Liebevoll und Authentisch
Worum geht’s?
Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann, handelt diese Geschichte von Theo und Winston, die sich durch einen verstrickten Zufall kennen lernen. Bereits bei der ersten Begegnung merkt ...
Worum geht’s?
Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann, handelt diese Geschichte von Theo und Winston, die sich durch einen verstrickten Zufall kennen lernen. Bereits bei der ersten Begegnung merkt der Leser, dass ordentlich Funken sprühen. Theo hat sich jedoch klare Regeln gesetzt, was die Liebe angeht: Bis zum Frühstück ist sie verschwunden. Doch Winston schafft es, ihr Innerstes zu berühren. Bevor die beiden jedoch zueinander finden können, droht das Schicksal sie auseinander zu reißen. Für immer und ewig.
Meine Meinung:
Zunächst muss ich leider sagen, dass mir das Buchcover nicht zusagt. Durch die genaue Abbildung zweier Personen wird dem Leser die Vorstellungskraft und Fantasie genommen. Auch den Titel „Only One Song“ finde ich nicht perfekt. Ja, es geht in diesem Buch um Musik, aber der Song für Theo spielt für mich nicht so eine große Rolle als dass man ihn für den Titel verwenden sollte. Die Autorin hat bereits erklärt, dass sie beim Titel ein wenig improvisieren musste, da die Reihe immer mit „Only One“ beginnt. Dabei hätte man dennoch ein wenig kreativer werden können.
Die Geschichte finde ich wirklich klasse. Man erwartet durch den Klappentext eine romantische Erzählung, in der zum Schluss die Frage: Tour oder Theo? aufkommen wird. Sehr überraschend ereignet sich am Ende des Buchs jedoch ein ganz großer Knall, den man lange nicht kommen sieht. Deshalb bin ich auch etwas im Zwiespalt: Auf der einen Seite frage ich mich, ob am Buch interessierte Leser, sich nicht vielleicht doch mit größerer Wahrscheinlichkeit für das Lesen entscheiden würden, wenn bereits im Klappentext auf dieses schicksalshafte Ereignis hingewiesen wird. Auf der anderen Seite fand ich dieses plötzliche und absolut unerwartete Event so eine erfrischende Überraschung, da eben nicht alles rosarot ist.
Das, was mich am meisten an dieser Story begeistert, ist die Tatsache, dass die Beziehung von Theo und Winston so alltäglich ist. Endlich mal keine Erzählung, in der ein steinreicher Mann eine schüchterne Frau verführt, sondern eine ganz bodenständige Geschichte. Hier zählen eben auch die „normalen“ Probleme. Ob das jetzt das Alzheimer der Oma oder der kranke Hund ist.
In irgendeiner Rezension habe ich gelesen, dass sich der Leser unter einer Liebesgeschichte etwas anderes vorstellt. Das war für mich 0,0% der Fall. Viel mehr waren es Kleinigkeiten, die die Beziehung besonders gemacht haben. Ich denke dabei an die Nacht, in der sich Theo nach Hause geschlichen hat, während Winston dachte, sie gehe nur ins Badezimmer. Oder die Stelle im Bad mit Willows Massage. Diese kleinen Details machen die Beziehung so unglaublich glaubhaft. Dabei hilft natürlich auch enorm der Charme der beiden Hauptfiguren.
Somit wären wir auch schon beim nächsten Thema: Die Charaktere. Wie ich in der Leseprobe bereits entnehmen konnte, war diese Buch geprägt von authentischen Dialogen und schlagfertigen Sprüchen. Ich liebe es. Das macht das Lesen so erfrischend. Mir fällt es wirklich schwer, den Charme den Winston und Theo mit sich bringen in Worte zu fassen. Da liegst Du da, liest eine der tragischsten Stellen des ganzen Buchs mit Tränen in den Augen und kannst Dir ein Schmunzeln dennoch nicht verkneifen, weil die Art und Weise wie die beiden Figuren miteinander umgehen so liebevoll ist.
Das Einzige, das mich bei diesem Buch gestört hat, war der Schreibstil. Bei manchen Sätzen musste ich tatsächlich mehrfach drüber lesen, bis ich sie auch wirklich verstanden habe. So schön und einprägsam manche Zeilen gewesen sind, waren manche Nebensätze eben auch ein wenig verwirrend. Das hat dem Buch aber keinen großen Abbruch getan.
Was mich persönlich zunächst auch ein wenig durcheinandergebracht hat, war die Tatsache, dass Theo Theo heißt. In meinem Kopf ist irgendwie eingeprägt, dass Theo ein Jungenname ist und deshalb hat er auch ein wenig Zeit gebraucht, sich daran zu gewöhnen.
Fazit
Alles in allem bleibt nur noch zu sagen, dass das Buch für jemanden geeignet ist, der weniger auf klischeehafte und kitschige Liebesgeschichten, sondern mehr auf alltägliche und authentische Beziehungen steht. Durch den überragenden Humor und der außergewöhnlichen Wendung der Handlung wird es für den Leser nie spannend.
Danke, dass ich an dieser Leserunde teilhaben durfte und mir von diesem Buch das Herz brechen lassen konnte!