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Veröffentlicht am 10.01.2021

toll für Zwischendurch, etwas mehr Tiefe wäre aber gut gewesen

The Brooklyn Years - Was niemand erfährt
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„Wenn ich Yoga unterrichte, stehe ich vorne und bitte alle im Raum, achtsam mit sich umzugehen. Aber wie sich herausgestellt hat, habe ich das selbst nicht besonders gut hinbekommen.“
(Ari in The brooklyn ...

„Wenn ich Yoga unterrichte, stehe ich vorne und bitte alle im Raum, achtsam mit sich umzugehen. Aber wie sich herausgestellt hat, habe ich das selbst nicht besonders gut hinbekommen.“
(Ari in The brooklyn years 2)

Worum geht’s?

Nach Jahren als Top-Eishockeyspieler stecken Patrick die Spiele immer mehr in den Knochen. Als eine Hüftverletzung anfängt, ihn stark einzuschränken, schickt sein Team ihn zu Massagen bei Ari. Für Ari keine leichte Aufgabe, denn Patrick hasst es, berührt zu werden. Doch irgendwas an Ari fasziniert Patrick und er schafft es, Vertrauen zu ihr aufzubauen. Bis es gewaltig knistert. Ari hält Patrick dafür aber auf Abstand. Denn ihre letzte Beziehung endet unschön. Und ihr Ex? Der hat noch eine Rechnung mit ihr offen…

The Brooklyn Years – Was niemand erfährt ist Band 2 der The Brooklyn Years-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Eishockey-Team verbindet jedoch die Bände, weshalb Spoiler zu Band 1 enthalten sein können.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte entwickelt sich chronologisch, teilweise mit kleineren Zeitsprüngen, die nicht gesondert ausgewiesen werden. Die Geschichte ist aus Erzähler-Sicht geschrieben und beleuchtet sowohl Patrick als auch Ari. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, unkompliziert und mitreißend. Im Buch ist sexueller Content enthalten. Es wird zudem der Missbrauch von Substanzen, Beziehungsgewalt und Bedrohung thematisiert.

Meine Meinung

Nachdem ich im vergangenen Jahr bereits einige Bücher von Sarina Bowen gelesen habe, mich alle aber nicht wirklich begeistern konnten, wollte ich ihr eine neue Chance geben mit der neuen Reihe. Eishockey, Geheimnisse und Liebe? Das klingt doch vielversprechend. Und tatsächlich konnte mich die Autorin mit diesem Buch mehr begeistern als mit jedem Buch bisher, auch wenn’s einige Haken gibt.

Im Fokus der Geschichte stehen Ari und Patrick. Patrick ist der Teamkapitän der Eishockeymannschaft, der vor allem durch seine sehr kontrollierte Art auffällt. Nach vielen Jahren auf dem Eis macht sein Körper nicht mehr so mit und Verletzungen schränken ihn ein. Da er es aber hasst, angefasst zu werden, weigert er sich, zur Massage zu gehen. Ari ist Physiotherapeutin und möchte dem Superstar helfen. Schnell merkt sie, dass seine verkrampfte Haltung tiefere Gründe hat und bemüht sich, ihre Behandlung an Patricks Bedürfnisse anzupassen. Beide finden einen funktionierenden Rhythmus und kommen sich dabei auch menschlich näher. Ari kommt gerade aus einer langjährigen Beziehung, die sehr übel gescheitert ist. Ihr Ex bedroht sie zum Teil jetzt noch, seine windigen Machenschaften sorgen im Buch für zahlreiche Probleme. So kommt es auch vor, dass Patrick hin und wieder zufällig als Retter an Aris Seite steht und langsam das ganze Ausmaß der Probleme mitbekommt. Mit vielen Twists und einem wirklich kraftvollen, vielleicht auch etwas übertriebenem Showdown entwickelt sich diese Geschichte stets interessant und sorgt für einige Konflikte. Denn auch Patrick hütet ein kleines Geheimnis, was seine Karriere und seine Verbundenheit zu Ari belasten kann. Hinzu kommt eine gehörige Portion Hin und Her, da sich vor allem Ari nicht wirklich auf Patrick einlassen kann. Dies liegt einerseits an ihren Erfahrungen, aber eben auch an der Spieler-Betreuer-Beziehung, bei der sie Angst hat, dass es ihrem professionellem Ansehen schaden könnte. Patrick fährt dafür sehr stark auf und lässt nichts unversucht, Ari von sich überzeugen zu können.

Mit diesem Buch ist es der Autorin wirklich gelungen, eine bunte Mischung zu kreieren, die sich dann ganz vielseitig entwickelt. Ich möchte das Buch an dieser Stelle aber auch nicht zu sehr loben, denn wo sehr viel Licht ist, gibt es leider auch einiges an Schatten. Positiv ist auf jeden Fall, dass mich das Buch von Anfang an abholen konnte und es Spaß gemacht hat, die Geschichte zu lesen. Es ist keine gigantisch tiefgründige Story, es gibt einige Twists aber zugleich auch keine wirklich einschlagenden Überraschungen, eine solide Liebesgeschichte mit einer guten Portion Intimität, jede Menge Eishockey und hier und da einige schwerere Themen. Eishockey ist ein Sport, mit dem ich bisher nie zu tun hatte. Er spielt – abgesehen natürlich davon, dass Patrick Eishockeyspieler ist und Ari für den Club arbeitet – eine große Rolle im Spiel. Immer wieder lädt die Autorin zu Spielen der Mannschaft ein, lässt am Training teilhaben oder erklärt Besonderheiten des Sports. Manchmal war es vielleicht etwas zu ausufernd, aber gleichzeitig fand ich es sehr interessant. Der Autorin gelingt es auch gut, Eishockeyunkundigen das Spiel nahezulegen. Mit der Geschichte um Ari und ihren Ex Vince gibt es zudem eine recht spannende Handlung, die für einigen Unruhen, aber eben auch einige Entwicklungen in der Beziehung und bei den Charakteren sorgt. Es ist eine gute Mischung, die zwischen humorvollen Dialogen des Teams, emotionalen Gesprächen von Ari und Patrick und jeder Menge Sportsgeist wandelt. Leider empfand ich es aber oft auch so, dass die Autorin Potenzial verschenkt hat. Einerseits liegt das vermutlich an der Erzählperspektive, da die wirklich tiefen Gedanken von Patrick und Ari zu kurz kommen. Dadurch verkommen einige Punkte, vor allem Patricks Hintergrundgeschichte, etwas. Auch einige Happenings, etwa die Berichtserstattung über Patrick, verkamen zu leichten Blendgranaten, die schnell in Vergessenheit gerieten und irgendwie nicht mehr angesprochen wurden.

