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„Der erste Tote“ ist der erste Teil einer Trilogie und das Debüt des in Mexico City lebenden Autors Tim MacGabhann.

Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in Mexico, einem Land voller Brutalität und ...

„Der erste Tote“ ist der erste Teil einer Trilogie und das Debüt des in Mexico City lebenden Autors Tim MacGabhann.

Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in Mexico, einem Land voller Brutalität und Korruption. Für ihren Job und eine gute Story riskieren sie einiges und als sie einen Toten, auf das Übelste zugerichteten Umweltaktivisten finden, werden sie von der Guardia Civil weggejagt. Damit ist ihre Neugierde geweckt und sie stellen Nachforschungen an, die Carlos mit seinem Leben bezahlt. Zunächst flieht Andrew, kehrt aber schon bald zurück um weitere Recherchen anzustellen und legt sich dadurch mit der dunklen Seite Mexicos an.

Der Schreibstil des Autors ist für einen Thriller eher ungewöhnlich. Die Handlung ist spannend, an vielen Stellen drastisch und sehr brutal, aber es gibt auch poetische Umschreibungen, Sätze, die ein wenig umständlich und ausufernd auf mich wirken und auch durchaus amüsante Passagen. Zahlreiche spanische Einwürfe vermitteln ein authentisches Mexico-Feeling wodurch der Roman atmosphärisch und lebendig wirkt.

Die Charaktere werden gut geschrieben und auch wenn die Anzahl in der Mitte des Buches enorm wächst, lässt sich problemlos der Überblick behalten. Andrew wirkt zu Beginn sehr zurückhaltend, entwickelt sich aber im Verlauf der Handlung weiter. Jeder für sich wirkt authentisch und nachvollziehbar.

Es dürfte jedem bekannt sein, dass Mexico kein friedliches Pflaster ist und genau das wird hier so richtig deutlich. Tim MacGabhann schildert auf das Deutlichste was für ein unsicheres Leben die Bevölkerung in Mexico führt und wie viel Angst im Alltag mitschwingt, da es keinen Schutz durch eine höhere Instanz gibt.

Dem Autor ist es gut gelungen die Zustände in Mexico zu vermitteln, man merkt, dass er weiß wovon er schreibt. Auch wenn es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, habe ich das Buch beendet, ohne das Gefühl zu haben, dass mir etwas fehlt. Die Handlung ist in sich abgeschlossen nur kleine Fragezeichen bleiben, die neugierig darauf machen, wie und wo es für Andrew weitergeht.

Abschließend findet man Informationen über das Buch, wodurch deutlich wird, welche Menge an Recherchearbeit dahinter steckt. „Der erste Tote“ ist ein Buch, das erschreckt und ein Gesicht von Mexico zeigt, welches deutlich macht, dass es dort nicht nur schöne Strände und Urlaubsfeeling gibt. Es ist gesellschaftskritisch und brutal. Wer einen reinen Thriller erwartet, könnte enttäuscht werden, da dieses Buch mehr bietet als nur Spannung.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Dramatisch und rasant

Die Mächtigen
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„Die Mächtigen“ ist ein rasanter, brutaler und spannender Thriller des Autors Lucas Fassnacht.

Nachdem Stefan Beheim – ein bedeutender Konzernchef - den Freitod gewählt hat, tritt Fridolin von Wolfenweiler ...

„Die Mächtigen“ ist ein rasanter, brutaler und spannender Thriller des Autors Lucas Fassnacht.

Nachdem Stefan Beheim – ein bedeutender Konzernchef - den Freitod gewählt hat, tritt Fridolin von Wolfenweiler an seine Stelle. Dieser hat eine Software entwickelt durch die das Bargeld in Europa abgeschafft werden soll. Zur Überprüfung zieht er einen IT-Spezialisten hinzu, der Fehler entdeckt und aufgrund dessen er schon bald um sein Leben bangen muss.

Der Schreibstil ist lebendig, authentisch und mitreißend. Lucas Fassnacht ist es gelungen in einem Buch auf über 600 Seiten Spannung zu erzeugen und diese durchgehend zu halten. Die Kapitel sind kurz – teilweise nur eine halbe Seite - und die Perspektive wird immer wieder gewechselt wodurch man einen guten Überblick erhält. Es gibt zahlreiche äußerst interessante Charaktere, die recht gut beschrieben werden, aber teilweise leider auch schnell wieder verschwinden. Über einige von ihnen hätte ich gerne mehr erfahren.

