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Veröffentlicht am 31.12.2020

Krimi mit Überraschungen

Wer auf dich wartet
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„Wer auf dich wartet“ von Gytha Lodge ist der zweite Fall für Detective Chief Inspector Jonah Sheens.
Aiden sitzt vor seinem Computer und wartet auf die Skype-Session mit seiner Freundin Zoe. Doch statt ...

„Wer auf dich wartet“ von Gytha Lodge ist der zweite Fall für Detective Chief Inspector Jonah Sheens.
Aiden sitzt vor seinem Computer und wartet auf die Skype-Session mit seiner Freundin Zoe. Doch statt Zoe sieht er plötzlich einen unbekannten Mann, der Zoes Wohnung betritt und sie offenbar im Bad überrascht. Die folgenden Szenen lassen keinen Zweifel daran, dass der Unbekannte Zoe etwas angetan hat. Hilflos ruft Aiden die Polizei und als DCI Sheens und sein Team Stunden später die Wohnung betreten, finden sie Zoes Leiche. Die junge Künstlerin war allseits beliebt und hatte offenbar keine Feinde, aber das ist nur der äußere Schein.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin, aber auch ohne den ersten Band der Reihe zu kennen, wird man schnell mit dem Ermittlerteam warm. Zwar erhält auch das Privatleben der einzelnen Mitglieder einigen Raum, aber es ist nicht zu kompliziert, so dass man problemlos jederzeit einsteigen kann.
Der Mordfall an Zoe ist spannend aufgebaut und die anfängliche Hilflosigkeit von Aiden ist fesselt gleich zu Beginn. Es wird jedoch schnell klar, dass nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Irgendwie haben alle Figuren ihre dunklen Geheimnisse und durch viele falsche Fährten und jede Menge Verdächtige kann man fleißig mitraten, wer der Mörder sein könnte. Die Charaktere sind alle ziemlich facettenreich und undurchschaubar, was die Spannung durchaus steigert.
Um auch Zoe und vielleicht die Hintergründe der Tat besser kennenzulernen, gibt es immer wieder Rückblicke auf die Zeit vor dem Mord. Aber auch das verhindert nicht die kleinen Längen, die sich stellenweise in die Handlung eingeschlichen haben.
Gegen Ende nimmt der Krimi plötzlich richtig Fahrt auf und zieht die Spannungsschraube noch einmal kräftig an. Damit hatte ich ehrlicherweise gar nicht mehr gerechnet und war fast überrumpelt. Aber allein das ist ein großes Plus wert.

Mein Fazit:
Ich mag vor allem die sympathischen Ermittler in diesem soliden und insgesamt spannenden Krimi. Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und gute 4 von 5 Sternen mit Tendenz nach oben!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Schwierige Rückkehr

Zurück in Virgin River
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„Zurück in Virgin River“ schließt mit seiner Handlung nahtlos an den Vorgängerteil an und hält erneut einen dramatischen Schicksalsschlag bereit.
Jack erhält eine furchtbare Nachricht. Sein Ziehsohn Rick ...

„Zurück in Virgin River“ schließt mit seiner Handlung nahtlos an den Vorgängerteil an und hält erneut einen dramatischen Schicksalsschlag bereit.
Jack erhält eine furchtbare Nachricht. Sein Ziehsohn Rick wurde bei seinem ersten Auslandseinsatz schwer verletzt und fast getötet. Sofort fliegt er nach Deutschland in das Militärkrankenhaus, wo Rick inzwischen operiert wurde. Ricks Verlobte, die achtzehnjährige Liz, begleitet ihn dabei. Doch Rick ist nicht nur von den äußeren Verletzungen gezeichnet. Verbittert stößt er Liz und alle, die sich um ihn sorgen, von sich und zieht sich komplett zurück. Aber seine Lieben geben nicht auf und tun alles, damit er wieder ins Leben zurückfindet.

