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Veröffentlicht am 30.12.2020

Ein Bilderbuch über die Arbeit der Feuerwehr!

Liebe Kinder seht mal her, all’ das macht die Feuerwehr
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Auf dieses Buch bin ich direkt durch eine Anfrage des Autors aufmerksam geworden. Ich finde es immer wichtig, auch kleinen Verlage oder noch unbekannten Autoren eine Chance zu geben und diese mit meinen ...

Auf dieses Buch bin ich direkt durch eine Anfrage des Autors aufmerksam geworden. Ich finde es immer wichtig, auch kleinen Verlage oder noch unbekannten Autoren eine Chance zu geben und diese mit meinen Buchvorstellungen zu unterstützen. Denn es ist nicht so einfach als Autor oder kleiner Verlag neben all den Bestseller-Autoren und den großen Verlagen zu bestehen. Da es sich dann auch noch um ein Feuerwehrbuch handelt, und ich einen 5-jährigen Testkandidaten zu Hause hatte, passte alles perfekt und so stelle ich euch heute "Liebe Kinder seht mal her, all‘ das macht die Feuerwehr!" von Philipp Stepanek vor.

Der Autor und Illustrator:
Philipp Stepanek (geboren 1988) arbeitet seit mehr als 10 Jahren in Wien bei der Berufsfeuerwehr. Mit seinem Buch "Liebe Kinder seht mal her, all‘ das macht die Feuerwehr!" möchte er Kindern den Beruf eines Feuerwehrmitarbeiters näher bringen und zeigen, wie vielfältig die Tätigkeitsfelder dort sind. Philipp Stepanek ist sowohl der Autor, als auch der Illustrator des Buches.

Inhalt:
Welche Aufgaben hat die Feuerwehr eigentlich genau, außer Feuer zu löschen? Holt sie tatsächlich der Katze vom Baum herunter und wo hilft sie den Menschen? All das erfahren wir in diesem Buch auf verspielte Weise. Mit vielen Abbildungen aus dem Alltag der Feuerwehr und gereimten Textpassagen zur Erklärung lernen die Kinder, dass die Feuerwehr wesentlich mehr Aufgaben hat, als nur Brände zu löschen.

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches zeigt uns gleich, womit wir es zu tun haben. Wir sehen ein großes rotes Feuerwehrfahrzeug, welches gerade aus der Garage zu fahren scheint, um sich auf den Weg zu seinem nächsten Einsatz zu machen. Dabei sehen die Feuerwehrmänner im Auto freundlich und engagiert aus. Die Scheinwerfer und das Blaulicht des Fahrzeugs strahlen uns regelrecht an und machen klar, dass hier richtig was los ist.

Im Buch selbst finden sich viele farbige und großflächige Illustrationen aus dem Berufsfeld eines Feuerwehrmitarbeiters. Während auf der linken Seite ein Kind zu sehen ist, welches diverse Feuerwehrsituationen nachspielt, sehen wir auf der rechten Seite eine alltägliche Situation bei der Feuerwehr. Jeder Spielsituation ist ein kurzer Reim zugeteilt, welcher beschreibt, was dort gerade passiert.

Wir erfahren also beispielsweise, wie der Dienstplan unter den Kollegen besprochen wird; warum es so wichtig ist, Ordnung in den Einsatzwagen zu haben; wie die Schutzkleidung eines Feuerwehrmitarbeiters aussieht; wie der Alltag in der Feuerwehrstation aussieht, wenn gerade mal kein Einsatz ist; dass auch mal eine Katze aus dem Baum gerettet oder ein Bienenvolk umgesetzt werden muss; wie ein Auto unter einem umgestürzten Baum hervor geholt wird und natürlich auch wie Menschen aus gefährlichen Situation befreit werden. Es wird also ganz deutlich, dass die Feuerwehr nicht nur Brände löscht, sondern zu vielen anderen Noteinsätzen herangezogen wird.

