Cover-Bild Der Korsar und das Mädchen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.01.2017
  • ISBN: 9783957341884
Elisabeth Büchle

Der Korsar und das Mädchen

Roman.
South Carolina, 1814: Die 17-jährige Catherine ist ein Wildfang, der Reiten, Fechten und auf Bäume klettern mehr schätzt als hübsche Kleider und Teekränzchen. Kein Wunder, hat sie doch in Ermangelung eines männlichen Erben von Kindesbeinen an die Erziehung eines solchen erhalten. Als sie und ihre Schwester Emily in den Wirren des 2. Britisch-Amerikanischen Krieges unfreiwillig auf einer Kriegskorvette landen, gibt sie sich erfolgreich als Schiffsjunge aus.

Lennart Montiniere, der attraktive Lieutenant Commander der "Silver Eagle", findet den ungewöhnlichen jungen "Cato" gleichermaßen interessant wie verdächtig - und für Catherine wird es immer schwieriger, ihre wahre Identität und ihre Gefühle für Lennart zu verbergen. Als sie schließlich ihr Ziel in England erreicht, wo sie den Sohn eines Lords heiraten soll, überschlagen sich die Ereignisse ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der Korsar und das Mädchen

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Der Korsar und das Mädchen

„Habe ich mich jemals daran gehalten, was andere weiße Frauen tun?“ – „Ja, immer dann, wenn es von Vorteil für Sie war.“

Catherine Hanson, die 17jährige Tochter eines Plantagenbesitzers ...

Der Korsar und das Mädchen

„Habe ich mich jemals daran gehalten, was andere weiße Frauen tun?“ – „Ja, immer dann, wenn es von Vorteil für Sie war.“

Catherine Hanson, die 17jährige Tochter eines Plantagenbesitzers aus South Carolina, kam zwar in den Genuss einer exzellenten Ausbildung, ist aber im Gegensatz zu ihrer Halbschwester Emily vom Bild einer sanftmütigen und zarten Südstaatendame meilenweit entfernt. Der übermütige und unbekümmerte Wildfang verbringt seine Freizeit lieber damit, zu Schießen, zu Fechten und sich dem Reiten im Männersattel zu widmen, anstatt den feinen Teegesellschaften ihrer Schwester beizuwohnen. Catherines Trainingspartner ist der gleichaltrige Sklavenjunge First, der durch seinen Sonderstatus auf der Plantage auch gemeinsam mit den Hanson-Töchtern unterrichtet wird. Der gebildete und wortgewandte junge Mann besitzt eine anerzogene Zurückhaltung und ist Catherines bester Freund und Vertrauter. Catherines sorglose und unkonventionelle Kindheit und Jugend scheinen sich ihrem Ende zuzuneigen, als zwei britische Gentlemen um die Hand der beiden Plantagentochter anhalten. Die stolze und standesbewusste Südstaaten-Lady Emily macht sich mit ihrem Verlobten auf den Weg nach England, ihre Schwester Catherine soll das Paar begleiten und anschließend den Sohn eines englischen Viscount kennenlernen, ihren zukünftigen Ehemann. Zu ihrem Schutz wird First mit auf diese Reise geschickt.

In einem zweiten Erzählstrang wird der fähige Offizier Lennart Montiniere zum Lieutenant Commander auf der Kriegsfregatte „Silver Eagle“ ernannt und mit einem geheimen Auftrag auf die Reise geschickt. Im Hintergrund des Britisch-Amerikanischen Krieges geraten Emily und Catherine auf ihrer Überfahrt durch das von Lennart befehligte Kriegsschiff in Bedrängnis und setzen ihre Reise in der Obhut des „Korsaren“ fort. Catherine gibt sich als Schiffsjunge namens Cato aus – ein Verwirrspiel, das durch ihre unkonventionelle Art und ihren wilden, rebellischen Geist nicht Gefahr läuft, aufgedeckt zu werden. Es beginnt ein Abenteuer auf See, das einerseits einige Spannung, andererseits eine Menge Humor bereit hält…

