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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2021

Ungewöhnlicher Plot mit überraschenden Wendungen

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle berichtet in ihrem True Crime Podcast über ungelöste Kriminalfälle. In ihrem neuesten Thema beschäftigt sich mit den grausamen Taten des sogenannten Countdown-Killers. Er tötet Mädchen, die immer ...

Elle berichtet in ihrem True Crime Podcast über ungelöste Kriminalfälle. In ihrem neuesten Thema beschäftigt sich mit den grausamen Taten des sogenannten Countdown-Killers. Er tötet Mädchen, die immer ein Jahr jünger sind, als die vorherige. Als eines der Mädchen entkommt, bricht die Serie ab. Doch Jahre später wird wieder ein Mädchen vermisst und Elle ist sich sicher, dass der Täter seine Taten fortsetzt.

Einen Podcast in einen Thriller zu integrieren ist eine sehr interessante Idee und wie ich finde, der Autorin in ihrem Debüt sehr gut gelungen. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Besonders der Wechsel zwischen Podcast (Den man übrigens per QR-Code sogar als Audiodatei zur Verfügung hatte. Ich habe das leider erst zu spät bemerkt und diese Funktion nicht ausprobiert) und normaler Erzählung war etwas verwirrend. Aber ist es nicht Thema eines Thrillers, erst Verwirrung zu stiften und dann Faden für Faden aufzudröseln und so allmählich Licht ins Dunkel zu bringen? Genau das hat Amy Suiter Clarke mit ihrem Buch geschafft. Je weiter ich in der Geschichte vorankam, desto spannender wurde es und desto mehr Probleme bekam ich, das Buch zur Seite zu legen. Die letzten Kapitel habe ich geradezu inhaliert, um endlich Gewissheit zu bekommen. Der angenehme und leichte Schreibstil sorgt ebenfalls für einen schnellen Lesefluss. Als Leser erfährt man nicht nur die Gedanken der Protagonistin, sondern auch die des Täters, die so unvorstellbar waren, dass mir oft eine Gänsehaut über den Rücken zog. Ein wirklich gelungenes Debüt, das mir große Spannung bereitet hat.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Viel Action, viel Spannung

Als die Nacht begann
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In Berlin wird eine junge Studentin aus großer Entfernung mitten am Tag erschossen. Warum hat der Täter sie ausgewählt? Zufall oder Absicht. Als am Tegeler See ein junger Mann aufgefunden wird, der auf ...

In Berlin wird eine junge Studentin aus großer Entfernung mitten am Tag erschossen. Warum hat der Täter sie ausgewählt? Zufall oder Absicht. Als am Tegeler See ein junger Mann aufgefunden wird, der auf die selbe Art ums Leben kam, wird weiter ermittelt, aber es gibt auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern. Hat Jan Tommen und sein unkonventionelles Team es hier mit einem Sniper zu tun?
Für mich war es das erste Buch um die ungewöhnliche Truppe rund um den Ermittler Jan Tommen. Abgesehen von einigen privaten Details, die ich gerne geklärt hätte, war es aber kein Problem, mich in der Geschichte einzufinden. Der leichte, gut zu lesende Schreibstil des Autors packt den Leser sofort und lässt ihn schnell in der Geschichte versinken. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und ist sofort mit den Charakteren vertraut. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass in der Realität die Polizeiarbeit auf diesem Wege abläuft, war ich dennoch vom Plot begeistert. Gerade das Unkonventionelle, die Gratwanderung zwischen Legalität und fast schon kriminellem Handeln machen den Reiz dieses Buches aus. Auch die, genau richtig dosierte, Prise an Humor gibt noch einmal einen ganz besonderen Kick. Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und fügen sich trotz ihrer vielen Unterschiede zu einer gut funktionierenden Gruppe zusammen. Ich kann mir vorstellen, dass die Lektüre der ersten sechs Bände hilfreich gewesen wäre, zwar nicht für den Verlauf des Falles, aber sicher für ein besseres Verständnis der einzelnen Charaktere. Der Plot ist sehr gut durchdacht und bleibt bis zum Ende spannend und überraschend. Für mich ein absolut stimmiger Thriller, der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Verstörend

Der Mädchenwald
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Während eines Jugendschachturniers wird die dreizehnjährige Elissa entführt. Angekettet erwacht sie in einem finsteren Keller. Pragmatisch versucht sie ihre Lage zu erkunden und teilt, ganz die analytische ...

