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Veröffentlicht am 24.02.2021

Verliebt in die Geschichte, die Charaktere und den Schreibstil

Never Too Close
1

Inhalt:
Seit sie gemeinsam in einem Aufzug eingeschlossen waren, sind Loan und Violette beste Freunde. Das zwischen ihnen ist vollkommen platonisch - zumindest bis jetzt. Denn als Violette beschließt, ...

Inhalt:
Seit sie gemeinsam in einem Aufzug eingeschlossen waren, sind Loan und Violette beste Freunde. Das zwischen ihnen ist vollkommen platonisch - zumindest bis jetzt. Denn als Violette beschließt, dass sie nicht länger Jungfrau sein will, ist es Loan, den sie bittet, ihr auszuhelfen. Schließlich vertraut sie niemandem so sehr wie ihrem besten Freund. Loan ist von der Idee zunächst alles andere als begeistert, doch schließlich willigt er ein. Es ist ja nur dieses eine Mal ... oder?

Meine Gedanken zum Buch:
Dieses Buch habe ich so oft gesehen und mindestens ebenso oft empfohlen bekommen. Es führte für mich kein Weg dran vorbei und ich kann sagen: bereut habe ich es definitiv nicht!
Die Geschichte von Violette und Loan wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir erfahren, wie die beiden sich kennengelernt haben und welche prägenden Momente sie geteilt haben. Gleichzeitig erleben wir mit den beiden zusammen die Gegenwart, die einige Hindernisse birgt.
Violette ist mir in so vielem ähnlich, dass ich manchmal das Gefühl hatte, meine eigene Geschichte zu lesen. Sie ist wahnsinnig hilfsbereit und vergisst sich dabei viel zu oft selbst. Auf sie ist immer Verlass. Sie ist offen, gleichzeitig aber auch verschlossen. Ich habe sie von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen und mich ihr sehr verbunden gefühlt.
Loan ist Violette sehr ähnlich und doch ganz anders. Als Feuerwehrmann hat er viel schlimmes gesehen, sodass er an vielen Stellen auf mich einen sehr verschlossenen Eindruck gemacht hat. Jedoch hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass sein Verhalten unpassend war. Auch ihn habe ich schnell lieben gelernt.

„Aber wenn man eine Frage stellt, erwartet man doch eigentlich eine ehrliche Antwort, oder? […] Nein. Das glauben wir zwar alle, aber ganz oft wäre uns eine gute alte Lüge vielleicht lieber.“ (S. 35)

Die beiden verbindet eine sehr innige Freundschaft, was ich total schön finde. Sie haben großes Vertrauen ineinander und können scheinbar problemlos über alles reden. Wären da nicht Vergangenheiten, über die beide nicht sprechen und nicht zuletzt Violettes Bitte an Loan. Ich kann verstehen, wenn man ihren Gedanken nicht nachvollziehen kann und das für keine gute wenn nicht sogar sehr falsche Idee hält. Ich hingegen konnte sie sehr gut verstehen. Für mich waren ihre Gedanken authentisch und nicht so weit hergeholt. Ich kann mir vorstellen, dass es einige junge Menschen gibt, denen es ähnlich geht wie ihr, sodass der Realitätsbezug für mich auf jeden Fall vorhanden war. Die Freundschaft der beiden ist stark, aber kann sie das aushalten? Das müsst ihr selbst lesen!
Für mich ist dieses Buch ein ganz klares Highlight! Ich liebe Violette und Loan, ich liebe ihre Freundschaft und ich liebe ihre Geschichte! Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, in der wir die beiden Freunde von Vio und Loan kennenlernen dürfen, die für mich hier schon sehr stark waren!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Hat mich träumen lassen, wie noch nie ein Buch zuvor!

Alles, was ich für dich fühle
1

Inhalt:
Damián Alvarez feiert als Pferdeflüsterer international große Erfolge und hat viele Groupies. Dass er auch einen erwachsenen Sohn hat, erfährt er erst wenige Tage, bevor dieser sich das Leben nimmt. ...