Elisabeth Büchle hat mich mit dieser Neuerscheinung wieder von Beginn an in ihren Bann gezogen. Den Einstieg bildet ein hoch spannender Prolog, dessen brisanter Inhalt sich erst nach und nach im Verlauf des Buches offenbart. Die nachfolgende Beschreibung der beiden Hanson-Geschwister und die Rückblenden auf die unbeschwerte Kindheit Catherines werden ebenso detailliert und lebendig geschildert wie die Charaktere der handelnden Personen. Der Schauplatz dieses Romans ist die Kriegsfregatte Silver Eagle. Die Autorin hat durch eine detaillierte Skizze und den ausführlichen Beschreibungen der Fachausdrücke in der Seefahrt in ihrem Glossar am Ende des Buches für eine praktische und rasche Möglichkeit gesorgt, die verschiedenen Begriffe nachzuschlagen. Auch das Personenregister auf den ersten Seiten fand meinen Beifall – es stellt eine hilfreiche Sammlung von Informationen über die wichtigen Figuren eines Buches dar, die ich mir im Grunde für jeden Roman wünschen würde.

Die Handlung wird durch das Verwirrspiel um die Verkleidung der Lady Catherine und der Ereignisse an Bord des Kriegsschiffes dominiert. Eine sich anbahnende zarte Liebesgeschichte zwischen dem rebellischen Wildfang und dem steifen, korrekten Kommandanten mit dem weichen Kern bildet den romantischen Part dieses Buches. Nicht zuletzt bringt Elisabeth Büchle durch den bösartigen Viscount Adam Adamson einen gewissen Spannungsbogen ein, der gegen Ende des Buches in einem dramatischen Finale gipfelt. Was mir ganz besonders gefallen hat war der feine Humor in den Dialogen der Protagonisten – ein Stilmittel, das ich mittlerweile bereits als eines der Markenzeichen der Autorin betrachte und sehr zu schätzen lernte.

Fazit: Die Lektüre dieses Buches hat mir großes Lesevergnügen bereitet und ich kann diese spannende, humorvolle und romantische Geschichte wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 18.06.2017

genauso atemberaubend wie Stolz und Vorurteil!

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Inhalt

Catherine wächst mit ihrer Halbschwester auf der Plantage ihres gemeinsamen Vaters in South Carolina auf. Obwohl Amerika und England sich gegenseitig bekämpfen, soll Emily einen Briten heiraten, ...

Inhalt

Catherine wächst mit ihrer Halbschwester auf der Plantage ihres gemeinsamen Vaters in South Carolina auf. Obwohl Amerika und England sich gegenseitig bekämpfen, soll Emily einen Briten heiraten, um die finanzielle Lage der Plantage zu stabilisieren. Catherine soll sie begleiten, um einerseits auf ihre ältere Schwester aufzupassen, aber andererseits auch um in Großbritannien ihren möglichen zukünftigen Ehemann zu treffen. Denn Catherine ist entgegen der gesellschaftlichen Erwartungen wie ein Junge mit Fecht-, Schieß- und Reitunterricht aufgewachsen und findet nicht bei jedem Gentleman gefallen.
Doch aufgrund eines unvorhergesehenen Vorfalls, müssen Emily und Catherine das Schiff wechseln und, um nicht verdächtigt zu werden, verkleidet sich Catherine als Schiffsjungen. Nach einem anfänglichen schweren Start gewinnt sie bald als Junge die Sympathie der Mannschaft und wird zum persönlichen Laufburschen des Commanders Lennart. Doch dann entdeckt Lennart zufällig, dass sein Laufbursche überhaupt kein Junge ist …


