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Veröffentlicht am 04.02.2021

fesselnde und faszinierendes Buch über eine starke Frau

Celeste - Gott und der König
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Ich durfte den historischen Roman bereits während der Entstehung lesen und war wirklich fasziniert von Madame Bulkeley, die als Anführerin von sogenannten Bauernsoldaten im Bruderkrieg während der französischen ...

Ich durfte den historischen Roman bereits während der Entstehung lesen und war wirklich fasziniert von Madame Bulkeley, die als Anführerin von sogenannten Bauernsoldaten im Bruderkrieg während der französischen Revolution ihren Mann stehen muss.

Die junge Aurore soll im Jahr 1831 eine Reportage für eine renommierte Tageszeitung über das Leben Madame Bulkeleys schreiben. Schnell ist sie fasziniert von der betagten Dame und in ihren Erzählungen gefangen. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht Celestes geschrieben, angefangen von ihrer Kindheit, über ihre Ehe und die Schlachten bis zu ihrer Gefangenschaft.

Trotz der vielen Zahlen, Orte und Namen, die mich zuerst fast erschlagen haben, ist es der Autorin hervorragend gelungen, ein Bild einer starken Frau zu zeichnen, feinfühlig und bildhaft beschreibt sie das Lieben und Leiden der jungen Frau. Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge, zum besseren Verständnis findet man in der Fußzeile immer wieder mal Erklärungen diverser Begriffe.

Natürlich kannte ich schon Berichte und Bücher über die französische Revolution, dieses Buch hat mich jedoch einen anderen Blick auf diese Zeit um 1793 werfen lassen. Ein äußerst interessantes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Das Buch ist eine Romanbiographie und beruht auf historischen Elementen.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

genialer Plot, spannend und überraschend

Die schwarze Dame
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"Das Besprechungszimmer wurde von dem wolkenverhangenen Sonnenuntergang in ein düsteres Zwielicht getaucht. Beim Fenster standen zwei Männer, ein Hüne so breit wie ein Schrank und ein Zwerg mit einem glänzendem ...

"Das Besprechungszimmer wurde von dem wolkenverhangenen Sonnenuntergang in ein düsteres Zwielicht getaucht. Beim Fenster standen zwei Männer, ein Hüne so breit wie ein Schrank und ein Zwerg mit einem glänzendem Seitenscheitel."
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Andreas Grubers Rache-Reihe finde ich wahnsinnig spannend, somit kam ich nicht umher, die Bücher mit seinem Privatermittler Peter Hogart zu lesen.

Peter Hogart wurde mir recht schnell sympathisch. Als Fan alter Filme und Musik ist er ein begeisterter Flohmarktbesucher. Auch ich stöbere gerne auf Flohmärkten, ich mag die Atmosphäre dort. Die Liebe zu den alten Dingen nehme ich ihm sofort ab. Zudem gefällt mir seine Hartnäckigkeit, dass er dran bleibt, auch wenn sein Auftrag scheinbar erledigt ist. Ivona als seine „Komplizin“ in Prag gefiel mir auch sehr gut, behauptet sie sich doch in einer Männerwelt, in der es manchmal recht rau zu geht. Dies geschieht jedoch ohne überzogen zu wirken.

Besonders toll fand ich die detailgenaue und bildhafte Beschreibung der Schauplätze, die durch Nebensächlichkeiten wie eine flatternde Plane an einem Gerüst noch authentischer wirkt. Dadurch haucht Andreas Gruber den Szenen Leben ein.

Die Geschichte beginnt erst gemächlich, mit leichter Spannung im Hintergrund. Privatermittler Peter Hogart wird nach Prag geschickt, es geht dabei um einen Brand bei dem äußerst wertvolle Gemälde vernichtet wurde. Erst eine überraschende Wendung bringt Tempo ins Spiel, der Spannungsbogen steigt. Der Schrecken, der sich hinter verschlossenen Türen verbirgt, raubt dem Leser den Atem, erst recht als klar wird wie weitreichend diese Vorgänge sind. Die Vertuschung in höchsten Kreisen, das Augen verschließen und die Hilflosigkeit der Beteiligten, da verwundern mich die Frustration und die Gefühlsausbrüche der Ermittler nicht. Diese Gefühle nehme ich ihnen sofort ab, mir erging es schließlich ähnlich beim lesen.

