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Veröffentlicht am 12.12.2020

Zwischen Drogenkriegen und Verfolgung

Der erste Tote
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Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in einem Land, das der restlichen Welt nur als ein Ort von Drogenkriegen, Tequila-Trinkern und Sombrero-Trägern bekannt ist. Mexiko. Sie sind vertraut mit dem Korruptionsgeschehen ...

Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in einem Land, das der restlichen Welt nur als ein Ort von Drogenkriegen, Tequila-Trinkern und Sombrero-Trägern bekannt ist. Mexiko. Sie sind vertraut mit dem Korruptionsgeschehen und der Brutalität des eigenen Landes. Deshalb ist ihnen stets bewusst, wie hoch das stetige Risiko ist, für den eigenen Job sein Leben aufs Spiel zu setzten. Doch als sie die Leiche des Umweltaktivisten Gallardo finden, der nur noch anhand seines Ausweises zu identifizieren ist und die Guardia Civil droht weitere Forschungen zu unterlassen, werden die beiden stutzig und möchten mehr erfahren. Carlos bezahlt seine Neugier bezüglich Gallardos Leben schließlich mit seinem eigenem. Den Verlust seines Freundes kann Andrew natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beschließt, um mit Carlos Tod abschließen zu können, herauszufinden wer dafür verantwortlich war.
Betende Hände umgeben von Waffen, Blumen und Tod - dies erwartet den Leser beim ersten Blick auf das Cover des Buches "Der Erste Tote" von Tim MacGabhann. Vom Stil und Klappentext hat mich dieses Buch direkt gecatcht. Der Schreibstil dagegen, war vergleichsweise für einen Thriller etwas ungewöhnlicher. Für mich persönlich war der ständige Wechsel von absoluter Spannung mit detailreichen brutalen Beschreibungen und der voranschreitende zusätzliche Plot manchmal etwas anstrengend.
Mir hat gefallen, dass die Charaktere in diesem Thriller, anders als gewohnt, etwas mehr Tiefe besaßen. Dies könnte daran liegen, dass es mit der Anzahl der Protagonisten und Antagonisten nicht übertrieben wurde. Ich persönlich konnte mit Carlos vom Anfang an schnell sympathisieren, aber mit Andrew bin ich tatsächlich bis zum Ende auf einer gewissen Distanz geblieben. Die Handlungen der Figuren waren größtenteils nachvollziehbar, aber durch meine mangelnden Erfahrungen bezüglich des Lebens in Mexiko, kann ich das nicht besonders gut bewerten.
Für Mexikointeressierte/Mexikaner ist es bestimmt eine ziemlich gute Empfehlung, da bei denjenigen wahrscheinlich bereits ein fundiertes Wissen über die Drogenkartelle und verschiedenen Instanzen vorhanden ist.
Besonders gut gelungen sind die detailreichen Beschreibungen der Umgebung. MacGabhann schreibt ziemlich überzeugend und realistisch, mir als Leser kommt es definitiv so vor, als wüsste er genau von was er da schreibt. Dabei ist es ihm gelungen trotz dessen, dass es sich um das Auftaktbuch einer Trilogie handelt, diese Geschichte allein in sich abgeschlossen zu beenden. D. h. meiner Ansicht nach gibt es keine Cliffhänger, die mich als Leser dazu verpflichten würden, auch die anderen Teile zu lesen.
Ich muss zugeben, dass das Buch mich nicht vom Hocker gerissen hat und ich die Trilogie daher an dieser Stelle beende. Trotzdem bin ich froh es gelesen zu haben, da es wirklich mal etwas Abwechslung reingebracht hat, besonders was diese spezielle Umfeld und Land angeht.

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