Inhalt:
Damián Alvarez feiert als Pferdeflüsterer international große Erfolge und hat viele Groupies. Dass er auch einen erwachsenen Sohn hat, erfährt er erst wenige Tage, bevor dieser sich das Leben nimmt. Geschockt zieht er sich auf das Familienanwesen in Andalusien zurück. Als Linda Grünfelder, die Therapeutin seines Sohnes, ihn überraschend aufsucht, gibt er zunächst ihr die Schuld. Doch etwas zieht ihn immer wieder zu ihr hin. Wird ausgerechnet sie es sein, die seine Schale knackt?

Meine Gedanken zum Buch:
Vorab ein riesiges Dankeschön an den den Verlag und die Lesejury für die Leserunde! Und vor allem Danke an die Autorin, die uns während der Lesrunde mit Bildern und Antworten zu unseren Fragen versorgt hat!

Dieses Buch... puh. Ich habe diese Rezension ewig aufgeschoben, weil ich nicht die richtigen Worte dafür gefunden habe. Ich bezweifle, dass mein Geschreibsel ausdrücken kann, was dieses Buch für mich bedeutet.
Linda ist Ärztin aus Deutschland und nach dem Tod eines ihrer Patienten reist sie nach Andalusien zu dessen Vater. Allein mit diesem Satz hätte man mich schon gehabt. Ich habe im Sommer 2020 mein Abitur gemacht und anstatt meine lang geplante Reise nach Andalusien antreten zu können, musste ich mit dem Allgäu vorlieb nehmen. Andalusien hat mich schon immer begeistert, auch wenn ich noch nie dort gewesen bin. Da kam mir dieses Buch genau richtig und ich hoffte so sehr, dass etwas von dem spanischen Gefühl auf mich übergehen würde. Und damit lag ich vollkommen richtig!
Die Landschaft wird unheimlich toll und bildhaft beschrieben, ebenso das Lebensgefühl der Spanier. Jedes Mal, wenn ich das Buch aufgeschlagen habe, stellte sich bei mir ein wohliges Gefühl ein und ich habe mich gefühlt, als wäre ich bei Linda und Damián auf der Hacienda. Das hat bei mir bisher kaum ein anderes Buch zuvor geschafft. Ich habe gerade diese Szenen im Buch besonders genossen.
Linda war anfangs so ganz anders als ich. Völlig überstürzt und vollkommen ohne Plan fliegt sie nach Andalusien, um Damián zu finden und ihm einen Brief seines verstorbenen Sohnes zu bringen. Linda war total überfordert und unorganisiert, was es mir wirklich nicht leicht gemacht hat. Doch die Autorin schafft es, dem Leser zu verstehen zu geben, weshalb Linda so reagiert. Ich konnte sie von Seite zu Seite immer besser verstehen und mich in ihre Gedanken hinein versetzen. Man merkt recht schnell, was sie belastet und dass sie sich in ihrem Leben gar nicht so wohl fühlt, wie sie es nach außen hin gerne vorgibt. Im Laufe der Geschichte musste ich feststellen, dass ich selten eine so lebensnahe und starke Protagonistin kennenlernen durfte.
Damián habe ich direkt unter „harte Schale, aber weicher Kern“ verbucht. Er ist total abweisend, nahezu wütend und würde Linda am liebsten sofort wieder loswerden. Ich habe so sehr mit ihm gelitten, denn nach und nach taucht man mehr in sein Leben auf der Hacienda ein und versteht: auch hier ist alles nicht so einfach. Dazu noch der Tod eines Sohnes, den er nie kennengelernt hat. Das ist sehr viel für einen Menschen und kann einen zum Verzweifeln bringen. Es war so schön zu sehen, wie er sich im Laufe der Zeit öffnet und immer mehr vertraut...
Die Arbeit mit den Pferden spielt natürlich eine Rolle in diesem Buch. In meinem Kopf sind Bilder entstanden, die ich am liebsten im realen Leben einmal sehen würde. Auch hier nochmals einen großes Kompliment an die Autorin für die eindrucksvollen Beschreibungen.
Nora Welling hat mich träumen und fühlen lassen, wie selten jemand zuvor!
Ganz besonders der eindrucksvolle und bildhafte Schreibstil haben es mir angetan. Es war so leicht, die Realität für eine Weile auszublenden und mit Linda und Damián nach Andalusien zu reisen! Danke Nora, dass du mich trotz ausgefallener Reise nach Andalusien hast reisen lassen!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühle
Veröffentlicht am 23.12.2020

