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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2020

Macht Spass

Aller guten Dinge sind zwei
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Laurie, eine 36jährige Anwältin träumt davon ihren langjährigen Partner Dan zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen. Doch statt des ersehnten Glücks, beginnt für Laurie ein Albtraum als ...

Laurie, eine 36jährige Anwältin träumt davon ihren langjährigen Partner Dan zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen. Doch statt des ersehnten Glücks, beginnt für Laurie ein Albtraum als Dan plötzlich vor ihr steht und sich von ihr trennen möchte-nach 18 Jahren! Und zu allem übel arbeiten beide auch noch in der selben Kanzlei. Da kommt es Laurie gerade recht als sie mit dem Frauenheld und Kollegen Jamie im Aufzug stecken bleibt und er ihr das Angebot einer "Scheinpartnerschaft" macht. Sie will Dan eifersüchtig machen, er Partner in der Firma werden: doch es ist nicht immer alles so einfach wie es den Anschein macht....

Die ersten paar Seiten des Buches waren so gar nicht meins, denn es drehte sich alles um Party, Schein und "Bling-Bling", Laurie mittendrin! Da fürchtete ich schon zum falschen Buch gegriffen zu haben, denn Laurie kam mir sehr oberflächlich vor. Doch das änderte sich nach einigen Kapiteln schnell und Laurie hat sich zu einem tollen Charakter entwickelt, mit ganz eigenen Wünschen, Träumen und Gedanken. Spätestens nachdem Dan Laurie eröffnet hat das es aus ist, war ich mitten im Geschehen und habe sehr mitgefiebert.

Zugegeben, ich bin nicht der Mensch der oft Liebesromane liest und kann es überhaupt nicht leiden, wenn das Buch auf einem reinen "Hin-und-her" der Chraktere und deren Liebe herausläuft, aber dieses Buch ist so ganz anders. Schon alleine die Idee einer Scheinbeziehung fand ich neu, aufregend und sehr erfrischend! Und diese Idee wurde so super umgesetzt, dass es gar nicht allein um Laurie und Jamie ging, sondern auch viele andere Personen in der Geschichte mitgemischt haben, von Lauries Chef, über die zickige Kollegin bishin zu ihren Eltern und Freunden. Dies hat die Geschichte sehr aufgelockert und relativ unvorhersehbar gemacht. Dazu kommt, dass das Buch in meinen Augen sehr klug und vorallem humorvoll geschrieben ist. Oft gab es etwas zu schmunzeln und ich habe mich sehr amüsieren können.

Lauries Mutter stammt aus Martinique und hat ihrer Tochter die dunklere Hautfarbe weitergegeben. Es ist schön und authentisch wie die Autorin auch diesen Punkt in die Geschichte mit einbringt, wie unsicher sich Laurie deshalb manchmal fühlt, gerade wenn es darum geht, dass sie Jemandem neu vorgestellt wird und wie sie bei anderen ankommt. Auch einige rassistische Äusserungen von Personen sind enthalten und wie Laurie damit umgeht.

Dies war mein erstes Buch von Mhairi McFarlane, aber es wird sicher nicht mein letztes gewesen sein, denn ich habe mich mehr als gut unterhalten gefühlt! Der feine, kluge Humor, die Romantik zwischen den Zeilen, die Geschichte, die mitten aus dem Leben geschrieben worden ist, dies alles hat dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wolllte, obwohl es nicht unbedingt mein Genre ist. Ich bin absolut begeistert und gebe gern eine Leseempfehlung und die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Eine tapfere Frau und ihre unerschütterliche Liebe

Wo du nicht bist
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Irma Weckmüller hält sich gemeinsam mit Schwester Martha mehr schlecht als recht über Wasser, als Verkäuferin im KaDeWe der späten 20er Jahre. Eines Tages trifft sie den Arzt Erich Bragenheim ...

Irma Weckmüller hält sich gemeinsam mit Schwester Martha mehr schlecht als recht über Wasser, als Verkäuferin im KaDeWe der späten 20er Jahre. Eines Tages trifft sie den Arzt Erich Bragenheim und verliebt sich in ihn. Sie ist überglücklich, als ihre Gefühle erwidert werden und beide wollen heiraten. Doch die Nazis haben die Macht ergriffen und Erich ist Jude...es wird immer schlimmer und schwieriger, und letztlich kommt es nicht zur Hochzeit...nach dem Krieg erfährt Irma das Erich ermordet wurde...doch sie gibt nicht auf, will die Ehe immer noch und kämpft für die Liebe!

Dieses Buch lässt mich tief bewegt zurück...da es nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde, ist es immer noch unglaublich wie viel Irma auf sich genommen hat, wie stark und wie unendlich mutig sie war!