Was mich vor allem dann aber störte, waren die finalen Entwicklungen. Es war total komisch, denn normalerweise merkt man in einem Buch immer den Wendepunkt und ab da flacht es ab. Üblicherweise ist dies kurz vorm Ende. Hier war es früher und führte dazu, dass ich teilweise das Gefühl hatte, die Autorin schreibt jetzt noch weiter, um auf Seiten zu kommen. Die Luft war raus, aber die Autorin war so bemüht, noch möglichst viel möglichst schön enden zu lassen. Ich hatte immer darauf gewartet, dass noch irgendetwas passiert – aber das tat es nicht. Es war ein laues, dahinplätscherndes Ende nach einem großen Knall, an dem sich vermutlich die Geister scheiden werden.


Dafür können aber eigentlich alle Charaktere des Buches – abgesehen von fehlender Tiefe - überzeugen. Neben der sehr sympathischen Ari, in die man sich schnell verliebt, und einem etwas schwerer zu knackenden Patrick, der aber ein wirklich großes Herz hat und sich mit der Zeit auch öffnen kann. Aber vor allem auch die zahlreichen Nebencharaktere – die Brooklyn Bruisers sind seeehr groß – haben Spaß gemacht. Das Team benimmt sich wie ein Haufen Teenager, der Teameigentümer Nate macht einen interessanten Eindruck und Aris Freundinnen Georgia und Rebecca schließt man auch direkt ins Herz. Allein schon wegen der Charaktere habe ich auf jeden Fall Lust, die anderen Bände der Reihe noch zu lesen.

Ein kleiner Hinweis übrigens an dieser Stelle noch: Es handelt sich bei The Brooklyn Years nicht um einen New Adult College-Roman. Ich dachte eigentlich, auch aufgrund der Aufmachung und der bisherigen Bücher der Autorin, dass es sich um eine College-Eishockeymannschaft drehen würde. Die Brooklyn Bruisers sind jedoch ein normales NHL-Team und entsprechend sind die Charaktere auch älter.

Mein Fazit

Insgesamt hat mich The brooklyn years 2 positiv überrascht und konnte mich im Großen und Ganzen auch zufriedenstellen. Es ist eine gute Mischung aus Sport, Liebe, Action und Gefühl. Das Team macht großen Spaß und auch die Entwicklungen sind gut gelungen. Leider fehlt es etwas an Tiefe und gerade hinten heraus geht dem Buch die Luft aus. Für einen angenehmen Lesemoment zwischendurch aber auf jeden Fall sehr empfehlenswert.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.12.2020

eine interessante Idee

Ich schreibe mich schlank
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Was ist das?

Prof. Dr. med. Silke Heimes ist Ärztin und Schreibtherapeutin. Sie möchte mit diesem Ausfüllbuch Abnehmwilligen ein etwas anderes Tagebuch mit auf den Weg zum Traumgewicht geben, bei dem ...

Was ist das?

Prof. Dr. med. Silke Heimes ist Ärztin und Schreibtherapeutin. Sie möchte mit diesem Ausfüllbuch Abnehmwilligen ein etwas anderes Tagebuch mit auf den Weg zum Traumgewicht geben, bei dem es darum geht, mit täglichen Schreibimpuls-Fragen 12 Wochen lang das eigene Essverhalten zu reflektieren, die eigene Motivation zu wecken und hierbei . Es geht dabei darum, den eigenen Körper besser zu verstehen und auch die eigene Psyche besser kennenzulernen.

Wie sieht es aus?

Das Schreibjournal ist eine gebundene Hardcover-Ausgabe mit rauer Oberfläche in einem angenehmen Hellbeige. Mit einer dunkelgrünen Schriftart und goldfolierten Highlights ist das Cover ein schöner Hingucker. Auch die Buchrückseite und der Buchrücken sind gleichermaßen gestaltet. Auf der Rückseite finden sich einige Informationen zum Buch. Die Größe entspricht ungefähr dem A5-Format, das Buch ist etwa 1,5cm hoch. Die Innengestaltung ist dezent und sehr übersichtlich gehalten. Die Seiten haben eine leichte Färbung und verwenden ein Dunkelrosa-Farbschema. Die Ausfüllseiten sind gedottet, also punktkariert. Am Rand ist erkenntlich gemacht, in welcher Woche man sich befindet. Der Frageumfang pro Tag variiert. Hinten im Buch gibt es zudem einige gedottete Notizseiten. Das Papier ist unbeschichtet und dick, mein verwendeter Fineliner drückt nicht durch. Das Buch hat ein Fadenlesezeichen.

Was erwartet einen?

Bei diesem Tagebuch handelt es sich nicht um ein Ernährungs- oder Abnehmtagebuch im klassischen Sinne. Es ist viel eher ein Schreibjournal, ein Reflexionstagebuch zum Nachdenken und Verstehen. Es ist nicht dafür da, Kalorien zu tracken oder Fortschritte zu dokumentieren. Es soll Impulse und Fragen geben, denen sich der Abnehmwillige stellen kann und soll, um so mehr über sich selbst und das eigene Essverhalten herauszufinden, um hiermit Lösungen zu finden. Das Buch startet mit einigen einführenden Worten der Autorin zur Idee des Buches. Im Anschluss folgt ein etwa 60 Seiten langer allgemeiner Teil zum Thema Abnehmen, Ernährung, Körperbilder und auch einige Hilfestellungen. Erst dann folgt der Tagebuchteil zum Ausfüllen.