Mir hat die Darstellung der einzelnen Situationen sehr gut gefallen, da sie klar und deutlich zeigen, wie die Feuerwehr an ihren Einsatzorten vorgeht und auch einige Werkzeuge zum Einsatz kommen. Aber eben auch das Leben zwischen den Einsätzen wird beschrieben.
Das einzige, was mich wirklich gestört hat, war die Illustration eines Brandes mit Feuerwehrfahrzeug, Leiter und Löschvorgang. Da wird im 4. Stock ein Feuer gelöscht und in den Etagen darunter stehen die Anwohner an Fenstern oder auf dem Balkon und schauen interessiert nach unten. Da wird ein ganz falsches Bild vermittelt, denn jeder sollte ein brennendes Haus verlassen, auch wenn nicht die eigenen Wohnung betroffen ist. Hier wird eine große Gefahr leider nicht richtig dargestellt. Also schaut euch das Buch gemeinsam mit euren Kindern an und nutzt diese Seite vielleicht dazu, die Kinder zu fragen: Was stimmt hier nicht?

"Liebe Kinder seht mal her, all‘ das macht die Feuerwehr!" ist ein schönes Bilderbuch zum Thema Feuerwehr und zeigt viele verschiedenen Situationen in denen die Feuerwehr tätig wird. Sieht man von der einen oben beschriebenen Illustration ab, haben wir hier ein gelungenes Buch zum Thema Feuerwehr. Und gleichzeitig gibt es noch einen kleinen, versteckten Suchauftrag, denn ein kleines Tier ist immer mit von der Partie und überall dabei. Könnt ihr es überall entdecken?

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Eine kleine Fee ist die Rettung in der Not!

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Was für ein wunderbares Wortspiel im Titel "Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel" von Britta Sabbag, sowas mag ich immer sehr gerne. Und auch die Geschichte, die sich hinter diesem Titel verbirgt ...

Was für ein wunderbares Wortspiel im Titel "Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel" von Britta Sabbag, sowas mag ich immer sehr gerne. Und auch die Geschichte, die sich hinter diesem Titel verbirgt ist einfach zauberhaft. Da wird die Außenseiterin zur Retterin nicht nur bei den Feen, sondern auch in der Menschenwelt. Klara ist eine Fee, mit dem ein oder anderen Makel, aber das ist unerheblich, wenn es darum geht, das Richtige zu tun.

Die Autorin und der Illustrator:
Britta Sabbag (geboren 1978) studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Sie verfasste bereits Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Bilderbücher. Außerdem schreibt sie Songs und Drehbücher.
Igor Lange (geboren 1986) studierte Design mit Schwerpunkt auf Illustration. Bereits in seiner Kindheit malte er sehr gerne und erfand eigene Geschichten mit Superhelden und spannenden Abenteuern. Inzwischen lebt er seinen Traum und illustriert Kinderbücher.

Inhalt:
„Klara ist eine echte Fee – na ja, fast. Denn echte Feen können sehr gut zaubern, und da hapert es bei Klara. Jedes Mal, wenn sie ihren Feenzauber einsetzt, geht irgendetwas schief. Im Glitzerwald Amrien lachen schon alle über Klara und nennen sie »Katastrofee«. Doch dann wird Klara von dem Menschenjungen Oskar entdeckt und ein spannendes Abenteuer nimmt seinen Lauf …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Es kommt in strahlenden Farben daher und lässt uns gleich richtig in die Natur eintauchen. Ein bisschen Spaß fehlt auch nicht, wenn man den Blick der Frösche genauer in Augenschein nimmt. Viele kleine Details lassen das Bild nahezu real erscheinen und Fee Klara darf natürlich auch nicht fehlen und steht im Zentrum der Szenerie.

Auch die Illustrationen im Innern des Buches sind großflächig, wirken real und gleichzeitig verzaubert. Hier erzeugen die kräftigen Farben eine tolle Atmosphäre und laden dazu ein, die Bilder auch im Detail zu betrachten, denn es gibt unheimlich viel zu entdecken. Der Text ist eher umfangreich und so ist das Buch laut Verlagsangabe für Kinder ab 7 Jahren geeignet, ich habe es aber bereits meinem 5-jährigen Sohn vorgelesen und auch er konnte der Geschichte problemlos folgen und wurde durch den Umfang des Textes nicht überfordert. Das Buch ist also auch definitiv für jüngere Kinder geeignet, auch weil es so viel außerhalb des Textes zu entdecken gibt.

Der Schreibstil ist gut verständlich. Manchmal holperte ich beim Vorlesen aber über den ein oder anderen Satz, sodass ich beim Lesen eher genauer achtgeben musste, um es flüssig vorzulesen. Für geübte Vorleser ist es aber dennoch gut umsetzbar und mitreißend zu lesen. Kinder ab 7 Jahren können es sicherlich auch gut lesen, wenn sie geübte Leser sind und solch umfangreichere Texte schon gut bewerkstelligen können.