Man sollte die Vorgängerbände von Robyn Carr gelesen haben, da die Geschichten der unterschiedlichen Protagonisten immer fortlaufend weitererzählt werden. Neben Rick und Liz stehen in diesem Buch auch die zukünftigen Zwillingseltern Abby und Cameron, das reifere Pärchen Walt und Muriel und die bisher nur sporadisch auftauchenden Dan und Cheryl im Mittelpunkt.
Für mich als Außenstehende wirkt die dramatische Geschichte von Rick doch sehr authentisch und ich kann seine Emotionen und die Entwicklung, die er durchmacht, gut nachvollziehen. Mit Liz hat er eine starke Partnerin, die sich von ihm nicht unterkriegen lässt. Immerhin haben die beiden in den letzten Jahren bereits schlimmes erlebt.
Bei Abby und Cameron gibt es ein ziemliches Gefühlschaos und auch die Lovestory von Walt und Muriel zieht sich nun schon über einige Bücher hinweg. Eine spannende Figur ist Dan, dessen geheimnisvolle Identität endlich gelüftet wird.
Der Schreibstil liest sich wie gewohnt flüssig. Trotz aller Tragik in den individuellen Schicksalen gibt es für alle Figuren ein versöhnliches Ende, was ein Markenzeichen dieser Wohlfühlreihe ist. Mir persönlich ist das manchmal zu perfekt und harmonisch, aber das ist Geschmackssache.

Mein Fazit:
Es bleibt aufregend in Virgin River und die Einwohnerzahl wächst stetig. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Dramatische Suche

Zeit der Pfirsichblüte
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„Zeit der Pfirsichblüte“ von Anja Saskia Beyer ist mehr eine Art Vergangenheitsbewältigung für die Protagonistin Anna als eine vordergründige Lovestory.
Anna ist Anfang 40 und steckt in einer festgefahren ...

„Zeit der Pfirsichblüte“ von Anja Saskia Beyer ist mehr eine Art Vergangenheitsbewältigung für die Protagonistin Anna als eine vordergründige Lovestory.
Anna ist Anfang 40 und steckt in einer festgefahren Beziehung. Sie stellt sich die Frage, ob sie so weitermachen will wie bisher oder ihre zweite Lebenshälfte anders gestalten möchte. Ein Mädelsurlaub mit ihrer besten Freundin Carina kommt da wie gerufen. Es soll nach Barcelona gehen, wo Anna vor zwanzig Jahren für ein Jahr studiert hat. Mit Barcelona verbindet sie eine schmerzhafte Vergangenheit, die plötzlich in einem ganz neuen Licht erscheint. Gemeinsam mit einem alten Freund begibt sie sich auf eine Spurensuche, die ihr Leben für immer verändern könnte.

Der Hintergrund der Geschichte ist mehr als tragisch und an tatsächliche Ereignisse angelehnt, die teilweise unvorstellbar und damals wirklich passiert sind. Man möchte sich gar nicht vorstellen, welchen Albtraum Anna durchlebt hat und kann ihre fieberhafte Hoffnung auf eine Aufklärung absolut nachvollziehen. Zur Seite steht ihr dabei ihr alter Freund Pablo, der damals zu ihrer Vierer-Clique gehörte und bereits da eine Schwäche für Anna hatte. Jetzt, 20 Jahre später, sieht Anna ihn mit anderen Augen und erkennt Dinge, für die sie früher in ihrer Verliebtheit völlig blind war.
Der bildhafte und detailreiche Schreibstil sorgt dafür, dass man beim Lesen durch Annas Augen sehen kann und „ihr“ Barcelona hautnah miterlebt. Sie erlebt nicht nur eine Midlife-Crisis, sondern muss viel tiefgreifendere Probleme verarbeiten. Anna steht an einem Wendepunkt, der von der Autorin sensibel und gefühlvoll beschrieben wird.

Mein Fazit:
In diesem Buch stehen die Entwicklung der Protagonistin und ihre persönliche Geschichte im Mittelpunkt der Handlung. Trotzdem bleiben die romantischen Gefühle und das Urlaubsfeeling nicht auf der Strecke. Die gelungene Mischung bekommt von mir gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Weggeschlossene Vergangenheit

Die treue Freundin
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„Die treue Freundin“ von Lisa Unger ist ein ungewöhnlicher Thriller, der nicht unbedingt dem üblichen Schema entspricht.
Rain Winter ist eine erfolgreiche und ambitionierte Journalistin, die seit ihrer ...

„Die treue Freundin“ von Lisa Unger ist ein ungewöhnlicher Thriller, der nicht unbedingt dem üblichen Schema entspricht.
Rain Winter ist eine erfolgreiche und ambitionierte Journalistin, die seit ihrer Kindheit ein Trauma mit sich herumträgt. Als Zwölfjährige wurde sie verschleppt und entkam nur knapp ihrem grausamen Entführer. Ihre beste Freundin hatte damals nicht so viel Glück. Als der Täter zehn Jahre später wieder in Freiheit kam, wurde er selbst Opfer eines Mordes, und zwar auf die gleiche Art und Weise, wie er damals getötet hat. Wiederum Jahre später geschieht erneut ein Mord, der eindeutige Parallelen dazu aufweist. Rains Jagdinstinkt ist geweckt und sie weiß, dass sie in ihrer eigenen Vergangenheit beginnen muss.