Dieser Teil ist in 3 Etappen unterteilt, die einen unterschiedlichen Fokus haben. In Etappe 1 geht es um die Essgewohnheiten, in Etappe 2 um eine Verbesserung ebendieser Essgewohnheiten und in Etappe 3 um Problemlöserstrategien. Jede Etappe umfasst einen Zeitraum von 4 Wochen, für jede Woche gibt es 7 individuelle Tage mit Fragen. Am Ende jeder Wochen gibt es eine Wochenreflexion und am Ende jeder Etappe eine Etappenreflexion. Das Buch endet nach 12 Wochen mit einer Abschlussreflexion und einigen Worten zum weiteren Vorgehen. Jeder Tag, jede Woche und jede Etappe hat individuelle Fragen, der Umfang pro Tag variiert. Im Schnitt empfiehlt die Autorin 15 Minuten am Tag zum Ausfüllen.

Meine Meinung

Passend zum Jahreswechsel kommt die übliche Motivation, etwas zu ändern. Nachdem es viele Jahre immer schief ging, wollte ich dieses Mal andere Wege gehen und so stieß ich bei der Suche nach Alternativen auf dieses Ausfüllbuch. Der Ansatz, es dieses Mal nicht über Kalorien und Verzicht zu probieren, sondern tiefer anzusetzen und das ganze Ernährungsverhalten in Frage zu stellen, fand ich sehr interessant. Voller Energie starte ich direkt mit dem Buch, als ich es endlich in der Post hatte.

Der vorgelagerte Informationsteil ist wirklich interessant und auch vielseitig. So thematisiert die Autorin den hohen Zuckerkonsum der Gesellschaft, den Wandel von Körperidealen mit der Zeit und auch die Bedeutung von Bewegung. Es ist ein übersichtlicher Ritt durch die Themen, alles kurz und knapp, aber eben als Einstieg super geeignet. Im Anschluss folgt „das Herz“ des Buches. Der Ausfüllteil ist undatiert, man kann also jederzeit starten. Ebenfalls ist nicht von Montag, Dienstag etc. die Rede, sondern einfach nur von Tag 1, Tag 2. So hat man maximale Flexibilität, wann man anfangen möchte, welches der beste Endtage (und damit Wochenreflexionstag) ist und hat keinen Druck. Das hat mir sehr gut gefallen, denn wenn die Motivation da ist, will man direkt loslegen und nicht erst noch warten. Der Frageteil ist sehr schlicht gestaltet, es ist immer nur die Frage mit einem Ausfüllkästen, manchmal sind’s auch zwei oder drei Fragen, selten mehr. Die Fragen sind sehr unterschiedlich, es gibt einige Fragen, wo es um das bloße Beschreiben bestimmter Ist-Zustände geht (z.B. Treiben Sie Sport, macht Ihnen das Spaß?), welche mit Analysen (was denken Sie über dicke und dünne Menschen?) und welche, die komplexer sind (Sie sind Romanautor, welche Eigenschaften hat eine dicke Person in ihrem Buch?). Einige fielen mir sehr leicht, einige sehr schwer und einige waren für mich ehrlich gesagt nicht zu beantworten, weil ich einfach keine Antwort gefunden habe. Es ist also definitiv ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Und man muss ehrlich sein. Das Tagebuch kann nur funktionieren, wenn man sich hinsetzt, ehrlich zu sich selbst ist und sich für sich selbst öffnet. Es ist kein Wundermittel, keine Zauberlösung, es ist eine Hilfe. Das ist eigentlich auch beim Abnehmen ein großer Knackpunkt. Denn es geht um Veränderungen und einige Veränderungen brauchen erst einmal Erkenntnisse. Ob das Buch dabei hilft, diese zu gewinnen, kann ich nicht versprechen. Aber man kann es zumindest versuchen.

Ich muss gestehen, dass ich nun nach beinahe 2 Wochen schon die Freude an dem Buch verliere und das finde ich schade. Das Buch ist wirklich toll gestaltet, man merkt, wie viel Liebe die Autorin reingesteckt hat und auch, wie viel Mühe sie sich bei den Fragen gegeben hat. Auch wenn einige natürlich komisch wirken, haben sie alle ihren Zweck und das ist offensichtlich. Aber ich merke auch einfach für mich, dass die Fragen oftmals nichts für mich sind und mir die Beantwortung eher lästig vorkommt. Ich bin allerdings auch ein sehr verkopfter Mensch, während es im Buch auch viel um Gefühle und das Unterbewusstsein geht. Ich bin sehr froh, es probiert zu haben, muss aber feststellen, dass ich das Buch vermutlich nicht auf Dauer weiterführen werde. Ich kann daher nur jedem raten, es einfach zu probieren und zu schauen, ob es für einen selbst passt.

Mein Fazit

Ich schreibe mich schlank ist ein Buch, was genau das erfüllt, was es verspricht. Es bietet vielseitige Schreibimpulse, die einen teilweise ganz schön zum Schwitzen bringen und auch einige überraschende Erkenntnisse dafür gewährleisten. Es ist aber auch ein Buch, welches keine Wunder vollbringen kann und nicht für jeden geeignet ist, da der Fokus wirklich ausschließlich auf psychologische Fragen abzielt. Einige Aufgaben fielen mir auch wirklich sehr schwer und ich merke, dass ich mich auf das Buch nicht wirklich einlassen kann. Das muss aber wahrscheinlich jeder für sich selbst herausfinden.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.12.2020

zuckersüß und seicht

When We Hope
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„Es waren Träumereien, denen wir uns hingaben. Wünsche, denen wir nachhingen.“
(Ella in When we hope)

Worum geht’s?

Nachdem sich am Ende von Band 2 die Ereignisse wieder überschlagen haben, stehen sowohl ...

„Es waren Träumereien, denen wir uns hingaben. Wünsche, denen wir nachhingen.“
(Ella in When we hope)

Worum geht’s?