Brutal, aber so gut!

Die Stimme des Zorns
1

Inhalt:
Den Geschmack an Schmerzen und Qual hat Francis Ackerman jr. nicht verloren. Aber er lebt seine Lust an Gewalt nur noch an grausamen Verbrechern und Mördern aus.
In seinem ersten Fall als Sonderermittler ...

Inhalt:
Den Geschmack an Schmerzen und Qual hat Francis Ackerman jr. nicht verloren. Aber er lebt seine Lust an Gewalt nur noch an grausamen Verbrechern und Mördern aus.
In seinem ersten Fall als Sonderermittler des FBI trifft Ackerman auf einen Täter, der seinesgleichen sucht: Das sogenannte „Alien“ hinterlässt sezierte Leichen in Kornkreisen und hat gerade eine Expertin für Außerirdische entführt. Ackermann gibt alles, um das Alien zu fangen, bevor auch dieses Opfer tot in einem Kornkreis endet. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Hat Ackerman endlich einen würdigen Gegner gefunden?


Meine Gedanken zum Buch:
Ethan Cross – ein Autor, um den ich schon seit einiger Zeit herumgeschlichen bin. Ich war mir nie sicher, ob mir seine Bücher gefallen würden, also habe ich lieber die Finger davon gelassen. Im Nachhinein eine völlig falsche Entscheidung! Zum Glück gab mit mein Onkel im Sommer dieses Buch in die Hand. Seitdem hat es einige Zeit bei mir gelegen, um dann innerhalb eines Wochenendes gelesen zu werden...
Ich muss sagen, dass ich mit dem Cover nicht allzu viel verbinde, denn es sagt für mich nichts über die Geschichte aus. Interessant finde ich allerdings, wie der Titel darauf geprägt ist und dass man ihn nicht immer sofort erkennt. Der Titel an sich verbirgt seinen Sinn bis fast zum Schluss, was ich wirklich toll finde.
Der Schreibstil von Ethan Cross hat mich schon nach wenigen Seiten gefangen genommen. Mit einer Genauigkeit weist er auf verschiedene Begebenheiten hin und hat mich dadurch gefesselt und in der Geschichte gefangen gehalten. Für sensible Leser könnte das (und die ganze Geschichte) ein wenig zu viel sein, denn an Brutalität mangelt es definitiv nicht!
Die Idee der Geschichte ist mir neu und ich habe so etwa vorher noch nie gelesen. Der Hauptermittler, wenn man ihn denn so nennen kann, ist ein ehemaliger Serienmörder. In die Gedankenwelt von Francis Ackerman jr. abtauchen zu dürfen, war unheimlich spannend. Aller verstanden und nachvollziehen konnte ich zwar nicht, dennoch hat man als Leser einen wahnsinnig guten Eindruck von diesem Mann bekommen. Ihm wird eine Helferin vom FBI an die Seite gestellt, was ihm gar nicht gefällt. Dadurch kommt es immer wieder zu witzigen Situationen und Dialogen zwischen den beiden, was der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit verleiht.
Zum Inhalt möchte gar nicht viel mehr sagen, denn das nimmt einem den Spaß an dieser Geschichte. Aliens spielen eine Rolle, aber auch, was die Gesellschaft mit Menschen macht. Ich bin sehr traurig darüber, dass der nächste Band dieser grandiosen Reihe erst im Februar erscheint und ich so lange warten muss.
Ethon Cross – meine Entdeckung des Jahres!

