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Veröffentlicht am 02.01.2021

Ein berührender, wunderschöner und mitreißender Roman

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist 2020 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 432 Seiten. Es handelt sich hier um den ersten Teil ...

„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist 2020 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 432 Seiten. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Kinderärztin-Saga. Der zweite Teil ist für den September 2021 angekündigt.

Für Marlene und Emma Lindow geht ein Traum in Erfüllung. Sie dürfen ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwestern in der Kinderklinik Weißensee beginnen und das obwohl sie aus einem Waisenhaus stammen, was für die Verhältnisse im Berlin der Zeit um 1910 alles andere als normal bzw. standesgemäß ist. Marlene und Emma zeichnen sich aber durch ihren starken Willen, ihr hohes Engagement als angehende Kinderkrankenschwestern und letztendlich durch ihr starkes Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Während ihrer Ausbildung durchlaufen beide Höhen und Tiefen und um sie herum verändert sich die Welt und macht der Aufbruchsstimmung Platz.

Antonia Blum gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren flüssigen und packenden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Man fühlt ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen der fein ausgearbeiteten Protagonistinnen anbelangt mit und kann sich völlig in sie, aber auch die historischen Lebensumstände hineinversetzen.
Besonders bemerkenswert finde ich es, wie gut recherchiert die Geschichte, sowohl was medizinische als auch historische Fakten anbelangt, ist.

Fazit: Ein wunderschöner, feinfühliger und lesenswerter Roman.
Es war ein emotionales Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt der beiden Lindow-Schwestern einzutauchen.
Sehr gut könnte ich mir auch eine Verfilmung der Saga vorstellen.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Erfrischend komisch und schräg und dabei unglaublich bildgewaltig!

60 Kilo Sonnenschein
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„60 Kilo Sonnenschein“ von Hallgrimur Helgason ist im Jahr 2020 im Tropen Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 576 Seiten. Das Buch wurde ausgezeichnet mit dem isländischen Literaturpreis ...

„60 Kilo Sonnenschein“ von Hallgrimur Helgason ist im Jahr 2020 im Tropen Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 576 Seiten. Das Buch wurde ausgezeichnet mit dem isländischen Literaturpreis für den besten Roman des Jahres.

Im Zentrum der Geschichte steht zunächst die Person Eilifur. Dieser hat eine Familie mit zwei Kindern zu versorgen und lebt in äußerst ärmlichen Verhältnissen in einer kleinen Hütte in einsamen Island zur Zeit des Überganges vom 19. auf das 20. Jahrhundert. Um seiner Familie eine Freude zu Weihnachten zu machen, möchte er etwas Weizen besorgen. Nach seiner Rückkehr findet er jedoch nur noch seinen Sohn Gestur lebend vor. Der Leser darf nun das weitere Leben des Gestur mitverfolgen und lernt vielfältige teilweise sehr skurrile Personen kennen, die alle im kargen Island leben und den schwierigen Umständen dort trotzen.

Halligrimur Helgason erzählt die Geschichte von Eilifur und Gestur in einem langsamen Tempo mit einem ganz eigenen Humor, teilweise etwas derb, manchmal auch etwas auf die Spitze getrieben, aber auch ganz zart und feinfühlig und vor allem bildgewaltig. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen und ich habe die Geschichte gerne gelesen. Oft habe ich mich selbst beim Schmunzeln ertappt.
Sehr fasziniert hat es mich, wie der Autor es schafft, den Leser in die naturgewaltige Welt Islands zur damaligen Zeit eintauchen zu lassen.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Ein unglaublich berührender Roman vor der Kulisse der Nordsee

Das Meer in meinem Zimmer
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„Das Meer in meinem Zimmer“ von Jana Scheerer ist im Juli 2020 im Verlag Schöffling & Co. erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 256 Seiten.

Jolanda Jellerich macht gerade ihr Abitur ...

„Das Meer in meinem Zimmer“ von Jana Scheerer ist im Juli 2020 im Verlag Schöffling & Co. erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 256 Seiten.