Nachdem sich am Ende von Band 2 die Ereignisse wieder überschlagen haben, stehen sowohl Ella als auch Jae vor großen Problemen. Während Jae um seine Karriere bangen muss, bricht für Ella ihr Familienleben zusammen. Und jetzt, wo beide sich mehr bräuchten denn je, liegen tausende Kilometer zwischen ihnen. Ist ihre Liebe stark genug, auch diese Hürden zu nehmen oder werden beide endgültig daran zerbrechen?

When we hope ist Band 3 der dreiteiligen NXT-Reihe. Es werden Vorkenntnisse aus Band 1 und Band 2 benötigt. Das Buch schließt die Reihe ab.

Schreibstil / Gestaltung

Wie bereits bei Band 1 und 2 wird auch dieses Mal auf verschiedene Pastellfarben gesetzt, dieses Mal hauptsächlich auf Rosa und Orange im Farbverlauf. Das Cover wirkt verspielt und verträumt, was sehr gut zur Reihe passt. Das Buch wird wieder ausschließlich aus Ellas Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear mit einigen Zeitsprüngen. Der Schreibstil ist locker-leicht, wirkt jugendlich und passt gut zur Geschichte. Das Buch enthält keine explizite Sprache, jedoch angedeutete Intimszenen.

Meine Meinung

Das große Finale! Es ist soweit, diese süße Reihe findet ihren Abschluss und natürlich war mir klar, dass ich das Buch lesen muss. Auch wenn ich von When we fall etwas enttäuscht war und es für mich eher wie ein unnötiger Lückenfüller gewirkt hat, hat die Love NXT Reihe weiterhin einen träumerischen Charme auf mich und kann mich in den Bann ziehen. Aber wie wird die Geschichte von Ella und Jae enden?

Nachdem am Ende von Band 2 ja wieder einige Ereignisse alles durcheinander gewirbelt haben, sind Jae und Ella am Boden zerstört. Ella macht sich wahnsinnige Sorgen um ihre Schwester, aber auch um Jae. Denn Jaes Gespräch mit dem Label verlief nicht so gut und so ist die Ansage, dass die Band eine Zwangspause einlegt. Wird es das Ende von NXT sein? Unklar. Aber auf jeden Fall leiden beide sehr -auch darunter, dass sie nicht füreinander da sein können, weil ein ganzer Ozean sie trennt. Während Ella versucht, Mel davon zu überzeugen, es ruhiger angehen zu lassen, sortiert Jae seine Gedanken mit der Band. Doch es scheint nicht vorwärts zu gehen und so entscheidet Ella spontan, dass sie zu Jae nach Seoul fliegt. Doch was als gute Idee anfängt, endet in einer der größten Katastrophen, die man sich erahnen konnte. Und auf einmal steht in Jaes Leben alles Kopf. Haben er und Ella überhaupt eine Chance, eine halbwegs normale Beziehung zu führen oder sind die Opfer, die Jae dafür bringen muss, zu groß?

Nach Band 2 waren meine Erwartungen an When we hope nicht so hoch. Das sage ich direkt vorweg. Ich habe einfach schon festgestellt, dass die Autorin auf eine sehr locker-leichte Geschichte setzt. So ist auch When we hope genauso süß – zuckersüß – und zum Träumen wie Band 1 und Band 2. In jeder Hinsicht reiht sich dieses Buch perfekt in die Reihe ein. Keine große Überraschung, auch wenn ich mich gewünscht hätte, hier ein wenig mehr Wumms zu haben. Zumindest ein wenig mehr bietet When we hope aber als sine Vorgänger. Denn mittlerweile haben sich Ella und Jae zwar auf einer soliden Basis zusammengefunden, aber Jaes Problematik mit seinem Label bleibt bestehen – und eskaliert in diesem Buch nahezu. Also zumindest für die Verhältnisse des Buches. Denn bei einer so seichten, niedlichen Geschichte passieren hier natürlich auch keine gigantischen Katastrophen. Aber das Label weist Jae auf jeden Fall in seine Schranken. Das ist leider dramaturgisch auch schon das Highlight der Geschichte. Der Rest? Das, was man bereits kennt. Ellas Leben, Ellas Familie, Ellas Unileben. Neu dabei ist immerhin ihre beste Freundin Erin, die aus Neuseeland zurück ist, aber ehrlich gesagt auch keinen Handlungsmehrwert bereithält. Ganz im Gegenteil: Es wirkt so, als würde die Autorin sich mehr denn je auf das Drumherum konzentrieren. Erst ab dem zwieten Drittel des Buches nimmt ein wenig an Energie auf. Denn hier entscheidet sich Ella, zu Jae nach Seoul zu fliegen.

Was folgt? Tolle Einblicke, die ich mir viel früher gewünscht hätte. Facettenreich und wortgewandt beschreibt Anne Pätzold die Schönheit des fernen Landes und der koreanischen Kultur. Gemeinsam mit Jae erkundet Ella Seoul ein wenig und verbringt schöne Tage mit ihm – die dann final in einer Katastrophe enden und dazu führen, dass Jae und Ella sich neu arrangieren müssen. Jae wird in diesem Buch mehrfach gebeutelt und das führt dazu, dass er sich fragt, inwiefern er noch Mitglied der Band sein will und sein kann. Leider muss ich aber sagen: Auch hier gilt wieder, dass es zu wenig ist. Dadurch, dass er kein Erzähler ist, bleiben viele seiner Gedanken verborgen und eine ganz weitreichende Möglichkeit der Perspektive geht verloren. Vielleicht habe ich mich hierüber auch ein wenig geärgert, denn hier lag so viel Potenzial. Immerhin nutzt die Autorin dieses Mal aber auch die Möglichkeit, ein wenig mehr in das Thema K-Pop, Vertragsdruck und koreanische Entertainmentindustrie einzusteigen. Das habe ich mir immer gewünscht und zumindest jetzt ein wenig bekommen. Gerade diese in Europa noch nicht so bekannte Industrie bringt nämlich viele Thematiken mit, über die man diskutieren kann. Das ständige Vorschreiben von der Rolle, die ihre Künstler zu spielen haben. Es ist nicht nur ein Künstlervertrag, es ist ein Arbeitsvertrag mit einer lebenslangen Verpflichtung. Springt man nicht, ist man weg vom Fenster. Sicher hätte es dem Buch in seiner Leichtigkeit einige Probleme bereitet, wenn man diese Punkte noch mehr beleuchtet hätte, aber manchmal kann das Leben nicht nur zuckerwatterosa sein. In meinen Augen hat sich die Autorin es hier vielleicht etwas zu leicht gemacht. Vielleicht falle ich aber auch ein wenig aus der Zielgruppe, weil ich eben nicht nur süß und niedlich, sondern auch etwas Handfestes möchte.

