Profilbild von Zenzi

Zenzi

Lesejury Star
offline

Zenzi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zenzi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2021

Jeder entwickelt sich anders

Ameisenmonarchie
0

Ein interessanter Roman, in den sich alle 5 Bewohner des Hauses in eine ganz andere Richtung entwickeln, als es am Anfang scheint.
Wir lernen die im Lauf der vielen Ehejahre verstummte Magdalena kennen, ...

Ein interessanter Roman, in den sich alle 5 Bewohner des Hauses in eine ganz andere Richtung entwickeln, als es am Anfang scheint.
Wir lernen die im Lauf der vielen Ehejahre verstummte Magdalena kennen, die sich in ihre Gedankenwelt zurückzieht, kaum die Wohnung verlässt, nachdem ihr Mann Herb Senior ein großartiger Gynäkologe, kurz vor der Pension, eigentlich alles erfolgreich darstellt, was die Gesellschaft von ihm erwartet. Der schwule Sohn Herb Junior soll der Nachfolger werden, eigentlich der falsche Beruf, wenn er keine Frauen leiden kann. Schließlich treffen wir noch die alleinerziehende Mutter und Kosmetikverkäuferin Karin. Der Mann namens Klaus wirft ein Auge auf sie, aber beide gehen doch einen anderen Weg.

Gut geschrieben, immer wieder werden kleine alltägliche Ereignisse in den Text eingestreut, oft sind diese skuril oder makaber ausgeführt. Interessante Beobachtungen in den verschiedenen Haushalten lockern den Text gut auf, z. B. die gut gefüllte Hausbar bei Magdalena - Geschenke von Freunden, die sich dabei nichts denken.
Der Ende vom Mann namens Klaus fand ich etwas eigenartig und hat eigentlich nicht zum Text gepasst. Die anderen Bewohner haben mich aber doch überrascht.

"Ameisenmonarchie" - dieser Titel regt zum Nachdenken an - ein Ameisenstaat hat eine Königin - Magdalena? - die Männer des Romans sind jedenfalls die Arbeiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

Spectator

Teufelsgasse
0

Wie ich das dunkle, düstere Coverbild des Buches gesehen habe, den Titel "Teufelsgasse" und den Text auf der Rückseite gelesen habe, dachte ich, dass dies ein vielleicht sogar sehr brutaler Thriller sein ...

Wie ich das dunkle, düstere Coverbild des Buches gesehen habe, den Titel "Teufelsgasse" und den Text auf der Rückseite gelesen habe, dachte ich, dass dies ein vielleicht sogar sehr brutaler Thriller sein wird. Aber komplett verfehlt: solch einen ruhigen Roman mit vielen schönen, skurilen und ungewöhnlichen Gedankengängen, Naturbebachtungen und Schilderungen habe ich noch kaum gelesen. So beobachten wir gemeinsam die Mauersegler, Schnecken oder kakteen. Wir erfahren wie es im Rundfunk aber auch auf einer Palliativstation zugeht, lernen die Gruppendynamik einer Kleingartensiedlung kennen und freuen uns über die vielen bunten Blumen, die dort gepflanzt und betreut werden.
Die zwei handelnden Personen bewegen sich auch sehr ruhig durch das Buch. Den Mann ohne Namen begleiten wir einige Jahre in seinen Salzburger Kleingarten und auf seinen ruhigen, nächtlichen Beobachtungsposten am Balkon. Al Wolff, ein Kulturjournalist beim Münchner Rundfunk, lernen wir erst nach dem Mord seines Kollegen Steiger kennen.
Der tote Steiger wiederum teilt uns seine Gedanken und Entscheidungen als Tagebucheintragungen mit. Diese drei Erzählstränge sind zeitlich sehr unterschiedlich aber gipfeln in einem gemeinsamen Ereignis in Salzburg. Sonst gibt es im Roman kaum eine Handlung, trotzdem ist das Buch spannend und lohnend, wegen den vielen eingestreuten Kleinigkeiten, die diese Erzählung besonders reich machen.
Ein sehr schön geschriebenes Buch. Nur am Anfang haben mich die halben Sätze, die Aneinanderreihung vieler Schlagworte gestört, später im Buch haben mir die kurzen Absätze mit knappen, prägnanten Gedanken sehr gut gefallen.
Jedenfalls hat mich dieser Roman mit seinen ruhig handelnden, denkenden, fühlenden Personen sehr in den Bann gezogen, vorallem war ich auch sehr überrascht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

undercover

Totengleich
0

Als die Polizistin Cassie Maddox in ein verlassenes Cottage außerhalb von Dublin gerufen wird, schaut sie in das Gesicht des Todes wie in einen Spiegel. Die Ermordete gleich ihr bis aufs Haar...