Die Handlung hat uns gut gefallen. Zunächst hatte ich Bedenken, da ich dachte, es könnte wieder eine typische Feengeschichte sein, ala Außenseiter rettet die Welt. Aber in dieser Geschichte steckt mehr drin und dadurch, dass Klara hin und wieder beim Zaubern kleine Pannen passieren, nimmt die Geschichte einige Wendungen, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte. So wurden wir gut unterhalten und hatten Spaß dabei, Klara auf ihrem Weg zu einer echten Fee zu begleiten und ihre Abenteuer und Pannen miterleben du dürfen.

"Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel" ist eine schöne Geschichte über Freundschaft, Mut, Nächstenliebe sowie Naturschutz, der heute so wichtig ist. In Kombination mit den zauberhaften, farbenfrohen und liebevoll gezeichneten Illustrationen ist hier ein überzeugendes Kinderbuch entstanden, welches Jungen wie Mädchen auch bereits ab 5 Jahren gut gefallen wird und eine angenehme Lesezeit bereitet.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Ein spannender Tauchgang in die mystische Unterwasserwelt Mexikos!

Aqua Mystica
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Die so wenig erforschte Unterwasserwelt bietet immer wieder Potential für mythische Geschichten rund um magischer Meerwesen. So ist es auch in "Aqua Mystica – Ruf des Meeres" von Bettina Belitz. Das junge ...

Die so wenig erforschte Unterwasserwelt bietet immer wieder Potential für mythische Geschichten rund um magischer Meerwesen. So ist es auch in "Aqua Mystica – Ruf des Meeres" von Bettina Belitz. Das junge Mädchen Vicky hatte stets einen besonderen Bezug zum Wasser, wie stark dieser ist, merkt sie aber erst, als sie an der Expedition ihres Onkels teilnehmen darf und endlich ihr lang gehegter Traum, in einer Cenote zu schwimmen, in greifbare Nähe rückt. Ich bin mit Vicky abgetaucht, in die so magische Unterwasserwelt und besonders das Ende ging mir sehr zu Herzen.

Die Autorin:
Bettina Belitz (geboren 1973) entdeckte bereits früh ihre Passion fürs Lesen und Schreiben. Nach ihren Studium arbeitete sie eine Zeit lang als Journalistin, bevor sie sich ganz auf das Schreiben von Büchern besann. Inzwischen lebt die freie Autorin im Westerwald. Ihre Hobbys neben dem Schreiben, sind Pferde und Meditation.

Inhalt:
„Für Vicky geht ein Traum in Erfüllung: Sie darf ihren Onkel Till begleiten, als er zum Tauchen in einer Unterwasserhöhle nach Mexiko reist. Und obwohl sie weiß, dass in den Tiefen dieser Cenote Gefahren lauern können, verfällt sie sofort dem Zauber des Wassers. Als Till bei einem Tauchgang angegriffen wird, steht fest: Hier verteidigt jemand sein Reich gegen die Eindringlinge.
Heimlich beschließt Vicky, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen, und begegnet unter Wasser einem rätselhaften Wesen – halb Mensch, halb Fisch. Instinktiv spürt sie, dass Gefahr droht, fühlt sich aber gleichzeitig zu ihm hingezogen. Wird ihre Neugier stärker als die Vernunft sein?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist ein echter Blickfang, denn es schimmert geheimnisvoll und ruft damit regelrecht danach, das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist größtenteils in Blau gehalten und erinnert natürlich an den Ozean. Gleichzeitig schimmert ein Teil einer Schwanzflosse entgegen, die gerade hinabtaucht und kurz davor ist, zu verschwinden. Gleichzeitig glitzern einige Luftblasen durch das Meer, während am oberen Rand die Lichtstrahlen der Sonne in das Wasser abtauchen. Der Titel schimmert uns ebenfalls in metallischem Blau/Grau entgegen und ist Orange abgesetzt. Unter dem Schutzumschlag befindet sich ein leuchtend gelber Einband, und außerdem ist ein dunkelblaues Lesebändchen vorhanden.

