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Veröffentlicht am 28.12.2020

Gute Fortsetzung!

LADY SMOKE
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Darum geht’s:
Nach ihrer spektakulären Flucht vor dem Kaiser bleibt die einstige Ash Princess Theodosia eine Gefangene ihrer Pflichten: Eine strategische Heirat steht an, um Astrea mit militärischer Stärke ...

Darum geht’s:
Nach ihrer spektakulären Flucht vor dem Kaiser bleibt die einstige Ash Princess Theodosia eine Gefangene ihrer Pflichten: Eine strategische Heirat steht an, um Astrea mit militärischer Stärke zu befreien. Am Hof von König Eristo erhalten Theo und ihre kleine Entourage Exil, um den geeigneten Partner zu finden. Doch während Theo versucht, zwischen ihren Freunden und ihrer Geisel Prinz Sören Vertrauen zu stiften, wütet ein kaltblütiger Mörder unter den Heiratsanwärtern. Steckt der Kaiser dahinter? Dann muss auch Theo um ihr Leben fürchten. Doch da kommt von unerwarteter Seite Unterstützung …

Meine Meinung:
Eine sehr gelungene Fortsetzung, in der man sehr viel zu der restlichen Welt außerhalb von Astrea erfährt und in der die Charaktere sich glaubhaft weiter entwickeln.

Die Handlung um die Heiratsbewerber fand ich etwas fad und langgezogen, aber sie war notwendig, um Theos Position glaubhaft widerzuspiegeln und ihre Entwicklung zu unterstreichen. Am Anfang von Band 2 ist sie noch recht hilflos, ohne Allianzen, ohne Krone, ohne Thron, ohne Druckmittel. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zu einer wahren Königin – nicht ohne die Hilfe und Unterstützung ihrer Schatten und Prinz Soren, der sich willentlich an ihre Seite stellt und den Kampf gegen seinen Vater aufnimmt.

Man trifft auf alte Bekannte und erfährt mehr zu ihren Vergangenheiten und Beziehungsgeflechten. Besonders schön finde ich, wie Homo- und Bisexualität in die Geschichte integriert wird – ohne viel Aufsehens und endlich mal als das dargestellt, was es ist: Etwas ganz natürliches.

Das Liebesdreieck um die Protagonistin, das sich bereits in Band 1 anbahnte, finde ich hingegen absolut überflüssig. Es ist klar, für wen Theo sich letztlich entscheiden wird – wenn sie überhaupt eine Entscheidung treffen muss. Denn eigentlich scheinen sich alle drei mit der Situation recht wohl zu fühlen. Blaise als guter Freund wäre definitiv besser gewesen. So gibts immer einen bitteren Beigeschmack, wenn sie erst den einen und dann den anderen küsst, als wäre es völlig okay und würde den jeweils anderen nicht verletzen.

Die Magie wird bedeutungsschwerer nachdem Cress sehr unerwartet vom Feuergott verschont wird und das ihr verabreichte Gift überlebt.
Blaise verliert immer häufiger die Kontrolle und seine Anzeichen von „Mine Madness“, einer durch Magie verursachten und im Tod resultierenden Krankheit, werden schlimmer.
Theo will der Magie auf den Grund gehen, sie verstehen, um Blaise zu retten und eine Chance gegen Cress zu haben. Außerdem möchte sie den Funken in sich kontrollieren lernen, den sie immer öfter unterdrücken muss.

Nachdem Band 2 erst etwas vor sich hinplätscherte, nahm es gegen Ende ordentlich an Fahrt auf und macht neugierig auf das Finale.

4 von 5 Sternen für Band 2 und eine große Leseempfehlung für Fans von der Elfenkrone-Trilogie, Elias & Laia und ähnlich düsteren Young Adult-Fantasy-Stories.

Liebste Textstellen:
My mother was the Queen of Peace, but I know too well that peace isn’t enough.~pg. 1

A fair world wouldn’t ask anything more of me, but this is not a fair world.~pg. 164

I’ve always thought that belief in something lends a kind of truth to it. In this case, we may never have a sure answer, so belief is the only truth we have.~pg. 321

Only fools waste time with wishes and apologies.~pg. 415

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Ein sehr schöner Reisebericht mit Textpassagen, die zum Nachdenken anregen

Let's go Himalaya!
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Meine Meinung zu dem Buch hätte sich vom Start des Buches bis zum Ende nicht extremer ändern können.
Der Einstieg fiel mir etwas schwer, weil ich einen emotional bewegenden Selbstfindungsroman erwaret ...

Meine Meinung zu dem Buch hätte sich vom Start des Buches bis zum Ende nicht extremer ändern können.
Der Einstieg fiel mir etwas schwer, weil ich einen emotional bewegenden Selbstfindungsroman erwaret hatte. Stattdessen startete das Buch mit Angaben zur Autorin und entwickelte sich kurz darauf zu einer Art Reiseführer. Nur dass ich zur Vorbereitung auf eine Reise oder bei der Reise selbst einen Reiseführer vorziehen würde. Er enthält mehr Fotos und vermutlich noch etwas mehr hilfreiche Infos.

