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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2021

Absolut empfehlenswert, egal welches Ziel man verfolgt!

Essen gut, alles gut
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In „Essen gut, alles gut“ erklärt die Ernährungsberaterin und Ökotrophologin (was das ist, erfahrt ihr direkt in Kapitel 1) Dr.Heike Niemeier, wie wir gesund essen, was überhaupt gesund ist und, wie wir ...

In „Essen gut, alles gut“ erklärt die Ernährungsberaterin und Ökotrophologin (was das ist, erfahrt ihr direkt in Kapitel 1) Dr.Heike Niemeier, wie wir gesund essen, was überhaupt gesund ist und, wie wir lernen auf unseren Bauch zu hören. Dabei spielen bewusst essen, Sättigung und Sattheit (ein großer Unterschied!) und auch die Organe zur Verdauung eine Rolle. Besonders stehen aber die Zusammensetzung einer guten Mahlzeit und die verschiedenen Nährstoffe im Vordergrund. Immer wieder lässt sie ihre Erfahrung aus ihrer Praxis oder Workshops, die sie zu diesen Themen gibt, einfließen und nennt viele Beispiele. Desweiteren baut sie Rezepte, anschauliche Grafiken und Rechnungen ein und widerlegt viele Ernährungsmythen.


Beim Lesen wurde mir nie langweilig, denn ich habe auf jeder Seite wieder etwas Neues gelernt. Dadurch, dass die ca. 350 Seiten nicht nur aus normalem Text bestanden, sondern auch viele Infoboxen, Tabellen, Zitate, Ernährungspläne und sogar Selbstexperimente beinhalteten, hat das lesen zusätzlich Spaß gemacht. Der flüssige Schreibstil mit einigen Anekdoten hat es dann auch noch echt unterhaltsam gemacht.

Durch die Berufserfahrung der Autorin habe ich mich sehr gut beraten gefühlt, denn man hat deutlich gemerkt, dass sie professionelle Ratschläge gibt und schon viele Patienten behandelt hat. Vor allem war es so praxisnah erzählt und ich konnte Vieles direkt anwenden.

Auch hat mir besonders gut gefallen, dass ihre Thesen biologisch/medizinisch belegt waren und ich ihre Tipps und Erläuterungen nicht nur besser verstanden habe, sondern sie mir so auch einfacher merken konnte.

Desweiteren mochte ich den Fokus auf der Gesundheit und dem Wohlfühlen beim Essen. Verbote und strenge Diäten kamen für die Autorin nicht in Frage. Somit war das Buch auch nicht nur an die Leser gerichtet, die Abnehmen wollen (obwohl sie auch dazu gute Leitlinien verfasst), sondern auch an die, die sich einfach für Ernährung interessieren oder bewusster auf ihren Körper achten wollen.

Die Zusammenfassungen und Exkurse haben mir im Kern gut gefallen, allerdings fand ich sie öfter unpassend in das Buch eingebaut. Zum einen, weil sie oft direkt nach oder manchmal sogar schon vor den essentiellen Informationen standen, wodurch es sich dann unmittelbar wiederholt hat. Zum anderen wurde der Text durch die Kasten immer wieder unterbrochen und ich musste von einer Stelle zur anderen springen, da ich den Satz oder Abschnitt gerne vorher zu Ende lesen wollte. Zusätzlich haben mich die überdurchschnittlich vielen Verweise auf „(—> ein anderes Kapitel)“ anfänglich ziemlich aus dem Konzept gebracht.
Diese beiden Punkte haben mich dann aber schon bald nicht mehr gestört und nach einem anstrengenden Einstieg (für den ich auch echt lange gebraucht habe), war ich richtig drin in dem Buch und einfach begeistert!

Mein Vorwissen aus dem Bio LK hat mir geholfen, das Buch flüssiger zu lesen, denn es war schon nicht ganz einfach geschrieben und hat viel Konzentration erfordert. Das ist für mich aber kein Minuspunkt, weil mich die Informationen so gefordert, aber nicht überfordert haben.