Meine Meinung

Ich habe mich von Anfang an auf das Buch gefreut, obwohl ich eigentlich nicht so gerne „normale“ Liebesgeschichten lese – also Liebesgeschichten außerhalb des Genres Fantasy. Doch da es sich um einen historischen Roman handelt, dreht sich die Geschichte nicht wie in den modernen Romanen um eine Beziehung nach der anderen: Erst wird die Frau verlassen, dann lernt sie jemand neuen kennen oder merkt, dass sie allein viel besser dran ist. So oder so ähnlich verlaufen viele Liebesromane. Dabei scheint es, als würde es immer nur eine Romanze nach der anderen geben und keine langfristigen Bindungen.
In diesem Buch ist das zum Glück ganz anders. Wie in den guten Jane-Austen-Romanen entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die normalerweise in der entsprechenden Gesellschaft nicht möglich gewesen wäre. Die Liebe wächst langsam, aber stetig, überwindet lange räumliche und zeitliche Distanzen und sonstige Hindernisse. Es ist einfach eine unglaubliche Geschichte zum Schwärmen und Sich-Verlieben. Wer die Romane von Jane-Austen liebt, wird auch dieses Buch lieben. Ich habe es innerhalb weniger Tage regelrecht verschlungen. Zum Schluss habe ich den ganzen Sonntag bis spät in die Nacht hinein und gleich am nächsten Morgen weitergelesen – bis das Buch vorbei war. Bereits während des Lesens wurde „Der Kosar und das Mädchen“ in die Reihe meiner Lieblingsbücher aufgenommen. Ich kann es nur weiterempfehlen!
Auch wenn ich so von diesem Buch schwärme und es natürlich ein Happy End gibt, ist es doch nicht kitschig – oder zumindest nicht zu kitschig. Ganz im Gegenteil, manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Liebesgeständnisse von Lennart gewünscht, ein wenig mehr Aufklärung seiner Gefühle oder seines Verhaltens Catherine gegenüber. Aber seine unbeholfene Art ihr gegenüber gehört einfach zu seinem Charakter und macht ihn kein bisschen weniger liebenswert. Wenn man sich in eine Romanfigur verlieben kann, dann habe ich mich definitiv in Lennart verliebt. Und auch irgendwie in Catherine. Sie sind ein echt wundervolles Paar.
Zudem dreht sich die Geschichte nicht nur um die Liebesgeschichte zwischen Lennart und Catherine. Sie handelt auch von einer bedingungslosen Vater- und Geschwisterliebe sowie einer unzertrennlichen Freundschaft zwischen Catherine und First, einem Sklavenjungen.
Die Charaktere entwickeln sich und wachsen an den Herausforderungen, bleiben aber doch sie selbst. Zudem enthält der Roman sehr viele Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Mehr als einmal haben sich die Charaktere anders verhalten als erwartet oder es sind andere Ereignisse eingetroffen als gedacht.
Wie bereits erwähnt ist wie in Jane Austens Romanen das Ende sehr schön. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass es noch einen Epilog gibt, der einen kurzen Einblick gibt, wie es mit Catherine und Lennart ein paar Jahre später weitergeht.


Glaube

Der christliche Glaube spielt nur hin und wieder am Rande eine Rolle. Das macht sich dann dadurch bemerkbar, dass die Figuren beten oder sich an Gott richten, ihm bewusst vertrauen und ihr Leben in seine Hand legen. Es sind einzelne Sätze, die hin und wieder fallen. Demnach ist dieses Buch nicht sonderlich stark vom Glauben geprägt. Die einzelnen Sätze haben für mich als Christ das Buch noch schöner gemacht, allerdings sind es nicht diese Sätze gewesen, weshalb ich das Buch so gerne mag. Wen als nicht gläubiger Mensch ein paar gläubige Charaktere nicht stören, kann sich in dieses Buch genauso sehr verlieben wie ich.


Schiffssprache

Am Ende des Buches – nach der Danksagung – befindet sich eine Zeichnung eines Schiffes. Ich nehme an, es soll die Korvette aus der Geschichte sein. Diese ist an bestimmten Stellen mit Nummern gekennzeichnet. Im Glossar befinden sich alle möglichen Begriffe rund um die Schiffsfahrt. Einzelne Bezeichnungen sind mit den Nummern von der Korvette gekennzeichnet. So weiß man, wie die einzelnen Teile eines Schiffes bezeichnet werden.
Leider habe ich diese Zeichnung und das Glossar erst nach dem Lesen des Buches entdeckt. Dadurch konnte ich mit den meisten speziellen Begriffen aus der Schiffssprache nicht sonderlich viel anfangen. Allerdings hat mich das nicht weiter gestört, da ich dennoch die Handlung verstanden habe und es den Lesefluss nicht beeinträchtigt hat.
Ein paar Begriffe sind sogar im Text mit Fußnoten versehen und man kann dann gleich auf der Seite die dazugehörige Erklärung lesen.