Ich hatte auf jeden Fall auch das Gefühl, dass die Autorin zu bemüht war, eine angenehme Wohlfühlgeschichte zu schreiben und daher solche kritischen Möglichkeiten eher liegen gelassen hat. When we hope ist dies in jeder Hinsicht. Eine Wohlfühlgeschichte. Sie konnte mir das ein oder andere Lächeln abringen, sie war toll zu lesen und entspannt einen. Es gibt kaum Höhen, nur wenige Tiefschläge, jede Menge entspanntes Drumherum, nur dezentes Drama und auch der Spannungsbogen verläuft gewohnt niedrig. Und trotzdem ist da eine Magie, die einem das Buch nicht weglegen lässt. Die Leichtigkeit? Einfach das süße Gefühl, was man beim Lesen hat? Der angenehme Schreibstil? Ich weiß es wirklich nicht. Aber auch am Ende habe ich dieses Wohlgefühl, obwohl ich mir mehr gewünscht hätte. Was ich auf jeden Fall sagen kann: Das Buch hat seine Längen, genauso wie Band 1 und Band 2. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man die Geschichte auf 2 Bände verteilen könnte und sie nicht darunter leiden würde. Es ist und bleibt viel Drumherum, was sich vielleicht sympathisch lesen lässt, aber eben auch nicht handlungsfördernd daherkommt.

Es tut mir im Herzen weh, es zu sagen, aber auch in Band 3 vermag mich die Liebesgeschichte weiterhin nicht so wirklich überzeugen. Auch wenn Ella und Jae dieses Mal ein wenig Zeit miteinander haben und die beiden wirklich wahnsinnig süß zusammen sind, haben sie für mich nie den Sprung zu etwas Ernstem machen können. Sie könnten Freunde sein, sie könnten auch ineinander verknallt sein. Aber Liebe? Weiterhin für mich schwer greifbar. Dabei geht es nicht nur um die Fernbeziehung zwischen den Kontinenten und den Zeitzonen, nicht nur um die Geheimniskrämerei. Es geht einfach darum, dass die Autorin für mich zu wenig dafür getan hat, dass man die beiden als richtiges Liebespaar sehen kann. Es passt zu Buch, zu dieser niedlichen, süßen Wohlfühlgeschichte. Die beiden zusammen sind goldig, zuckersüß, sie machen Spaß und man schmunzelt mit ihnen und über sie. Aber so eine richtige emotionale Connection? Fehlt mir leider weiterhin. Vielleicht liegt es auch daran, dass vor allem Ella weiterhin eher wie ein Teenager wirkt und das Buch daher starke Young Adult Vibes versprüht. Jae wirkt in diesem Band erwachsener und abgeklärter, aber da er wenig vorkommt und selbst keine Kapitel hat, bleibt leider nur Ella in Erinnerung. Eine solide Beziehungsgrundlage ist für mich aber leider notwendig, um eine derart komplexe Geschichte – Fernbeziehung, Starbeziehung, große Probleme durch das Management – aufzubauen. Falls man aber einfach eine richtig süße Geschichte ohne viel Nachdenken möchte, wird man hier gut bedient sein. Das Buch setzt zu sehr auf die süße, niedliche und unschuldige Art, die beide miteinander verbindet. Das funktioniert zwar durchaus, aber zugleich fehlt eben die Tiefe, die Beziehungsdynamik der beiden und ein Mehrwert. Denn irgendwie hat sich gefühlt nichts weiterentwickelt außer die rebellische Haltung der Band gegen ihr Management.

Ein paar Worte möchte ich noch zum Ende des Buches sagen. Kurzzeitig dachte ich, dass die Autorin hier mal einen ungewöhnlichen Weg gehen würde, doch schnell war klar, dass das Wohlfühlgefühl des Buches nicht zerstört werden soll. Das war in Ordnung für dich, das Ende ist durchaus stimmig und es ist zugleich auch kein perfektes von 0 auf 100 Ende, sondern ein solider Kompromiss zwischen Wünschen und vertraglichen Verpflichtungen. Eigentlich hat man aber schon ein wenig Gefühl, in den drei Bänden nicht so sehr vorwärtsgekommen zu sein. Und trotzdem schafft das Buch es irgendwie, mich zufrieden mit einem Schmunzeln zu entlassen. Das ist schon eine Kunst.

Mein Fazit

When we hope ist ein würdiges, starkes Ende für eine sehr süße, seichte Reihe. So angenehm wie seine Vorgänger, mit der gleichen wunderbaren Wohlfühlatmosphäre, aber inhaltlich stärker und mit mehr Einsichten in Jaes Leben konnte es mich am meisten überzeugen. Leider verrennt sich die Autorin immer noch in viel Drumherum und hätte mehr für die Liebesgeschichte tun können, da diese für mich weiterhin mehr Schwärmerei als Liebe bleibt, aber Jae und Ella zusammen sind so süß, dass man sich daran nicht so sehr stört. Eine perfekte Reihe zum Schmachten, zum Träumen und zum Entführen lassen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 26.11.2020

angenehm und mitreißend

A Fire Between Us
1

„Red dich nicht immer klein.“
(Lizzys Schwester zu Lizzy in A fire between us)

Worum geht’s?

Schon seit er sie das erste Mal gesehen hat, ist Basketballstar Kayson von Lizzy fasziniert. Doch Lizzy zeigt ...