Bei ein/zwei Sachen hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht, z.B. beim Thema Zusatzstoffe, was ziemlich kurz kam.

Mein Fazit: Ich habe unglaublich viel gelernt und verstanden und kann das Buch nicht nur weiter empfehlen, sondern sogar dazu raten, es zu lesen!!

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Unglaublich emotional: traurig und schön gleichzeitig

All In - Tausend Augenblicke
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Ich habe ja schon wirklich viel über die Bücher von Emma Scott gehört und gelesen. Nun kann ich mich den Leuten anschließen, die behaupten, dass ihre Werke so viel mehr als ein New Adult Roman sind.

Kacey ...

Ich habe ja schon wirklich viel über die Bücher von Emma Scott gehört und gelesen. Nun kann ich mich den Leuten anschließen, die behaupten, dass ihre Werke so viel mehr als ein New Adult Roman sind.

Kacey spielt in einer vielversprechenden Rockband kurz vor dem Durchbruch, aber merkt immer öfter, dass es nicht das ist, was sie wirklich will. So versucht sie, ihre negativen Gefühle im Alkohol zu ertränken. Nach einer besonders wilden Nacht wacht sie auf dem Sofa ihres Fahrers Jonah auf, bei dem sie sich sofort wohler fühlt, als irgendwo anders auf der Welt. Sie kommen sich näher und Kacey entdeckt das, was sie wirklich möchte. Jedoch kann Jonah ihr nicht das bieten, was er gerne würde, denn in seinem Leben gibt es ein großes Problem, mit dem er Kacey keinesfalls belasten möchte...

Vor allem hat mich die Geschichte berührt und es war einfach unmöglich, nicht zu weinen. Aber es war nicht nur die Geschichte von Jonah und Kacey. Emma Scott ist viel auf die Nebenfiguren eingegangen, wodurch man in Jonah’s gesamtes Umfeld einsteigen konnte und den Schmerz von Allen gespürt und mit ihnen getrauert hat. Besonders seinen Bruder Theo mochte ich irgendwie echt gerne.
Gespickt mit schönen und tiefergehenden Zitaten konnte man die erzählte Geschichte auch immer wieder auf das eigene Leben beziehen. Der Schreibstil war generell besonders, so menschlich und nah am Leben beschrieben.
Obwohl es ein trauriges Ende war, bin ich doch vollkommen zufrieden damit. Die Autorin hat es nämlich geschafft, dass man das Gute im Schlechten gesehen hat und erklärt, dass man immer das Beste aus dem Leben machen und nichts bereuen sollte. Außerdem stellt sie den Tod nicht als Ende der Welt dar, sondern beweist, dass das Leben weiter geht - und die All In Duologie geht ja auch noch weiter😍

All in ist ein wunderschönes Buch voller Liebe und Leben, was man nicht durch den Klappentext beurteilen sollte. Der hat mich nämlich erst nicht so überzeugt, aber in dem Buch steckte so viel mehr!

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Emotional, mitreißend, einzigartig!

All das Ungesagte zwischen uns
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Seit ich die Leseprobe zu Colleen Hoover‘s neustem Roman „All das Ungesagte zwischen uns“ gelesen habe, war mir klar, dass ich das Buch schnellstmöglich lesen muss. Meine hohen Erwartungen wurden nicht ...

Seit ich die Leseprobe zu Colleen Hoover‘s neustem Roman „All das Ungesagte zwischen uns“ gelesen habe, war mir klar, dass ich das Buch schnellstmöglich lesen muss. Meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht und ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen!