Anke Gebert hat das Buch wirklich berührend geschrieben, man fühlt unheimlich mit Erich und Irma mit, dennoch wird auf grosse Dramatik verzichtet. Dies hat mir sehr gut gefallen und somit ist das Buch auch für Leser empfehlenswert, die ansonsten nicht gern über den zweiten Weltkrieg und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lesen. Im Buch wird durchaus der Hass auf die Juden, die Ausgrenzung dieser und auch das Ende von Erich behandelt, aber man wird nicht mit den extrem grausamen "Details" konfrontiert. Stattdessen bekommt man die steigende Angst und Ungerechtigkeit im Land mit, aber auch die unglaublich grosse, starke, unendliche Liebe zwischen Irma und Erich.

Irma war mir nicht nur sympatisch, ich habe sie auch sehr bewundert! Ihren Mut, ihre Courage, ihren immerwährenden Willen Erich trotz der ganzen Pein gegen die Juden zu heiraten. Wie fest sie zu ihm stand ist einfach nur bewegend und wundervoll!
Sehr enttäuschend fand ich Irmas Schwester Martha und deren Undankbarkeit und Egoismus ihrer Schwester gegenüber. Das hat mich tief getroffen und traurig gemacht und man kann als Leser nur ahnen, wie Irma erst empfunden haben muss, von der eigenen Schwester so behandelt zu werden...

Das Ende des Buches ist sehr bewegend und ich habe zwischen Gefühlen der Trauer und Freude geschwankt, es ist einzigartig, so wie Irmas ganze Geschichte! Eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen oder gehört hatte, obwohl ich mich mit der Zeit rund um den zweiten Weltkrieg und Nationalsozialismus durchaus beschäftigt habe.

Das Buch endet mit 2 Fotografien von Irma Weckmüller und Erich Bragenheim, ausserdem gibt es Fotos von einigen Dokumenten und ein Nachwort, wie die Autorin überhaupt zu dieser Geschichte gefunden hat.

Fazit: Ein bewegendes, ungewöhnliches Buch über eine Frau, die für die Liebe gekämpft und alle Grenzen überwunden hat! Ich kann es nur weiterempfehlen und bleibe tief beeindruckt zurück.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Wunderbare Botschaft

Das alles ist Familie
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Das Buch handelt von Lars, der vor dem Haus ein Päckchen findet, das vom Regen durchweicht ist. Natürlich ist deshalb auch die Schrift teilweise unleserlich geworden. Nur das Wort "Familie" und "Meisenweg" ...

Das Buch handelt von Lars, der vor dem Haus ein Päckchen findet, das vom Regen durchweicht ist. Natürlich ist deshalb auch die Schrift teilweise unleserlich geworden. Nur das Wort "Familie" und "Meisenweg" sind darauf noch zu lesen. Also geht Lars von Haus zu Haus und lernt dabei die unterschiedlichsten Familien und Familienkonstellationen kennen. Am Schluss erfährt man noch etwas über seine eigene Familie.

Mir hat dieses Kinderbuch sehr gut gefallen und es hat mir viel Freude bereitet. Es eignet sich ideal zum vorlesen abends im Bett und das Kind lernt dabei noch etwas auf spielerische Weise. Das Buch vermittelt Toleranz und die Botschaft, dass die Liebe und der Zusammenhalt das wichtigste dabei ist!

Der Schreibstil ist kindgerecht und einfach gehalten, es sind keine komplizierten Wörter vorhanden. Hervorzuheben sind auch die wundervollen Zeichnungen. Sie sind schön bunt gemacht, dabei aber nicht zu knallig sondern eher pastell. Die Bilder passen sehr gut zum Inhalt und es gibt auf jeder Seite für die Kinder zusätzlich zum Text auch auf den Bildern etwas zu entdecken. Ganz zum Schluss des Buches sind nochmal die einzelnen Familien vorgestellt und es ist Platz für ein Foto der eigenen Familie-eine tolle Idee!

Fazit: Ein tolles Kinderbuch mit einer wunderbaren Botschaft, schönen Bildern und einfacher Schreibweise. Ich kann es nur empfehlen und gebe gern die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Pageturner

Amissa. Die Verlorenen
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Die beiden Privatermittler Jan und Rica, die für die Organisation "Amissa" arbeiten, in der nach verschwundenen Personen gesucht wird, geraten durch Zufall in einen Unfall auf der Autobahn. Ein ...

Die beiden Privatermittler Jan und Rica, die für die Organisation "Amissa" arbeiten, in der nach verschwundenen Personen gesucht wird, geraten durch Zufall in einen Unfall auf der Autobahn. Ein Mädchen ist von der Raststätte auf die Fahrspur gelaufen und wurde überfahren. Da noch keine Sanitäter vor Ort sind, geht Jan zu dem sterbenden Mädchen. Sie drückt ihm einen Zettel in die Hand und flüstert noch letzte Worte, bevor sie verstirbt. Hinterher stellt sich heraus, dass das Mädchen vermisst wurd und verfolgt wurde in den letzten Aufenblicken ihres kurzen Lebens. Was hat das Mädchen erlebt und was kann so schrecklich sein, dass sie in ihrer Panik auf die Autobahn rennt!?