Gestaltung

Sowohl das normale Cover als auch das Cover der Club-Ausgabe gefallen mir unglaublich gut. Da ich die normale Ausgabe besitze, kann ich nur deren weitere Gestaltung beurteilen:
Die Innengestaltung ist schlicht ohne Schnörkeln oder dergleichen, aber dennoch liebevoll. Jedes Kapitel beginnt mit einer Initiale. Bei einem Wechsel der Erzählperspektive innerhalb eines Kapitels befindet sich dann doch eine kleine Verzierung zwischen den Absätzen, um diesen Wechsel zu betonen.


Fazit

Der Kosar und das Mädchen hat sich seinen Platz in der Reihe meiner Lieblingsbücher absolut verdient. Es ist eine Geschichte ganz nach Jane Austen und wird jeden ihrer Fans begeistern. Das gilt sowohl für christliche als auch für nicht gläubige Leserinnen. Und wie ich es von Jane Austen gewohnt bin, versteht es auch Elisabeth Büchle mein Herz zum Schmelzen zu bringen ohne dabei kitschig zu werden. So steht die Liebesgeschichte vielleicht im ersten Moment im Vordergrund, doch das täuscht. Ebenso spielen die Liebe zwischen Catherine und ihrer Schwester Emily, Catherine und ihrem Vater oder die Freundschaft zwischen Catherine und First eine bedeutende Rolle. Alles in allem kann ich einfach nur sagen: Ich habe schon lange keinen so guten Roman mehr gelesen – und erst recht nicht von einer gegenwärtigen Schriftstellerin!

Veröffentlicht am 28.02.2017

Eine spannende Seereise mit einem ungewöhnlichen Mädchen

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Das harmonische Cover in Brauntönen besticht mit einem alten Segelschiff, das prima zur ungewöhnlichen Seereise von Catherine und Lennart passt. Es lässt keinen Zweifel aufkommen, dass der Roman sich hauptsächlich ...