Morgan ist 34 Jahre alt, lebt ein durchschnittliches Leben mit ihrer Familie in ihrer Heimatstadt und ist alles in allem ziemlich „vorhersehbar“. Diese Normalität ändert sich schlagartig, als ihr Mann Chris und ihre Schwester Jenny durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen werden. Für Morgan bricht eine Welt zusammen und auch die Beziehung zu ihrer 17-jährigen Tochter Clara zerbricht fast an den emotionalen Folgen für die Beiden. Einzig Jonah, der ehemals beste Freund ihres Mannes, gibt ihr gemeinsam mit seinem und Jenny’s Sohn ein wenig Lebensfreude zurück. Gemeinsam entdecken sie auch, dass die zwei Verstorbenen ein großes Geheimnis vor ihnen gehütet haben...
Gleichzeitig verliebt sich Clara in den Jungen, mit dem sie eigentlich auf gar keinen Fall etwas zu tun haben soll, sich aber einfach zu gut mit ihm versteht.

Ich habe das Buch an einem Stück durchgelesen und nur zum Essen Pause gemacht.
Es war emotional, dramatisch, fesselnd und eine tolle und einmalige Geschichte, die so viel tiefer als ein normaler Liebesroman geht.
Wieder einmal hat mich Colleen Hoover mit ihrem bombastischen Schreibstil begeistert, der die Emotionen perfekt und treffend rüber gebracht hat. Besonders die wechselnden Erzählperspektiven aus Morgans und Claras Sicht haben mir gefallen. Dadurch wurde die Story noch einmal runder und verständlicher, aber auch vielseitiger. Ich konnte sozusagen zwei zusammenhängende Geschichten parallel verfolgen. Trotzdem kam keine der wirklich süßen Liebesgeschichten zu kurz, wurden aber auch nicht unnötig in die Länge gezogen. Generell hatte der Roman genau die richtige Länge.

Dadurch, dass es viele Konfliktpunkte gab, also wirklich SO viele, wurde es nie langweilig, wobei es dabei alles andere als zusammenhangslos war. Alles hat aufeinander aufgebaut und die Spannungskurve war fast so hoch wie der Mount Everest. Ich habe dem Ende zwar entgegengefiebert, aber hatte nie das Bedürfnis schneller voranzukommen, als ich gerade gelesen habe.
Die Autorin hat richtig sympathische Charaktere erschaffen, die ich zu 100% verstanden habe und in die ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Vor allem die Beziehung zwischen Morgan und Clara fand ich sehr berührend und besonders beschrieben und ich fand echt cool, dass diese Mutter-Tochter-Verbindung im Vordergrund stand und nicht eine Mann-Frau-Liebe.
Mir fallen keine Kritikpunkte ein, weswegen ich auch bei der Bewertung nicht lange überlegen musste.

Ich hab es geliebt das Buch zu lesen und jede einzelne Seite genossen!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Eisige Winterromanze mit mehr dahinter

Like Ice We Break
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Die (zumindest von mir) sehr freudig erwartete Fortsetzung von Ayla Dades Eisläufer-Reihe aus Aspen gibt es diesen Winter zu lesen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie ich innerlich gefeiert habe, als ich entdeckt ...

Die (zumindest von mir) sehr freudig erwartete Fortsetzung von Ayla Dades Eisläufer-Reihe aus Aspen gibt es diesen Winter zu lesen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie ich innerlich gefeiert habe, als ich entdeckt habe, dass die Autorin Gwen ein eigenes Buch widmen wird, obwohl letztes Jahr noch nichts über eventuelle weitere Bücher bekannt war.

Die Leser erfahren nun mehr über Gwens schwierige Familienverhältnisse und kriegen spannende Einblicke in ihren Kopf. Auch ihr neuer Eislaufpartner Oscar bringt eine spannende Geschichte mit sich. Über TikTok entdeckten seine Adoptiveltern den früher obdachlosen 22-Jährigen und holten ihn kurzerhand aus der Bronx nach Aspen in die High Society. Culture Shock ist nicht übertrieben als Betitelung für die Veränderung würde ich behaupten. Super interessant fand ich, sich vorzustellen und mitverfolgen zu können, wie Oscar sich an sein neues Leben gewöhnen muss, aber seiner Vergangenheit auch nicht ganz entkommen kann...

