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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Ganz guter Thriller mit zugebenermaßen einigen Längen

DEMUT
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Mats Olsson ist einer der bekanntesten Journalisten Schwedens und da lag es nun wohl nahe, dass auch sein Protagonist, Harry Svensson, einer sein soll...
So weit, so gut - denn Harry ist eigentlich im ...

Mats Olsson ist einer der bekanntesten Journalisten Schwedens und da lag es nun wohl nahe, dass auch sein Protagonist, Harry Svensson, einer sein soll...
So weit, so gut - denn Harry ist eigentlich im Grunde nur ein Exreporter und nun angehender Kneipenwirt.
Ein Date läuft schief und Harry entdeckt im Nachbarzimmer, in dem die Tür nur angelehnt ist, ein weibliches Mordopfer. Und das ist noch nicht genug: neben ihr liegt ein bekannter Sänger...
Schnell ist sicher, dass es der Sänger nicht gewesen sein kann.
Und dann gibt es ein zweites Opfer...
Ist Harry gar einem Serienkiller auf der Spur ?

Ich dachte erst, der Autor bedient sich auch eines abgehalfterten Reporters als Hauptfigur – das habe ich in letzter Zeit so oft gelesen, das hätte ich echt nicht mehr weiter gelesen wahrscheinlich dann, weil sich das gefühlt immer wiederholt geschichtstechnisch...
Doch ganz so einfach ist es hier nicht, Harry ist schon „vielschichtiger“ und durchaus eine interessante Persönlichkeit mit Background.

Ich habe mit „nordischen“ Autoren oft meine „liebe Not“, weil sie mir oft leider zu langatmig schreiben, aber das ist natürlich nur ein rein subjektiver Eindruck und soll die Bücher dieser sicherlich zurecht gefeierten Autoren nicht schmälern ! Geschmäcker sind eben verschieden und das ist auch ganz gut so !

Doch hier hat mir das Debüt von Olsson wirklich gut gefallen. Die 736 Seiten sind zwar schon eine Ansage und waren auch nicht in einem Rutsch ausgelesen, doch das lag nicht am Buch, sondern am Zeitmangel.

Spannend ist es auf jeden Fall, es lohnt sich – auch wenn einigen Lesern die „Längen“, die das Buch zugegebenermaßen dann doch hat (wie gesagt, 736 Seiten... So einen langen Thriller hatte ich selten und ich lese sehr, sehr viel...) evtl. stören dürften. Das würden sie bei mir eigentlich auch, doch hier fand ich sie nicht so gravierend...

Veröffentlicht am 11.01.2017

Düstere Visionen

Stiefkind
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Düstere Visionen
Rachel Kerthen hat ein Leben, von dem andere Frauen nur träumen können:
sie lernt einen phantastischen Mann kennen, der auch noch gut situiert ist und zieht mit ihm in sein stattliches ...

Düstere Visionen
Rachel Kerthen hat ein Leben, von dem andere Frauen nur träumen können:
sie lernt einen phantastischen Mann kennen, der auch noch gut situiert ist und zieht mit ihm in sein stattliches Herrenhaus auf den Klippen von Cornwall.
Eine wunderschöne Landschaft, aber auch geheimnisumwittert und für Stiefsohn Jamie und Mann David durchaus auch ein Ort der Qual, denn vor gut eineinhalb Jahren kam hier Jamie´s Mutter Nina in einer überfluteten Zinngrube ums Leben und beide scheinen noch nicht ganz darüber hinweg zu sein...
Jamie quälen sogar Visionen und eines Tages platzt er schließlich mit einem Satz heraus, den Rachel nicht mehr vergessen kann: „ An Weihnachten wirst du sterben ... und meine Mummy kommt zurück."

Es ist ja mittlerweile ein beliebtes Stilmittel, zur Geschichte auch die Umgebung möglichst bildhaft zu schildern und bei manchen Büchern ist das auch gut so: z. Bsp. Bei historischen Geschichten oder welchen, die an ungewöhnlichen Orten spielen, aber es darf halt auch nicht Überhand nehmen...

„Stiefkind“ spielt an der Küste Cornwalls – man sieht geradezu die sturmumtosten Felsen/Klippen vor sich und von daher hätte das sicherlich hier gut zur Geschichte gepasst, wenn man auch die Umgebung bildhaft beschreibt, doch leider empfand ich das dann doch als „zuviel des Guten“... Klar steht die Mine im Mittelpunkt, aber das immer wieder zu erwähnen bzw. die Gegend immer und immer wieder so detailliert zu beschreiben, riss mich dann leider immer wieder aus meinem Lesefluss heraus, was ich sehr schade fand, denn das Buch ist ja nicht schlecht geschrieben... Nur lag für mich das Augenmerk etwas zuviel auf der Gegend.

Bei „Eisige Schwestern“, dem ersten Buch des Autors, war mir das noch nicht so krass aufgefallen; hier leider schon.

Wenn man davon mal absieht, hat mir die Geschichte und die agierenden Personen allerdings ganz gut gefallen, von daher vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Wieder sehr spannend

Minus 18 Grad
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Stefan Anhem ist einer der wenigen „nordischen“ Autoren, die ich mag...
Ich tue mich mit deren Schreibstil und den unaussprechlichen Namen und Orten immer sehr schwer, weil mich diese halt einfach immer ...