Der Autor hat hier ein Szenario gemalt, dass keineswegs abwegig ist. Die Handlung ist schlüssig und nachvollziehbar und die kriminelle Energie, die zutage kommt passt in den Bereich der Wirtschaft und der Finanzen. Hier wird gewissen- und skrupellos vorgegangen und gemordet, was eine gewisse Brutalität mit sich bringt – also kein Stoff für zartbesaitete Leser. Die Mächtigen haben ihre Pläne und denen sollte sich besser niemand in den Weg stellen.

Mein Fazit: Ein lesenswerter, spannender und rasanter Wirtschaftsthriller, der auch ein wenig nachdenklich macht und den ich Lesern mit guten Nerven die fesselnde Spannung mögen nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Das Leben im Buckingham Palace

Teatime mit Lilibet
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„Teatime mit Lilibet“ ist ein historischer Roman der britischen Journalistin und Autorin Wendy Holden, in dem sie über das Leben im Buckingham Palace berichtet. Dabei nimmt sie die Perspektive von Marion ...

„Teatime mit Lilibet“ ist ein historischer Roman der britischen Journalistin und Autorin Wendy Holden, in dem sie über das Leben im Buckingham Palace berichtet. Dabei nimmt sie die Perspektive von Marion Crawford – der Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und Margaret – ein.

1932 kommt die 22-jährige schottische Erzieherin und Gouvernante Marion Crawford in das Königshaus. Für sie steht schnell fest, dass das Leben der Mädchen mit dem realen Leben nicht viel zu tun hat und möchte ihnen dies wieder näher bringen, obwohl sie ihre Zukunft ursprünglich eher als Lehrerin in den Slums von Edinburgh sah. Sechzehn Jahre bleibt sie bei den Royals und steht den Mädchen stets zur Seite bevor es zu einem Bruch kommt.

In 64 kurzen Kapiteln erfährt man jede Menge Details über das britische Königshaus und insbesondre über die Kindheit von Königin Elisabeth, erlebt Krisen, Skandale, Hochzeiten und Feste.

Der Schreibstil von Wendy Holden liest sich angenehm. Allerdings wird für mich nicht deutlich, was hier real und was Fiktion ist, was das Buch natürlich nicht weniger unterhaltsam macht.

Ich lese sehr gerne historische Romane und habe mich hier durchaus gut unterhalten gefühlt, fand es aber ein wenig unglücklich, dass nicht deutlich wurde, wobei es sich um Realität und wobei es sich um schriftstellerische Freiheit handelt.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Spannender & dramatischer Psychothriller

Die Rabentochter
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„Die Rabentochter“ ist ein spannender Psychothriller der amerikanischen Autorin Karen Dionne
Die 26-jährige Rachel sitzt seit 15 Jahren in einer psychiatrischen Klinik – in die sie sich wegen ihrer Schuldgefühle ...

„Die Rabentochter“ ist ein spannender Psychothriller der amerikanischen Autorin Karen Dionne
Die 26-jährige Rachel sitzt seit 15 Jahren in einer psychiatrischen Klinik – in die sie sich wegen ihrer Schuldgefühle freiwillig begeben hat - da sie glaubt, dass sie ihre Mutter erschossen hat. Erinnern kann sie sich an den Vorfall nicht, sieht sich aber immer wieder mit der Waffe in der Hand. Als der Journalist Trevor Lehto über den damaligen Fall berichten möchte, beschäftigt sich Rachel zum ersten Mal näher mit den Fakten und entdeckt Unstimmigkeiten. Um diese zu klären begibt sie sich in das Jagdhaus ihrer Familie, in dem ihre Tante und ihre Schwester leben. Auf der Suche nach der Wahrheit wird es für Rachel schnell gefährlich.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht und eingängig zu lesen. Sie berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Jenny – Rachels Mutter – in der Vergangenheit und der von Rachel in der Gegenwart.

Nach einem etwas zähen Einstieg steigt die Spannung immens und die Handlung fesselt mit jeder Seite mehr. Die kurzen Kapitel sorgen richtiggehend für einen Sog und man muss einfach immer noch eben schnell das nächste lesen. Ich konnte das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich einfach wissen musste wie es endet.

Rachels Emotionen, ihre Verzweiflung und der immer größer werdende Wunsch die Wahrheit herauszubekommen werden authentisch dargestellt. Ganz großartig sind auch die landschaftlichen Beschreibungen, da ist mein Kopfkino direkt angesprungen und ich hatte die Natur lebendig vor Augen.

Thrillerlesern, die Spannung und überraschende Enden mögen, kann ich das Buch nur empfehlen.

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