Das Schriftbild ist eher größer gehalten und so lesen sich die gut dreihundert Seiten recht zügig. Der Sprachstil ist einfach, manchmal etwas holprig oder ungeschliffen. Das hat mich hin und wieder etwas aus der Geschichte gerissen. Vicky hat beispielsweise sehr empfindliche Augen und muss bei starkem Sonnenschein eine Sonnenbrille tragen. Als sie in den Wald eintauchen stellt sie fest: „Meine Sonnenbrille hatte ich längst wieder abgenommen, doch auch hier schien ich sie nicht zu brauchen.“ (S. 56) Stilistisch gesehen sollte hier anstatt des „doch“ ein „denn“ stehen. Solche Dinge fielen mir häufiger auf und ich störe mich leider leicht an soetwas.

Der Handlungsablauf der Geschichte gefiel mir ansonsten recht gut. Die ein oder andere Sache hätte sicherlich etwas mehr Tiefe vertragen können, während mir die ständigen Tränen, die Vicky in jeglicher Situation vergießt, irgendwann etwas auf die Nerven gingen. Vicky ist ein 14-jähriges Mädchen, welches schon immer wusste, dass sie anders als alle anderen Menschen ist. Ihre Andersartigkeit bedeutete auch, dass sie kaum soziale Kontakte eingeht und immer auf der Suche nach etwas ist, was sie nicht näher bestimmen kann. Die Beschreibung ihrer körperlichen Andersartigkeit gab schnell viel über sie preis und so ist der weitere Handlungsverlauf nicht überraschend. Aber es geht in dieser Geschichte auch eher um den Weg der Selbstfindung. Darum, welche Opfer man bringen muss, um seiner wahren Natur nachgehen zu können.
So fühlte sich Vicky seit sie denken kann, im natürlichen, chlorfreien Wasser unheimlich wohl und ihrem eigenen Ich näher, während sie im Dschungel Mexikos aber erst richtig merkt, wie wichtig ihr die Cenote wird, welche Anziehung von ihr aus geht. Sodass sie jegliche Befürchtungen oder Verbote über Bord wirft und in das Wasser abtaucht, welches sie regelrecht zu rufen scheint. Und so lernt sie die Unterwasserwelt kennen, die durchaus hübsch geschildert ist, aber gerne noch eine tiefere atmosphärische Beschreibung hätte vertragen können. Da wir hier ein Jugendbuch vor uns haben, welches Kinder ab 11 Jahren ansprechen soll, hätte der Text gut und gerne umfangreicher sein können, um somit mehr Tiefe in die Geschichte zu bringen.

Mit "Aqua Mystica – Ruf des Meeres" unterhält Bettina Belitz ihre Leser gut und mir hat besonders der bittersüße Abschluss der Geschichte gefallen. Ich könnte mir auch gut vorstellen noch mehr über Vicky und Nox zu lesen, denn ihr gemeinsames Leben hat ja gerade erst begonnen.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Lasst uns eintauchen in die Magie der Bücher!

Pages & Co. (Band 2)
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Anfang des Jahres habe ich euch den ersten Teil der Pages und Co Reihe vorgestellt. In "Pages & Co – Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" von Anna James tauchte ich ein in eine fantastische Welt ...

Anfang des Jahres habe ich euch den ersten Teil der Pages und Co Reihe vorgestellt. In "Pages & Co – Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" von Anna James tauchte ich ein in eine fantastische Welt voller Magie und Bücher. Nun ist der zweite Teil der Reihe "Pages & Co – Matilda und das Verschwinden der Buchmagie" erschienen und es ging abenteuerlich weiter, diesmal ins Reich der Märchen.

Die Autorin:
Anna James arbeitete als Schulbibliothekarin, Literaturjournalistin und schrieb für einige Magazine und Zeitungen. Außerdem betreibt sie einen eigenen YouTube-Kanal "A Case of Books". Bei "Pages & Co – Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" handelt es sich um ihr Kinderbuch-Debüt. Der dritte Teil der Reihe erscheint im Original, also in englischer Sprache, noch diesen Monat.