Dieser ...

Als die Polizistin Cassie Maddox in ein verlassenes Cottage außerhalb von Dublin gerufen wird, schaut sie in das Gesicht des Todes wie in einen Spiegel. Die Ermordete gleich ihr bis aufs Haar...

Dieser Thriller hat mir sehr gut gefallen, zwar sind 780 Seiten doch etwas üppig und auch vom Gewicht her schwer zu halten, eine Streichung und dadurch etwas Straffung um 100 Seiten wäre ganz gut gewesen.
Eine Undercoverermittlung - ich lesen gerne solche Geschichten mit einem Mensch, der 2 Rollen spielt aber in Wirklichkeit würde solch eine Undercoverermittlung bei diesem Fall doch kaum durchgeführt werden. Außerdem fand ich Lexie nicht sehr ehrlich, weil sie einige wichtige Informationen, Überlegungen nicht an die wirklichen Ermittler weitergegben hat.
Lexie fühlt sich immer wohler in der WG, hat zu allen eine gute Bezeihung und kann sich gut in die eue Rolle einleben, ohne aufzufallen. Die 5 aus der WG wurden gut gezeichnet und man lernt die Eigenheiten jeder Person immer besser kennen, so ist der Schluss dann eigentlich auch nicht verwunderlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2021

psychologischer Roman aus dem Norden

Das zweite Leben des Herrn Roos
0

Ein toller Roman, mehr ein psychologische Studie eines Mannes, der durch einen Lottogewinn aus seinem Leben aussteigt. Hat mir gut gefallen. War eigentlich sehr überrascht von Hakan Nesser solch eine Menschenstudie ...

Ein toller Roman, mehr ein psychologische Studie eines Mannes, der durch einen Lottogewinn aus seinem Leben aussteigt. Hat mir gut gefallen. War eigentlich sehr überrascht von Hakan Nesser solch eine Menschenstudie zu lesen, die sich im Lauf der Handlung und der Ereignisse in seinem Umfeld logisch und nachvollziehbar verändert hat.
Die Titelunterschrift " Ein Fall für Inspektor Babarotti" passt gar nicht zu diesem Roman, er war kaum nicht im Mittelpunkt der Nachforschungen, die erst in der Mitte des Buches begonnen haben. Aber das Ermittlerteam hat mir gut gefallen.
Witzig fand ich die Bezeichnung "unten" für Deutschland und "Europa"

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2021

Leichenfund am Friedhof

Mühlviertler Grab
0

Einmal die ersten Seiten gelesen und dann konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und rasch durchgelesen.
Ein bizarrer Leichenfund am Friedhof im Mühlviertler St Oswald. Wer ist der Mörder, warum wurde ...

Einmal die ersten Seiten gelesen und dann konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und rasch durchgelesen.
Ein bizarrer Leichenfund am Friedhof im Mühlviertler St Oswald. Wer ist der Mörder, warum wurde das Grab einer jungen Frau zur Schaustellung ausgesucht? Viele Fragen für das Ermittlerteam, das ich recht nett fand. Oskar Stern mit seinem Katzenproblem fand ich zwischen durch immer wieder amüsant. Die beiden anderen Ermittler waren leider etwas farblos, ganz anders Mara Grünbrecht, die immer mit Stern unterwegs war. Immer wieder wurden neue Personen verdächtigt und soagr ein anderer Fall konnte gelöst werden. Das Ende und der wahre Mörder waren doch sehr überraschend zu schnell da, dies hat nicht dazugepasst, war nicht stimmig.
Das Cover gefällt mir sehr gut, eine Marienkapelle in der Mühlviertler Landschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere