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Veröffentlicht am 07.01.2021

Mord nach Vorlage

Hexenjäger
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Die Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu ...

Die Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu bringen.

Es geht auch sofort mit dem ersten Mord los. Gefallen hat mir, dass es zwar brutal zugeht, der Autor das Ganze aber nicht über Seiten ausschlachtet, sondern kurz darstellt. Das lässt Raum für eigene Gedanken und Vorstellungen und so können meiner Meinung nach auch Leser mit weniger starkem Magen des Buch lesen.

Dann wurde es für meinen Geschmack aber etwas zäh. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit von Kommissarin Jessica Niemi, die aber nicht so recht zur eigentlichen Haupthandlung passen. Dadurch geht der Lesefluss etwas verloren, weil man immer wieder unterbrochen wird und die Rückblenden ein bisschen zufällig eingestreut werden. Ich habe während des Lesens gedacht, dass hier sicher noch ein Gegenwartsbezug hergestellt wird, was aber nicht wirklich der Fall war. Vielleicht muss man sich hier noch ein bisschen gedulden, bis die beiden weiteren Bände der Trilogie erscheinen.

Aber auch in der Haupthandlung geht es eher langsam voran. Es gibt viele Hinweise und es wirkt, als hinterlasse der Mörder absichtlich Spuren - aber so wirklich zielführend scheinen sie nicht zu sein. Ich muss zugeben, dass ich zwischendurch etwas gelangweilt war. Die Spannung ist auf jeden Fall etwas abgeflaut.

Das ändert sich dann gegen Ende, hier geht es dann nämlich Schlag auf Schlag - und für meinen Geschmack etwas zu schnell. Ich habe teilweise zurückgeblättert, weil ich dachte, etwas überlesen zu haben. Es bleiben auch noch viele Fragen offen, nicht alles fügt sich zusammen. Ich denke, das wird dann in den beiden Folgeteilen aufgeklärt und zusammengeführt.

Insgesamt konnte ich "Hexenjäger" aber nicht ganz überzeugen. Die Trilogie werde ich aber trotzdem weiterverfolgen, da in der Story an sich viel Potential steckt. Von mir gibt es für den Auftakt 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

15 Jahre danach

Die Sekte - Dein Albtraum nimmt kein Ende
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Auch wenn die Handlung dieses Teils 15 Jahre nach den Geschehnissen der ersten beiden Bände spielt und einen ganz neuen Aspekt behandelt, sollte man meiner Meinung nach die Vorgänger kennen, denn sonst ...

Auch wenn die Handlung dieses Teils 15 Jahre nach den Geschehnissen der ersten beiden Bände spielt und einen ganz neuen Aspekt behandelt, sollte man meiner Meinung nach die Vorgänger kennen, denn sonst kennt man die Zusammenhänge nicht und das bringt einen um den Lesegenuss.

Obwohl ich zwischen Teil 2 und 3 eine recht lange Pause eingelegt habe, kam ich sehr schnell wieder in die Geschichte hinein. Mittlerweile ist Sofia Mutter und hat sich ein Leben ohne die Sekte aufgebaut, scheint aber immer noch durch ihre Vergangenheit geprägt zu sein. Und natürlich mischt sich auch Franz Oswald wieder in ihr Leben ein...

Natürlich musste es sein, dass diese Verbindung wieder hergestellt wird, sonst würde der Plot nicht funktionieren. Aber genau das ist es auch, was mich an diesem dritten Teil so stört: Das Verhalten von Sofia ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar gewesen. Anstatt mit ihrem neuen, glücklichen Leben weiterzumachen und der Sekte einfach den Rücken zugekehrt zu lassen, lässt sie sich wieder beeinflussen. Ich war richtig ärgerlich, als ich das gelesen habe, und es war für mich zum Teil auch unglaubwürdig.

