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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2021

Hinter dem etwas sperrigen Titel verbirgt sich ein tolles Buch

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Inhalt übernommen:

In Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. ...

Inhalt übernommen:

In Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen?

Die Spur der Bilder führt zurück in die 20er Jahre, zu einem eigensinnigen Mädchen. Gefangen in einer Ehe mit einem hochdekorierten Fliegerhelden, lässt Senta alles zurück, um frei zu sein. Doch es brechen dunkle Zeiten an.

Meine Meinung:

In ihrem Debütroman stellt die Autorin vier Frauen einer Familie in den Fokus. Die wichtigsten Positionen sind hierbei durch die 27-jährige Hannah und ihre 95-jährige Großmutter Evelyn besetzt. Im Verlauf der Geschichte, die ständig zwischen Vergangenheit (beginnend 1922) und der Gegenwart wechselt,kommen auch die Urgroßmutter Senta und Hannahs Mutter Silvia ins Spiel.
In einem sehr warmherzigen, emotionalen Schreibstil vermittelt die Autorin eine Familien-Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Gekonnt skizziert Sie die einzelnen Personen und bringt sie mir dadurch sehr nahe. Sie lässt sie lieben, hassen,leiden und an ihrer Mutterrolle scheitern.
Natürlich wird auch das Weltgeschehen (das Lebensgefühl der 20er Jahre,der 2. Weltkrieg,die Judenverfolgung usw. thematisiert,aber nicht in den Fokus gerückt.
Ich habe die Geschichte mit großer Begeisterung in relativ kurzer Zeit gelesen.

Fazit:

Ein sehr gelungenes Erstlingswerk ,was große Erwartungen weckt.

Veröffentlicht am 28.12.2020

Wenn nichts mehr ist wie es war

Der Tag, an dem die Zeit stillstand
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Inhalt übernommen:

Autumn Manning ist die einzige Überlebende eines Anschlags auf die Chicagoer Hochbahn. Ein Jahr nach dem Unglück lebt sie immer noch sehr zurückgezogen. Schuldgefühle machen ihr zu ...

Inhalt übernommen:

Autumn Manning ist die einzige Überlebende eines Anschlags auf die Chicagoer Hochbahn. Ein Jahr nach dem Unglück lebt sie immer noch sehr zurückgezogen. Schuldgefühle machen ihr zu schaffen: Warum hat sie als Einzige überlebt? Warum hat Gott das Unglück zugelassen? Eines Tages steht Reese, die junge Tochter eines Opfers, vor ihrer Tür. Sie will ein Gedenkvideo für ihre Mutter produzieren und bittet Autumn um Hilfe. Ihr Vater, der Psychiater Paul Elliott, ist alles andere als begeistert von dieser Idee. Liegt es daran, dass Autumn nach dem Anschlag zunächst für seine Frau Vivian gehalten wurde? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Als Autumn und Reese sich gemeinsam auf Spurensuche begeben, stoßen sie auf mehr als ein dunkles Geheimnis – und entdecken, wie erleichternd es sein kann, endlich die Wahrheit zu wissen! Eine fesselnde Erzählung über Leid, Trauer und die Rückkehr ins Leben; extrem hoffnungsvoll und voller überraschender Wendungen.

Meine Meinung:

Im Prolog lernt man die Protagonistin Autumn unmittelbar vor und während des Attentats kennen.dann gibt es einen Zeitsprung von einem Jahr.Autumn hat immer noch keine Antwort auf die Frage an Gott bekommen, warum er sie als einzige Überlebende ließ.Sie hat sich fast komplett aus dem Leben zurückgezogen, vermeidet Kontakte und hat es bis jetzt auch noch nicht geschafft, wieder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Beziehung zu ihrem Verlobten ist zerbrochen.

Ihre Familie versucht alles, um sie wieder ins Leben zu integrieren,leider ohne nennenswerten Erfolg.

Erst die Begegnung mit Reese und ihrem Vater Paul ,gibt ihrem Leben eine neue Wendung.Es werden viele Geheimnisse entdeckt und nach und nach entschlüsselt.Durch das von Reese angestoßene Projekt kommen einem auch die Opfer des Attentats sehr nahe.

Als Leserin habe ich die Beteiligten sehr gerne begleitet. Durch den emotionalen Schreibstil wurde von Anfang an eine besondere Nähe zu den Beteiligten aufgebaut,was diesen Roman zu etwas ganz Besonderem machte.

Der christliche Glaube, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zog, rundete diese auf angenehme Weise ab.

Fazit:

Das Buch hat mich sehr bewegt, es wird noch einige Zeit nachwirken.Von mir eine Leseempfehlung und verdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 22.12.2020

Liebe und Kampf

Die Jüdin von Magdeburg
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Inhalt übernommen:

Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, ...

Inhalt übernommen:

Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, doch der Geldverleiher Amos will seine Tochter keinem Christen zur Frau geben. Wolfram verlässt die Stadt und wird zu einem berühmten Ritter im Dienste des Markgrafen von Brandenburg. Zwei Jahre später kreuzen sich die Wege der Jüdin und des Christen erneut. Nun ist es Esther, die Wolfram retten kann ..