Inhalt:
„Matilda Pages ist eine Buchwandlerin. Sie kann sich in Bücher hineinlesen und so jede Geschichte und jedes Abenteuer selbst erleben.
Doch ihre Fähigkeiten werden auf eine harte Probe gestellt. Denn in der britischen Underlibrary wird ein neuer Bibliotheksdirektor gewählt und dieser führt nichts Gutes im Schilde: Buchwandeln soll kontrolliert oder ganz verboten werden!
Also reist Mathilda zusammen mit ihrem besten Freund Oskar nach Paris. Dort treffen sie auf die Buchhändlerin Gretchen Stein, die den beiden die mysteriöse Welt der Märchen eröffnet. Schnell finden sich die Freunde in verdrehten Geschichten wieder, in denen Charaktere verloren gehen oder einzelne Erzählungen einfach in einem schwarzen Nichts versinken.
Nun liegt es an Mathilda und Oskar, das Verschwinden der Buchmagie aufzuhalten!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Bereits das Cover des ersten Bandes der Reihe hat mir unheimlich gut gefallen. Und das Cover des Folgebandes steht diesem in nichts nach. Wieder können wir regelrecht in das Buch hineinschauen. Das Cover scheint sich aufzulösen, dahinter sehen wir Buchseiten und ganz in der Tiefe eine Stadt inklusive des Eifelturms, denn diesmal verschlägt es Tilly und Oskar nach Paris. Dass wir es diesmal nicht mehr mit Alice im Wunderland und Anne von Green Gable zu tun haben, sondern mit Märchen, sehen wir bereits jetzt deutlich. So findet sich auch Rotkäppchen sowie Hans aus dem Märchen Hans und die Bohneranke. Die Geschichten wachsen zudem aus dem Buch heraus.
Die goldenen Elemente veredeln das Buch wieder und verleihen ihm einen märchenhaften Charakter. Das Lesebändchen darf natürlich auch nicht fehlen. Während Band eins hauptsächlich in Rot gehalten ist, haben wir nun einen schönen dunkelblauen dabei aber durchaus leuchtenden Band vor uns.

Der Schreibstil ist wieder gewohnt flüssig und gut verständlich. Außerdem werden Elemente der Geschichte auch durch die Schrift unterstrichen, denn wieder geraten manche Wörter aus der Reihe und weisen auf eine besondere Buchmagie hin. Einige kleine und wenige große Illustrationen in schwarz und weiß stehen dem Text zur Seite und runden das Ganze ab.

Auch der zweite Teil der Reihe las sich schnell, riss mich aber wieder nicht zu hundert Prozent mit. Erst im letzten Drittel fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Allerdings richtet sich das Buch ja auch an Kinder ab 10 Jahren, und da muss es ja nicht von einem Drama ins nächste übergehen. Vielmehr nimmt sich die Autorin die Zeit, die Gesellschaft der Buchwandler näher zu beleuchten.
Ein wenig genervt war ich ehrlich gesagt aber von dem gedankenlosen Verhalten von Oskar und später auch Tilly. Sie bekommen klar von den Großeltern mitgeteilt, dass das Buchwandeln in Märchen gefährlich sein kann, vor allem wenn man bedenkt, dass Enoch Chalk, der Bösewicht aus Band 1, dort irgendwo sein Unwesen treibt. Dennoch begeben sie sich auf ein Abenteuer in jene Märchenwelt, meiner Meinung nach all zu leicht. Natürlich braucht es das, um die Handlung voranzutreiben, dennoch konnte ich das unbedarfte Handeln von meinem erwachsenen Standpunkt aus nicht wirklich nachvollziehen.

"Pages & Co – Matilda und das Verschwinden der Buchmagie" war wieder ein kurzweiliger schöner Kinderroman, der mir etwas besser als der erste gefallen hat. Wir tauchen hier noch tiefer in die Welt des Buchwandelns ein, und auch die Protagonisten bekommen weitere Tiefe. Dennoch bleibt es eine leichte Lektüre, für eher jüngere Leser die keinen allzu großen Spannungsbogen brauchen. Der Schluss macht nun wieder neugierig auf mehr und ich hoffe Teil drei erscheint auch bald in deutscher Sprache.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Ein Vorlesebuch über Vorurteile, Freundschaft und Vertrauen!

Gestatten: Buddy, Kulturspatz!
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Was passiert, wenn zwei Spatzen aufeinandertreffen, die eigentlich ganz unterschiedlich sein sollten, es aber doch nicht sind. Wie Vorurteile sich auf ganze Gruppen auswirken, und dass daran meist nichts ...

Was passiert, wenn zwei Spatzen aufeinandertreffen, die eigentlich ganz unterschiedlich sein sollten, es aber doch nicht sind. Wie Vorurteile sich auf ganze Gruppen auswirken, und dass daran meist nichts Wahres dran ist, erfahren wir in "Gestatten: Buddy, Kulturspatz!" von Christine Schrijvers und Mele Brink. Der umfangreiche Text ist mit liebevollen Illustrationen versehen und bietet ein schönes Leseerlebnis.