„Red dich nicht immer klein.“
(Lizzys Schwester zu Lizzy in A fire between us)

Worum geht’s?

Schon seit er sie das erste Mal gesehen hat, ist Basketballstar Kayson von Lizzy fasziniert. Doch Lizzy zeigt ihm immer wieder die kalte Schulter. Denn das schlagfertige Mädchen hat schon immer ein Problem mit ihrem Gewicht gehabt und wurde in der Highschool deswegen auch gemobbt. Und jetzt soll ausgerechnet der Supersportler Interesse an ihr haben? Als sie sich bei der Arbeit im Tierheim immer näher kommen, fasst Lizzy den Entschluss, abzunehmen. Doch der Weg, den sie wählt, bringt sie im Gefahr und könnte Kayson für immer vergraulen…

A fire between us ist Band 2 der Between-Us-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere des Vorgänger- und Folgebandes kommen jedoch vor, sodass Inhalte gespoilert werden könnten.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in verschiedenen Rosa- und Orangetönen gehalten, in Anlehnung an das Fire vom Titel. Es ist ein hübsches Cover, ein glitzernder Hingucker und zugleich recht dezent. Das Buch wird linear von Lizzy und Kayson aus der Ich-Perspektive erzählt. Es gibt keine Rückblenden. Der Schreibstil ist locker-leicht und gut verständlich. Es sind Intimszenen enthalten.

Meine Meinung

Nach einem nicht so glanzvollen Start mit An ocean between us bin ich mit zwiegespaltenen Gefühlen an Band 2 gegangen. Band 1 war vorhersehbar, die Charaktere waren für mich blass und es gab viel zu viel drumherum. Da mich die Thematik von Band 2 mit Lizzys Gewichtssorgen aber sehr ansprach, wollte ich der Reihe noch eine Chance geben.

Im Fokus stehen dieses Mal Lizzy und Kayson. Die beiden kennen sich über ihren gemeinsamen Freundeskreis und haben bereits öfter Zeit miteinander verbracht. Kayson ist schon länger von Lizzy fasziniert und auch Lizzy findet den sympathischen Basketballspieler toll. Doch Lizzy ist sehr geprägt von ihrem Körperbild, für das sie sich schämt. Zwar wird im Buch nie explizit eine Kilozahl genannt, aber ihre Gedanken werden sehr präsent eingeführt. Verschiedene Diäten sind schon fehlgeschlagen, ihre Mutter schickt ihr immer wieder neue und tief in ihr wirken auch noch die Mobbingerfahrungen nach. Als beide zufällig anfangen, im örtlichen Tierheim zu arbeiten, beginnen sie, auch miteinander mehr Zeit allein zu verbringen und sich näher zu kommen. Lizzy weist Kayson aber immer wieder ab, Kayson lässt sich hiervon aber nicht beeindrucken. Und so entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Bis Lizzy eine Entscheidung trifft, die zu einem besseren Körper führen soll, aber auch dazu führt, dass sie ihren Freundeskreis belügen muss.

Gleich vorweg: A fire between us hat mich deutlich mehr überzeugen können als Band 1. Wirklich. Das liegt nicht daran, dass das Buch jetzt unvorhersehbar ist (tatsächlich hält die Handlung erneut sehr wenig Überraschungen bereit), jedoch wurde dieses Mal auch nicht mit einem großen Geheimnis gearbeitet, was erfrischend war. Von Anfang an waren die Problempunkte eigentlich klar und dann geht’s nur noch um wenige Punkte: Schafft Lizzy abzunehmen? Kann Kayson sie für sich gewinnen? Wird Lizzys Abnehmweg auffliegen? Und ganz ehrlich: Das hat mir gereicht als Handlung. Denn so entwickelt sich eine wirklich angenehme Geschichte, die man gut zwischendurch lesen kann. Sie verläuft nahezu undramatisch, keine größeren Streitereien, keine sich überschlagenden Ereignisse. Die Autorin hat sich viel Zeit genommen, Lizzys Leidensweg zu beschreiben und ich finde, dass ihr das gut gelungen ist. Ich konnte mich in vielen Punkten mit Lizzy identifizieren, auch wenn nie offengelegt wird, was für ein Gewicht sie hat. Das passt vielleicht sogar noch besser, weil sich so noch mehr Leute angesprochen gefühlt haben werden. Zwar ist es durch den eher handlungsarmen Hintergrund hin und wieder so, dass viele Seiten vergehen, bei denen man sich fragt, ob man sie nicht hätte kürzen können. Und ich bin auch ehrlich, wenn ich sage, dass es hier wieder jede Menge drumherum gibt (vor allem hinsichtlich der Band, in der Lizzy ist), aber es war zum Großteil doch angenehm und mitreißend.

Die Liebesgeschichte war echt niedlich. Vor Anfang an ist ein Interesse der beiden Protagonisten zu vernehmen, was ich im Laufe des Buches noch weiterentwickelt. Man merkt, dass da eine gewisse Anziehungskraft gibt und wie aus diesem zarten Pflänzchen mehr wird, auch durch die gemeinsamen Tierheimbesuche. Gleichzeitig war es aber auch so, dass ich nie das Gefühl hatte, dass da mehr als eine gewisse Verliebtheit im Raum stand. Kayson ist ein Schwiegermuttertraum und auch Lizzy ist eine tolle Partie, aber der finale Funken ist bei mir leider nicht übergesprungen. Dennoch waren sie mir deutlich sympathischer als Avery und Theo in Band 1 und es wirkte auch deutlich glaubwürdiger.