Meine Meinung:

Die Geschichte bewegt sich in der Stadt Magdeburg zwischen den Jahren 1261 – 1278. Der Autor vermischt hierbei geschickt geschichtliches Wissen mit Fiktion. Durch den bildhaften Schreibstil gelingt es ihm, die einzelnen Personen deutlich vor das Auge des Lesers zu führen (Großes Kopfkino).

Mir ist es von Anfang an gut gelungen in die Geschehnisse der damaligen Zeit einzutauchen und mich den Personen nahe zu fühlen. Zu Anfang war es nicht ganz einfach, die verschiedenen Personen zuzuordnen, sehr hilfreich war das vorangestellte Namensregister.

Sehr gut gefiel mir auch die Skizze der Stadt Magdeburg, die dabei half, sich die damaligen Örtlichkeiten vorzustellen.

Fazit:

Es war für mich das erste Buch dieses Autors ,jedoch sicherlich nicht das letzte.die Zeitreise in die Vergangenheit hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.12.2020

Kein ruhiges Weihnachtsfest

Inseldämmerung
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Wenn das Böse auf Amrum anklopft. Drei Männer flüchten nach einem Raubüberfall vom Festland nach Amrum, das von einem heftigen Sturm heimgesucht wird. In der Hoffnung auf Unterschlupf ...

Inhalt übernommen:

Wenn das Böse auf Amrum anklopft. Drei Männer flüchten nach einem Raubüberfall vom Festland nach Amrum, das von einem heftigen Sturm heimgesucht wird. In der Hoffnung auf Unterschlupf klopfen sie am Heiligen Abend an die Tür einer jungen Familie, die auf der Insel ihre Weihnachtsferien verbringt. Als sie eingelassen werden, nimmt das Schicksal seinen blutigen Lauf – und Inselpolizist Nils Petersen steht vor seinem bislang schwersten Fall.

Meine Meinung:

Die Familie des Insel Polizisten Nils Petersen freut sich auf ein gemütliches Weihnachtsfest mit ihrer Tochter Anne, während Familie Trender das Weihnachtsfest in einem Ferienhaus auf Amrum verbringen will.Die kleinen Streitereien zwischen Eltern und pubertierendem Nachwuchs rücken ziemlich schnell in den Hintergrund, als drei Verbrecher, die während eines schlimmen Sturms auf Amrum gestrandet sind, bei der Familie Unterschlupf suchen.

Dem Autor ist es hervorragend gelungen,von Beginn an einen hohen Spannungsbogen zu schaffen und durchgehend zu halten. Zwischen den sich überschlagenden Ereignissen gibt es auch Einblicke in die Vergangenheit der Verbrecher, die mich sehr nachdenklich machten.

Um das Spannungslevel etwas abzuflachen, gab es auch zwischendurch immer mal wieder eine Szene die zum Schmunzeln anregte, das gefiel mir gut.

Fazit:

Es war für mich das erste Buch dieses Autors ,ich habe jede Zeile sehr genossen und werde nach weiteren Büchern Ausschau halten. Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 12.12.2020

Die Magie des Tanzes

Nurias Tanz
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Inhalt übernommen:

Nora ist bei Adoptiveltern aufgewachsen, die sie über ihre Herkunft und den Grund für ihre Gehbehinderung ihr Leben lang im Ungewissen gelassen haben. Ihr Adoptivvater gesteht ihr kurz ...

Inhalt übernommen:

Nora ist bei Adoptiveltern aufgewachsen, die sie über ihre Herkunft und den Grund für ihre Gehbehinderung ihr Leben lang im Ungewissen gelassen haben. Ihr Adoptivvater gesteht ihr kurz vor seinem Tod, dass sie in Wahrheit Nuria heißt. Der katalanische Ursprung dieses Namens treibt sie nach Barcelona, in der Hoffnung, dort mehr über sich und ihre Wurzeln zu erfahren, stattdessen jedoch entdeckt sie ihre Leidenschaft für den Flamenco – und für den Tänzer Simón, der sie ermutigt, selbst zu tanzen, ganz gleich welche Grenzen ihr Körper ihr setzen mag. Nuria taucht ein in die Magie dieses Tanzes, der sie schließlich doch auf die Spur des streng gehüteten Geheimnisses ihrer Herkunft führt – einer langen Geschichte voller Lügen und Verrat …



Meine Meinung:

Ich habe mich von Anfang an in der Geschichte sehr wohl gefühlt. Die Autorin hat eine tragische Liebes – und Familiengeschichte mit dem Thema „Flamenco“verbunden.Das gelang ihr auf eine eindringliche und sehr emotionale Weise und gänzlich ohne jeglichen Kitsch.

Nuria hatte ich von Anfang an in mein Herz geschlossen und war immer auf ihrer Seite.Durch die stetigen Rückblicke in die Vergangenheit wurde das Geheimnis ihrer Herkunft Stück für Stück gelüftet.

Neben der Protagonistin wurden auch die anderen Personen sehr gut beschrieben, mein Kopfkino lief auf Hochtouren. War mir zu Anfang Nurias Adoptivmutter wenig sympathisch, konnte ich im weiteren Verlauf der Geschichte ihr Verhalten ein kleines Stück weit verstehen. Ich denke, sie hat mit gewissen Verlustängsten zu kämpfen gehabt.

Fazit:

Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und dabei einiges über das Thema „Flamenco“ gelernt, was mir bis dahin ziemlich fremd war. Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.