Die Autorin und die Illustratorin:
Christine Schrijvers (geboren 1991) lebt und arbeitet in Baden-Württemberg, verbrachte aber nach dem Abitur eine Zeit ihres Lebens in New York City. Sie studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Praktikum in der Redaktion einer Frauenzeitschrift. Hier erkannte sie ihre Liebe zum Schreiben. Gestatten: Buddy, Kulturspatz! ist ihr erstes Kinderbuch.
Mele Brink (geboren 1968) studierte Architektur, widmete sich dann aber ab 1998 vollständig der Zeichnerei und illustriert seither Comics und Bilderbücher. Außerdem zeichnet sie Cartoons und Porträtkarikaturen.

Inhalt:
„Buddy ist ein Kulturspatz, denn er wohnt in einer noblen Gegend von Paris, ganz anders als die verrufenen Bahnhofsspatzen. Das bekommt er zumindest immer erzählt. Als die Kette von Mama-Spatz gestohlen wird, landet Buddy ungewollt in der verbotenen Zone. Dort will ihm das Spatzenmädchen Sari helfen, die Kette wiederzufinden. Doch alles am Bahnhof scheint so fremd. Soll er ihr wirklich trauen und warum trägt Sari drei goldene Federn in ihrem Federkleid?“ (Klappentext)

Kritik um Fazit:
Das Cover des Bilderbuchs ist sehr liebevoll gestaltet und zeigt den Hauptakteur des Abenteuers im Vordergrund. Buddy, der Spatz, sitzt auf einer erhöhten Position und kann den Blick über Paris schweifen lassen. Allerdings winkt er uns zu, zwinkert dabei keck und lädt uns regelrecht dazu ein, ihm zu folgen.

Der Text in diesem Buch ist ungewöhnlich umfangreich. Bei diesem Format hatte ich weniger Text und mehr Bilder erwartet, aber auf der Rückseite befindet sich der Vermerk: „Ein Vorlesebuch für Kinder ab 5 Jahren, zum Selberlesen ab 8 Jahren“ und das passt dann schon sehr gut. Der Schreibstil ist gut verständlich und der umfangreiche Text wird von einigen großen und kleinen Zeichnungen begleitet, die die Geschichte treffend in Szene setzen und dem Kind einiges zum Entdecken bereithalten. Außerdem ist die wörtliche Rede durch unterschiedliche Schriftfarben hervorgehoben und dies macht es ungeübten Lesern leichter, nachzuvollziehen, wer hier gerade was sagt.

Wir lernen die Welt der Spatzen in Paris kennen. Die wichtigsten Themen der Geschichte sind Vorurteile, Ängste, Freundschaft und Vertrauen.
Denn seien wir mal ganz ehrlich, wir alle sind mit Vorurteilen behaftet, ob wir es nun wollen oder nicht. Ganz deutlich wird aber in diesem Buch darauf hingewiesen, dass man nicht von etwas sprechen sollte, was man selbst nicht gesehen oder erlebt hat. Und so lernt Buddy schnell, dass die Geschichten über die Bahnhofsspatzen absolut nicht der Wahrheit entsprechen. Hinzu kommt, dass jene Bahnhofsspatzen auch keine sonderlich gute Meinung von den Kulturspatzen haben, obwohl sie einander nicht kennen.
Auch auf verschiedene Ängste wird eingegangen und auf das Vertrauen in andere, wie in sich selbst. Zum Schluss hat sich zwischen Buddy und Sari eine tolle Freundschaft entwickelt, die auch durch die Entfernung Bestand haben wird und mit Vorurteilen aufräumt.

Die Spatzen wurden für meinen Geschmack etwas zu menschlich dargestellt. So ist von Lippen und Bärten die Rede, außerdem nutzen sie Fritteusen sowie Werkzeuge, und haben ein Leben ganz parallel zu uns Menschen (wie beispielsweise einen Ticketschalter für die Bahn neben dem großen Schalter der Menschen).

"Gestatten: Buddy, Kulturspatz!" ist ein schönes, allerdings recht umfangreiches Bilderbuch, welches sich mit wichtigen Themen auseinandersetzt und den Leser zum Nachdenken anregt. Denn wir alle sollten unvoreingenommen mit unseren Mitmenschen umgehen und sie respektvoll behandeln. Das Buch eignet sich für Kinder ab 5 Jahren, die bereits umfangreicheren Geschichten folgen können und wollen.

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