Jolanda Jellerich macht gerade ihr Abitur und alles könnte so schön und unbeschwert sein in ihrem Leben – ist es aber nicht und dies schon über einen sehr langen Zeitraum.
In Rückblenden und aus der Ich-Perspektive berichtet Jolanda von ihrem schwierigen Vater, der psychisch erkrankt ist, Leukämie hatte und letztendlich daran verstorben ist. Zudem neigte er zur Gewalttätigkeit und war besessen von der Suche nach einem untergegangenen Schiff. Mit der schwierigen Lebenssituation ihres Mannes und letztendlich auch seinem Tod kommt Constanze, die Mutter von Jolanda, nicht klar. Sie steht hilflos und teilweise auch kopflos daneben, obwohl sie selbst Psychologin ist. Jolanda muss immer wieder Aufgaben übernehmen, die ihr sehr viel abverlangen, die ihr als Mädchen/junge Frau nicht gerecht werden und sie heillos überfordern.
Letztendlich muss sich die Familie in der neuen Konstellation zurechtfinden und es gibt Hoffnung.

Jana Scheerer gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen und fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen von Jolanda anbelangt, mit und konnte mich gut in die Protagonistin hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Jolanda ist eine starke Protagonistin, die den Leser all ihre Gefühlsebenen durchlaufen lässt. Oft handelt es sich hier um die Hoffnungslosigkeit, aber auch um das Gefühl der Trauer, der Schwere der Verantwortung und der Ernsthaftigkeit, mit der Jolanda vielen Geschehnissen angeht. Beim Lesen ist diese Schwere oft direkt spürbar und man meint fast, davon erdrückt zu werden. Aber dies macht in meinen Augen auch den Reiz des Romans aus. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre.
Besonders gefallen hat mir auch das Setting des Meeres, das immer wieder auftaucht und oft als Vergleich im Leben der Familie Jellerich herangezogen wird.

Fazit: Ein eindrücklicher Roman mit einer starken und modernen Protagonistin, die vom Verlust des Vaters innerhalb ihrer Familie erzählt und der Neuorientierung dieser.
Es war für mich ein berührendes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Jolanda einzutauchen.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Bewährte und gelingsichere Rezepte für das Backen mit Kindern und vieles mehr!

Kinder backen mit Christina
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„Kinder backen mit Christina“ von Christina Bauer ist 2020 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebunden Ausgabe 175 Seiten im Format DIN A4. Im gesamten Buch sind herrliche Fotos von Nadja ...

„Kinder backen mit Christina“ von Christina Bauer ist 2020 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebunden Ausgabe 175 Seiten im Format DIN A4. Im gesamten Buch sind herrliche Fotos von Nadja Hudovernik und Katharina Mühlbacher zu finden, die das Gelesene unterstreichen, die Lust auf das Backen mit Kindern wecken und das Leben auf einem Bauernhof veranschaulichen.

Das Buch ist untergliedert in 4 Kapitel:
1. Was steckt in Pausenbrot und Ruckzuck-Kuchen: Alles über unsere Zutaten
2. Meine 8 Tipps fürs Backen mit Kindern
3. Backen mit Kindern: Meine Rezepte
4. Komm mit auf unseren Bauernhof!

In ersten Teil werden den Kindern die Zutaten, die in den folgenden Rezepten stecken, näher gebracht. Dies finde ich persönlich sehr wichtig, denn die Kinder sollen auch wissen, mit was sie backen und wo die Zutaten herkommen. Christina erzählt von unterschiedlichem Mehl, von der Hefe, von Backmalz, Milch und Butter, von Ölen, Eiern, Obst und Gemüse, Nüssen, Salz, Zucker und Brotgewürzen. Prima hat mir hier gefallen, dass Christina auch kleine Experimente mit angeführt hat. So gibt es beispielsweise das Experiment, wie man ein Ei zum Schweben kann und eine Anleitung, wie man aus Sahne Butter „zaubern“ kann.

Bei den Tipps zum Backen mit Kindern im zweiten Teil hat Christina jetzt nichts Neues erklärt, wichtig ist es eben, dass man sich darüber im Klaren sein soll, dass das Backen Spaß machen soll, kein Zeitdruck vorhanden sein soll, dass man den Kindern die Möglichkeit des Selbertuns geben soll, dass man das Gebackene wertschätzt und gemeinsam verzehrt usw. Diese Tipps befinden sich kurz und knapp auf einer Doppelseite.

