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Veröffentlicht am 22.01.2024

Klimathriller mit zu wenig Spannung

White Zero
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White Zero verspricht als Klimathriller eine Geschichte voller Spannung in einer von Klimaextremen geprägten Welt. Leider konnte das Buch meine Erwartungen in puncto Spannung nicht erfüllen. ...

White Zero verspricht als Klimathriller eine Geschichte voller Spannung in einer von Klimaextremen geprägten Welt. Leider konnte das Buch meine Erwartungen in puncto Spannung nicht erfüllen. Die wiederholt betonte Kälte und die extremen Wetterbedingungen, die im Titel suggeriert werden, nehmen nur einen begrenzten Raum in der Handlung ein.

Die Erzählung fokussiert sich eher auf zwischenmenschliche Beziehungen als auf die Herausforderungen, die die extreme Kälte mit sich bringt. Obwohl das Wetter als Hintergrundkulisse präsent ist, fehlt es an packenden Momenten, die einen typischen Thriller auszeichnen. Die Handlung plätschert vor sich hin, und die klimatischen Elemente dienen nicht dazu, die Spannung zu steigern.

Für einen Klimathriller hätte ich mir mehr Nervenkitzel und Adrenalin erwartet, während die Protagonisten mit den Widrigkeiten ihrer Umwelt kämpfen. Stattdessen überwiegt eine eher ruhige Erzählweise, in der die Beziehungen zwischen den Charakteren im Vordergrund stehen.
Charaktere gibt es auf jeden Fall genug im Buch, und besonders zu Beginn hat mich der ständige Wechsel zu neuen Protagonisten und ihre langsame Einführung gestört. Das hat die Handlung stark verlangsamt.

Insgesamt fehlt White Zero die Spannung, die ich von einem Klimathriller erwartet hätte. Wer nach einem actiongeladenen Abenteuer in einer extremen Umgebung sucht, dem kann ich dieses Buch nicht sehr empfehlen. Wer gerne charakterorientierte Geschichten liest, der wird vermutlich eher mit dem Buch zufrieden sein.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Für einen gemütlichen Winterabend ganz nett

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Das Buch erzählt eine nette Geschichte über Rieke, die Urlaub in Schweden macht und allerhand über sich selbst herausfindet. Sie hat Probleme in der Beziehung zu ihrem Freund und auch mit anderen ...

Das Buch erzählt eine nette Geschichte über Rieke, die Urlaub in Schweden macht und allerhand über sich selbst herausfindet. Sie hat Probleme in der Beziehung zu ihrem Freund und auch mit anderen Männern kein Glück. Schließlich wird sogar familiär einiges auf den Kopf gestellt.

Rieke macht wirklich einiges mit, lernt sich dadurch aber auch selbst immer besser kennen. Ich mochte sie und habe gehofft, dass sie irgendwann doch noch glücklich wird. Ihre Geschichte war interessant zu lesen, hat mich aber nicht total vom Hocker gehauen. Es plätschert mehr so gemütlich vor sich hin. Mir gefielen die Landschaftsbeschreibungen, doch auch hier hatte ich mir aufgrund des Titels etwas mehr versprochen. Mit Eisfischen hat die Geschichte letztlich nicht viel zu tun, allerhöchstens im übertragenen Sinne.

Für die Winter- bzw. Weihnachtszeit ist das Buch gut geeignet. Es lässt sich schnell durchlesen und ist unterhaltsam. Trotz des interessanten Settings hat die Geschichte bei mir aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein typisches Winterbuch eben, dass sich um Romantik und Neuanfang dreht. Nicht schlecht, aber auch nichts besonderes.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Hält leider nicht, was es verspricht

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Ediths Eltern sind auf einer Expedition verschollen. Aus diesem Grund muss sie in den Schulferien zu ihrem Onkel, den sie noch nie kennengelernt hat. Er lebt als Tierarzt gut versteckt im Wald, denn seine ...

Ediths Eltern sind auf einer Expedition verschollen. Aus diesem Grund muss sie in den Schulferien zu ihrem Onkel, den sie noch nie kennengelernt hat. Er lebt als Tierarzt gut versteckt im Wald, denn seine Patienten sind außergewöhnlich. Edith ist daher zunächst unerwünscht, bis sich ihre einzigartige Begabung offenbart, mit der sie ihrem Onkel und den Tieren helfen kann.

Mir hat besonders der Anfang dieser Geschichte gefallen. Als Edith bei ihrem Onkel im Wald ankommt, ist alles geheimnisvoll, mystisch und märchenhaft. Im einzigen Haus auf einer Waldlichtung findet Edith Trost bei der Haushälterin Betty und dem Hund Arnold, während der Onkel nichts von ihr wissen will. Man rätselt mit, warum Edith immer so schlimme Kopfschmerzen hat und was wohl mit ihren Eltern passiert ist. Es ist spannend, dass immer mal wieder das "Syndikat" erwähnt wird, das wohl beim Verschwinden der Eltern seine Finger im Spiel hat.

Leider kann der zweite Teil der Geschichte die Erwartungen, die in der ersten Hälfte des Buches aufgebaut wurden, nicht erfüllen. Statt in den Amazonas zu fliegen und nach Ediths Eltern zu suchen, geht die Reise zu einem kranken Yeti ins Himalaya-Gebirge.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt interessiert sich niemand mehr für den Verbleib der Eltern. Es fühlt sich an wie ein Bruch in der Geschichte. Die Geschehnisse rund um die Yetis sind dann auch beliebig austauschbar - es hätten auch andere mystische Wesen sein können. Vielleicht sollten es ursprünglich auch Phönixe sein, zumindest ist auf dem Cover einer abgebildet. Im Buch taucht aber kein Phönix auf, was mich verwirrt zurücklässt. Zu den Yetis konnte ich jedenfalls keinen Bezug aufbauen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso das jetzt wichtiger ist, als die Eltern zu suchen.

Auch die Atmosphäre im Himalayagebirge bleibt klar hinter ihren Möglichkeiten zurück, besonders im Vergleich zum Wald-Setting. Die Geschichte tritt auf der Stelle und wirkt teilweise belehrend oder zumindest aufgesetzt, wenn Edith immer wieder gesagt bekommt, wie schlimm Wilderei ist. Ein gutes Thema, das aber leider zu plakativ daherkommt. Eine ähnliche Stelle gibt es auch in der ersten Hälfte des Buches, in der Infos über die Geschichte der Medizin in den Text eingestreut werden, die wie ein Fremdkörper wirken und den Leser aus der Geschichte katapultieren.

Insgesamt muss ich leider sagen, dass sehr viel Potential verschenkt wurde. Die Geschichte ist nicht rund, der Anfang passt nicht zum Ende und die Charaktere denken fast alle nur an sich selber. Da hilft es auch nicht zu behaupten, dass der Onkel Edith nur schützen wollte, wenn es sich über den größten Teil der Geschichte anders anfühlt. Ich habe es ihm nicht geglaubt.

Da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, habe ich die Hoffnung, dass die Geschichte um die Eltern von Edith noch zuende erzählt werden kann. Dass Luke Gamble eine atmosphärische, spannende Geschichte schreiben kann, hat er in der ersten Hälfte des Buches definitiv bewiesen. Um mir zu gefallen, müsste das nächste Abenteuer jedoch über die gesamte Länge des Buches mehr Tiefe bieten, als nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Sehr rasantes Abenteuer

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt ...

Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt eine Menge über sich selbst, seine Familie und sein magisches Potential.
Die Rahmengeschichte hat mir wirklich gut gefallen und sie bietet interessante Figuren, die aber leider etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben. Ich hätte gerne die Charaktere und Beziehungen an der ein oder anderen Stelle mehr ausgefeilt gesehen und dafür etwas Action weggelassen. Mir passiert stellenweise einfach zu viel hintereinander, ohne dass Adrian und seine Freunde darauf irgendwie emotional reagieren können. In diesen Passagen wirkte die Geschichte nur noch wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne Bezug zur eigentlichen Story. Glücklicherweise fängt sich die Geschichte aber zwischendurch immer mal wieder und dann hat sie mir auch richtig Spaß gemacht.
Wer also gerne actionreiche Fantasy liest, für den könnte das Buch genau das Richtge sein.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Ernährung wieder wertschätzen

Einfach fasten - gesünder leben
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Gesunde Ernährung ist immer ein Thema - zumindest bei mir. So bin ich vor einiger Zeit auch auf das Thema Fasten gestoßen und versuche mich seitdem im 16:8 Intervallfasten, was auch ganz gut klappt. Für ...

Gesunde Ernährung ist immer ein Thema - zumindest bei mir. So bin ich vor einiger Zeit auch auf das Thema Fasten gestoßen und versuche mich seitdem im 16:8 Intervallfasten, was auch ganz gut klappt. Für mich steht dabei die Gesundheit im Vordergrund und nicht so sehr das Abnehmen, wobei das natürlich auch ein positiver Nebeneffekt ist. In diesem Zusammenhang bin ich auf das neue Buch von Ruth und Dietmar Pfennighaus aufmerksam geworden. Das Berater-Ehepaar ist viel im naturheilkundlichen und seelsorgerlichen Bereich unterwegs und teilt in dem neuen Buch „Einfach fasten – gesünder leben“ seine persönlichen Erfahrungen zum Fasten mit uns.

Beide Autoren beschreiben zunächst, wie sie selbst zum Fasten gekommen sind und was sie daran begeistert. Hier merkt man schon, dass es ihnen um ein ganzheitliches Konzept geht und nicht nur um eine kurze Anleitung. Es geht darum, Essen wieder als etwas Besonderes wahrzunehmen und nicht als etwas, das man zwischendurch tut, ohne darüber nachzudenken.

Die Autoren folgen schwerpunktmäßig dem Fasten nach dem Buchinger-Prinzip und dem „basischen fasten“, das man eine Woche oder einen Tag lang durchführen kann. Die Fastentage werden an sich gut beschrieben, aber was mir komplett fehlt, sind jegliche Mengenangaben. Als Anfänger weiß man also nicht, wie viel man von den Lebensmitteln essen darf. Wie groß ist denn ein „großer Rohkostsalat“? Und wie viel Suppe darf ich pro Tag essen?

Dazu kommt, dass mich manche Angaben wirklich verwirrt haben: Auf der einen Seite steht, dass ich mittags Kartoffeln essen darf und eine Seite später ist es nur noch Brühe. Erst nach einigem Hin- und Herblättern habe ich den Aufbau endlich verstanden: Die Kartoffel gibt es eine Woche vor dem Fasten, die Brühe dann, wenn’s richtig losgeht. Die Struktur im Buch ist zwar da, aber optisch nicht gut gelöst, da die Zwischenüberschriften durch Kursivschrift kleiner aussehen als der Text. Außerdem sind manche Zeilenabstände (z. B. bei Aufzählungen) so groß, dass man den Überblick verliert, was jetzt wozu gehört. Zumindest habe ich das so empfunden.

Der große Pluspunkt dieses Buches ist für mich der zweite große Teil des Buches, in dem der seelsorgerliche Part in den Vordergrund tritt. Diese Abschnitte enthalten Texte, die man während des Fastens zur Ermutigung lesen kann und die zum Durchhalten motivieren. In diesem Part gibt es 20 „Schätze“ zu entdecken, die sich mit Themen wie Dankbarkeit, Gelassenheit, Entscheidungsfreiheit u. a. beschäftigen. Hier kann man auf ca. 70 Seiten während und auch außerhalb der Fastenzeit auftanken und die eigene Achtsamkeit durch viele Impulse verbessern.

Leider gab es hier die ein oder andere Bemerkung in den Texten, die mich gestört hat. Beispielsweise heißt es auf Seite 173: „Ich weiß jetzt, weshalb ich keine Krimis sehe oder lese. Mein Leben ist auch so schon spannend und abwechslungsreich genug.“. Das geht mir ein bißchen zu weit in Richtung Bevormundung und muss meiner Meinung nach nicht sein. Denn dadurch gewinnt das ansonsten gute Buch so einen Unterton, dass ich als Leser es nicht drauf habe und mir von den tollen Autoren mal eine Scheibe abschneiden kann (wobei ich wirklich nicht glaube, dass es so gemeint ist!). Aber vielleicht bin ich da auch zu empfindlich.

Im Anhang des Buches findet man noch einige Rezepte, zu denen es auch endlich Mengenangaben gibt. Dafür fehlt hier eine Portionsgröße, so dass ich nicht weiß, ob die Rezepte für eine, zwei oder vier Personen gedacht sind. Sehr schön finde ich den Abschnitt über das Fasten während der Chemotherapie, in dem Dietmar Pfennighaus seine eigenen Erfahrungen damit beschreibt. Das ist ein interessanter Hinweis für Betroffene und Angehörige.

Insgesamt bin ich ein wenig enttäuscht von diesem Fastenbuch und bin damit nicht so gut zurechtgekommen. Den einen oder anderen guten Impuls habe ich aber mitgenommen und bin mir sicher, dass viele, die vielleicht schon ein bißchen mehr Erfahrung mit dem Fasten haben, dieses Buch mögen werden.

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