Das Buch behandelt auch durch Lizzy und Kayson wieder wichtige Themen. Es wird Bezug genommen auf Kaysons Vergangenheit im Trailerpark und auch das anhaltende, gegenwärtige Problem mit seiner drogensüchtigen Mutter. Ich muss gestehen, dass ich mir hier auch wirklich mehr gewünscht hätte. Es war so, dass Kaysons Geschichte hinter der von Lizzy hintenansteht, was ich schade fand. Denn beide Geschichten haben ihre Existenzberechtigung, vielleicht ist Lizzys sogar etwas zu überpräsent. Lizzys Gedankengänge, ihre Gefühle und ihr Frust wurden sehr facettenreich eingebracht. Die vielfältige Form, wie ihr Gewichtsfrust sich auf sie auswirkt, war wirklich greifbar dargestellt und ich hatte wirklich ein wenig Mitleid mit ihr. Es tat mir Leid, was für Erfahrungen sie machen musste (wobei diese kaum thematisiert werden) und musste zunächst schlucken, als sich der Weg auftat, für den Lizzy sich entschieden hat. Ich muss sagen, dass ich hier auch etwas Sorge hatte, ob die Botschaft gerade für jüngere Leserinnen nicht gefährlich werden könnte, aber durch den Abschluss des Buches und das Thematisieren der Folgen bin ich doch recht zufrieden gestimmt. Für einige könnte das permanente Einbringen von ihrer Diät aber auch zu viel sein.

Mein Fazit

A fire between us hat mich im Großen und Ganzen überzeugen können. Es ist eine süße, angenehme Geschichte für Zwischendurch, die aber auch mit wichtigen Themen daherkommt. Das Buch kann im puncto Vorhersehbarkeit zwar leider wieder nicht begeistern, gleichzeitig war dies beim seichten Handlungsverlauf aber auch nicht nötig. Das viele Drumherum wirkt manchmal ablenkend und gibt dem Buch leichte Längen, dennoch war es fesselnd und mitreißend.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2020

gute Fortsetzung mit interessanten Einblicken

Hiding Hurricanes
1

„Er will nur Daisy. Kein anderes Mädchen. Schon gar nicht mich.
(Lenny in Hiding Hurricanes)

Worum geht’s?

Lenny führt ein Doppelleben. Während sie tagsüber an der Flechter Universität studiert, verwandelt ...

„Er will nur Daisy. Kein anderes Mädchen. Schon gar nicht mich.
(Lenny in Hiding Hurricanes)

Worum geht’s?

Lenny führt ein Doppelleben. Während sie tagsüber an der Flechter Universität studiert, verwandelt sie sich abends mit Perücke und Maske in die Stripperin Daisy, die sich in Flechter bereits einen Namen gemacht hat. Tanzen ist ihr Leben und als Daisy kann sie diese Facetten ohne Leitungsdruck und mit viel Selbstbewusstsein ausleben. Doch dann taucht ausgerechnet ihr bester Freund Creed auf und scheint sich in Daisy zu verlieben. Lenny ist sich sicher, dass sie nie wieder so nah wie Daisy an Creed kommt und als beide sich küssen, ist das Chaos perfekt…

Hiding Hurricanes ist Band 3 der Flechter University-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar, es kommen jedoch Charaktere vor, die man bereits aus Band 1 und 2 kennt. Zudem werden auch Charaktere aus Folgebänden bereits vorgestellt.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover in dieses Mal in grau-blau gehalten und zeigt einen verdüsterten, wolkengehangenen Himmel. Wie sie Vorgänger verfügt auch dieses Buch als verbindendes Element über die goldenen Partikel. Das Cover passt stimmungstechnisch zum Buch und Titel. Das Buch wird wechselnd aus Sicht von Lenny, Daisy und Creed erzählt, wobei Lenny und Daisy überwiegen. Es gibt gelegentlich Rückblenden, die entsprechend ausgewiesen sind. Sprachlich passt das Buch für junge Erwachsene. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Es wird gelegentlich geflucht und das Buch enthält wenig intimen, nicht sehr expliziten Content.

Meine Meinung

Nach einem eher mauen Start mit Burning Bridges, aber einer überzeugenden Fortsetzung Sinking Ships war ich sehr gespannt, was mich bei Hiding Hurricanes erwartet. Die Grundgeschichte klang sehr vielversprechend und Lenny war mir in den Vorgängerbänden schon recht sympathisch. Und tatsächlich vermochte mich das Buch zum Großteil doch begeistern.
Der Einstieg in das Buch gelang mir gut und schnell. Bereits von Anfang an wird der Leser in Lennys Doppelleben als Daisy eingeführt, was auch dazu führt, dass einige Kapitel von Lenny und einige von Daisy erzählt werden – zumindest anfänglich. Während Lenny sich in ihrem Freundeskreis und an der Uni bewegt und zudem Einblicke in die Vergangenheit und das Kennenlernen mit Creed gewährt, entführt Daisy in die Welt des edlen Nachtclubs, in dem sie arbeitet und regelmäßig an der Stange und auf der Bühne tanzt. Als Daisy kann sie nicht nur ihre Leidenschaft zu tanzen ausleben, sondern ist auch eine ganz andere Person, fast so, als wäre sie frei. Doch langsam kollidieren die Welten, denn Lennys bester Freund Creed kommt regelmäßig in den Club, um Daisy zu sehen. Daisy, die natürlich weiß, dass es Creed ist, fühlt sich begehrt. Denn als Lenny ist sie überzeugt davon, für Creed nur eine Freundin zu sein. Creed versucht hingegen, sich mit seiner Faszination für Daisy vor seinen Gefühlen gegenüber Lenny zu retten. Denn schon länger scheint er auf seine beste Freundin zu stehen, die ihn aber mehr als einmal gefriendzoned hat. Und schon gibt es ein Liebesdreieck, was eigentlich eine Linie ist. Nur wie soll Lenny Creed reinen Wein einschenken, ohne ihre zweite Identität offenzulegen?