Das lag auch am Verhalten ihrer Tochter, die ich sehr, sehr unsympathisch fand. Ihr Verhalten empfand ich als noch schlimmer als das ihrer Mutter und auch wenn man als Teenie gerne gegen die Eltern rebelliert, ging das Buch an einigen Stellen für mich zu weit. Man sollte sexuelle Handlungen zwischen Minderjährigen und Erwachsenen einfach nicht als "Normalität" darstellen.

Kurz gesagt, alles rund um Sofia und ihre Familie konnte mich nicht überzeugen. Spannend hingegen war der neue Aspekt, der von der Autorin hineingebracht wurde, nämlich die Erziehung und das Leben von Franz Oswalds Söhnen, den Zwillingen, die man schon im Vorgängerband kurz kennengelernt hat. Diese Passagen wurden aus Sicht eines der Jungen geschildert und haben bei mir für Gänsehaut gesorgt. Denn hier zeigen sich die perfiden Methoden, die vom Sektenführer angewendet werden und die schon im ersten Teil dafür gesorgt haben, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Erschreckend, erschütternd und gerade deswegen faszinierend.

Alles in allem war es schon ein würdiger Abschluss und ein kleines bisschen offen ist das Ende auch - allerdings sieht es nicht so aus, als würde es einen weiteren Band geben. Für mich war es aber, vor allem durch das Verhalten von Sofia und ihrer Tochter, der schwächste Teil der Trilogie. Deshalb gibt es von mir auch nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Lügner unter sich

Liar's Room - Zwei Lügner, ein Raum, kein Entkommen
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Ich habe den Klappentext gelesen und wusste sofort: Dieses Buch musst du lesen, es klingt unheimlich spannend!
Sobald es auf dem Reader war, habe ich auch begonnen - und wurde etwas enttäuscht. Meine ...

Ich habe den Klappentext gelesen und wusste sofort: Dieses Buch musst du lesen, es klingt unheimlich spannend!
Sobald es auf dem Reader war, habe ich auch begonnen - und wurde etwas enttäuscht. Meine Erwartungen waren sehr hoch und ich kam anfangs nicht wirklich in die Geschichte hinein. Die Protagonisten waren mir nicht wirklich sympathisch und ich hatte so viele Fragezeichen im Kopf, dass ich nicht gefesselt wurde.
Ich habe deshalb erstmal eine Lesepause eingelegt und das Buch später wieder in die Hand genommen. Um nichts zu verpassen, habe ich von vorne begonnen und da ich keine Erwartungen mehr hatte, kam ich auch viel besser in die Geschichte hinein.
Gut hat mir gefallen, dass man Stück für Stück mehr von den Geheimnissen der Beiden erfährt, aber man immer nur kleine Häppchen serviert bekommt. Deswegen bleibt man am Ball, denn irgendwie möchte man ja wissen, was passiert ist.
Und die Hintergrundgeschichte ist zum Teil wirklich sehr heftig. Dadurch wird die Geschichte aber auch rund und die Handlungen eher nachvollziehbar.
Nichtsdestotrotz wurde ich auch beim zweiten Anlauf nicht wirklich warm mit den Protagonisten. Deswegen kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen, aber ich denke, es wird seine Liebhaber finden!

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Malaria-Alarm

Die Suche
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Man steigt sehr unvermittelt in die Geschichte ein, denn man befindet sich in einem Flugzeug und sieht durch die Augen eines Unbekannten, der etwas in diesem Flugzeug aussetzt. Dass es sich dabei um Malaria ...

Man steigt sehr unvermittelt in die Geschichte ein, denn man befindet sich in einem Flugzeug und sieht durch die Augen eines Unbekannten, der etwas in diesem Flugzeug aussetzt. Dass es sich dabei um Malaria übertragende Mücken handelt, wird hier gar nicht so deutlich gesagt, allerdings wurde das schon vom Klappentext vorweggenommen.