Das harmonische Cover in Brauntönen besticht mit einem alten Segelschiff, das prima zur ungewöhnlichen Seereise von Catherine und Lennart passt. Es lässt keinen Zweifel aufkommen, dass der Roman sich hauptsächlich auf dem Meer abspielt. Hinzu kommen die Personenliste am Anfang des Buches und die Zeichnung zum Schiff gegen Ende, was sehr hilfreich ist.
Der Prolog lässt nichts Gutes ahnen und es bleibt offen, was mit der flüchtenden jungen Frau passiert und welche Verbindung sie zu den anderen Charakteren des Romans hat.
2. Unabhängigkeitskrieg zwischen England und Amerika im Jahr 1814:
Im Mittelpunkt des historischen Romans stehen Catherine Hansen und Lieutenant Lennart Montiniere, die zunächst nichts gemeinsam haben und aus völlig verschiedenen Familien und Welten stammen. Lennarts Wunsch, endlich Kapitän auf einem Schiff zu sein, wird überschattet von der Aufgabe, die damit verbunden ist: er soll im Auftrag der amerikanischen Regierung mit der Silver Eagle die Stärke der feindlichen, englischen Schiffe ausspionieren. Er gilt somit als „Freibeuter“ und hat keinerlei Schutz von seiner Regierung zu erwarten, sollte er auffliegen.
Die eigensinnige und belesene Catherine Hansen ist die Tochter eines Plantagenbesitzers, die eine ungewöhnliche Erziehung genossen hat. Im Gegensatz zu ihrer damenhaften Schwester Emily ist Catherine eine freiheitsliebende Kämpferin im wahrsten Sinne des Wortes. Da ein männlicher Erbe ausblieb, hat ihr Vater sie in verschiedenen Kampftechniken und im Reiten ausbilden lassen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die 17jährige zu einem richtigen Wildfang entwickelt hat.
Auf ihrer Reise nach England zur Familie von Emilys Verlobten geraten Catherine, ihr Freund und Kampfgefährte First, Emily und ihr Verlobter unter Beschuss der Silver Eagle. Emilys Verlobter verschwindet und so sehen sich die beiden Frauen und First ganz alleine Lieutenant Montiniere gegenüber. Er nimmt die drei mit auf sein Schiff. Catherine sieht die ganze Schiffsreise als einziges Abenteuer und so ist es nicht verwunderlich, dass sie auf die Idee kommt, sich gegenüber Lennart und seiner Besatzung als Schiffsjunge auszugeben. Ihre Schwester Emily ist davon gar nicht begeistert und macht sich Sorgen, dass alles auffliegt. Nach anfänglichen Misshandlungen durch den Schiffskoch bringt der Schiffsjunge Cato (Catherine) an Bord bald zu einem gewissen Ansehen, denn er ist flink wie ein Affe, hat vor nichts Angst und bringt ein immenses Wissen über die Schifffahrt mit. Lennart hat immer ein Auge auf Cato und beschützt ihn zeitweise vor seiner wilden Mannschaft. Doch er muss dabei vorsichtig sein, nicht die Moral der Mannschaft zu untergraben, wenn er Cato zu viel Aufmerksamkeit schenkt.
Im Umgang mit Männern ist die wilde, ungestüme und freiheitsliebende Catherine nicht besonders gewandt. Sie wurde im Kämpfen unterrichtet und wuchs wie ein Junge zusammen mit dem Sklavenjungen First auf. Deshalb interessiert sie sich auch herzlich wenig für Kleidung, Etikette und höfliche Zurückhaltung. Genau das ist es, was Lennart gefällt – als er herausfindet, dass es sich bei dem Schiffsjungen Cato um eine junge Frau namens Catherine handelt. Da Lennart dieses Wissen nur seinem Freund Tucker mitteilt, kann er weiterhin Catherines Geheimnis wahren und ihr gleichzeitig den einen oder anderen Denkzettel verpassen.
Eine ungewöhnliche, abenteuerliche und spannende Seereise mit ungewissem Ende und vielen geschichtlichen Details fesselt den Leser, so dass ein Weglegen der Lektüre kaum möglich ist.
Die Hauptcharaktere Catherine und Lennart sind ausführlich und liebevoll beschrieben und stets authentisch. Beide haben eine raue Schale und einen weichen Kern. Ganz langsam entwickelt sich ihre Liebesgeschichte, die von der Autorin liebevoll und mit einem Augenzwinkern erzählt wird. Durch die schönen Unwetter- und Kampfszenen hatte ich oft das Gefühl, selbst an Bord der Silver Eagle zu sein und den Seegang zu spüren. Das harte Leben an Bord ist gut dargestellt und die Charaktere der weiteren Protagonisten machen es dem Leser leicht, sie zu mögen oder nicht. Romantik, Menschlichkeit und Herzensbildung kommen auch nicht zu kurz und driften dabei nicht ins Kitschige ab.
Elisabeth Büchle erschafft mit ihrem lebendigen und plastischen Schreibstil, vielen Elementen zur Seefahrt und Hintergrundwissen zum zweiten Unabhängigkeitskrieg eine fantastische Reise in einer Männerwelt, in der sich eine Frau dennoch behaupten kann. Sie versetzt den Leser in eine andere Zeit und vermittelt ein lebhaftes Abenteuer, das nicht nur auf dem Meer spannend ist. Dieser historische Roman hat mich stets gefesselt und ich habe in jeder freien Minute gelesen. So muss es sein!

Veröffentlicht am 22.02.2017

Mein Leseeindruck

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Typisch für den Titel findet man auf dem Cover ein Segelschiff. Dieses gehört wohl zum Anfang des Titels, nämlich dem Kosaren. Das Mädchen ist jedoch nicht zu erkennen.

Aufgrund der Farbgestaltung zieht ...

Typisch für den Titel findet man auf dem Cover ein Segelschiff. Dieses gehört wohl zum Anfang des Titels, nämlich dem Kosaren. Das Mädchen ist jedoch nicht zu erkennen.

Aufgrund der Farbgestaltung zieht das Cover meinen Blick magisch an. Es wirkt so ein bisschen Retro, was mich neugierig macht.

Ein kurzer Blick auf den Rückentext zeigt, dass neben dem Abenteuer auch die Liebe nicht zu kurz kommen wird. Ob es wohl eher ein Liebes- als ein historischer Roman sein wird?

