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Veröffentlicht am 09.12.2020

Alles andere als verstaubte, alte Fälle

Enna Andersen und das verschwundene Mädchen
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Enna Andersen beginnt nach dem Unfalltod ihres Mannes und einer einjährigen Auszeit, in der sie sich um ihren Sohn gekümmert hat, ihre Arbeit als Hauptkommissarin wieder aufzunehmen. Ihren alten Job bekommt ...

Enna Andersen beginnt nach dem Unfalltod ihres Mannes und einer einjährigen Auszeit, in der sie sich um ihren Sohn gekümmert hat, ihre Arbeit als Hauptkommissarin wieder aufzunehmen. Ihren alten Job bekommt sie leider nicht wieder, dafür wird sie die Leiterin einer neuen Abteilung, die sich auf Altfälle spezialisiert. Ihr zur Seite stehen die frischgebackene Kommissarin Pia Sims, sowie der degradierte Oberkommissar Jan Paulsen. Keiner von ihnen ist freiwillig da und so beschließen sie das Beste aus der Situation zu machen. Per Lostopf wählen sie ihren ersten Fall aus. Das Verschwinden der 9-jährigen Marie Hansen vor 10 Jahren in einem Landschulheim auf Wangerooge.


Das Buch war unheimlich interessant. Ruhige Passagen der Recherche und Befragungen wechseln sich mit Beschattungen und Schießereien ab. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, es gibt viele neue Erkenntnisse, die bei den damaligen Ermittlungen übersehen wurden. Ich hatte Recht schnell einen Verdächtigen, der aufgrund von behinderten Ermittlungen nicht befragt werden durfte und befürchtete schon innerhalb der ersten 100 Seiten in einer Sackgasse gelandet zu sein. Da hat mir die Autorin einen ziemlichen Streich gespielt. Pädophilen Ring, Mafia, Wendungen über Wendungen und man wird einige Male auf eine falsche Fährte geführt. Die Erklärung ist für mich sehr überraschend gewesen, aber stimmig und befriedigend.


Enna Andersen ist eine engagierte Kriminalbeamtin mit Ambitionen, die eigentlich nicht scharf darauf war mit der "Cold Case" Abteilung aufs Abstellgleis geschoben worden zu sein. Dabei ist diese Abteilung genau die richtige, um ihr Familienleben, sprich ihrenm Sohn Elias ausreichend Zeit zu schenken. Ich mag die Balance zwischen ihrer Polizeiarbeit und ihrem Privatleben, das immer wieder in den Fokus rückt.


Pia Sims und Jan Paulsen sind eine explosive Mischung, bei der Enna einige Male intervenieren muss. Dennoch sind beide Beamten auf ihre Art und Weise unabdingbar für das Vorankommen des Teams. Pia ist computertechnisch sehr bewandert und findet bei den Befragungen mit Marie Hansens Schwester und ihrer damals besten Freundin, aufgrund des ähnlichen Alters, den richtigen Ton.
Jan Paulsen ist ein alter Haudegen, hat aber durch seine Erfahrung viele Kontakte, die er für Informationen anzapft.
Die Entwicklung der Drei zu einem Team ist authentisch dargestellt und hat mir beim Lesen viel Freude bereitet.


Eine klare Empfehlung für Freunde von Kriminalromanen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Familiendynastie auf dem Prüfstand

Die ferne Hoffnung
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Hamburg 1888. Nach den Selbstmord von Peter Hansen bleiben seine drei Söhne Georg, Robert und Karl mit dem Kontor und immensen Schulden zurück. Ihr gut situiertes Leben und das ihrer Frauen und Kinder ...

Hamburg 1888. Nach den Selbstmord von Peter Hansen bleiben seine drei Söhne Georg, Robert und Karl mit dem Kontor und immensen Schulden zurück. Ihr gut situiertes Leben und das ihrer Frauen und Kinder sind in Gefahr. Nur mit vereinten Kräften und Verhandlungsgeschick gewährt ihnen die Bank einen Aufschub, damit sie statt in Kaffee in Kakao investieren. Robert und Karl haben in Wien ein mögliches Geschäft gefunden.