Was mich dann etwas gewundert hat, war, dass man über das Tagebuch der verschwundenen Erica immer wieder nach Afrika "entführt" wird und sie ihre Erlebnisse als Wissenschaftlerin dort schildert. Das war ganz interessant, auch wenn man nicht so wirklich einen roten Faden zwischen den Ereignissen damals und der Epidemie heute herstellen konnte. Das fand ich etwas schade, auch wenn es am Ende aufgelöst wird. Für mich hat es aber definitiv zu viel Raum eingenommen.

Überhaupt fand ich, dass der Klappentext etwas irreführend ist, denn die eigentliche Malaria-Seuche steht nicht im Mittelpunkt. Es ist eher die Suche nach Erica in der niederländischen Unterwelt, auch etwas die Arbeit von Wissenschaftlern etc. Das war spannend, teilweise auch sehr brutal, aber für meinen Geschmack etwas zu weit weg vom eigentlichen Thema.

Grundsätzlich hat mir das Buch schon gefallen, es ist ein rasanter Thriller, der durch die Perspektivenwechsel zwischen Ericas Tagebuch und der Gegenwart auch für Abwechslung und immer wieder kleine Cliffhanger sorgt. Nichtsdestotrotz war es aber nicht das, was ich von einem Thriller erwarte, bei dem eine Seuche im Mittelpunkt steht. Das Besondere, das den Plot ausmacht, geht unter.

Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Da wäre mehr drin gewesen...

Das Manuskript
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Der Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich ...

Der Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich aber relativ schnell, als der bereits im Klappentext erwähnte Hurrikan aufzieht und während des Sturms der Autor Nelson Kerr ums Leben kommt.

Leider finde ich, dass der Klappentext schon einiges vorwegnimmt. Bis nämlich sicher ist, dass Kerr nicht aufgrund des Sturmes tot ist, vergeht im Buch schon eine Weile. Und dem stehe ich etwas kritisch gegenüber.

Denn der Schreibstil an sich gefällt mir gut. Er ist flüssig, lässt sich leicht lesen und beschreibt alles sehr anschaulich. Aber es dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Es wird auch sehr viel drum herum erzählt, die Beziehungen zwischen den Bewohnern der Insel erklärt und so weiter. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, der Mord nimmt nur eine sehr kleine Rolle ein.

Dafür wird extrem auf die Vergangenheit von Bruce Cable und auch dessen zwielichtige Geschäfte eingegangen. Das waren sehr interessante und auch spannende Hintergrundinfos, allerdings wurden sie wieder und wieder wiederholt, sodass es mich nach einiger Zeit gelangweilt hat. Überhaupt stand mir der Besitzer der Buchhandlung und sein Privatleben zu sehr im Mittelpunkt. So wurde viel über die offene Ehe mit seiner Frau berichtet, was mir nicht so wichtig war. Ich wollte viel mehr wissen, warum Nelson Kerr sterben musste.

Und hier muss sich der Leser meines Erachtens zu lange gedulden. Die Hinweise tröpfeln sehr zäh dahin, man hat kaum die Möglichkeit, sich eigene Gedanken zu machen oder einen Täter zu identifizieren. Als dieser Handlungsstrang dann Fahrt aufnimmt, geht es dagegen dann wieder sehr schnell. Hier hätte es für meinen Geschmack ausführlicher sein können.

Es ist kein Krimi und kein Thriller, sondern ein Roman, deswegen ist es legitim, dass es neben dem Mord auch andere Schwerpunkte in der Geschichte gibt. So fand ich alle Infos rund um die Entstehung eines Buches oder wie ein Buch vermarktet wird sehr interessant.

Das ist auch der Grund, warum das Buch bei mir nicht durchfällt. Es beinhaltet viele interessante Aspekte, es ist gut geschrieben und man kann sich gut in den Plot hineindenken. Trotzdem denke ich, dass hier noch mehr möglich gewesen wäre - gerade in Bezug auf die Spannung.

Von mir gibt es deswegen 3 Sterne.

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