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Erschreckend gut!

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Inhalt:
Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind ...

Inhalt:
Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.
Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?
Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …

Meine Gedanken zum Buch:
Im Oktober hatte ich die Möglichkeit auf einer Lesung von Arno Strobel zu seinem neuen Buch „Die App“ zu sein. Seit Jahren bin ich ein Fan seiner Bücher und ich möchte definitiv noch einige weitere lesen. Der Autor ist unheimlich sympathisch und hat an dem Abend für den ein oder anderen Lacher gesorgt. Schon als er wenige Seiten aus dem Buch gelesen hat, wusste ich: das wird großartig!
Das Cover ist passend zum Thema Smarthome und ich finde es wirklich gut gelungen! Es macht schon einen gruseligen Eindruck, mit der offenen Tür so ganz im Dunkeln.
Das Besondere an den Büchern von Arno Strobel: ich fiebere mit und finde es erschreckend, dennoch finde ich es nicht so psychomäßig wie zum Beispiel Fitzek. Ich finde es einfach großartig!
Hendrik, der Protagonist der Geschichte ist mir sehr sympathisch gewesen und ich konnte ihn unheimlich gut verstehen. Allgemein finde ich die Charakterzeichnung von Strobels Figuren sehr gut. Häufig habe ich bei Psychothrillern das Gefühl, dass die Figuren sehr blass und unecht sind. Hier hat jede Figur eine Stimme und einen starken Charakter.
Während des Lesens hatte ich jegliche Personen im Verdacht, dennoch hat mich die Auflösung schockiert!
Hat mir sehr gut gefallen und deshalb: eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Spannend und einfach toll

Gut gegen Nordwind
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Inhalt:
Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse ...

Inhalt:
Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher – bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Meine Gedanken zum Buch:
Dieser Roman ist vor vielen Jahren durch die Decke gegangen und als dieses Jahr der Film dazu herauskam, wollte ich endlich das Buch lesen.
Es ist unglaublich schwierig, etwas zu diesem Buch zu sagen, ohne zu viel Vorweg zu nehmen. Es handelt sich um einen Roman, der nur aus Emails besteht, es gibt quasi keine Nebenhandlung.
Bei dieser Form der Geschichte ist der Transport von Gefühlen und Emotionen viel schwieriger, als in einem fließenden Text. Für mich war diese Erfahrung neu und ich kann definitiv eins sagen: es war unglaublich gut! Man lernt Sprache nochmal auf einer ganz anderen Ebene kennen. Es gibt auch keine bildliche Beschreibung der Protagonisten, sodass ein Bild im Kopf der Leser*innen entstehen könnte. Anfangs dachte ich, dass mir das zu oberflächlich sein könnte, aber dem ist nicht so.

„Nähe ist nicht die Unterbrechung von Distanz, sondern ihre Überwindung. Spannung ist nicht der Mangel an Vollkommenem, sondern das stete Zusteuern darauf und das wiederholte Festhalten daran.“ (S. 106)

Emmi und Leo sind zwei Menschen, die sich niemals begegnet sind und für beide fühlt es sich dennoch an, als würden sie sich schon ewig kennen. In der Geschichte begleitet man die beiden in einem Zeitraum von etwas sieben Monaten, nur anhand der geschriebenen Emails.
Alles an diesem Buch hat mich überzeugt. Anfangs mag die etwas andere Form abschreckend wirken. Doch wenn man sich darauf einlässt, kann man ein ganz besonderes Leseerlebnis bekommen. Gerade das Ende fand ich überraschend und habe ich so nicht kommen sehen.
Eine ganz klare Leseempfehlung!

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