Noch schnell einen Blick auf den Preis des Buches. Oh, den findet man erst nach der Recherche. Ein T(r)ick des Verlages? Nun ja, 17,00 € für ca. 440 Seiten. Für mich wäre es etwas überteuert. Okay, es ist ein Hardcover. Dennoch lese ich für gewöhnlich ein Buch nur ein Mal. Und dann 17,00 €... hm. Dieses Kriterium lasse ich jedoch nicht in meine Bewertung einfließen, da es eine Entscheidung des Verlages ist und nichts mit dem Werk der Autorin zu tun hat.

Aber gehen wir nun zum Innenteil, wo den Leser ein ausführliches Personenverzeichnis erwartet. Nach einer kurzen Einleitung gelangt man zum Prolog, der im Jahr 1797 spielt. Dort angekommen, ist man bereits nach zwei Sätzen mitten im Geschehen. Weshalb ist ihr Mann so grausam? Und wer war der Tote?

Und schon startet die Story, allerdings 17 Jahre später. Wir lernen Cathrine kennen. Sie ist, trotz ihrer 18 Jahre, noch immer ein richtiger Wildfang. Reitet, geht mit Waffen um,...wie ein Mann. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Emily, die sehr weiblich ist. Als Catherine ihre Schwester auf einer Reise nach Übersee begleiten soll, wird es an Bord etwas brenzlig und sie muss eine andere Identität annehmen. So wird aus Catherine, der Schiffsjunge Cato, der es nicht immer leicht haben wird. Gerade mit dem Koch kommt es sehr schnell zum Eklat. Aber Kapitän Lennart spürt, dass in dem Schiffsjunge mehr steckt.
Mehr möchte ich nun aber wirklich nicht verraten.

Mit sehr viel Fingerspitzengefühl beschreibt die Autorin nicht nur die zarte Liebesgeschichte, die auch mit einem Quentchen Humor belegt ist, sondern auch die Gefechts- und Unwetterszenen. Ich hatte hierbei oft das Gefühl mittendrin zu sein, den rauen Wind und die Gischt des eiskalten Wassers zu spüren. Aber auch das Miteinander an Bord wird hervorragend dargestellt. Sehr schnell entwickelte ich, durch den bildhaften Schreibstil, Sympathie oder Antipathie für die unterschiedlichen Charakteren.

Von der ersten bis zur letzten Seite war die Spannung und Hoffnung auf ein schönes Ende stets gegeben. Kein Kapitel glich dem Anderen und alle waren mit Spannung und Cliffhanger gefüllt. Der Roman übte schon fast eine Sogwirkung auf mich aus.

Fazit:

Wie bei Ihren anderen Romanen, so hat es die Autorin, Elisabeth Büchle, auch dieses Mal geschafft, dass ich während des Lesens, Raum und Zeit vergessen konnte. Ja, stellenweise musste ich mich wirklich zwingen, das Buch aus der Hand zu legen. Stets wollte ich wissen, wie alles weiter geht.


Dieses Buch zählt zu meinen Lesehighlights des Jahres 2017.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Abenteuer gesucht, Liebe gefunden

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1814 South Carolina. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten wütet, deshalb schickt der Plantagenbesitzer Frederick Hansen seine beiden Töchter, die Halbschwestern Emily und Catherine nach England, wo ...

1814 South Carolina. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten wütet, deshalb schickt der Plantagenbesitzer Frederick Hansen seine beiden Töchter, die Halbschwestern Emily und Catherine nach England, wo Emilys Verlobter Stattford lebt. Die 17-jährige Catherine soll ebenfalls dort ihren zukünftigen Ehemann kennenlernen. Die beiden Schwestern sind so verschieden wie Tag und Nacht. Während die ältere Emily schon eine guterzogene und sittsame Südstaatenlady ist, liebt es Catherine, Hosen zu tragen, kann reiten, fechten und benimmt sich auch sonst eher wie ein Junge. Ihr bester Freund ist der gleichaltrige Sklave First. Während der Überfahrt wird ihr Schiff gekapert und die beiden Schwestern finden sich auf dem Freibeuterschiff von Commander Lennart Montiniere wieder, der in geheimer Mission unterwegs ist. In einem spontanen Einfall gibt sich Catherine als Schiffsjunge Cato aus. Montiniere ist misstrauisch ob dieses Wildfangs und lässt ihn nicht aus den Augen. Bald schon erleben die Schwestern an Bord so einige Abenteuer und Catherine ist immer kurz davor, dass ihre Verkleidung auffliegt. Je länger sie an Bord ist, umso mehr wachsen ihre Gefühle für den Commander. Aber sie hat noch ein anderes Problem, denn jemand trachtet ihr nach dem Leben. Wer will sie umbringen?