Ich hab mich auch wieder von Anfang an in diese Geschichte verliebt und wusste, dass sie gut werden würde, nachdem ich nur die ersten Seiten gelesen hatte.
Es fing direkt lustig an, womit mir der Einsteig schön leicht gemacht wurde. Nachdem ich mich kurz orientiert hatte, wie denn jetzt nochmal die Personen zueinander standen, war ich auch schnell wieder in dem Umfeld drin. Die winterliche Atmosphäre und die urige Kleinstadt waren genau das, was ich zur Weihnachtszeit lesen wollte.
Ohne jetzt zu viel verraten zu wollen, fand ich auch die im Buch verarbeiteten ernsteren Themen toll gewählt und umgesetzt.
Ich mag auch immer den Schreibstil von Ayla Dade und besonders ihr und mein Humor sind sind auf der selben Wellenlänge und hatten ihren Spaß beim Lesen.

Einzig an der iSkate war es mir dieses Mal zu viel Hin und Her, wer und wie denn jetzt gemeinsam oder doch nicht gelaufen wird.
Zusätzlich fand ich, dass das Ende sich etwas plötzlich aufgelöst hat, aber durch die Referenz zu einem meiner Lieblingsweihnachtsfilme war das schnell vergessen und ich war entzückt von dem dadurch etwas innovativeren Ende.


Falls noch jemand nach dem zweiten Teil, den ich ja auch nicht so überragend fand, überlegt, ob er diesen überhaupt noch lesen soll - ja!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Atemberaubende Autobiografie!

Wie viel wiegt mein Leben?
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„Jemand, der seinen inneren Kern gefunden hätte und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sei, habe es nicht nötig, im Außen nach Anerkennung zu suchen.
Er gibt sich diese nämlich einfach selbst.“


In ...

„Jemand, der seinen inneren Kern gefunden hätte und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sei, habe es nicht nötig, im Außen nach Anerkennung zu suchen.
Er gibt sich diese nämlich einfach selbst.“


In „Wie viel wiegt mein Leben?“ erzählt Antonia C. Wesseling von ihrer Erkrankung an Magersucht. Es geht jedoch nicht um Gewichts- und Kalorienangaben, sondern um das Krankheitsbild im Kontext und ihren Weg zurück ins Leben. Dabei kommen auch ihre ehemaligen Therapeuten und Familienmitglieder zu Wort, was das Buch ungemein bereichert hat.

Toni schreibt offen, ehrlich und persönlich, was ich sehr mutig finde. Dadurch war es auch so spannend und mitreißend. Zusätzlich ist sie mir als äußerst respektvoll und reflektiert aufgefallen.
Sie hat die Krankheit und ihre Gefühle echt verständlich rüber gebracht, sodass ich nun auch besser weiß, wie ich mich verhalten sollte. Dabei bleibt sie immer auf Augenhöhe und ist nicht zu aufdringlich, was sie mir besonders sympathisch gemacht hat.
Außerdem ist sie einfach eine talentierte Autorin! Der Schreibstil war sehr angenehm und sie hat gute Vergleiche gezogen.

Diese Autobiografie richtet sich sowohl an Betroffene, als auch an Interessierte. Tipps, geteilte Erfahrungen und Vorbildfunktion stehen auf der einen Seite, während aber auch Angehörige oder Bekannte erfahren, was Krankheit im Inneren eines Menschen anstellen kann.
Zum Schluss schreibt Toni auch noch über Selbstliebe und -findung, was wirklich uns alle betrifft. In diesem Abschnitt habe ich unglaublich viele Zitate markiert.


Respekt zu dieser Geschichte und diesem Buch!

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