Ein genialer Plot, die Story zieht weitreichende Kreise, hervorragend zu einem komplexen Gesamtbild zusammengeführt.


Hierbei handelt es sich übrigens um eine Neuauflage, darum kann es zu unterschiedlichen Cover-Abbildungen kommen.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

tolle Biografie über eine außergewöhnliche Frau

Ludovika
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Ich bin Sisi-Fan und habe bereits diverse Biografien über sie gelesen, umso gespannter war ich auf das Buch Ludovika, Sisis Mutter.

Bereits das Vorwort war äußerst interessant, ich fand es sehr spannend ...

Ich bin Sisi-Fan und habe bereits diverse Biografien über sie gelesen, umso gespannter war ich auf das Buch Ludovika, Sisis Mutter.

Bereits das Vorwort war äußerst interessant, ich fand es sehr spannend die Hintergründe zu erfahren, wie es denn überhaupt zu dem Buch kam, und vor allem, welche Arbeit dahinter steckt, Respekt!

Das Buch beinhaltet weitreichende Erklärungen, wie die weitverzweigten adligen Familien damals zustande kamen, welcher Zweig durch welche Heirat zu mehr Land und Ansehen kam. Die französische Revolution ist ebenfalls Thema im Buch, da diese auch gravierende Auswirkungen auf die Königshäuser hatte. Abgerundet wird diese interessante Reise in die Vergangenheit mit wundervollen Bildern, Briefausschnitten und Anekdoten.

Das Buch unterscheidet sich von den vielen „romantischen“ Biografien und Büchern zu Sisi und ihrer Familie durch fundierte Forschung, der Autor zeigt die verschiedenen Häuser und Adelsgeschlechter und deren Beziehungen bis weit vor Ludovikas Geburt auf. Sensationsheischende und romantisch verklärte Geschichten gibt es hier nicht. Dafür aber eine Sammlung fundierten Wissens, belegbarer Geschichten, quasi einen feingezeichneten Geschichtsunterricht. Zudem bedient er sich hier bisher noch nicht veröffentlichten Quellen, was dieses Buch zusätzlich zu etwas besonderem macht.

Ludovikas Leben hatte viele Höhen und Tiefen, ein glückliche Kindheit, dann der Tod ihres geliebten Vaters und die daraus resultierenden Umzüge, verursacht durch ihren Halbbruder König Ludwig I. Dann ihre unglückliche Ehe mit Max, die unterschiedlichen Interessen , seine Geliebten und die vielen unehelichen Kinder machten ein harmonisches Eheleben nahezu unmöglich. Hier unterscheidet sich die Realität gehörig von den Filmen aus den 50er Jahren, in denen Ludovika an der Seite ihres geliebten Mannes (und liebevollen Vaters der gemeinsamen Kinder) sich um Haus und Hof kümmert und für die Erziehung ihrer Kinderschar verantwortlich war.

Ludovika, die Königtochter, war eine gebildete und wissbegierige Frau, der das Wohl ihrer Kinder sehr wichtig war. Dennoch musste sie manchmal Entscheidungen treffen, die eher dem Land bzw. der Familie halfen und die Kinder ein großes Opfer bringen mussten. Bis ins hohe Alter (sie starb mit 83 Jahren) war ihre Meinung hoch geschätzt, dennoch war sie oft einsam, fühlte sich allein in ihrem großen Haus in Possenhofen, in dem früher immer Trubel und Geschäftigkeit war. Neben Ludovika erfahren wir viel über ihre Geschwister und ihre Kinder, ebenfalls interessante Persönlichkeiten.

Am Ende des Buches findet man Stammbäume, mit deren Hilfe konnte ich mich noch besser in den wirren der verschiedenen Adelsgeschlechter zurecht finden. Auch die Kurzbiografien der einzelnen Personen haben mir sehr gut gefallen und waren sehr aufschlussreich. Nicht zu vergessen die unzähligen Quellenangaben, die bei einer so umfangreichen Biografie einige Seiten umfassen. Eine tolle und aufschlussreiche Biografie über eine außergewöhnliche Frau und ihr äußerst interessantes Leben.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

interessanter Plot, gut und vor allem spannend umgesetzt

Seelen unter dem Eis
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"Mein Name ist also Mozart. Mein Zuhause ist eine 2,70 Meter lange und 2,90 Meter breite Zelle mit einem Tisch, einem Stuhl und glatt verputzten Wänden, aus denen eine schmucke Toilette und ein Waschbecken ...