Elisabeth Büchle hat mit ihrem Buch „Der Korsar und das Mädchen“ einen sehr fesselnden, rasanten und atmosphärischen historischen Abenteuer-Liebesroman vorgelegt, der den Leser bereits von Beginn an in die Handlung hineinzieht und dieser sich der Sogwirkung dieses Pageturners nicht entziehen kann bzw. will. Zu schön sind der bildhafte Schreibstil, der auch eine gute Prise Humor nicht vermissen lässt ebenso wie der Handlungsaufbau und die aufregende Reise der Frauen auf dem Freibeuterschiff; man hat als Leser das Gefühl, ebenfalls mit an Bord und unsichtbarer Teil der Mannschaft zu sein. Die Spannung wird bereits mit dem Prolog aufgebaut, der 17 Jahre zuvor spielt und dessen Rätsels Lösung von der Autorin sehr geschickt erst ganz am Ende präsentiert wird. Währenddessen stellt der Leser immer wieder Überlegungen an, was es mit dem Geschehen in der Vergangenheit auf sich hat. Sehr unterhaltsam werden die Schlachten zur See beschrieben, wobei die Autorin für alle Nicht-Bootskundigen neben einer Schiffszeichnung auch ein Glossar im Anhang des Buches zur Verfügung stellt, damit man weiß, wovon die Rede ist. Ebenso werden die rauen Sitten an Bord, das wechselnde Wetter und die harte Arbeit auf einem Schiff thematisiert.

Die Autorin beweist mit der Schaffung ihrer Protagonisten ein besonderes Feingefühl. Die Charaktere wurden so liebevoll und individuell ausgearbeitet, dass einige von ihnen das Herz des Lesers im Sturm erobern, bei anderen ist man sich noch nicht so sicher. Sie wirken so lebendig und authentisch, als würden sie einem gegenüber stehen. Cat ist eine sehr resolute und energische junge Frau, die recht selbstbewusst wirkt und eine gehörige Portion Mut und Abenteuerlust besitzt. Durch ihre recht unkonventionelle Erziehung kommt sie im ersten Moment wie ein Junge daher, allerdings entwickelt sie sich während der Reise immer mehr zu einer Frau, die sich auch ihrer Weiblichkeit bewusst wird und zum ersten Mal der Liebe begegnet. Ihre Schwester Emily ist eher die zurückhaltende, etwas snobistisch und ängstlich wirkende Südstaatenlady, die sich nur für Mode und das nächste Teekränzchen interessiert. Doch die Zeit auf dem Schiff verändert auch Emilys Wesen, sie packt mit an und wächst über sich hinaus. Lennart ist ein sympathischer Mann, der seine Mannschaft gerecht und klug zu leiten versteht. Er besitzt ein gesundes Misstrauen und einen klaren Verstand, der nur von einer Person vernebelt werden kann. Auch die anderen Protagonisten wissen mit ihrem Handeln und Tun zu überzeugen, mancher hat gar schlimmes im Sinn, doch alle unterstützen die Handlung und verleihen ihr weitere Spannung.

Mit „Der Korsar und das Mädchen“ ist Elisabeth Büchle wieder ein toller Roman gelungen, der den Leser in eine aufregende Welt entführt, aus der man nur schwer wieder in die Wirklichkeit auftauchen möchte. Ein wundervoller Schmöker, der sowohl Abenteuer mit einer schönen Liebesgeschichte vereint und mit einigen Wendungen zu einem überraschenden Ende führt. Dieses Buch hat alles, um den Leser an sich zu ketten, bis die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung, besser geht es nicht. Chapeau für ein Highlight!