Eine Kakaoplantage in Kamerun. Doch den Kakao zu vertreiben reicht nicht, sie sollen die Plantage auch selbst bewirtschaften. Robert wagt dieses Abenteuer um das Kontor zu retten, doch bei seiner Frau stößt das auf wenig Gegenliebe. Elisabeth sträubt sich wehement dagegen ihr gesellschaftliches Leben in Hamburg aufzugeben und unter schwarzen Einheimischen zu leben. Das Verhältnis zwischen den Eheleuten wird zusehends angespannt. Luise hingegen, ihre jüngste Tochter, findet das Leben auf der Plantage sehr aufregend und interessiert sich sehr für die Arbeit dort. So beginnt die immer mehr Zeit mit dem Einheimischen Hamza zu verbringen, für den sie starke Gefühle entwickelt.


Die Geschichte ist leicht zu lesen und zieht einen ab der ersten Seite in seinen Bann. Hauptsächlich verfolgen wir die Geschichte aus Sicht der gutherzigen und toleranten Luise, doch nachdem die Familie nach Kamerun zieht, verfolgen wir die Geschehnisse in Hamburg aus unterschiedlichen Blickwinkeln und bekommen so Einblick in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere, ihrer Normen und Moralvorstellungen. Besonders der Erzählstrang um Karl in Wien hat es mir angetan. Er wächst in der Geschichte über sich hinaus, verliebt sich, begeht Fehler und ist dabei so unsagbar menschlich, sodass es leicht ist ihn ins Herz zu schließen.


Auch Luise und ihre Neugier auf das Neue ist spannend zu verfolgen. Als sich eine zarte Liebe zwischen ihr und dem Einheimischen Hamza entspinnt, ist jedem Leser sofort klar, dass diese Liebe viele Jahre zu früh kommt und es zu dieser Zeit keinen Ort gibt, an dem die Beiden akzeptiert werden würden.



Die Ferne Hoffnung ist der Auftaktband einer bisher 6 Bändigen Serie über die Familie Hansen und legt die Schienen für viele weitere Geheimnisse, Intrigen und Einblicke in die Welt von 1888.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Spannende Idee über Elementarbändiger und mächtige Clans in Schottland

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Avalee Coleman ist eine normale 17-Jährige Schülerin und lebt auf der Isle of Skye. Doch nachts jagt sie über die Insel und tötet die gefährlichen Elementare. Wesen aus Gras, Holz und Erde, die für Erdrutsche ...

Avalee Coleman ist eine normale 17-Jährige Schülerin und lebt auf der Isle of Skye. Doch nachts jagt sie über die Insel und tötet die gefährlichen Elementare. Wesen aus Gras, Holz und Erde, die für Erdrutsche und andere Katastrophen verantwortlich sind. Zur Seite steht ihr der mysteriose Mitschüler Lance Campbell, der ihr in der Schule eher abweisend begegnet.

Als Reid Kelvin auf der Insel auftaucht bricht ein Sturm auf der Insel aus. Bei einem Fährunglück vor vielen Jahren starb Avas Mutter, sie selbst überlebte nur knapp mit Reids Hilfe. Nun eröffnet er ihr, dass sie die letzte Überlebende des Wasser-Clans, der MacLeods ist, und sie ihre Kräfte schnellstmöglich in den Griff kriegen muss, ansonsten werden ihre Kräfte sie übermannen und sie selbst zu einem verhassten Elementar werden. Ihre unkontrollierten Gefühle bringen Skye in Gefahr. Plötzlich brechen Regen, Sturm und Schnee über die Insel herein.

Auf ihrem Weg stehen ihr neben ihrem Vater, ihre beste Freundin Brianna, Lance, Reid und bald auch Juliana MacKay bei. Allesamt junge Elementbändiger.

Nun muss sie ihre Kräfte lernen zu beherrschen und den Rat der Clans beruhigen, der sie als unkontrollierte Gefahr für sich und andere sieht. Sie könnte den MacLeod Clan zu neuer Stärke führen, oder ihren endgültigen Untergang bedeuten. Nebenbei versucht sie einen Ausweg für die Transformation zu einem Elementar zu finden, und die Wesen auf Skye in den Griff zu kriegen.