"Mein Name ist also Mozart. Mein Zuhause ist eine 2,70 Meter lange und 2,90 Meter breite Zelle mit einem Tisch, einem Stuhl und glatt verputzten Wänden, aus denen eine schmucke Toilette und ein Waschbecken aus Stahl ragen…."
(AUSZUG AUS DEM BUCH)
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In Astrid Kortens Buch erzählt Tom Döbbe seine Geschichte. Er sitzt in der Todeszelle, wartet auf seine Hinrichtung. Die Schilderungen des Alltags im Todestrakt, die Hoffnugslosigkeit, die Leere, all das ist so eindrucksvoll und gefühlvoll von der Autorin beschrieben, dass die Beklemmung beim lesen auf mich übersprang. Kurze Kapitel und eine klare und ausdrucksstarke Sprache machen aus diesem Buch eine unglaubliche Leseerfahrung.

Der Wechsel zwischen der Gegenwart im Todestrakt und dem Rückblick, wie es dazu kam, ist der Autorin hervorragend gelungen. Nach und nach erfährt man mehr über Tom, sein Leben, seine Frau und seine Affäre. Diese Rückblicke zeigen, wie schnell das Leben aus der Spur kommen kann. Eine vermeintliche heile Welt, die durch eine Träne zum einstürzen gebracht wird.

Gebannt hing in an den Zeilen, wollte verstehen wie es dazu kommen konnte. Ich habe mit Tom gelitten und gehadert, hätte ihn manchmal am liebsten geschüttelt. Und vergaß vor lauter Anspannung sogar, mir Notizen zu machen….. Ich war erbost über Toms Feigheit im Laufe der Affäre, vor allem zum Ende hin. Zu einem Ende, dass mich fassungslos zurück ließ und noch lange nachhallen wird.

Ich war begeistert, wie Astrid Korten es wieder schaffte, so viele unterschiedliche Emotionen in das Buch herein zu bringen und kann jedem nur empfehlen, diesen erstklassigen Psychothriller zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

spannender Schwabenkrimi

Schoofseggl
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"Wenn du dich nicht bald meldest, geht es dir wie der blöden Russenschlampe,,,"
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Franz Walzer, ein ehemaliger Rechtsanwalt, Kneller, ein Puffbesitzer, ...

"Wenn du dich nicht bald meldest, geht es dir wie der blöden Russenschlampe,,,"
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Franz Walzer, ein ehemaliger Rechtsanwalt, Kneller, ein Puffbesitzer, alle haben ihr Vermögen auf einer Bank vermeintlich sicher untergebracht. Blöd nur, das das Finanzamt eine sogenannte Steuer-CD hat. Und diese bringt die feinen Herren in arge Bedrängnis…

Ich habe mich beim lesen köstlich amüsiert. Nicht weil der Krimi eine Komödie ist, sondern weil der Autor mit Wortwitz und viel schwäbischem Humor schreibt. Diesen Humor muss man mögen, ich liebe ihn da ich in der Gegend wohne, in dem der Krimi spielt. Der Schwabe und seine Eigenheiten sind so toll getroffen, einfach herrlich.

Jeder kennt hier irgendwie jeden, doppelte Geschäfte sind keine Seltenheit. Interessant, dass bei allen kriminellen Aktivitäten die feinen Herren sich keiner Schuld bewusst sind. Die anderen sind Verbrecher, sie nicht. Ist ja schließlich ihr sauer verdientes Geld, Schwarzgeld, dass sie heimlich über die Grenzen schmuggeln. Geld, für das so mancher über Leichen geht. Hier zeigt sich ganz deutlich, nicht jeder der feine Kleidung trägt, ist ein feiner Kerl. Eher so „außen hui, innen pfui“.

Trotz dem vermeintlich eher trockenen Thema liest sich das Buch flüssig, der direkte Schreibstil sorgt für kurzweiliges Lesevergnügen. Spannend zu lesen, wie jeder versucht, seine Schäfchen ins trockene zu bringen, da wird zu außergewöhnlichen Methoden gegriffen, zu Drohnen und Darth Vader-Masken. Ich habe mich beömmelt bei der Szene. Das ganze noch gekrönt mit einem Ende ganz nach meinen Geschmack. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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