Stefan Anhem ist einer der wenigen „nordischen“ Autoren, die ich mag...
Ich tue mich mit deren Schreibstil und den unaussprechlichen Namen und Orten immer sehr schwer, weil mich diese halt einfach immer wieder aus meinem Lesefluss herausreißen und das mag ich nicht; lese lieber „flüssig“.
Auch „Minus 18 Grad“ war wieder spannend verfasst, mit einer überzeugenden Geschichte, charakterstarken Figuren und Wendungen, die der Geschichte schlussendlich noch den „letzten Schliff“ gaben.

Fabian Risk mutet fast schon wie ein guter, alter Bekannter an. Beim nunmehr dritten Buch glaubt man fast schon, ihn persönlich zu kennen.

In „Minus 18 Grad“ wird er mit einem mysteriösen Fund konfrontiert:
Es wird ein Auto aus dem Hafenbecken geborgen. Eigentlich wäre der Fall klar: ein Unfall, doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Fahrer schon lange tot war, als das Auto ins Wasser stürzte.
Und doch will ihn kurz zuvor noch jemand gesehen haben – lebend... Wie ist das bitte möglich ? Ist es nicht... Oder doch..??
Risk hat einen Verdacht, aber der ist so absurd, dass er ihn zunächst selbst nicht glauben will. Die Indizien lassen nur einen Schluss zu - es handelt sich um einen Mörder, der das Leben seiner Opfer komplett übernimmt. Er tötet sie, kleidet sich wie sie, spricht wie sie. Nur durch Zufall ist die Polizei jetzt auf seine Spur gekommen. Der Tote im Hafenbecken war nicht sein erstes Opfer, und noch lange nicht sein letztes ...

Der Autor schafft es, eine Geschichte über immer stattliche 560 Seiten so spannend zu erzählen, dass man gerne „am Ball bleibt“ und immer wieder weiterlesen möchte. Der Schreibstil ist auch flüssig und durchaus eingängig.

Veröffentlicht am 05.12.2016

Das Ende und doch der Anfang...

Die Auserwählten - Phase Null
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Mit „Phase Null – Die Auserwählten“ und somit Band Nr. 5 beendet James Dashner seine „Maze Runner“-Bestseller-Reihe, die nicht nur SciFi-Fans in ihren Bann gezogen hat, sondern auch mich, die ich sonst ...


Mit „Phase Null – Die Auserwählten“ und somit Band Nr. 5 beendet James Dashner seine „Maze Runner“-Bestseller-Reihe, die nicht nur SciFi-Fans in ihren Bann gezogen hat, sondern auch mich, die ich sonst mit SciFi so gar nichts anfangen kann. Doch seine Bücher und auch die Verfilmungen fand ich sehr gelungen und fesselnd.
Wir waren mit den Protagonisten im Labyrinth, in der Brandwüste und der Todeszone – und nun...
Endlich erfahren wir, wie alles begann – Thomas´ Geschichte. Aus welchem Grund behauptet wurde früher, er habe doch beim Bau des Labyrinths damals geholfen u.ä. Hier wird endlich alles aufgeklärt, alle Fragen beantwortet, auf die der Leser so lange keine adäquate Antwort bekommen hat.
Da man hier schnell auch zuviel verraten kann, möchte ich auf den Inhalt nicht näher eingehen, nur soviel: es lohnt sich, spannend, fesselnd, beeindruckend, eindrucksvoll, ans Herz und an die Nieren gehend, absolut lesenswert !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solider Kriminalroman

Der Angstmann
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Frank Goldammers „Der Angstmann“ spielt in Dresden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, 1944. Das ist für mich der erste Krimi, der in der Vergangenheit spielt, Neuland also und ich war total gespannt, ob ...

Frank Goldammers „Der Angstmann“ spielt in Dresden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, 1944. Das ist für mich der erste Krimi, der in der Vergangenheit spielt, Neuland also und ich war total gespannt, ob mir das nun gefällt oder ich eher Probleme damit habe, mich gedanklich in diese Zeit zu versetzen; ob mir der hier halt vorhandene historische Aspekt eher zusagt oder eben vielleicht auch nicht...

Durch den eingängigen Schreibstil sowie die deutlich guten Recherchen kam ich gut in die Geschichte hinein. Ich konnte flüssig lesen, auch wenn die Zeit und die geschilderten Ereignisse nicht so locker zu nehmen sind natürlich. Ich meinte damit auch nur, dass ich keine großen „Längen“ ausgemacht habe und mein Lesefluss nicht unterbrochen wurde.

Spannungstechnisch kann man sagen, dass die Geschichte krimitypisch die Spannung langsamer aufbaut, als es ein Thriller im Allgemeinen tut, aber das passt hier auch sehr gut zur Zeit, in der alles spielt.

Auch wenn das natürlich nicht zur eigentlichen Rezension gehört: By the way noch meinen Respekt für Herrn Goldammer, dass er als alleinziehender Vater noch zum Schreiben kommt. Viel Zeit kann er dafür ja eigentlich nicht haben... Und zumindestens was den „Angstmann“ angeht, finde ich das Resultat wirklich gelungen (seine drei Regionalkrimis über Dresden kenne ich bislang leider noch nicht).