Dennoch war das Buch gefüllt von Informationen zum Himalaya, zur Kultur, Gesellschaft, zur Geschichte, Religion. Es gab Exkurse in die Medizin und kleine, lustige Reiseanekdoten, die einen Vielreisenden wie mich zum Schmunzeln brachten, wie z.B. den Toilettengang im Ausland, durchwühltes Gepäck im Hotel und der regelrechte Sprung in Fettnäpfchen aufgrund kulturellen Unwissens (Travelbugs will know).

Das Kapitel „Quellenqualen“ lege ich jedem ans Herz. Es betrachtet kritisch die Rolle Chinas als „Befreier“ Tibets. Generell kommen immer wieder kleine Kritikpunkte zu Chinas Kontrolle und Zensierung vor, die zwar bekannt sind, von uns Europäern aber nicht richtig nachvollzogen werden können. Insbesondere in Bezug auf Chinas heutige Bedeutung für die Weltwirtschaft bietet das Buch immer wieder Denkanstöße.

Das Buch wirft auch ethische Fragen auf, von denen mir die Thematik um die Rolle der Frau wohl noch eine Weile in Erinnerung bleibt.
Einige Praktiken und Denkanstöße lassen sich aber auch gut auf unseren Alltag beziehen. Aussortieren, Ballast abwerfen, sich frei machen von Zwängen, Denkmustern, Materialismus, einfach mal durchatmen, den Moment genießen, stolz auf sich sein und gelegentlich zur Ruhe kommen.
Katja erkennt durch das Elend, dem sie auf ihrer Reise begegnet, was sie zuhause hat. Sie lernt ihr Leben in Deutschland, ihr Zugang zu Bildung, ihren Mann und ihre Töchter noch mehr zu schätzen.

Auch die kleinen Einblicke in Julias Sichtweise anhand ihrer Tagebucheinträge fand ich süß. Während Katja sich an viele Informationen erinnert, blieben Julia die vielen streunenden Hunde in Erinnerung, mit denen sie spielte.

Insgesamt ein schöner Reisebericht! 4 von 5 Sternen.





Liebste Textstellen:
Was hatte es mit der sogenannten friedlichen Befreiung Tibets durch die Chinesen auf sich? Von was wurden die Tibeter denn befreit? Von der Freiheit?
~S. 148

Je mehr wir besitzen, desto mehr nimmt uns der Besitz in die Pflicht.
~S. 158

Als Mensch, der um die Endlichkeit seiner Existenz weiß, begegnete ich hier der Unendlichkeit, dem Ewigen. Und doch war ich weit weniger als ein Staubkorn im Universum.
~S. 162f.

Wesentlicher als Religion ist unsere elementare menschliche Spiritualität. Das ist eine in uns angelegte Neigung zu Liebe, Güte und Zuneigung – unabhängig davon, welcher Religion wir angehören. […] Menschen [können] zwar ohne Religion auskommen, aber nicht ohne innere Werte, ohne Ethik.
~S. 178

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Toller Psychothriller - leider mit vielen Parallelen zu "Shutter Island"

Der Insasse
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Das Buch ist spannend, brutal und grausam und man stellt schon bald in Frage, was echt ist und was nicht. Umgeben von psychisch Kranken, zweifelt auch Max‘ Vater Till bald an seiner eigenen Gesundheit. ...

Das Buch ist spannend, brutal und grausam und man stellt schon bald in Frage, was echt ist und was nicht. Umgeben von psychisch Kranken, zweifelt auch Max‘ Vater Till bald an seiner eigenen Gesundheit. Doch eines weiß er sicher: Er will Gewissheit um das Schicksal seines Sohnes.

Die Charaktere sind herrlich böse und durchdacht. Selbst der wirklich entsetzliche Guido Tramnitz, Kindsmörder, Psychopath mit einem Fetisch für Angst und Grausamkeit, wird stellenweise gesittet und menschlich dargestellt. Die Story ist unvorhersehbar mit vielen Wendungen (typisch Fitzek), durchweg spannend und macht einem Angst. Sie zeigt, dass das Böse sich häufig gut tarnt und dass die Psyche eines Menschen nie komplett zu erfassen ist.

(Achtung, möglicherweise Spoiler)
Leider erlebte ich eine Art Deja-Vu. Das Setting, die Idee und der Verlauf der Geschichte erinnerten mich zu sehr an „Shutter Island“. Wenn die Idee schon „geklaut“ ist, hatte ich zumindest mit einem anderen Ende gerechnet. Wer „Shutter Island“ nicht kennt, wird aber auf jeden Fall gut unterhalten.
(Spoiler-Ende)

Ein Stern Abzug für die vielen Parallelen. Damit bekommt „Der Insasse“ von mir 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Hammer Worldbuilding und Charakterentwicklung!