Zugegeben, die Idee ist nicht neu. Freunde, die sich unbewusst friendzonen und beide davon überzeugt sind, dass der andere nichts von einem will. Das gab’s oft und trotzdem wird es nie langweilig zu sehen, wie sich die Beteiligten abrackern und wie blind sie durch die Welt laufen, während alle es wissen oder zumindest ahnen. Auch die Idee, dass jemand ein Doppelleben führt und sich der andere in die zweite Identität verliebt, gab es schon oft. Aber auch sie wird zumeist nicht unbedingt langweilig. Womit Hiding Hurricanes aber für mich überraschend daherkommt: Die Protagonistin als Stripperin, in die sich der Love Interest verliebt. Und so hat mich das Buch schon schnell wirklich catchen können. Es sind die Einblicke in Daisys Leben, Lennys Schwierigkeiten beide Leben miteinander in Einklang zu bringen, aber auch Lennys Ausflüchte, die sich in Daisy ein wenig versteckt. Seit Kindertagen an liebt Lenny das Tanzen, was ihr aber durch die Familie und Leistungsdruck kaputt gemacht wurde. Das Strippen – und das Poledancing – sind ihre Art, wieder zu tanzen ohne Druck, aus Spaß und vollkommen selbstbestimmt. Und naja, Geld kann sie dabei auch noch gut machen. Es ist auf jeden Fall eine Thematik, die mir so vor allem in einem New Adult Roman noch nicht untergekommen ist und auch wenn ich anfangs skeptisch war, funktioniert die wirklich gut. Es war mal etwas Anderes, etwas Herausforderndes, aber auch was Interessantes. Leider geht Lennys Hintergrundgeschichte etwas unter und hätte für mich mehr thematisiert werden können, es funktioniert aber auch mit den recht spärlichen Infos gut. Hiding Hurricanes ist etwas lebhafter und energiegeladener als Sinking Ships, aber nicht so überdreht wie Burning Bridges. Nach hinten hinaus muss ich sagen, dass ich das Gefühl hatte, die Story zieht sich etwas. Es ist nicht so, dass der Handlungsverlauf große Überraschungen bereithält. Es ist eher vorhersehbar und das ist auch okay, da der Weg zum Ziel dennoch Spaß macht. Dennoch wirkt es ab einem gewissen Punkt langgezogen und ich hatte das Gefühl, dass man schon längst hätte Schlussmachen können, aber als würde die Autorin unbedingt noch dies und das und kleinere Hürden einbauen wollen. Letztendlich war Hiding Hurricanes aber so oder so eine runde Sache, die sich angenehm und auch interessant hat lesen lassen.

Im Fokus steht definitiv Lennys Doppelleben. Hierunter leidet vor allem die Verbindung zu Creed, da ich das Gefühl hatte, er geht ziemlich unter. Er kommt immer nur in den Club, denkt über Daisy nach und ist ein wenig mit seinem besten Freund Ches unterwegs. Mehr gibt es aber zu ihm nicht, er bleibt für mich bedauerlich blass und eindimensional. Das fand ich schade. Es gibt ein wenig Drumherum mit der Clique, der Entlassung von Ches Bruder und Creeds Freund Maxx, ein kleines bisschen Unileben, aber abgesehen davon konzentriert sich eigentlich alles auf Daisy und Lennys Bemühungen, Daisy gemeinzuhalten. Zunehmend habe ich dabei aber leider auch festgestellt, dass die ganze Clique und ihre Zusammengehörigkeit für mich wenig greifbar ist und bleibt. Es wirkt eher so, als seien alle lose Bekannte, die mal Zeit miteinander verbringen.

Ich muss aber sagen, dass mir die ganze Thematik um das Strippen und Tanzen sehr gut gefallen hat. Ich finde, der Autorin ist es gut gelungen, eine angemessene und offene Darstellung des Themas umzusetzen. Sie gibt Einblicke in Daisys Routinen, die Idee hinter dem Club, spricht gängige Vorurteile, aber auch gängige Probleme der Branche an. Die Darstellungen sind sehr niveauvoll und gleichzeitig sehr stark. Einige werden vielleicht sagen, dass die Art, wie Lenny ihr Geld verdient, billig ist oder in einem Buch nicht so „gefeiert“ werden sollte. Ich finde aber, dass die Autorin dem Thema viel Respekt gegenüberbringt und auch die Aspekte sehr beleuchtet. Es geht nicht darum, seinen Körper zu verkaufen, sondern mit seinem Körper und seinem Können Geld zu verdienen. Auch beleuchtet sie sehr intensiv, wie viel harte Arbeit dahinter steht und dass insbesondere Poledancing auch einen sehr sportlichen Charakter hat, der ohne Training und viel Vorbereitung nicht funktioniert. Ich war vor den ganzen Darstellungen und Einblicken wirklich angetan und fand sie interessant und würdevoll dargestellt. Das merkt man auch, wenn Lenny mit ihrem Umfeld und ihren Kolleginnen drüber redet und sie mit einigen Vorurteilen aufräumt.

Dafür empfand ich die Liebesgeschichte als etwas wackelig. Im Grunde genommen geht es um eine lose Bekanntschaft, aus der Freundschaft wird und mit der Zeit mehr, während beide Stein und Bein schwören, dass da nichts ist bzw. der jeweils andere kein Interesse hat. Jahre vergehen und beide springen nie über ihren Schatten, bis Creed sich in Daisy verguckt und Lenny erst recht überzeugt ist, dass Creed nur Daisy und nicht sie selbst mag. Creed hingegen kann sich seine Anziehung zu Daisy nicht erklären, sieht sie aber als willkommene Ablenkung zu seinen Gefühlen für Lenny. Leider kommen die Erkenntnisse dann irgendwie sehr schnell und ratzfatz ist das Problem nach Jahren gelöst. Das fand ich etwas schwer greifbar und hätte mir mehr gewünscht, was die Entwicklungen erklärbar macht. Dennoch war es irgendwie unterhaltsam, wie beide umeinander getanzt sind und es kein Vor und Zurück gab. Die Liebesgeschichte würde ich daher als solide betiteln, aber leider auch nicht unbedingt als mehr.

Mein Fazit

Insgesamt hat mir Hiding Hurricanes bisher wohl am besten gefallen. Es ist ein interessantes Buch, was einige Standardelemente des Genres mit dem Einblick in eine ungewöhnliche Arbeitswelt verbindet. Die Liebesgeschichte ist dafür etwas mau und auch hier und da hätte es sicher mehr Tiefe haben können. Dennoch macht das Buch Spaß und lässt sich gut lesen. Ich bin gespannt, was die Autorin für Band 4 bereithält.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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