Während eines Jugendschachturniers wird die dreizehnjährige Elissa entführt. Angekettet erwacht sie in einem finsteren Keller. Pragmatisch versucht sie ihre Lage zu erkunden und teilt, ganz die analytische Schachspielerin, ihr Gefängnis wie auf einem Schachbrett ein. Als der zwölfjährige Elijah auftaucht versucht sie ihn für ihre Sache zu gewinnen, aber die Sitution erweist sich schwieriger als erhofft.

Der Roman ist ein echter Pageturner. Drei unterschiedliche Perspektiven, das ständige Hin- und Herswitchen in der Zeitebene, die extrem knappen Kapitel. All das sind natürlich Garantien für die hohe Spannung, aber gleichzeitig fordern sie auch die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Deshalb dauert es auch ein wenig, bis man so richtig in der Geschichte angekommen ist. Der Thriller entwickelt sich komplett anders, als erwartet, ist streckenweise sehr blutig und verstörend und sicher nichts für schwache Nerven. Mir hat er im großen und ganzen sehr gut gefallen, nur der Showdown am Ende war mir ein wenig zu viel und es sind doch einige Fragen offen, die ich gerne noch beantwortet hätte.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Emotional und berührend

Marigolds Töchter
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"Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, ...

"Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, das lässt sich nicht schön reden. Aber ich finde es sehr tröstend, wie sich die ganze Familie um sie sorgt. Erst war Marigold diejenige, die sich immer um alle gekümmert hat und jetzt wird es ihr zurück gegeben. Das ist wunderschön. Auch die Liebesgeschichte um ihre Tochter zeigt, das Leben geht weiter. Ein sehr emotionales Buch, das sich dem traurigen Thema Demenz gut annimmt. Der Zusammenhalt in der Familie ist bemerkenswert und enorm wichtig in einer solchen Situation. Die Autorin beschreibt das Thema sehr einfühlsam und beleuchtet es aus unterschiedlichen Perspektiven. Vielleicht geht sie manchem Leser dabei etwas zu emotional vor, aber wer sich in die Geschichte fallen lassen kann, findet hier sicher Gefallen. 

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Ein außergewöhnlicher Thriller

DUNKEL
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Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir steht kurz vor ihrer Pensionierung. An ihrem letzten Arbeitstag darf sie sich einen alten ungelösten Fall aussuchen, um ihn zu bearbeiten. Ein angeblicher Selbstmord ...

Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir steht kurz vor ihrer Pensionierung. An ihrem letzten Arbeitstag darf sie sich einen alten ungelösten Fall aussuchen, um ihn zu bearbeiten. Ein angeblicher Selbstmord erregt ihre Aufmarksamkeit und so kommt der Fall um eine junge Frau wieder ins Rollen.

Ragnar Jónasson hat uns hier einen ungewöhnlichen Thriller vorgelegt, der der Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe ist. Ungewöhnlich deshalb, weil dieser erste Teil eigentlich den Abschluss bildet. Der Schriftsteller rollt das Geschehen quasi von hinten auf. Ihm ist trotz dieser Tatsache ein sehr interessantes Buch gelungen, obwohl man das Ende zuerst erfährt. Denn durch seine Schreibweise, die sehr stimmungsvoll die düstere Atmosphäre Islands zum Leben erweckt und durch die unterschiedlichen Perspektiven bringt er sehr viel Spannung in das Buch. Am Ende bleiben auch noch viele unbeantwortete Fragen offen, so dass der Leser sich auch auf die Folgebände freuen kann. Mir gefällt vor allem, dass er sich aktuellen Themen, wie Kindesmissbrauch und Mobbing widmet, ohne zu sensationslüsternd und brutal zu beschreiben. Überhaupt schreitet das Geschehen eher langsam voran und passt gut zu Hulda, die mit 64 Jahren schon mal mit dem ein oder anderen Leiden zu kämpfen hat. Als Ende hätte ich mir etwas positiveres für sie gewünscht, das hat mich etwas schockiert. Jedoch passt es zur dunklen Stimmung des Romans und hätte wahrscheinlich nicht anders sein dürfen.

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