Ich kenne noch kein Buch der Autorin, aber ihr Schreibstil sagt mir auf jeden Fall zu. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive der Hauptfigur Rain, aber auch immer wieder aus der Perspektive des Täters. Dessen Identität wird relativ früh im Buch enthüllt, aber das tut meiner Meinung der Spannung keinen Abbruch. Der aktuelle Mord steht gar nicht so im Fokus, sondern ist eher der Aufhänger für die eigentliche Geschichte, die sich viel mehr mit der Entwicklung und der Aufarbeitung der Vergangenheit der Protagonisten beschäftig.
Im Mittelpunkt steht natürlich Rain, bei der ich immer etwas hin- und hergerissen war. Manchmal war ich voll bei ihr und konnte ihre Emotionen und Beweggründe nachvollziehen und manchmal fand ich sie einfach nur nervig. Aber man muss mit den Charakteren ja nicht immer einer Meinung sein.
Lisa Unger verzichtet auf explizite Grausamkeiten und stellt lieber die psychischen Probleme ihrer Protagonisten in den Vordergrund. Diese Aspekte fand ich sehr interessant und mir gefielen auch die überraschenden Wendungen, mit denen ich stellenweise gar nicht gerechnet hatte.

Mein Fazit:
Wer einen klassischen Thriller mit rasanten Ermittlungen und der Jagd nach einem Killer erwartet, der wird definitiv enttäuscht werden. Wer aber subtile Spannung und einen tiefen Blick in die Psyche der Figuren mag, für den lohnt sich dieses Buch unbedingt.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Cowboy-Romantik

Die große Liebe fängt man mit dem Lasso
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„Die große Liebe fängt man mit dem Lasso“ von Kirsten Harder sorgt mit Lagerfeuerromantik für unterhaltsame Lesestunden.
Tina hat endlich ihren Abschluss als Architektin in der Tasche und gönnt sich gemeinsam ...

„Die große Liebe fängt man mit dem Lasso“ von Kirsten Harder sorgt mit Lagerfeuerromantik für unterhaltsame Lesestunden.
Tina hat endlich ihren Abschluss als Architektin in der Tasche und gönnt sich gemeinsam mit ihren beiden besten Freundinnen einen Mädelstrip in die Rocky Mountains. Im Anschluss wird sie ihren Traumjob bei einem Projekt vor Ort antreten. Der gebuchte Reitausflug ist einfach nur traumhaft und besonders ihr Tourguide Cody hat es Tina angetan. Doch ihr Cowboy ist genauso zurückhaltend wie sie und so endet die gemeinsame Woche viel zu schnell. Aber das Wiedersehen folgt früher als erwartet und leider anders als erhofft.

Man merkt der Autorin beim Lesen an, wie sehr sie Land und Leuten verbunden ist. Der bildhafte und detailreiche Schreibstil lässt die malerischen Landschaften lebendig werden und man sieht alles durch die Augen der Hauptfigur Tina.
Tina muss man einfach mögen. Sie ist bodenständig, naturverbunden und ein absoluter Familienmensch und erfüllt damit eigentlich alle Kriterien, die Cody sich von seiner Traumfrau erhofft. Aber leider steht ihr neuer Traumjob der Liebe im Weg.
Die Annäherung der beiden Protagonisten lässt etwas auf sich warten und erfolgt eher zögerlich. Das passt aber zum zurückhaltenden Charakter der beiden und wirkt deshalb umso authentischer. Die Perspektiven wechseln innerhalb der Kapitel und so ist man immer ganz nah an den Figuren und ihren Emotionen dran. Meine absoluten Lieblinge im Buch sind Tinas beste Freundinnen. Die witzigen Dialoge zwischen den Dreien haben mich oft zum Lachen gebracht und sorgen für gute Laune. Auf künstliche Dramen verzichtet die Autorin und erzählt lieber eine romantische Wohlfühlgeschichte, die ans Herz geht.

Mein Fazit:
Hinsetzen, Einkuscheln und Genießen! Das Buch bietet schöne Lesestunden zum Wegträumen und bekommt von mir gern eine Leseempfehlung!

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