Ava ist eine starke und gefühlvolle junge Frau, die nach der Offenbarung von Zweifeln und Angst geplagt wird, trotzdem ist sie sehr willensstark und kämpft unerbittlich für ihre Familie und ihre Freunde.

Ich bin sehr gespannt auf die Folgebände und die Möglichkeiten die sich ergeben. Mir gefallen die Beschreibungen der Natur und die Idee der Elementbändiger. Nur die vielen Kampfszenen haben meinen Lesespaß geringfügig beeinträchtigt. Trotzdem stellen sich viele Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden. Schafft Ava es die Transformation aufzuhalten, ihre Kräfte zu kontrollieren und die Insel vor den gefährlichen Elementaren zu schützen? Was hat der Rat vor und was haben die einzelnen Clans Chiefs für Interessen an Ava und den Inseln?

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Die wirklich wichtigen Fragen des Lebens

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Eine junge Mutter vom Alltag mit Kindern, Mann und Job fürchterlich gestresst, nimmt sich eine Auszeit und geht im Wald ihrer Kindheit spazieren. An ihrem Lieblingsplatz unter einer Eiche trifft sie eine ...

Eine junge Mutter vom Alltag mit Kindern, Mann und Job fürchterlich gestresst, nimmt sich eine Auszeit und geht im Wald ihrer Kindheit spazieren. An ihrem Lieblingsplatz unter einer Eiche trifft sie eine ältere Dame, dessen Anwesenheit sie erst stört, sich dann jedoch als Segen herausstellt. Die ältere Dame offenbart ihr die erste von den vier Fragen des Lebens.

Will ich das wirklich?

Sie fängt an darüber nachzudenken, ihr Leben zu hinterfragen und nach und nach eröffnet sich ihr eine neue Perspektive. Immer öfter trifft sie sich mit der älteren Dame auf der Lichtung unter der Eiche, erfährt die weiteren fragen und tatsächlich wendet sich ihr Leben nach einigen Sinnkrisen zum Besseren.

Dieses Buch mag nur 128 Seiten haben, aber diese haben es in sich. Die Vier Fragen des Lebens sollten eigentlich Jedem klar sein, aber in dieser Geschichte sind sie eindrucksvoll verpackt. Auch wenn sie im wahren Leben bestimmt nicht so einfach umzusetzen sind, wie in dieser Geschichte. Und wunderschön noch dazu. Ich habe selten so zauberhafte Illustrationen gesehen.
Auch einige Zitate haben mich tief berührt.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Sommerlektüre mit tiefer Botschaft

Denn das Leben ist eine Reise
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Aimée Thaler lebt mit ihrem Mann Per und ihrem Sohn Len in einem schönen Einfamilienhaus, doch irgendwie scheint sie nicht ganz in diese Welt zu passen. Die Ehe kriselt und nach einem schrecklichen Streit, ...

Aimée Thaler lebt mit ihrem Mann Per und ihrem Sohn Len in einem schönen Einfamilienhaus, doch irgendwie scheint sie nicht ganz in diese Welt zu passen. Die Ehe kriselt und nach einem schrecklichen Streit, packt sie ihre wenigen Habseligkeiten, ihren Sohn und fährt mit ihrem alten VW Bus davon. Ihr Weg führt sie zur Beerdigung einer alten, guten Freundin nach St. Ives. Dort trifft sie nicht nur ihre Jugendliebe Daniel, sondern auch ihre Mutter, mit der sie vor Jahren gebrochen hat.

Der Schreibstil ist leicht, frisch und in den Beschreibungen leicht blumig, ohne zu übertreiben. St. Ives ist ein ganz besonderer Ort und das liest man in jedem Wort.



Len ist ein einfühlsamer Junge, unglaublich aufgeweckt und liebenswert. Ihn in diesem Buch begleiten zu dürfen, seine Entwicklung zu verfolgen, war eine wahre Freude.

Nach und nach eröffnen sich Bruchstücke und Erinnerungen aus Aimées Vergangenheit und bilden ein Mosaik aus emotionalen Episoden, die einem ein immer besseres Bild vermitteln und einen tiefer in die Geschichte hineinziehen.

Mir hat das Buch gut gefallen. Das Cover und der Klappentext lassen im ersten Moment nicht darauf schließen, welche Vergangenheit Aimée hat und wie emotional es wird.

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