Nun geht es im dritten Teil mit 30 verschiedenen Rezepten weiter. Wer hier innovative Rezepte erwartet, wird enttäuscht werden, Christina führt Bewährtes auf. Die Rezepte kommen mit wenigen Zutaten aus und werden in kurzen Schritten für Kinder erklärt. Natürlich sind tolle Fotos dabei, die Kindern alles noch einmal veranschaulichen. Von Karotten- und Laugenbrötchen mit Stacheln, einem Geburtstagszugkuchen, Turboschnecken-Biskuitroulade, Igelkeksen und Schokomuffins bis hin zu bunten Pizzaspießen, frechen Müsliriegeln und selbstgemachten Joghurt ist alles in einer wirklich kindgerechten Sprache vorhanden. Die Rezepte sind übersichtlich und sprechen Kinder sehr an. Wir selbst habe schon die Müsliriegel, die Laugenigel und die zauberhaften Schneckenbrötchen nachgebacken und wir müssen sagen, dass alles 100%ig geklappt und wirklich hervorragend geschmeckt hat.

Der letzte und vierte Teil im Buch weckt eindeutig die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Bauernhof. Christina stellt allerdings auch klar, dass es auf dem Bauernhof wirklich sehr viel Arbeit gibt. Sie berichtet von einem typischen Tag auf dem Bauernhof und vom Jahresrhythmus, erklärt, wo Milch, Eier und Wolle herkommen, was alles in ihrem Bauerngarten wächst und was es mit dem Getreide auf sich hat. Dieses Kapitel ist sehr interessant und die vielen Fotos sind wieder wunderschön und so passend. Man merkt Christina an, dass sie eine Bäuerin mit ihrem ganzen Herzen ist.

Man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht wurden. Das Cover wirkt sehr ansprechend und natürlich und man spürt förmlich die Freude der Kinder und Christina beim Backen.

Ich kann dieses Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Ein mutiges Mädchen in einer märchenhaften und magischen Welt

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1)
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„Ein Kleid aus Seide und Sternen 1“ ist der vielversprechende Auftakt der Dilogie „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ von Elizabeth Lim. Der erste Band umfasst 448 Seiten und ist im Carlsen Verlag im Jahr ...

„Ein Kleid aus Seide und Sternen 1“ ist der vielversprechende Auftakt der Dilogie „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ von Elizabeth Lim. Der erste Band umfasst 448 Seiten und ist im Carlsen Verlag im Jahr 2020 erschienen.

Maia Tamarin hat die Begabung ihres Vaters geerbt, denn sie ist mit ihren 18 Jahren eine sehr talentierte Schneiderin und träumt davon, einmal die beste Schneiderin des Kaisers zu werden. Allerdings ist diese Berufsausübung Frauen im Reich untersagt. Maia gibt ihren Traum allerdings nicht auf und als ihr gebrechlicher Vater eines Tages aufgefordert wird, vor dem Kaiser in seiner Berufsausübung als Schneider zu erscheinen, verkleidet sie sich als junger Mann und nimmt die Rolle eines Schneiders ein.
Bei Hofe angekommen, befindet sie sich inmitten eines Konkurrenzkampfes um die Ausübung des Berufes als oberster Schneider. Es gilt, die zukünftige Kaiserin zufriedenzustellen und drei sagenumwobene Kleider zu nähen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, begibt sich Maia gemeinsam mit dem Magier Edan auf eine gefährliche und abenteuerlustige Reise zu Sonne, Mond und Sternen.

Das Buch „Ein Kleid aus Seide und Sternen 1“ liest sich flüssig und rasant. Elizabeth Lim schreibt sehr emotional, fast märchenhaft, anschaulich und versetzt den Leser ab der ersten Seite in eine sehr atmosphärische und magische Welt.
Ich konnte mir die Welt von Maia sehr gut vorstellen: ich war in Maias Elternhaus dabei, ebenso wie während des Wettkampfes mit den anderen Schneidern, ich habe mich mitgefreut, wenn sie eine Runde nach der anderen weiterkam, war auf der abenteuerlichen Reise mit Edan dabei und gemeinsam mit ihr fasziniert von der vorherrschenden Magie.
Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Maia erzählt wird. Mit persönlich hat dies sehr gut gefallen. Auch die Entwicklung von Maia, die zwar durchgängig mutig ist, aber anfangs doch ein bisschen unbeholfen wirkt, ist von Elizabeth Lim sehr gut dargestellt. Maia ist eine mir sehr sympathische Hauptfigur.
Den einzigen Kritikpunkt, den ich hätte, ist der, dass vieles etwas zu sehr vorhersehbar war und der Spannungsbogen dadurch bei mir immer wieder etwas abflachte. Das Ende jedoch war dann wiederum eine große Überraschung.

Fazit: Dieses Buch hat bei mir die Lust geweckt, weiter in die Welt von Maia einzutauchen und mich von der magischen und märchenhaften Atmosphäre dort weiterhin verzaubern zu lassen.

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