Durch den extrem fesselnden Schreibstil und die vielen Perspektivenwechsel bin ich nur so durch das Buch geflogen und konnte es kaum aus der Hand legen, ich jeder freien Minute griff ich zu diesem Buch, um zu erfahren wie es weiter geht! Die kurzen Kapitel mit eher kurzen Sätzen und die Cliffhängervor vielen Kapiteln, lassen einen das Buch geradezu verschlingen! Erzählt wird das Buch vorallem aus Perspektive der beiden Privatermittler, aber auch das Opfer selbst, sowie Täter und die Eltern des vermissten Mädchens kommen zum Zug! Was für eine fürchterliche, ausweglose Situation dies auch für die Eltern der Vermissten bedeutet, wird hier sehr glaubhaft und intensiv dargestellt.

Die beiden Privatermittler Jan und Rica waren mir von Anfang an sehr sympatisch, auch wenn sie eine bewegende und beängstigende Vergangenheit haben. Private Probleme stören mich oft in Thrillern, da diese die Ernittlungen überlagern, dies war hier aber absolut nicht der Fall, im Gegenteil die Probleme lassen die beiden sehr menschlich wirken und man kann gut mitfiebern!

Der Fall ist wahrlich nichts für schwache Nerven, aber sehr gut durchdacht und äußerst beängstigend, da er so nah am Leben stattfindet, sehr realistisch und spannend ist.

Fazit: Ein wahrer Pageturner und klasse Thriller, wie ich das liebe! Sehr gut durchdachter Fall und sympathische Ermittler runden das ganze ab. Leseempfehlung für eingefleischte Thrillerleser

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Erschreckend realistisch!

Sterbewohl
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Das Buch handelt von vier WG-Bewohnern und Freunden, die alle über 65 sind und gerade Rente erhalten. Die Geschichte wird von Nadja erzählt, die ihre Rente genießen möchte, nachdem sie als Geundschullehrerin ...

Das Buch handelt von vier WG-Bewohnern und Freunden, die alle über 65 sind und gerade Rente erhalten. Die Geschichte wird von Nadja erzählt, die ihre Rente genießen möchte, nachdem sie als Geundschullehrerin die letzten Jahre viel Stress hatte. Anna war Schwester in einem Altenheim, Max ein Bankmitarbeiter und Fred hat von seinem Vermögen gelebt und musste nicht arbeiten, dies ist im Staat allerdings verpönt. Denn Deutschland ist zur Zeit dieser Geschichte nur noch eine Scheindemokratie, in der nur Leute zählen, die dem Staat Geld einbringen...so hat sich die Regierung ein neues einzigartiges Konzept überlegt. Er lädt Rentner für 14 Tage in ein Luxushotel ein. Dort werden Sterbeseminare veranstaltet und es wird den Leuten schmackhaft gemacht die Pille "Sterbewohl" zu nehmen, die sie friedlich einschlafen lässt. Offiziell ist das einnehmen der Pille freiwillig und die Leute können jederzeit abreisen. Auch die vier Freunde erhalten eine Einladung zu einem Seminar auf der Insel Fehmarn...

Diese Handlung hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen, denn die Geschichte wird sehr realistisch erzählt. Das Buch ist etwas zwischen Krimi und Science-Fiction, beklemmend real dargestellt. Das Buch hält einige Gänsehaut Momente bereit, aber nicht, weil gleich eine Person hinter dem Vorhang hervorspringt, sondern aufgrund der morbiden Grausamkeit, die nach und nach ans Licht kommt. Das Buch ist sehr Gesellschaftskritisch und behandelt Fragen wie "was sind ältere Menschen überhaupt wert, bzw Menschen, die nur Geld machen, aber sonst keinen "Nutzen" haben"? Ab welchem Punkt nehmen die Menschen diese Pille freiwillig und ab wann wird es ihnen eingeredet/aufgezwungen". Welche Methoden werden dazu genutzt?
Das Buch hat mich sehr fasziniert, aber auch erschrocken und wird mir auch noch längere Zeit im Gedächtnis bleiben! Das Ende war mir etwas zu Science-Fiction lastig, das hätte ich persönlich nicht gebraucht, aber ich empfand es jetzt auch nicht als sehr "Störend" für die insgesamte Geschichte.

Fazit: Das Buch bereitet einem Gänsehaut aufgrund der Geschichte, die genau so passieren könnte! Ausserdem mochte ich die Gesellschaftskritik sehr und das man sich hier wirklich viele Gedanken macht. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen und gebe gern die volle Punktzahl.

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