Schatten des Todes
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Das Buch beginnt ein Jahr nach dem Ende des ersten Bandes, was mich zunächst irritierte. Was war in der Zwischenzeit geschehen? Warum war Red plötzlich am Hofe heimisch und der beste Freund des Prinzen?
Mit ...

Das Buch beginnt ein Jahr nach dem Ende des ersten Bandes, was mich zunächst irritierte. Was war in der Zwischenzeit geschehen? Warum war Red plötzlich am Hofe heimisch und der beste Freund des Prinzen?
Mit Zeitsprüngen tue ich mir leider immer sehr schwer, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten, ging die Geschichte um Hope und Red, spannend und faszinierend weiter.

Das Worldbuilding und die Charakterentwicklung sind in dieser Reihe absolut phänomenal, zum Leidwesen des Tempos. Die Geschichte entwickelt sich eher langsam – stellenweise fast zäh -, ist dabei aber nie langweilig. Skovron erschafft eine düstere und brutale Welt, die durch den Gossenjargon noch authentischer wird.
Die Charaktere gewinnen in Band 2 an Tiefe. Der Leser erfährt von ihren Vergangenheiten, Konflikten, Wünschen und Zielen. Der Weg zur Erreichung Letzteres wird in Band 2 beschrieben, sodass viele verschiedene Handlungsstränge zusammenlaufen. Die Beziehungen unter den Charakteren entwickeln sich ebenfalls weiter. Hope, die anfangs nur richtigen Zugang zu Red hatte, wird in Band 2 von Reds Freunden akzeptiert und in die Gruppe integriert. Die Gruppendynamik ist fantastisch.

Die Protagonistin Brigga Lin ist eine wahre Bereicherung, da der Leser durch sie mehr zu den Biomanten und ihrer oft grausamen und angsteinflößenden „Magie“ gewinnt.
Neben Hope, Nessel und Sadie, spielt so eine weitere starke Frau eine tragende Rolle.

Des Weiteren werden wichtige Themen raffiniert in die Geschichte integriert: Homo- und Bisexualität, Trans- und Asexualität, die Gleichberechtigung der Frau, Fremdenhass und existentielle Fragen wie „Wer bin ich?“ und „Wer will ich sein?“

Wer Geschichten um Piraterie und Magie mit starken, weiblichen Charakteren und grandiosem Worldbuilding sucht, wird hier absolut fündig. 4 von 5 Sternen für Band 2!
Danke an Matthias Lühn, der dem Buch seine Stimme leiht, und an den Ronin Hörverlag für die Bereitstellung der Hörbücher.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Gute Geschichte, mega Sprecherin!

Izara 3: Sturmluft
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Der Band knüpft nicht nahtlos an den großartigen Band 2 an. Es sind zwischenzeitlich einige Monate vergangen, in denen Ari Lucian tot glaubt.
In dieser Zeit hat sie sich zu einer Art Rachegöttin entwickelt, ...

Der Band knüpft nicht nahtlos an den großartigen Band 2 an. Es sind zwischenzeitlich einige Monate vergangen, in denen Ari Lucian tot glaubt.
In dieser Zeit hat sie sich zu einer Art Rachegöttin entwickelt, die auf ihrem persönlichen Feldzug keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Ich finde ihre Entwicklung glaubhaft und wirklich gut gelungen, da sie eindeutig erfüllt ist von Trauer und Schmerz, sich dem aber nicht jammernd ergibt, sondern von ihrer Wut beflügelt wird. Sie ist viel stärker und taffer. Zu Beginn ist die Stimmung eher düster und Aris neuen Hobbies zaubern ein Lächeln auf mein Gesicht.

Leider gefällt mir die Entwicklung der Liebesgeschichte gar nicht. Nachdem Ari und Lucian in Band 2 endlich richtig zueinander gefunden hatten und ein gut eingespieltes Team waren, sind sie nun wieder entzweit und müssen sich neu kennenlernen. Das empfand ich beim Lesen als sehr langweilig und nervtötend, insbesondere weil der Handlungsstrang der sonst sehr guten Geschichte dadurch viel zu kurz kommt.
Erst als Ari und Lucian die Hürde meistern, nimmt die Geschichte wieder richtig an Fahrt auf und konnte mich doch noch zurück in ihren Bann ziehen.

Ich finde vor allem Tristan sehr interessant. Er ist so undurchschaubar. Der Feind, der dennoch Empathie auslöst. Liebe und Hass liegen tatsächlich sehr nah bei einander.

Nach dem sehr starken Band 2, fand ich Sturmluft ein wenig enttäuschend. Der fiese Cliffhanger am Ende macht es aber absolut unmöglich, die Reihe abzubrechen.
Insgesamt ein gutes Buch voller Trauer, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Wut, Hass und Selbstzweifel, aber auch voller Freundschaft, Zusammenhalt und Stärke.

Eins muss man Dippel lassen – schreiben kann sie!
Und Julia Dippel verleiht den Charakteren sehr lebhafte Stimmen, die die Geschichte vermutlich noch besser machen!

4 von 5 Sterne für Band 3.

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